Nepal gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Die Wohlstandskluft zwischen Stadt und Land ist gewaltig. Weit über die Hälfte der 24 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. Es gibt etwa 60 Ethnien und 70 verschiedene Sprachen. Und es gibt alle möglichen Formen der sozialen Unterdrückung und Ausbeutung. 70 Prozent der Bevölkerung werden vom brahmanisch beherrschten Kastensystem gar nicht erst als gleichwertig anerkannt. Auch die Führungskader der Maoisten, bemerkt Pyakurel, sind vorwiegend Brahmanen.
In diesem jahrhundertealten Kontext sollte die junge Demokratie sofort alle möglichen Erwartungen, Hoffnungen und Glücksversprechen erfüllen. Das konnte nicht gelingen, sicher auch, weil die neue politische Elite binnen kurzem noch korrupter wurde, als es die alte schon war.