Als ich Boris Beresowski traf, saß er auf einer cognacfarbenen Ledercouch neben einem Marmorspringbrunnen. Er bedeutete mir, auf einem Sessel mit kleinen Löwentatzen Platz zu nehmen. Auf den Goldbechern und der silbernen Dochtschere war der Name seines Konzerns LogoWas eingraviert.

Beresowski war damals der schillerndste russische Oligarch, er empfing mich im Oktober 1997 in seinem Palast im Moskauer Stadtteil Samoskworetschije südlich des Kreml. Minutenlang machte er seinem Zorn auf die Regierung Luft. Der erste Vizepremierminister Russlands sei "Teil einer quasitotalitären Macht", sagte er. Gemeint war Anatoli Tschubais, ein Reformpolitiker unter dem damaligen Präsidenten Jelzin.