Beim Absturz einer touristisch genutzten Seilbahn nahe der süditalienischen Großstadt Neapel sind vier Menschen gestorben. Wie die italienische Bergwacht mitteilte, stürzte in der Ortschaft Castellammare di Stabia eine Gondel nach dem Riss eines Kabels in die Tiefe. Die örtliche Feuerwehr schrieb auf X, nach dem Unglück seien vier Leichname geborgen sowie eine verletzte Person in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Ersten Angaben zufolge befanden sich in der abgestürzten Kabine fünf Menschen – ein Angestellter der regionalen Betreibergesellschaft EAV und vier Touristen. Laut Behörden handelt es sich bei den Toten um zwei Personen aus England, eine Person aus Israel sowie einen Italiener. 

Der Bürgermeister von Castellammare di Stabia, Luigi Vicinanza, berichtete am Unfallort, das Zugseil der Bahn sei aus ungeklärter Ursache gerissen. Zwar habe die Notbremse im Tal funktioniert, nicht jedoch die Bremse der Bahn nach oben. Die verunglückte Gondel habe gerade in die Bergstation einfahren wollen.

Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen

Die Seilbahn führt auf den mehr als 1.100 Meter hohen Berg Faito. Da sie eine schöne Aussicht auf den Vesuv und den Golf von Neapel bietet, ist die Bahn bei Besuchern sehr beliebt. Am Unglückstag war die Sicht jedoch durch dichten Nebel eingeschränkt. Erst vor rund einer Woche war die Touristendestination für diese Saison eröffnet worden. Warum das Kabel kurz vor Erreichen der Bergstation riss, muss noch geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Fahrgäste, die sich in anderen Kabinen der Bahn befanden, wurden mit Seilen gerettet. 50 Feuerwehrleute sowie Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die Rettungsarbeiten wurden durch den Nebel erschwert.

Vergangenes Jahr fuhren mehr als 100.000 Menschen mit der Seilbahn. Eröffnet wurde sie 1952. Normalerweise dauert die Fahrt knapp zehn Minuten. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Im Sommer 2021 steckte eine Kabine auf dem Weg nach unten infolge eines Stromausfalls mit 31 Passagieren mehr als eine Stunde fest.