Der zehnte Familienbericht warnt davor, getrennte Familien in starre Kategorien zu stecken und fordert eine bessere Unterstützung für allein- und getrennt erziehende Eltern. Die Experten mahnen, dass die aktuelle Datenlage die Risiken und Bedürfnisse dieser Familien unterschätzt und fordern eine stärkere wirtschaftliche Eigenständigkeit von Frauen, die Förderung gemeinsamer Elternverantwortung und die Berücksichtigung der Verletzbarkeit von Kindern und Eltern nach einer Trennung. Politische Maßnahmen sind dringend erforderlich, um die Situation für diese Familien zu verbessern.
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Für betroffene Familien fühlt sich eine Trennung an wie ein Ausnahmezustand, doch die Statistik sagt: Es ist normal, dass sich Paare mit Kindern irgendwo zwischen Windeleimer und Erziehungsstreit, eigenen Ansprüchen und beruflichen Aufgaben verlieren. Nach Schätzungen erlebt jedes vierte Kind bis zum Jugendalter, dass sich seine Eltern trennen. Im Jahr 2023 lebten 2,5 Millionen Kinder in einem Haushalt mit nur einem Elternteil. 20 Prozent der Familien mit minderjährigen Kindern waren demnach keine Paarfamilie.
Bisher haftet diesen Familien automatisch das Label alleinerziehend an – mit allen dazugehörigen Klischees: Mutter, potenziell arm, überfordert, bemitleidenswert. Doch diese Kategorisierung wird der Realität nicht gerecht und hat zudem eine Reihe negativer Folgen, mahnt nun eine Sachverständigenkommission aus Soziologinnen, Wirtschaftswissenschaftlern und Juristinnen.