Prien am Chiemsee
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 51′ N, 12° 21′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Rosenheim | |
Höhe: | 533 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,7 km2 | |
Einwohner: | 11.262 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 544 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83209 | |
Vorwahl: | 08051 | |
Kfz-Kennzeichen: | RO, AIB, WS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 87 162 | |
Marktgliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausplatz 1 83209 Prien a.Chiemsee | |
Website: | www.prien.de | |
Erster Bürgermeister: | Andreas Friedrich (ÜWG) | |
Lage des Marktes Prien a.Chiemsee im Landkreis Rosenheim | ||
Prien am Chiemsee (amtlich: Prien a.Chiemsee, hochdeutsch [bairisch [ ]) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der Luftkurort und Kneippkurort liegt direkt am Chiemsee. Seit dem 6. November 2018 ist Prien Fair-Trade-Gemeinde.
],Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 36 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
- Arbing (Weiler)
- Atzing (Dorf)
- Au (Einöde)
- Bachham (Dorf)
- Bauernberg (Weiler)
- Duft (Einöde)
- Egerndorf (Einöde)
- Elperting (Weiler)
- Ernsdorf (Dorf)
- Gaishacken (Weiler)
- Griebling (Einöde)
- Harlach (Einöde)
- Harras (Dorf)
- Hoherting (Weiler)
- Hub (Weiler)
- Irgarting (Einöde)
- Kaltenbach (Weiler)
- Kumpfmühle (Weiler)
- Leiten (Weiler)
- Mailing (Einöde)
- Mitterweg (Einöde)
- Mühlthal (Einöde)
- Munzing (Einöde)
- Mupferting (Einöde)
- Osternach (Dorf)
- Prien a.Chiemsee (Hauptort)
- Prutdorf (Dorf)
- Schmieding (Weiler)
- Schöllkopf (Einöde)
- Siegharting (Weiler)
- Siggenham (Dorf)
- Stetten (Weiler)
- Trautersdorf (Dorf)
- Urschalling (Kirchdorf)
- Vachendorf (Dorf)
- Westernach (Siedlung)
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
- Landschaftsschutzgebiet Inschutznahme des Prientales als LSG (LSG-00134.01)
- Landschaftsschutzgebiet Inschutznahme der Thalkirchner Achen und ihrer Umgebung als LSG (LSG-00147.01)
- Landschaftsschutzgebiet Schutz des Chiemsees, seiner Inseln und Ufergebiete in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein als LSG („Chiemsee-Schutzverordnung“) (LSG-00396.01)
- Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Chiemsee (8140-372)
- Vogelschutzgebiet (Vogelschutzrichtlinie der EU) Chiemseegebiet mit Alz (8140-471)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kelten- und Römerzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Prien ist keltischer Herkunft, nach Albrecht Greule abgeleitet von Brīvena (=Brückenort).[4] Im Ortsteil Trautersdorf sind Spuren einer römischen Siedlung nachweisbar.[5]
Mittelalter bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der heutige Gemeindeteil Trautersdorf ist als Siedlung für das Frühmittelalter nachweisbar, Prien selbst wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts (um 1158), als Verwaltungsort der Grafen von Falkenstein gegründet. Es war Pfarrei des Bistums Chiemsee. Nach dem Niedergang der Falkensteiner war es Teil der Herrschaft Wildenwart und der Herrschaft Hohenaschau; es war Ort einer Gerichtsschranne.[6] Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 wurde Prien am Chiemsee eine selbständige politische Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg im Jahre 1860 und der allgemeinen Öffnung des Königsschlosses Herrenchiemsee 1886 wurde das Zeitalter des Fremdenverkehrs eingeläutet. Die Chiemsee-Schifffahrt, deren Haupthafen Prien ist, wurde ausgebaut, Hotels und Fremdenpensionen entstanden, und zahlreiche Städter erbauten sich ihre Sommervillen rund um den 1897 zum Markt erhobenen Ort. Den Bahnhof und den in Prien-Stock gelegenen Hafen verbindet noch die 1887 erbaute und in der Hauptsaison zeitweise mit Dampf betriebene Chiemsee-Bahn.
1944 wurde aus Luftschutzgründen das Hauptamt SS-Gericht (das oberste Gericht der SS) von München nach Prien verlegt und nahm im Hotel Kronprinz sein Ausweichquartier.[7]
1948 fand auf der vor Prien-Stock gelegenen Herreninsel der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee statt, auf dem das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet wurde.
Prien war auch von 1813 bis 1959 ein Gerichtsort, erst ein gräflich-preysingsches Herrschaftsgericht, dann ein Land- bzw. Amtsgericht.
Das Jüdische Kinderlager Prien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter den Tausenden von Displaced Persons nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs befanden sich auch viele Kinder ohne Eltern oder Verwandte. Für sie wurden von den US-amerikanischen Besatzungsbehörden über zwei Dutzend Children’s Centers eingerichtet,[8] darunter auch in Prien. Untergebracht im Strandhotel, bestand das Camp vom Juli 1946 bis zum Oktober 1948. Seine ersten Bewohner waren Kinder und ihre Betreuer, die zuvor im Kloster Indersdorf betreut worden waren.[9]
In den beiden Anfangsmonaten nur mit etwas mehr als 60 Kindern und Jugendlichen belegt, wuchs deren Zahl auf 269 im September 1947. Im Oktober 1948 waren es noch 73. „Das Children’s Center stand allen politisch oder rassisch verfolgten Kindern offen. Von September 1946 bis zur Schließung im Herbst 1948 wurde das Haus jedoch mehr oder weniger als jüdische Einrichtung geführt.“[10] Allerdings nicht als zionistische Einrichtung:[11]
„In Prien waren jüdische nicht-zionistische Gruppierungen, wie das American Jewish Joint Distribution Committee, die englische Jewish Relief Unit und der Canadian Jewish Congress dominierend, so dass die dort lebenden Jugendlichen versuchten, in die USA oder nach Kanada auszuwandern.“
Für die Kinder und Jugendlichen gab es einen Sport-Club, eine Volks- und eine Berufsschule. Daneben bestanden eine Religionsschule, die Talmud Torah Schule, und eine koschere Küche.[10]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 Teile der aufgelösten Gemeinden Hittenkirchen und Wildenwart eingegliedert.[12]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 8.719 auf 10.789 um 2.070 Einwohner bzw. um 23,7 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marktgemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]24 ehrenamtliche Gemeinderäte bilden zusammen mit dem hauptamtlichen Ersten Bürgermeister den Marktgemeinderat von Prien. Nach der Wahl vom 15. März 2020 setzt er sich so zusammen:[13]
Partei | Sitze |
---|---|
CSU | 9 |
Grüne | 5 |
Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜWG) | 4 |
Bürger für Prien (BfP) | 2 |
SPD | 1 |
Freie Priener e. V.[14] | 1 |
Freie Wähler | 1 |
AfD | 1 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Andreas Friedrich (ÜWG). Er ist seit 1. Mai 2020 im Amt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1903 führt die Marktgemeinde ein eigenes Wappen, ursprünglich verliehen durch Prinzregent Luitpold von Bayern. Dieses Wappen enthielt die Hl. Katharina von Alexandria, ihre rechte Hand auf einen Schild stützend, der auf blauem Grund einen goldenen Falken zeigte. Der Markt Prien hat im Jahr 1958 aufgehört dieses Wappen zu führen und verwendete fortan lediglich den Schild als Gemeindewappen, allerdings ohne amtliche Genehmigung. 1967 musste die Gemeinde daher die Frage des Wappens formal klären und entschied sich für eine Neufassung ohne Schildhalter, die sie seit 1968 offiziell führt. Es wird wie folgt beschrieben:[15]
„In Blau eine eingeschweifte goldene Spitze, darin ein unterhalbes, zerbrochenes blaues Rad; vorne ein links gewendeter, rot bewehrter goldener Falke, hinten zwei wachsende, schräg gekreuzte goldene Abtstäbe mit abgewendeten Krümmen.“
Das zerbrochene Rad weist auf die Marktpatronin Katharina von Alexandrien hin, der Falke erinnert an die weltliche Herrschaft der Falkensteiner Grafen über Prien, während die Abtstäbe auf die kirchliche Obrigkeit des Augustiner Chorherrenstiftes Herrenchiemsee deuten. Die Pröpste von Herrenchiemsee als Archidiakone von Chiemsee und Salzburg führten als einzige Prälaten in Bayern zwei Abtstäbe im Wappen.
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde unterhält Partnerschaften mit dem französischen Graulhet (seit 1971) und dem italienischen Valdagno (seit 1987). Mit dem ungarischen Kisvárda besteht eine freundliche Verbindung ohne formalisierten Partnerschaftsvertrag.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Luftkurort und einzigen Kneippkurort Oberbayerns prägt vor allem der Fremdenverkehr. Darüber hinaus sind in Prien eine Reihe von Gesundheitseinrichtungen und Kliniken ansässig, zum Beispiel eine der Landkreis-eigenen RoMed Krankenhäuser oder der Medical Park Prien Kronprinz, an dem der Markt Prien mit 44,2 % beteiligt ist[16]. Prien ist zudem Sitz der Unternehmensgruppe Schön Klinik.
In Prien entstand 2003 auf Initiative eines Schülerprojektes der Freien Waldorfschule Chiemgau die Regionalwährung „Chiemgauer“, die mittlerweile in der gesamten Region – das sind die Landkreise Rosenheim und Traunstein – mit Erfolg benutzt wird.[17]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Gemeinde Prien am Chiemsee verläuft die Staatsstraße 2092, die Prien am Chiemsee mit Rosenheim und weiteren Nachbargemeinden wie Bernau am Chiemsee verbindet. Ebenfalls über die Staatsstraße, in circa drei Kilometer von der Ortsmitte von Prien am Chiemsee entfernt, ist die Autobahnausfahrt Bernau am Chiemsee der Bundesautobahn 8 erreichbar. Über die Bundesautobahn ist München und Salzburg erreichbar.
Im nordwestlichen Gemeindegebiet verläuft ferner die Staatsstraße 2093, die Prien nach Westen hin über Wildenwart mit Frasdorf und nach Nordosten hin über Rimsting mit Breitbrunn, Gstadt und Seebruck verbindet. Der Weg nach Frasdorf führt zu einer alternativen Anschlussstelle der A 8.
Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Gemeinde Prien am Chiemsee verlaufen drei Bahnstrecken. Die Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg stellt seit 1860 eine Verbindung nach München, Rosenheim und Salzburg her. Sie wird im Kursbuch der Deutschen Bahn unter der Streckennummer 951 geführt. Die 1878 in Betrieb genommene Chiemgaubahn verbindet Prien mit Aschau im Chiemgau.[18] Sie wird von der Deutschen Bahn als Kursbuchstrecke 952 geführt. Die Chiemsee-Bahn verläuft zum Priener Hafen. Sie ist eine Museumsbahn. Alle Bahnstrecken beginnen am oder führen durch den Bahnhof Prien a Chiemsee. Des Weiteren gibt es den Bahnhof Prien-Stock an der Chiemsee-Bahn sowie die Haltepunkte Urschalling und Vachendorf an der Chiemgaubahn. Der Bahnhof Prien am Chiemsee besitzt vier Bahnsteiggleise: Einen Hausbahnsteig und einen Mittelbahnsteig. Ein Gleis ist ein Stumpfgleis für die Chiemgaubahn, welches am Hausbahnsteig liegt. Für die Chiemsee-Bahn gibt es einen eigenen zweigleisigen Bahnhofsteil, da diese eine Schmalspurbahn ist. Die Haltepunkte Vachendorf und Urschalling besitzen jeweils einen Seitenbahnsteig am Streckengleis. Der Bahnhof Prien-Stock besitzt umfangreichere Gleisanlagen, da dort die Schmalspurbahnfahrzeuge unter anderem gewartet werden.
Der Bahnhof Prien a Chiemsee wird im Stundentakt von Meridian-Zügen der Relation München–Rosenheim–Bad Endorf–Traunstein–Freilassing–Salzburg bedient. Diese sind FLIRT-3-Triebwagen. Auf der Chiemsee-Bahn werden im Sommer ungefähr im Stundentakt Dampfzüge eingesetzt. Auf der Chiemgaubahn nach Aschau im Chiemgau verkehren im Stundentakt Regionalbahnen der Baureihe 628. Die Haltepunkte Urschalling und Vachendorf werden nur bei Bedarf bedient.
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde verkehren acht Buslinien der Regionalverkehr Oberbayern (RVO). Diese verbinden Prien mit Bernau am Chiemsee, Frasdorf, Rosenheim, Stephanskirchen, Bad Endorf, Gstadt am Chiemsee, Wasserburg am Inn, Halfing, Schonstett, Rimsting, Rohrdorf, Riedering, Söllhuben, Marquartstein, Reit im Winkl, Prutting, Eggstätt, Breitbrunn am Chiemsee, Seebruck, Traunstein, und Chieming. Außerdem verkehrt ein Ortsverkehr innerhalb von Prien.[19]
Zusätzlich ist Prien Teil des Versorgungsgebiets des „Bürgerbus Chiemsee“, einem ehrenamtlichen Service, welcher die Orte der Chiemgauer Seenplatte ganzjährig untereinander verbindet.[20][21]
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franziska-Hager-Grundschule[22]
- Franziska-Hager-Mittelschule[23]
- Kampenwand-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum[24]
- kommunale Realschule Prien[25]
- Chiemsee-Realschule, staatliche Realschule Prien[26]
- Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien[27]
- Freie Waldorfschule Chiemgau[28]
- Volkshochschule Chiemsee e. V.[29]
- Musikschule Prien[30]
- Sprachen-Institut von Rothkirch e. K.
Freizeit- und Sportanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Prienavera – Erlebnisbad[31]
- Sportplatz (Fußball, Basketball, Leichtathletik, Skateboard, Trendsportarten)
- Chiemsee Golf Club Prien
- Eichental (Trimm-dich-Parcours,[32] Wanderwege, Tennis, Schießsport)
- drei Kneippbecken (Feßler-Weiher in Nähe des Sees, im Kleinen Kurpark im Ortszentrum und im Naturpark Eichental)
- bedachtes Kneippbecken im Prienavera
- Priener Kneippweg vom Chiemsee durch den historischen Ortskern bis zum Eichental (3,5 km)
- Barfußweg in der Kneippanlage Eichental
- Kräutergarten am Heimatmuseum
- Klettergarten, Harrasser Straße, am See
- freie Badeplätze mit Kiosk, Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih
- Minigolfplatz in Nähe des Sees
- Segel-, Ruder-, Kajakclubs am See
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prien blickt auf eine enge Verbundenheit mit der bildenden Kunst. In den Räumen des nach dem Zweiten Weltkrieg leerstehenden Amtsgerichtsgebäudes wurde am 5. August 1945 die erste freie Kunstausstellung nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und die erste Ausstellung moderner Kunst in Deutschland überhaupt eröffnet.[33] Die Presse schreibt:
„… Prien fing die von allen Seiten heranrollenden Lastautos auf, der Menschenstrom flutete zum alten Amtsgericht. Das weiße Haus trug nichts als ein Transparent: Kunstausstellung. Der erste deutsche Kunstausstellung auf bayerischen boden seit dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus wurde in einem Rahmen eröffnet, dessen Einfachheit und Unbetontheit gerade den Inhalt klar herausstellte: Qualität, Echtheit, künstlerische Wahrheit …“
In gleicher Weise fanden auch in den Jahren 1946 und 1947 Ausstellungen in Prien statt.[34]
- Bedeutendstes historisches Baudenkmal ist die Kirche St. Jakobus in dem Dorf Urschalling mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert
- Römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 1734–1738 in barockem Stil neu errichtet, Stuck und Deckengemälde (Seeschlacht von Lepanto) von Johann Baptist Zimmermann mit Orgel von Gerald Woehl (1995), dazu Taufkapelle
- Neuapostolische Kirche in Prien[35]
- Standbild der Hl. Katharina, von dem Münchener Bildhauer Friedrich Lommel, auf dem Kriegerdenkmal 1914–1918, auf dem Marktplatz
- Chiemsee-Bahn – Seit 1887 verkehrt in Prien am Chiemsee zwischen dem heutigen Bahnhof und dem Hafen am Chiemsee (Prien/Stock) auf einer Streckenlänge von 1,8 km die Chiemsee-Bahn. Der Betrieb der Schmalspurbahn läuft bis dato mit Originalwagen und der Lokomotive von 1887. Sie ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes.
- Hafen Chiemseeschifffahrt – Der Hafen in Prien/Stock ist der Haupthafen am Chiemsee. Der Hafen ist durch die Chiemsee-Bahn mit dem Bahnhof von Prien am Chiemsee verbunden. Bekanntestes Schiff der Chiemsee-Schifffahrt Ludwig-Feßler KG ist der Schaufelraddampfer Ludwig Fessler aus dem Jahr 1926, der immer noch im Einsatz ist.
- Skulpturen – In der Fußgängerzone steht eine Bronzefigur „der neue Adam“ von Prof. Heinrich Kirchner (12. Mai 1902 bis 3. März 1984)
- Eine großformatige Bronzeplastik von Marianne Lüdicke als Teil ihrer Brunnenanlage auf den Rathausvorplatz („Begegnungen“, 1983)
- In den 1870er Jahren sorgte in Prien ein Kriegerdenkmal in Form einer Nike-Statue für Aufsehen: Einem vor Ort eingesetzten Kooperator missfiel die nackte Brust der Statue, sodass ein von ihm bestochener Schmied diese heimlich wegfeilte. Aufgrund dieses Vorfalls erhielten die Priener damals den Spitznamen Duttenfeiler (Dutte, bairisch für weibliche Brust).[36][37]
- Weitere Bronzeplastiken von Lüdicke vor dem Prienavera, im Blumenbeet östlich des Alten Pfarrhof, auf dem Brunnen an der Franziska-Hager-Mittelschule sowie auf dem den Valdagnoplatz neben dem Heimatmuseum.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galerie im Alten Rathaus[38]
- Heimatmuseum Prien
- Chiemseebahn-Museum
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kunstausstellungen in der Galerie im Alten Rathaus[39]
- König Ludwig Saal, ehemaliger „Kursaal“ (Kongresse, Theater, musikalische Veranstaltungen)[40]
- Marktfest in der Fußgängerzone
- Priener Straßenkunstfest[41]
- Seefest im Strandbad
- Priener KunstZeit[42]
- Swinging Prien[43]
- Priener Straßenkunstfest[44]
- Jazz und Blues Open-Air „Swinging Prien“[45]
- internationales Radkriterium „Rund um den Marktplatz“ mit Rahmenprogramm (seit 1957)[46]
- Priener Christkindlmarkt[47]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verleihung | Ehrenbürger | Lebensdaten | weitere Angaben |
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1887 | Heinrich Auer | 1828–1903 | Kgl. Bezirksamtmann in Rosenheim |
1897 | Ludwig Kornegger | Bahnmeister | |
1898 | Josef Oberhauser | Schlossermeister | |
1899 | Anton Hager | Oberlehrer | |
1910 | Franz Paul Wiedemann | Molkereibesitzer | |
1920 | Johann Baptist Haas | Kaufmann | |
1927 | Friedrich Häringer | Schuhmachermeister | |
1929 | Franz Rappel | Landwirt | |
1929 | Georg Schelle | Spenglermeister | |
1930 | Theodor von Bomhard | General der Artillerie | |
1952 | Anna Weinhart | Apothekenbesitzerin | |
1959 | Josef Schröder | Landwirt | |
1959 | Franziska Hager | 1874–1960 | Lehrerin und Schriftstellerin |
1959 | Anton Jäger | Geistlicher Rat | |
1962 | Wilhelm Mayer | Oberpostmeister | |
1969 | Ludwig Kornegger | Geschäftsführer | |
1971 | Adolf von Bomhard | 1891–1976 | Erster Bürgermeister SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Ordnungspolizei im Dritten Reich, unter anderem Befehlshaber der Ordnungspolizei im Reichskommissariat Ukraine. Bürgermeister von 1960 bis 1966. Im Jahr 2013 distanzierte sich der Gemeinderat einstimmig „von den Handlungen und Anordnungen des Herrn Adolf von Bomhard, die zur Verletzung der Menschenrechte im Dritten Reich geführt haben. Aufgrund der neuen Erkenntnisse würde das Ehrenbürgerrecht aus heutiger Sicht nicht mehr verliehen werden“[48] |
1975 | Andreas Bals | Geistlicher Rat | |
1978 | Franz Seebauer | 1913–2012 | Erster Bürgermeister, Maler[49] |
1995 | Paul Paulus | 1915–2013 | Bankdirektor und Hobbymaler (Chiemsee-Maler) |
2001 | Franz Xaver Eisenrichter | 1928–2001 | Postbeamter und Zweiter Bürgermeister 1978–1996 |
2002 | Lorenz Kollmannsberger | 1940–2009 | Zweiter Bürgermeister 1972–1978, Erster Bürgermeister 1978–2002 |
2008 | Michael Anner | Zweiter Bürgermeister 2002–2008 | |
2014 | Renate Hof | Pfarrsekretärin, Dritte Bürgermeisterin 1996–2008, Zweite Bürgermeisterin 2008–2014, vielfältig sozial engagiert[50] | |
2020 | Hans-Jürgen Schuster | 1943–2021 | Vom 01.05.2014 bis 30.04.2020 war er Zweiter Bürgermeister von Prien und ab September 2017 zusätzlich Sozialreferent. Er prägte die Ökumene in der Marktgemeinde und war vielfältig sozial engagiert |
Söhne und Töchter des Marktes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Auer (* 1976), Jazzmusiker
- Andreas Birnbacher (* 1981), Biathlet
- Franz-Xaver Brückner (* 1987), Film- und Theaterschauspieler
- Gerhard Buchkremer (* 1943), Psychiater und Psychotherapeut
- Doris Fischer (* 1965), Wirtschaftswissenschaftlerin und Sinologin
- Wolfgang Gropper (1944–2016), Schauspieler und Theaterintendant
- Elmar Gruber (1931–2011), katholischer Pfarrer und geistlicher Schriftsteller
- Johann Michael Hackl (* 1943), Autor, Mediziner
- Armin Hauffe (1948–1997), Journalist, Rundfunkreporter und Sportchef des Landesfunkhauses in Schleswig-Holstein
- Adam Hefter (1871–1970), Bischof der Diözese Gurk 1914–1939
- Lisa Hofer (* 1984), Schauspielerin und Drehbuchautorin
- Petrus Höhensteiger OSB (* 1963), Abt der Benediktinerabtei Schäftlarn
- Konrad Huber (1920–2015), Maler, Träger der Ehrenmünze des Marktes Prien[51]
- Klaus Kotter (1934–2010), Sportfunktionär
- Jonas Krumrey (* 2003), Fußballspieler
- Isabella Laböck (* 1986), Snowboarderin
- Pit-Jan Lößer (* 1975), Theaterschauspieler
- Carl Philip von Maldeghem (* 1969), Theaterschauspieler, -regisseur und Intendant
- Johann Mulzer (* 1944), Chemiker
- Maximilian Nicu (* 1982), Fußballspieler
- Florian C. Reiter (* 1948), Sinologe
- Gert Riel (* 1941), Bildhauer
- Achim Schelhas (* 1977), Schauspieler
- Harro von Senger (* 1944), Jurist und Sinologe
- Traudi Siferlinger (* 1966), Moderatorin und Musikerin
- Herbert Walter (* 1953), Bankmanager
- Bartholomäus Wappmannsberger (1894–1984), Maler
- Michaela Weingartner (* 1990), Schauspielerin
- Ludwig Weißauer (1900–1973), Jurist
- Susanne Wiesner (* 1991), Schauspielerin, Musikerin und Moderatorin
- Thorsten Zaunmüller (* 1970), Fußballtrainer
- Wolfgang Zeitlmann (* 1941), Politiker (CSU)
- Leo Zirner (* 1990), Schauspieler
Persönlichkeiten, die in Prien gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Anetsberger (* 28. Oktober 1870 in München; † 22. Dezember 1942 in Prien am Chiemsee), Porträt- und Landschaftsmaler
- Marie Louise Fischer (* 28. Oktober 1922 in Düsseldorf; † 2. April 2005 in Prien am Chiemsee), Schriftstellerin und Kinderbuchautorin
- Oskar Gluth (* 16. September 1887 in München; † 5. Oktober 1955 in Prien am Chiemsee), Schriftsteller
- Amsi Kern (* 18. September 1922 in München; † 31. Oktober 2002 in Prien am Chiemsee), bayrische Volksschauspielerin, Leiterin des Chiemgauer Volkstheaters
- Charly Niessen (* 22. August 1923 in Wien; † 21. Februar 1990 in Prien am Chiemsee), österreichischer Komponist und Liedtexter
- Otfried Preußler (* 20. Oktober 1923 in Reichenberg; † 18. Februar 2013 in Prien am Chiemsee), Schriftsteller
- Max Reger (* 19. März 1873 in Brand/Oberpfalz; † 11. Mai 1916 in Leipzig), Komponist, Pianist und Dirigent[52]
- Paul Roloff (* 26. Januar 1877 auf Gut Jerchel/Altmark; † 29. Mai 1951 in Prien am Chiemsee), Maler, Gründungsmitglied der Freien Vereinigung Chiemgauer Künstler 1922–1933
- Friedrich Siebert (* 22. August 1903 in Neustadt an der Haardt; † 29. März 1966 in Prien am Chiemsee), Jurist, SS-Oberführer, Leiter des bayrischen Finanzministeriums und Bürgermeister von Prien am Chiemsee[53]
- Barbara Veit (* 31. Juli 1947 in München; † 21. Juli 2016 in Prien am Chiemsee), Journalistin und Schriftstellerin
- Lothar Waldmüller (* 8. April 1936 in Dessau), deutscher katholischer Theologe
-
Rathaus Prien
-
Älteste Apotheke in Prien (erbaut 1857)
-
Denkmalgeschütztes Bauernhaus neben der Kirche
-
Am Gries
-
Notgeldscheine Prien (1920)
-
Chiemseeschifffahrt (Stock)
-
Chiemseepromenade
-
Erlebnisbad Prienavera
-
850-Jahr-Feier
-
Chiemsee-Bahn
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Markt Prien am Chiemsee
- Eintrag zum Wappen von Prien am Chiemsee in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Markt Prien a.Chiemsee, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
- ↑ Gemeinde Prien a.Chiemsee in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Mai 2021.
- ↑ Albrecht Greule: Die historischen Horizonte der geographischen Namen in Bayern. Universität Regensburg, 5. März 2007, abgerufen am 17. April 2020.
- ↑ Auf den Spuren der Römer in Prien. In: ovb-online.de. Oberbayerisches Volksblatt, 17. März 2018, abgerufen am 1. August 2020.
- ↑ [RI VII] H. 7 n. 327, Ludwig der Bayer, 1331 Juli 19, Nürnberg : Regesta Imperii. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Deutsche Digitale Bibliothek: SS- und Polizeigerichtsbarkeit (Bestand). In: Bundesarchiv, BArch NS 7. Bundesarchiv Koblenz, abgerufen am 6. Januar 2020.
- ↑ Jim G. Tobias: „Selten gab es eine herzlichere Stimmung als hier…“ Das Internationale Kinderzentrum Aglasterhausen 1945-48, hagalil.com, 8. Dezember 2013
- ↑ Anna Andlauer: Die Internationalen Kinderzentren im Kloster Indersdorf 1945–1948, in: Norbert Göttler (Hrsg.): Nach der »Stunde Null«. Stadt und Landkreis Dachau 1945 bis 1949, Herbert Utz Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8316-0803-4, S. 147
- ↑ a b Prien – Jüdisches Kinderlager | Jewish DP Children’s Center – Jüdische DP Lager und Gemeinden in Westdeutschland. Abgerufen am 2. September 2023 (deutsch).
- ↑ Andrea Livnat: Heimatlos. Displaced Schildren'Äs Camps in Bayerisch Gmain und Prien, hagalil.com, 13. Januar 1922. Bei dem Artikel handelt es sich um eine Rezension einer 2021 erschienenen Neuauflage des Buches von Jim G. Tobias: Heimatlos. Displaced Children’s Camps in Bayerisch Gmain und Prien, Antogo Verlag, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-938286-31-9
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 589 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Marktgemeinde Prien am Chiemsee: Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020. Abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑ „Freie Wähler Prien“ heißen künftig „Freie Priener“. In: OVB online. Overbayerisches Volksblatt, 5. Februar 2018, abgerufen am 18. April 2018.
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