Drogenkonsum: Nie mehr über Leichen steigen müssen
Billiges Kokain überschwemmt den europäischen Drogenmarkt, die Konflikte eskalieren – außer in Zürich. Warum gelingt hier, woran deutsche Städte scheitern?
In einem Konsumraum in Zürich konsumieren Männer Crack, während Politiker und Experten aus Deutschland den Zürcher Ansatz studieren. In Zürich wird der offenen Drogenszene mit Toleranz und sozialer Unterstützung begegnet, während in deutschen Städten wie Berlin und Frankfurt die Situation eskaliert. Das Zürcher Modell umfasst Konsumräume und aufsuchende Sozialarbeit, um offene Drogenszenen zu verhindern. In Deutschland fehlt eine ganzheitliche Strategie im Umgang mit Crack-Konsumenten, während Zürich mit einem pragmatischen Ansatz positive Ergebnisse erzielt.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Das Besondere an dem Raum ist das, was fehlt: Müll. Gewalt. Elend. Nur ein paar Männer, zwanzig insgesamt, sitzen an kleinen Tischen. Ihre ausgezehrten Gesichter sind konzentriert. Mit zitternden Fingern kratzen sie weißes Pulver zusammen, schieben es auf Löffel oder Aluminiumfolien, kochen es mit einem Feuerzeug auf. Dabei führen sie leise murmelnd Gespräche. Eine Lüftungsanlage zieht surrend den Rauch der dampfenden Pfeifen aus der großen Kammer, die aussieht wie in einem Krankenhaus, mit kahlen Wänden und Neonlicht, abgetrennt vom Rest des Raumes durch hohe Glasscheiben.