Dass man in Lettland oder Polen einen russischen Angriff fürchtet, ist verständlich. Weniger logisch ist, wenn in Brüssel und Paris eine Kriegsgefahr für ganz Europa beschworen wird. Solcher Alarmismus entspringt einer irrtümlichen Lesart von Putins Expansionsstreben, die für Europa teuer werden könnte.
von Hélène Richard
Am 20. Februar 2025 ließ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Bürgerinnen und Bürger über die sozialen Medien wissen: „Frankreich ist keine Insel. Zwischen Straßburg und der Ukraine liegen etwa 1500 Kilometer. Das ist nicht sehr viel.“
Kommt nach dem Donbass also das Elsass dran? Macrons überzogenes Alarmsignal dürfte sogar sein Verteidigungsminister Sébastien Lecornu belächelt haben. Der schließt nämlich, wie die meisten ernsthaften Menschen, ein solches Szenario aus: „Als Atommacht befinden wir uns logischerweise in einer ganz anderen Position als ein Land, das nicht über Atomwaffen verfügt“, befindet Lecornu in einer vor sechs Monaten veröffentlichen Analyse.1 weiterlesen ...
Dass man in Lettland oder Polen einen russischen Angriff fürchtet, ist verständlich. Weniger logisch ist, wenn in Brüssel und Paris eine Kriegsgefahr für ganz Europa beschworen wird. Solcher Alarmismus entspringt einer irrtümlichen Lesart von Putins Expansionsstreben, die für Europa teuer werden könnte.
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