Fischstäbchen, Süßes und Fertiggerichte sind praktisch und schmecken gut – nur gesund sind sie oft nicht. Was weiß die Forschung wirklich über stark verarbeitete Lebensmittel und darüber, was drinsteckt? Und: Wovon reden wir eigentlich genau? ZEIT ONLINE hat Wissenschaftlerinnen und Fachleute aus der Ernährungsmedizin, der Neurowissenschaft, der Lebensmittelchemie und anderen Bereichen gefragt.
"Die Idee einer food addiction, einer Esssucht nach hochverarbeiteten Lebensmitteln, hat seit einiger Zeit Schlagkraft entwickelt. In Laborexperimenten hat sich gezeigt, dass man bei Ratten ein Verlangen nach Zucker auslösen kann, ähnlich wie das Verlangen nach Kokain. Mich überzeugt das aber nicht. Es fehlt der zentrale Beweis, dass durch den Konsum verarbeiteter Lebensmittel bestimmte Substanzen das Gehirn beeinflussen und somit Rausch und Sucht erzeugen. Ja, diese Lebensmittel aktivieren das Belohnungssystem – aber das Belohnungssystem wird durch so viele Sachen im Leben angeregt.