Anton Franken

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Anton Franken (Porträtfoto von Hugo Schmölz)

Anton Franken (* 21. Juni 1879[1] in Ehrenfeld; † 23. Februar 1937[2] in Köln-Deutz) war ein deutscher Architekt, tätig in Köln.

Anton Franken wurde als drittes von vier Kindern des Fuhrunternehmers Hubert Franken[3][4] und seiner Ehefrau Maria Gertrud, geborene Huth[5][6], im Hause Wahlenstraße 4, in Köln-Ehrenfeld geboren.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung an der staatlichen Baugewerkschule Köln im Sommer des Jahres 1898[7] und militärischen Ausbildung begann er als Techniker in der Hochbauverwaltung der Stadt Köln und wirkte im Dienste der Stadt Köln als sogenannter Stadtarchitekt.

Am 5. Januar 1905 heiratet Anton Franken die Elisabeth Maria Margarethe geb. Biermann (1877–1937)[8][9] in Köln-Ehrenfeld.[10] Aus dieser Ehe ging Sohn Hubert (1905–1975) und die am 6. Juli 1921 mit 14 Jahren früh verstorbene Tochter Maria Gertrud[11][12] hervor.

Im Ersten Weltkrieg diente er als Unteroffizier im 6. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 68 mit Standort in Koblenz. Zuletzt war er in Bukarest, Rumänien, eingesetzt.[13]

Als Partner des am 22. November 1922[14] verstorbenen Architekten Rudolph Brovot übernahm er nach 1922 dessen Anteil[15] am Architekturbüro.[16] Neben privaten Bauherren waren Wohnungsbaugenossenschaften in Köln die wichtigsten Auftraggeber.

Als praktizierender Katholik engagierte Franken sich im Bauverein St. Joseph für die Turmerweiterung von 1913 der kath. Kirche St. Joseph, Köln-Ehrenfeld.[17] Von 1928 bis 1937 war er Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Barbara, Köln-Neuehrenfeld.

Grab der Familie Franken

1936 trat er der Reichskammer der bildenden Künste bei.

1937 starb Franken im Alter von 57 Jahren. Er wurde auf dem Ehrenfelder Teil des Melaten-Friedhofs (Flur E 6) beigesetzt.

Nach seinem Tod führte sein Sohn Hubert das Architekturbüro Franken, Gravensteinerstr. 8 in Köln-Ehrenfeld fort.[18][19] Seine Söhne, die Architekten Antonius und Bruno Franken, entwarfen mehrere Bauprojekte bis Hubert Franken 1973 in Ruhestand ging und das Architekturbüro schloss.

Antonius Franken wirkte als Städteplaner am Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung an der RWTH Aachen und bei der Stadt Wesel.

Bruno Franken gründete das Architekturbüro Franken+Kreft in Bergisch Gladbach[20] und war von 1988 bis 2009 Professor für Baukonstruktion an der FH Köln.

Das Bauland in Köln-Neuehrenfeld bestand größtenteils aus ausgekiesten und ausgeziegelten Flächen. Franken entwickelte daher besondere Gebäudetypen bei der Anlage von Plätzen und Straßen (Ansgarplatz, Gravensteinerstraße, Käsergässchen), welche die Vorgabe der Geländesituation berücksichtigten (bebaubare Fläche zwischen - 2,50 m = Tiefe der Auskiesung oder Ausziegelung, bezogen auf das ursprünglich landwirtschaftlich genutzte Geländeniveau von + 0,30 m als prinzipieller dreidimensionaler Faktor).

Diese Vorgabe ist der erste raumbildende Faktor für die beabsichtigte Funktion und Gestaltung der Wohngebäude in den neuen Vorstädten Kölns. Hier insbesondere in Köln-Neuehrenfeld von 1924–1926.

Die Breite und Länge der definierten Wohnhöfe war der zweite raumbildende Gestaltungsfaktor, der für den Bewohner erlebbar und überschaubar bleiben konnte bei der Erfassung und Beschreibung der dort zu gestaltenden Wohnarchitektur.

Die Dimensionierung der geschlossenen Wohnhöfe konnte nun großräumig entwickelt werden. Die Wahl der Tiefe und Breite des gebildeten Innenraums der Wohnhöfe begrenzte Einblicke derart, dass sich eine ungestörte Nachbarschaft bilden konnte.

Als städtebauliches Gestaltungselement verwendete Franken die Spiegelung von Gebäudezügen an der Straßenlängsachse z. B. in der Gravensteinerstrasse Nr. 1–7 und Nr. 2–8, Köln-Ehrenfeld und Unter Bergamotten, Köln-Bickendorf.

Franken war spezialisiert in Sanitär- und Gebäudetechnik und verantwortete bis 1928 die Bauleitung der Erweiterung des St. Vinzenz-Hospitals in Köln-Nippes.[21]

Bauten (Auswahl)

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  • 1924–1925: Frechen-Königsdorf, Bauernhof mit Wohnhaus, Vorgebirgsstraße 4, unbekannter privater Bauherr
  • 1924–1926: Neuehrenfeld, mehrgeschossige Wohnhausgruppe, Gravensteinerstraße 1, 3, 5, 7 und 2, 4, 6, 8, Ansgarplatz 1-5, Ansgarstraße 2, 4, Rotenkrugerstraße 1, 3. Ehrenfelder Arbeiterwohnungsgenossenschaft eGmbH.
  • 1925–1926: Köln-Bickendorf, Genossenschaftshaus, Friedrich-Ebert-Saal, Unter Kirschen 8. Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH.[22]
  • 1926–1930: Köln-Ehrenfeld, Polygonaler Eckturm mit Relief an der Ecke Schirmerstraße / Liebigstraße. Teil eines Baublocks an der Schirmerstraße, Schadowstraße und Liebigstraße bestehend aus viergeschossiger Wohnhausgruppe mit Attikagliedung und Betonung der Eingangsachse. Ehrenfelder Arbeiterwohnungsgenossenschaft eGmbH.[23]
  • 1926: Köln-Zollstock, Höninger Weg 369-375, Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH
  • 1927: Köln-Zollstock, mehrgeschossige Wohnhausgruppe, Vorgebirgstraße 352. Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH
  • 1927–1928: Köln-Bickendorf, mehrgeschossige Wohnhausgruppe, Unter Bergamotten 1-9, 2-10, Unter Kirschen 5, 7. Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH
  • 1928: Köln-Bickendorf, Rundpavillon, Am Rondelchen, Akazienweg 54a. Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH
  • 1928: Köln-Zollstock, mehrgeschossige Wohnhausgruppe, Vorgebirgstraße 346 und 348. Kölner Gartensiedlung e. Baugen. mbH
  • 1933–1934: Köln-Ehrenfeld, mehrgeschossige Wohnhausgruppe, Heidemannstraße 90-96, Gottfried-Daniels-Straße 78-80, Gotthelfstraße 1-7. Ehrenfelder Arbeiterwohnungsgenossenschaft eGmbH.[24][22]

Einzelnachweise

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  1. Standesamt Stadt Ehrenfeld, Landkreis Köln, Geburten 1879, Nr. 506, * 21. Juni 1879, Anton Franken
  2. http://historischesarchivkoeln.de/lav/index.php Personenstandsregister Standesamt Deutz Sterbefälle 1937 Bd. 1, R_PSR_15863002_0102.jpg - Landesarchiv NRW 10/2012. Zuletzt besucht am 2. Oktober 2017
  3. Standesamt Gymnich, Geburten 1850, Reg. Nr. 105, * 13. Oktober 1850, Hubert Franken.
  4. Standesamt Köln-Ehrenfeld, Sterbefälle 1914, Reg. Nr. 407, + 27. Juni 1914, Hubert Franken.
  5. Standesamt Nettesheim, Geburten 1848, Reg. Nr. 30, * 27. Juni 1848, Maria Gertrud Franken geb. Huth.
  6. Standesam Köln-Sülz, Sterbefälle 1929, Reg. Nr. 266, + 20. November 1929, Maria Gertrud Franken geb. Huth.
  7. Festschrift hrsg. von der Vereinigung ehemaliger Besucher sowie Freunde und Gönner der Staatlichen Baugewerkschule Köln, anläßlich der Feierlichkeiten des 50-jährigen Bestehens der Staatlichen Baugewerkschule Köln, vom 14. bis 16. Dezember 1929
  8. Standesamt Köln I, Geburten 1877, Reg. Nr. 4658, * 20. Oktober 1877, S. 80, E. M. Margarethe Biermann
  9. Standesamt Köln-Mülheim, Sterbefälle 1937, Reg. Nr. 514, + 11. September 1937, E. M. Margarethe Biermann
  10. Standesamt Cöln-Ehrenfeld, Heiraten 1905, Reg. Nr. 2, 5. Januar 1905.
  11. Standesamt Cöln-Ehrenfeld, Geburten 1907, Reg. Nr. 888, * 23. April 1907, Maria Gertrud Franken.
  12. Standesamt Köln-Ehrenfeld, Sterbefälle 1921, Nr. 447, + 6. Juli 1921, Maria Gertrud Franken.
  13. Relevante kriegsbezogene Dokumente sind leider nicht überliefert.
  14. http://historischesarchivkoeln.de/lav/index.php Personenstandsregister Standesamt Ehrenfeld Sterbefälle 1922 Bd. 1, R_PSR_1594_0001_0758.jpg - Landesarchiv NRW 10/2012. Zuletzt besucht am 3. Oktober 2017.
  15. Hist. Arch. d. Stadt Köln, Best. Nr. 458, Nr. 34, Akten betr. Bauhypothek Kölner Gartensiedlung, Hönningerweg 367, Brief v. 17. Juni 1924.
  16. Heinen, Werner; Pfeffer, Anne-Marie. Köln: Siedlungen 1888–1938. In Stadtspuren - Denkmäler in Köln. Hrsg. Stadt Köln, Der Oberstadtdirektor, Stadtkonservator. 1. Auflage 1988, Verlag Bachem, Köln, ISBN 3-7616-0929-9.
  17. Festschrift der Pfarrgemeinde St. Joseph. 125 Jahre Pfarrgemeinde St. Joseph in Köln-Ehrenfeld 1869–1994. Hrsg. Pfarrgemeinde St. Joseph, Pfarrer Pater Victor Heger, O.Carm., Köln 1994.
  18. Standesamt Cöln-Ehrenfeld, Geburten 1905, Reg. Nr. 1932, * 3. Dezember 1905, Hubert Franken
  19. Standesamt Köln-West, Sterbefälle 1975, Reg. Nr. 1567, + 18. Mai 1975, Hubert Franken.
  20. Franken + Kreft - Architekten Zuletzt besucht am 2. Oktober 2017.
  21. St. Vinzenz-Hospital Köln-Nippes. Zur Eröffnung des Erweiterungsbaues am 25. Januar 1928.
  22. a b Novy, Klaus u. a. (Hrsg.): Reformführer NRW. Soziale Bewegungen, Sozialreform und ihre Bauten. [In Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Köln, Remscheid, Solingen, Wuppertal]. ISBN 3-412-04191-2 / ISBN 978-3-412-04191-5. Verlag: Köln u. a., Böhlau, 1991
  23. Heinen, Werner; Pfeffer, Anne-Marie. Köln: Siedlungen 1888–1938. In Stadtspuren - Denkmäler in Köln. Hrsg. Stadt Köln, Der Oberstadtdirektor, Stadtkonservator. 1. Auflage 1988, Verlag Bachem, Köln. ISBN 3-7616-0929-9
  24. Kölner Stadtanzeiger, Nr. 508, 7. Okt. 1934.