Ich war schon immer ein Mensch, der den Dingen gerne auf den Grund geht. Als Lehrer war es mir wichtig, meine Unterrichtsinhalte nicht einfach aus den Büchern zu übernehmen. Durch politische Entscheidungen ändern sich Lehrpläne ständig, und das Fach Deutsch, das ich unterrichtet habe, ist da besonders anfällig. Deshalb wollte ich immer auf dem Laufenden bleiben. Nicht um alle neuen Ideen aufzugreifen, sondern um eigene Positionen zu bilden und zu wahren.

Bereits während meines Studiums begann ich damit, meine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu veröffentlichen. Als ich später als Lehrer arbeitete, forschte ich immer am Abend – nachdem ich meine Schüler unterrichtet, Arbeiten korrigiert und die nächsten Stunden vorbereitet hatte. Mit 28 Jahren wurde ich Fachleiter für Deutsch und bildete am Studienseminar Referendare aus. Das war ein großes Glück für mich, denn so war ich beruflich verpflichtet, wissenschaftlich auf dem neuesten Stand zu sein. Später bekam ich auch einen Lehrauftrag an der Universität Mainz, für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur.