DIE ZEIT: Vor dem Internationalen Gerichtshof wird gerade über den Klimawandel verhandelt. Kleine Inselstaaten, die vom Meeresspiegelanstieg bedroht sind, klagen gegen die Industrieländer, deren Emissionen die Krise verursacht haben. Können solche Gerichtsprozesse den Planeten retten?

Matthias Mahlmann: Nein, ich halte nichts von der Überschätzung des Rechts. Aber einen Beitrag leisten kann es natürlich schon. Durch die Klagen werden wissenschaftliche Erkenntnisse als Sachstand festgestellt – mit der Autorität eines Gerichtes und eines langen, rational strukturierten Prozesses der Tatsachenfindung. Es wird dadurch schwerer, den Klimawandel zu leugnen.