Papers by Thomas Emanuel Balke
Die Religiösen Titel PA4-PA4 und NI-A-A im Präsargonischen Onomastikon

Kasus im Sumerischen
Language Typology and Universals, 1999
Das Sumerische ist eine altorientalische Sprache des antiken Mesopotamien, eines Gebiets, das sic... more Das Sumerische ist eine altorientalische Sprache des antiken Mesopotamien, eines Gebiets, das sich ausgehend vom persischen Golf entlang der fruchtbaren Alluvialebene der Flüsse Euphrat und Tigris erstreckte. Das Zentrum ihrer Verbreitung lag im südlichen Mesopotamien, was im wesentlichen dem südlichen Teil des heutigen irakischen Staatsgebietes (zwischen Baghdad und Basra) entspricht. Die Bezeichnungen Sumerisch bzw. Sumerer entstammen aber nicht dem sumerischen Lexikon, sondern wurden von den ersten Ausgräbern im 19. Jahrhundert aus dem Akkadischen, einer zeitgleich mit dem Sumerischen in Mesopotamien gesprochenen semitischen Sprache, von dem Namen für Südbabylonien mätSumerü 'Land (von) Sumer' abgeleitet. Die Sumerer selbst nannten ihr Kernland ki-en-gi^(-r) 'Ort des edlen Priesterfürsten'. Da die ersten bekannten Städtegründungen nahe am persischen Golf lagen, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Einwanderung der Sumerer über den Seeweg erfolgte und ihren möglichen Ausgang von der arabischen Halbinsel oder dem indischen Subkontinent nahm.' Das Sumerische ist der Nachwelt, im Gegensatz zu vielen anderen altorientalischen Sprachen, durch eine enorm große Hinterlassenschaft an Textmaterial (ca. 50 000 Texte) überliefert. Zu dessen graphischer Umsetzung diente die Keilschrift, eine Schriftform, deren Entwicklung gemeinhin mit der sumerischen Hochkultur verbunden wird. In Form von Keilschrifttexten ist das Sumerische vom 3. Jtsd. v. Chr bis ins 2. Jh. V. Chr. bezeugt. Während es als lebende Sprache wohl Anfang des 2. Jtsd. v. Chr. vom Akkadischen verdrängt wurde, reichte sein Gebrauch als Liturgieund Gelehrtensprache bis hinein in die seleukidische Zeit (2. Jh. v. Chr.). Wie einige andere altorientalische Sprachen, z. B. Elamisch oder Hattisch, ist das Sumerische ohne genetische Affiliation, d. h. keiner bekannten Sprachfamilie zuzuordnen. Versuche, es überwiegend mittels lexikalischer Vergleiche mit dem Baskischen, Ungarischen oder Sino-Tibetischen in Verbindung zu bringen, sind eher mit Skepsis zu bewerten.^
Finale Satzkonstruktionen im Sumerischen
Some Observations on the Old Sumerian Onomasticon
Babel und Bibel 8, 2015
This paper presents and illuminates some particular features of the Old Sumerian Onomasticon as i... more This paper presents and illuminates some particular features of the Old Sumerian Onomasticon as it is intimately linked with the prosopography of the administrative archive of the é-mí from Presargonic Girsu/Lagas. Therein I have primarily focused on the ample class of Sumerian short names and examined the diversity of attested name-patterns, their internal structural differences and the continuance in use through Third Millennium BC.
Das altsumerische Onomastikon
The Sumerian Ternary Numeral System
Journal of Cuneiform Studies, 2010
... Attinger, P., and Krebernik, M. 2005 L'Hymne à Ḫ endursaa (Ḫ endursaa A). Pp. 21... more ... Attinger, P., and Krebernik, M. 2005 L'Hymne à Ḫ endursaa (Ḫ endursaa A). Pp. 21104 in Von Sumer bis Homer: Festschrift für Manfred Schretter, ed. R. Rollinger. Münster: Ugarit-Verlag.Balke, TE 2006 Das sumerische Dimensionalkasussystem. AOAT 331. ...
Materiality of Writing in Early Mesopotamia, 2016

Materiality of Writing in Early Mesopotamia, 2016
Among the earliest written documentation from third millennium BC Mesopotamia, recorded shortly a... more Among the earliest written documentation from third millennium BC Mesopotamia, recorded shortly after the overwhelmingly administrative documentation (c. 85%) from the Late Uruk and Jemdet Nasr periods (3300-3000 BC),1 we find an equally intriguing and intricate group of script-bearing objects, usually referred to in the scholarly literature as 'ancient kudurrus'. These objects seem to be well suited for the purpose of investigating the interplay of material, text, and associated iconography, an approach only rarely intensively pursued among Assyriologists.2 The appearance of a seminal volume dealing extensively with this special group of records has contributed a great deal to reviving the issue of the relation of these early land-sale documents to the later kudurrus, i.e. boundary stones, from second millennium BC Babylonia.3 This unique group of texts (see ELTS nos. 1-12 and 18) on the one hand consists of several stone tablets (ELTS nos. 1-7) with a convex obverse and reverse, a peculiar shape not found in any other group of texts from any other period or area,4 and two further stone objects formed like animals, i.e. a recumbent sheep (ELTS no. 8) and a lion-headed bird (ELTS no. 9). On the other hand, there are three quite exceptional stone artefacts with associated iconography (ELTS nos. 10+11, 12, 18), on which I will focus in extenso below. Formally, the rather tablet-like stone objects, i.e. ELTS 1-7, generally display vertically arranged columns with This article emerged from the Heidelberg Collaborative Research Center 933 "Material Text Cultures. Materiality and Presence of Writing in Non-Typographic Societies". The CRC 933 is financed by the German Research Foundation (DFG). I am indebted to D. Sürenhagen for bringing J. Boese's recent archaeological treatment of the 'Blau'schen Steine' (cf. Boese 2010) to my attention. Palaeographic references follow the numbers in A. Deimel's "Liste der archaischen Keilschriftzeichen" (Leipzig, 1922), henceforth abbreviated as LAK, M. Green and H. Nissen, Zeichenliste der archaischen Texte aus Uruk (Berlin, 1987), henceforth ZATU, and E. Burrows' Sign List (pls. 1-36), henceforth SL, of the archaic texts from Ur (cf. Burrows, UET 2 [1935]). Sumerian personal names are consequently given with translations-despite the immanent imponderables-in order to impart some clues of the hidden connotative patterns. 1 Note that about 15% of the Uruk IV-III tablets are of the lexical genre; whereas Uruk IV tablets exclusively derive from the site Uruk, those of the Jemdet Nasr period (= Uruk III) come from a number of different

Beschriebene Artefakte, Schriftträger,1 sind Teil der materiellen Kultur, die nach Hans Peter Hah... more Beschriebene Artefakte, Schriftträger,1 sind Teil der materiellen Kultur, die nach Hans Peter Hahn "fundamentaler Bereich der gesellschaftlichen Lebenswelt" ist, ohne dabei eine Trennung zwischen materieller und immaterieller Kultur zu implizieren.2 Nach Hahn sind die "materiellen Dinge stets aus dem Kontext des Handelns heraus zu verstehen", dementsprechend erhalten Objekte erst eine Bedeutung, "weil sie mit bestimmten Handlungsweisen verknüpft sind".3 Die Fähigkeit, Gedanken in Bilder und Symbole zu fassen, lässt sich über Jahrzehntausende zurückverfolgen, obschon die Interpretation der Inhalte und übertragener Gedankenwelten solcher frühen Zeugnisse meist ins Spekulative verläuft.4 Anders verhält es sich dagegen mit beschriebenen Artefakten. Die Entstehung von Schrift, im weitesten Sinne als System (dauerhafter) Zeichen/Notationen zum Festhalten von Informationen verstanden,5 stellt einen Meilenstein der kognitiven Entwicklung der Menschheit dar.6 Schrift und Schriftträger dienen als Instrumente der Gedächtniserweiterung, sie bieten die Möglichkeit Inhalte über Raum und Zeit hinweg zu kommunizieren, wenngleich zur Erschließung von Sinn, Inhalt, ferner auch Sprache beide, sowohl Bild als auch Text, einen Rezipienten,7 einen Sachkundigen benötigen, sei es zum unmittelbaren Lesen der übermittelten Information(en) oder aber zur Entzifferung vergangener Schriftsysteme.8

Materiale Textkulturen, 2015
Die kontinuierliche Nutzung von Stein als Beschreibmaterial in Vorderasien seit dem ausgehenden 4... more Die kontinuierliche Nutzung von Stein als Beschreibmaterial in Vorderasien seit dem ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr., ob in bearbeiteter, d. h. behauener, oder unbearbeiteter Form (Fels/Naturstein), hat ihren Ursprung in der bis in das keramische Neolithikum (8000-5500 v. Chr.) zurückreichenden Verwendung von Stein als Baumaterial, z. B. für Tempelanlagen und Befestigungsmauern, zur Herstellung von Waffen, Werkzeugen (Feuerstein, Obsidian)1 oder zentralen Gebrauchsgegenständen wie Mahlsteinen oder Mörsern. Stein spielte damit als →Material von prähistorischer Zeit an eine herausragende Rolle in Kultur und Alltag der Menschen und ist neben →Holz und →Metall eines der wichtigsten im täglichen Leben genutzten bzw. bearbeiteten Materialien. Obwohl bereits seit dem 5. vorchristlichen Jahrtausend als Material für Stempelsiegel bezeugt (→Siegeln, Stempeln und Prägen), ist Stein dennoch nicht der älteste Beschreibstoff, sondern vielmehr →Ton bzw. Gips(stein). Der älteste Beschreibstoff ist Stein hingegen in der Neuen Welt (Mittelamerika), wie die ältesten Glyphen der Olmeken (ca. 1100-500 v. Chr.) auf Stelen aus Basalt oder Grünschiefer eindrucksvoll belegen.2 Zahlreiche bedeutende kulturhistorische Dokumente sind auf Steinartefakten →gemeißelt bzw. →eingeritzt wie z. B. der Gesetzeskodex des altbabylonischen Herrschers Hammurapi (1792-1750 v. Chr.), die Rechtskodifikationen von Gortyn auf Kreta (ca. 450 v. Chr.) oder die Gesetzessammlung des indischen Herrschers Ashoka (ca. 268-232 v. Chr.). Bis in die heutige Zeit findet Stein aufgrund Dieser Beitrag ist im SFB 933 "Materiale Textkulturen" entstanden, der durch die DFG finanziert wird. 1 Speziell Obsidian erlaubte seit dem Neolithikum wegen seines scharfkantigen Bruches und seiner gleichzeitig relativ geringen Widerstandskraft eine Bearbeitung durch Holz oder Knochen und war als Material zur Werkzeugherstellung geschätzt. Es verwundert daher nicht, dass es zu einer Tributliste an den assyrischen Herrscher Tiglatpileser I. (1114-1076 v. Chr.) gehörte. 2 Gemäß Dehnhardt 2010, 77ff., 97ff. spielen allerdings angesichts der praktisch steinlosen Umgebung an der Golfküste Mexikos bei der Verwendung bestimmter Steinvarietäten wie Basalt, Grünschiefer oder Serpentinit wohl auch Aspekte der olmekischen Religion eine wichtige Rolle, z. B. die Vorstellung, sich bei der Verwendung mit steinernen Monumenten (Basalt) auch gleichzeitig mit Teilen des "Heiligen Bergs" zu umgeben. Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 3.0 Lizenz.
Beurkundungen
Konzepte - Materialien - Praktiken
About Sumerian Personal Names
Onoma, 1995
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Dubsar anta-men: Studien zur Altorientalistik: Festschrift für Willem H. Ph. Römer zur Vollendung seines 70. Lebensjahres, mit Beiträgen von Freunden, …
Das sumerische Dimensionalkasussystem
Eine neue altsumerische Verwaltungsurkunde aus Ĝirsu
Altorientalische Forschungen, 2011
... und Lesung) gˆ ìri (anše) auch für AWL 119 iii 5: sˇim ì ANSˇE-ka sè-ga-am6 „es handelt sich ... more ... und Lesung) gˆ ìri (anše) auch für AWL 119 iii 5: sˇim ì ANSˇE-ka sè-ga-am6 „es handelt sich um Parfüm (und) Öl(e), das den … bestimmt ist“ zutrifft, scheint mir allerdings ebenso ... 118:2) oder h ˘ u-PI-PI (MVN 22, 19 ii′ 6; sa ah ˘ ua-gàr [MTBM 187: 2]) für Ah ˘ u-waqar bzw. ...
Altorientalische Forschungen, 2014
The article presents a hitherto unpublished ED IIIa tablet with a two-column inscription on its o... more The article presents a hitherto unpublished ED IIIa tablet with a two-column inscription on its obverse housed in the Ethnological Museum in Werl, Germany. Based on its physical features, contextual structure and prosopography it is in all likelihood datable to the Fāra-period and probably comes from the site of Fāra itself, ancient Šuruppak. In spite of its obvious brevity, the content proves to be quite intricate. It seems rather probable that the text should be considered as a kind of draft for a legal record possibly dealing with a matter of inheritance.
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