Ursula Marinelli
Ursula Marinelli (* 1. Jänner 1975 in Lienz) ist eine österreichische Kunsthistorikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursula Marinelli wurde in Lienz geboren und ist in Matrei in Osttirol mit vier Geschwistern aufgewachsen. Sie ist die Schwester der Historikerin Lydia Marinelli. Nach der Pflichtschule in Matrei besuchte sie die Bundeshandelsakademie in Lienz und absolvierte dort eine kaufmännische Ausbildung. Nach der Matura 1994 war sie einige Jahre in diesem Bereich beruflich tätig. 2002 begann sie das Diplomstudium der Kunstgeschichte mit den Nebenfächern Geschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck. 2012 promovierte sie bei Sybille Moser-Ernst mit einer Arbeit zum Thema „Polychrome Metamorphosen. Mittelalterliche Skulpturen in neuzeitlichen Fassungen. Von der Macht der Malerei und der Ohnmacht der Kunstgeschichte.“[1]
Gemeinsam mit Sybille Moser-Ernst arbeitete sie an mehreren kunstwissenschaftlichen Projekten am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck.[2] Dabei ging es um die Aufarbeitung des intellektuellen Nachlasses von Ernst H. Gombrich[3] sowie um die Erforschung der Karikatur. Sie ist auch als Lektorin tätig.
Seit 2021 ist Marinelli selbständige Kunsthistorikerin und arbeitet an kunstwissenschaftlichen Projekten. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der mittelalterlichen polychromen Skulptur, Malerei und Skulptur des 18. bis zum 20. Jahrhunderts, Kunsthistioriographie (Wiener Schule der Kunstgeschichte), der Künstlerbiografik sowie der Theorie und Praxis der Denkmalpflege.
Sie ist Präsidentin der Max Weiler Gesellschaft.[4]
Ursula Marinelli ist Mutter von zwei Kindern.
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Monografien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Polychrome Metamorphosen. Mittelalterliche Skulpturen in neuzeitlichen Fassungen. (Thesis Series), Innsbruck University Press, Innsbruck 2015.
- Mathias Schmid. Gegen den Strich gemalt. Tyrolia, Innsbruck 2023 (gemeinsam mit Sybille Moser-Ernst).
- Das Bild des Peter Anich. Der Porträtmaler Philipp Haller in einer Studie zu Kunst und Wissenschaft im 18. Jahrhundert, innsbruck university press, Innsbruck 2025 (gemeinsam mit Sybille Moser-Ernst).[5]
Beiträge in Sammelwerken und Zeitschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Sybille Moser-Ernst: Das goldene Kalb. Und andere Objektbeziehungen.[6] In: Nikolaus Wandinger, Petra Steinmair-Pösel (Hrsg.): Im Drama des Lebens Gott begegnen. Einblicke in die Theologie Józef Niewiadomskis. Beiträge zur mimetischen Theorie Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung. Herausgegeben von Herwig Büchele, Stanisław Budzik u. a.), LIT, Wien 2011, S. 533‑559.
- „Wir sind bloß Treuhänder“: Ein Wegkreuz im Weiler Ganz/Matrei in Osttirol und seine Renovierung oder über den schwierigen Umgang mit Kunst am Rande von Kunst. In: Osttiroler Heimatblätter, 7 (2015), S. 1‑4.[7]
- mit Sybille Moser-Ernst: Geschichte des Karikaturprojektes Kris / Gombrich. Antworten und offene Fragen. In: Niels Grüne, Claus Oberhauser (Hrsg.): Jenseits des Illustrativen. Visuelle Medien und Strategien politischer Kommunikation. Schriften zur politischen Kommunikation, Band 20, V&R unipress, Göttingen 2015, S. 249‑275.
- Steckenpferd gegen Schlange – Über das differente Bildverständnis von Gombrich und Warburg. In: Sybille Moser-Ernst (Ed.), ART and the MIND – Ernst H. Gombrich. Mit dem Steckenpferd unterwegs, V&R unipress, Göttingen 2018, S. 241–268.
- Sir Ernst Hans Josef Gombrich. Kunsthistoriker. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, ÖBL Online-Edition, Lfg. 7, 14. Dezember 2018.[8]
- Wissenschaft im Hintergrund: Verena Grabmayr – Reminiszenzen an eine Frau in der Kunstwissenschaft der 1960er und 1970er Jahre. In: Sybille Moser-Ernst, Christoph Bertsch (Hrsg.), Kunst :: Wissenschaft Eine fächerübergreifende Untersuchung am Beispiel der Universität Innsbruck, IUP, Innsbruck 2019, S. 531–555.
- Moritz Dreger. Ein „Wiener Schüler“ der Kunstgeschichte als Ordinarius in Innsbruck. In: Sybille Moser-Ernst, Christoph Bertsch (Hrsg.): Kunst :: Wissenschaft Eine fächerübergreifende Untersuchung am Beispiel der Universität Innsbruck. IUP, Innsbruck 2019, S. 405–426.
- High or low? Die Karikatur als ‚Gegenwurf‘ zum europäischen Kunstbegriff. In: Andrea Brait, Stefan Ehrenpreis, Stella Lange (Hrsg.): Europakonzeptionen, IUP, Innsbruck 2020, S. 221–245.
- Franz von Defreggers Sommerfrische am Fuß des Großvenedigers. Eine kunsthistorische Spurensuche. In: Osttiroler Heimatblätter, 88. Jg., 11 (2020), S. 1–4.[9]
- „Alles Karikatur!“? Eine Vorrede. In: Österreichischer Karikaturenverein (Hrsg.): Salzburger Karikaturenpreis 2020, Salzburg 2021, S. 4–5.
- Franz von Defregger und das „tirolische“ Genrebild. In: Tiroler Heimatblätter, Heft 2/2022, S. 50–61.
- Alois Winkler, österreichischer Bildhauer. In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hg.), De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon: die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, (Band 116: Wéry – Wittmann), De Gruyter, Berlin – Boston 2022, S. 425–426.
- Eduard von Wörndle, In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hg.), De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon: die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, (Band 117: Wittmer-Yi), De Gruyter, Berlin – Boston 2022, S. 38–39.
- Farbe und Erinnerung: Hans Pontiller und die polychrome Holzskulptur, in: Traute Pontiller (Hg.), Hans Pontiller 1887–1970, Athesia, Innsbruck 2023, S. 93–100.
- Farbirritationen – Über die Aneignung mittelalterlicher Bildwerke während des 'langen 19. Jahrhunderts'. Eine kunstwissenschaftliche Quellenanalyse, in: Natalie-Josephine von Möllendorff, Verena Ummenhofer (Hg.), Mittelalterbilder und Denkmalpflege. Leitbilder und Bildproduktion der Denkmalpflege am Beispiel mittelalterlicher Sakralbauten (Forschungen des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte, Bd. 14), Bamberg University Press, Bamberg 2023, S. 175–189.
- Wilhelm Angerer. Fotograf. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, ÖBL Online-Edition, Lfg. 12, 15. Juli 2024.[10]
- Fragmente und Ruinen aus Weihnachtskrippen. Eine kunstwissenschaftliche Schatzsuche, in: Tiroler Heimatblätter, Heft 2/2024, S. 77–85.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von Ursula Marinelli im Katalog der
- Ursula Marinelli auf orcid.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Dissertation erschien 2015 unter dem Titel "Polychrome Metamorphosen. Mittelalterliche Skulpturen in neuzeitlichen Fassungen", bei IUP.
- ↑ Universität Innsbruck, Institut für Kunstgeschichte: Universität Innsbruck, Institut für Kunstgeschichte. Universität Innsbruck, abgerufen am 6. Oktober 2023.
- ↑ Sybille Moser-Ernst (Ed.): ART and the MIND. Mit dem Steckenpferd unterwegs. V&R Unipress, Göttingen, ISBN 978-3-8471-0794-1.
- ↑ Max Weiler Gesellschaft: Max Weiler Gesellschaft. 31. August 2024, abgerufen am 6. Dezember 2024.
- ↑ Universität Innsbruck: Buchtipp. 20. November 2024, abgerufen am 6. Dezember 2024.
- ↑ Das goldene Kalb. Und andere Objektbeziehungen
- ↑ „Wir sind bloß Treuhänder“: Ein Wegkreuz im Weiler Ganz/Matrei i. O. und seine Renovierung oder über den schwierigen Umgang mit Kunst am Rande von Kunst. osttirol-online.at, abgerufen am 11. Oktober 2023.
- ↑ Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Gombrich, Ernst Hans Sir. 2003, abgerufen am 12. Oktober 2023.
- ↑ Franz von Defreggers Sommerfrische am Fuß des Großvenedigers. Eine kunsthistorische Spurensuche. osttirol-online.at, abgerufen am 11. Oktober 2023.
- ↑ Österreichisches Biographisches Lexikon: Wilhelm Angerer. In: Österreichisches Biografisches Lexikon. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Austrian Center for Digital Humanities and Cultural Heritage, 15. Juli 2024, abgerufen am 7. August 2024.
Personendaten | |
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NAME | Marinelli, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Kunsthistorikerin |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1975 |
GEBURTSORT | Lienz |