Arsch
Erscheinungsbild
Arsch (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Arsch | die Ärsche |
Genitiv | des Arschs des Arsches |
der Ärsche |
Dativ | dem Arsch dem Arsche |
den Ärschen |
Akkusativ | den Arsch | die Ärsche |
Worttrennung:
- Arsch, Plural: Är·sche
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich, vulgär: für Hinterteil, Po, Gesäß
- [2] Schimpfwort, Beleidigung: Trottel
Herkunft:
- mittelhochdeutsch, althochdeutsch ars, von gleichbedeutend germanisch *arsa- (vergleiche niederländisch aars → nl, englisch arse → en, amerikanisch ass → en), dieses von indogermanisch *orso-, „hinterer Teil“ (vergleiche griechisch ὄρρος (orros☆) → grc, „Arsch“, altirisch err, „Schwanz“), vermutlich zu *oros-, „Kuppe, Erhebung“ (vergleiche griechisch ὄρος (oros☆) → grc, „Anhöhe, Berg“), Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt, in Komposita bereits seit dem 8. Jahrhundert.[1]
Synonyme:
- [1] siehe: Verzeichnis:Deutsch/Gesäß; umgangssprachlich: vier Buchstaben, fünf Buchstaben, Allerwertester, Hintern, Hinterteil, Käcker, Po, Popo, Popser, Podex, Pöker, Pöter, Vollmond, Gasfabrik, Sitzfleisch
- [2] Arschgeige, Arschloch, Schweinehund, Arschgesicht
Verkleinerungsformen:
Oberbegriffe:
- [1] Körperteil
- [2] Schimpfwort
Unterbegriffe:
- [1] Pferdearsch
Beispiele:
- [1] Da bin ich auf meinen Arsch gefallen.
- [1] „Wenn er sich hinsetzte, bestand er nur aus Falten, die am Hals begannen und sich bis zu den fetten Kniekehlen hinzogen; zwängte er sich mit seinem runden, breiten, die Hosennaht gefährdenden Arsch aus der Bank und richtete sich wackelnd auf, dann erinnerte er mich an eine zu prall aufgeblasene, leicht schwankende Gummifigur, die man mit einem einzigen Nadelstich schrumpfen lassen konnte.“[2]
- [1] „Das war ein Opa mit Schiebermütze, der beim Laufen immer seine Trainingshose hochzog, wobei ich einmal seinen blanken Arsch sehen konnte.“[3]
- [1] „Hatte er ihm vielleicht so einen Eindruck mit seinem nackten Arsch auf dem Schiff gemacht, daß er ihn nicht vergessen sollte?“[4]
- [1] „Sie lassen sich Haut vom Arsch ins Gesicht verpflanzen.“[5]
- [2] Du Arsch!
Redewendungen:
- Arsch und Friedrich sein (egal sein, gleichgültig sein)
- am Arsch sein (ein großes Problem haben, Ärger bekommen, müde/kaputt sein)
- am Arsch vorbeigehen (egal sein, gleichgültig sein)
- am Arsch der Welt (fernab der Zivilisation)
- sich den Arsch abfrieren (sehr frieren)
- den Arsch an die Wand kriegen (sehr spät damit beginnen, selbst aktiv zu werden, besonders: sich endlich zu wehren)
- sich den Arsch aufreißen (sich sehr (oft aber vergebens) abmühen); aber: jemandem den Arsch aufreißen (sich bei jemandem mit Nachdruck beschweren)
- den Arsch hochbinden (strafen)
- den Arsch polieren (strafen, züchtigen)
- den Arsch versohlen (strafen, züchtigen)
- einen Stock im Arsch haben
- einer ist immer der Arsch (jemand fällt immer auf, tanzt immer aus der Reihe)
- ein müdes Arschrunzeln kosten (eine Leichtigkeit sein)
- Feuer unter den Arsch machen oder Feuer unter dem Arsch machen (antreiben, strafen, züchtigen)
- für´n Arsch (vergebens)
- Himmel, Arsch und Wolkenbruch (Fluch)
- Himmel, Arsch und Zwirn (Fluch)
- im Arsch sein (kaputt)
- jemandem geht der Arsch auf Grundeis (große Angst haben, sich fürchten)
- jemandem in den Arsch kriechen (sich bei jemandem einschmeicheln)
- jemandem in den Arsch treten (jemanden antreiben, strafen)
- jemanden nicht mit dem Arsch angucken/jemanden nicht mit dem Arsch ansehen
- jemandem scheint die Sonne aus dem Arsch (jemandem geht es gut)
- keinen Arsch in der Hose haben (keinen Mut haben)
- leck mich am Arsch (Aufforderung, sich zu entfernen, jemanden in Ruhe zu lassen)
- gearscht sein (selbe Bedeutung wie "am Arsch sein")
- sich den Arsch ablachen (sehr lachen, sich tot lachen, über einen makaberen Witz lachen)
- Nimm endlich den Finger aus dem Arsch! (Mach dich endlich an die Arbeit!)
- Schütze Arsch, auch Schütze Arsch im letzten Glied (eine Person; in der Regel ein Mann; der Demütigung, ungerechte oder schlechte Behandlung erfährt und/oder generell eine niedrige hierarchische Stellung ohne Einfluss hat)
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
- [1] Affenarsch, Apfelarsch, Arschbacke, Arschansatz, arschblöd, arschegal, Arschfalte, Arschfick, Arschgeige, Arschgesicht, Arschgeweih, Arschhaar, Arschkarte, Arschkriecher, Arschkugel, Arschkuh, arschlecken, Arschlecken, Arschlecker, Arschleder, arschling/arschlings, Arschloch, Arschritze, Arschrunzel, Arschkrampen, Birnenarsch, Blödarsch, Breitarsch, Dreckarsch, Frauenarsch, Fettarsch, Kinderarsch, Knackarsch, Kugelarsch, Männerarsch, Saftarsch, Stutenarsch, Weiberarsch, Zuckerarsch
- [2] abarschen, verarschen
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] umgangssprachlich, vulgär: für Hinterteil, Po, Gesäß
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
[2] Schimpfwort, Beleidigung: Trottel
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
- [1] Wikipedia-Artikel „Arsch“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Arsch“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Arsch“
- [1, 2] The Free Dictionary „Arsch“
- [1, 2] Duden online „Arsch“
- [1, 2] Redensarten-Index „ein Arsch“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Stichwort: Arsch, Seite 61.
- ↑ Siegfried Lenz: Die Deutschstunde. Roman. C. W. Niemeyer, Hameln 1989, ISBN 3-87585-884-0 , Seite 187. Erstveröffentlichung 1968.
- ↑ Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 421.
- ↑ Janosch: Polski Blues. Roman. Goldmann, München 1991, ISBN 978-3-442-30417-2 , Seite 100.
- ↑ Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 17. Englisches Original 1994.