Margaret Moscheles

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Margaret Moscheles (um 1912)

Margaret „Grete“ Moscheles (geboren 1854 in Berlin als Margarethe Sobernheim; gestorben 20. Oktober 1927 in Hampstead, London[1][2]) war eine deutsch-britische Malerin.

Margarethe Sobernheim wurde 1854 in Berlin geboren.[3] Ihre Familie war jüdischen Glaubens.[4] Fälschlicherweise wird ihr Geburtsjahr mitunter mit 1871 angegeben.[5] 1875 heiratete sie in Deutschland den Maler und späteren Friedensaktivisten Felix Moscheles (1833–1917),[3] der ebenfalls jüdischer Herkunft war.[4] Mit der Heirat nahm sie seinen Nachnamen an; später ging das Ehepaar ins Vereinigtes Königreich, die Heimat ihres Ehemannes, wo auch „Margaret“ britische Staatsbürgerin wurde.[5]

Moscheles war wie ihr Ehemann von Beruf her Malerin.[5] Unter anderem stellte sie in den Räumen der Allied Artists’ Association aus,[6] ebenso wie im Women’s International Arts Club.[7] 1905 und 1912 präsentierte sie auch ihre Werke in den Räumen der Royal Academy of Arts.[8] Ihr Gemälde Dead at Sea, Algiers befindet sich in der Sammlung des National Trusts im Smallhythe Place.[9] Der Dichter und Illustrator Edwin Ellis kommentierte 1893 in einer Ausstellungskritik über Moscheles’ Werk: „Margaret Moscheles zeigt einige Beispiele anmutigen Geschmackes, entschiedener Pinselarbeit und gekonnter Bildanordnungen, die es offensichtlich machen, dass sie den Künstlerinnen der Zukunft zugerechnet werden muss“.[10]

Daneben betätigte sie sich wie ihr Mann in der Friedensbewegung und als Esperantistin.[5] Der Esperantist Félicien Menu de Ménil widmete ihr 1908 ein auf Esperanto geschriebenes Musikstück mit dem Titel Mi aŭdas vin.[11] Gemeinsam mit ihrem Ehemann beteiligte sie sich zudem an der ethischen Bewegung und war wie ihr Ehemann unter den Mitbegründern der West London Ethical Society.[12] Ferner beteiligte sie sich an Aktivitäten der britischen Suffragettenbewegung.[13] Für die Zeitschrift Jus Suffragii, offizielles Organ der International Woman Suffrage Alliance, verfasste sie für die Ausgabe im Juli 1914 einen Nachruf auf Bertha von Suttner,[14] mit der sie zuvor in Briefkontakt gestanden hatte.[15] Moscheles starb 1927 im Alter von 73 Jahren.[2]

Commons: Margaret Moscheles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. England & Wales, nationaler Nachlasskalender 1858-1995, 1928. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 5. März 2023 (englisch).
  2. a b Sterbeindex England & Wales, 1916-2007, 4. Quartal 1927. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 5. März 2023 (englisch).
  3. a b MOSCHELES Margaret 1854-1927. In: artbiogs.co.uk. Artist Biographies, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  4. a b Mark Kroll: Ignaz Moscheles and the Changing World of Musical Europe. Boydell & Brewer, Woodbridge 2014, ISBN 978-1-84383-935-4, S. 333.
  5. a b c d DNB 1176148796. Abgerufen am 4. März 2023.
  6. The London Salon of the Allied Artists' Association, Ltd., 1909 : second year. Royal Albert Hall, London Juli 1909, S. 73 (archive.org).
  7. Mengting Yu: London’s Women Artists, 1900-1914: A Talented and Decorative Group. Springer Nature, Singapur 2020, ISBN 978-981-15-5705-7, S. 113.
  8. The Royal Academy Summer Exhibiton: A Chronicle, 1769–2018. Index Mm–Mo. In: chronicle250.com. Royal Academy of Arts, 2018, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  9. Dead at Sea, Algiers. Margaret Moscheles (1871-1924). In: nationaltrustcollections.org.uk. National Trust, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  10. Edwin Ellis: Lesser shows of june. In: The Studio. Band 1, Nr. 4, Juli 1893, S. 159–160, hier S. 160, doi:10.11588/diglit.17188.58.
  11. Mi aŭdas vin (Ménil, Félicien de). In: imslp.org. International Music Score Library Project, abgerufen am 4. März 2023.
  12. Jewish and Humanist. In: heritage.humanists.uk. Humanist Heritage, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  13. Vgl. u. a.: “On Earth Peace, Goodwill towards Men.” To the Women of Germany and Austria. Open Christmas Letter. In: Jus Suffragii. 1. Januar 1915, S. 228. Zitiert nach: Sybil Oldfield (Hrsg.): International Woman Suffrage. Ius Suffragii 1913–1920. November 1914 – September 1916. Band 2. Routledge, New York City/London 2003, ISBN 0-415-25738-7, S. 46.
  14. Sybil Oldfield (Hrsg.): International Woman Suffrage. Ius Suffragii 1913–1920. July 1913 – October 1914. Band 1. Routledge, New York City/London 2003, ISBN 0-415-25737-9, S. 10. Vgl. auch den Abdruck des Nachrufes auf S. 190.
  15. Vgl.: Correspondenz. In: Bertha von Suttner, Alfred Hermann Fried (Hrsg.): Die Waffen nieder! Monatsschrift zur Förderung der Friedensbewegung. Band 8, Nr. 10, 1899, ISSN 2199-5486, S. 382–385, hier S. 382–383, JSTOR:23791765.