Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz
Die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V. ist ein deutscher Verein, der sich für die Rehabilitierung von Opfern der NS-Militärjustiz (z. B. Deserteure, Kriegsdienstverweigerer) einsetzt.
Der Verein wurde am 21. Oktober 1990 gegründet.[1] Der Vereinszweck wurde dahin bestimmt, „bundesweit für die gesellschaftliche Rehabilitierung und materielle Entschädigung der Opfer der Militärjustiz und -psychiatrie unter dem Nationalsozialismus einzutreten, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur sowie Frieden und Völkerverständigung zu fördern“.[2] Vereinssitz ist Bremen.
Mit der Gründung wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet, dessen Vorsitz seit 2012 der Militärhistoriker und Friedensforscher Wolfram Wette ausübt.[3] Ehrenvorsitzender war der Jurist und Militärhistoriker Manfred Messerschmidt, der von 1990 bis 2012 Vorsitzender des Beirats war.[4] Die Vertretung der Bundesvereinigung in der Öffentlichkeit nahm Ludwig Baumann (1921–2018) wahr.[5]
Der Verein war seit ihrer Gründung am Zustandekommen einer gesetzlichen Rehabilitierung von Deserteuren und anderen Opfern der NS-Militärjustiz beteiligt. So war Baumann für die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz einer der geladenen Sachverständigen bei der Beratung im Rechtsausschuss des deutschen Bundestages (126. Sitzung am 24. April 2002)
Als inhaltliches und organisatorisches Pendant in Österreich ist das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ zu nennen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Interview mit Ludwig Baumann, 22. Mai 2002. In: Hannes Metzler: Ehrlos für immer? Wien, 2007. S. 33. Vereinsgericht: Bremen, Vereinsregisternummer 4700.
- ↑ Satzung Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V., zitiert nach: Metzler, Hannes: „Ehrlos für immer?“. Wien, 2007. S. 33.
- ↑ Kontaktseite der Bundesvereinigung, abgerufen am 17. März 2016.
- ↑ Pressemitteilung der Pressestelle des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 14. Dezember 2011; Tagungsbericht von Günter Knebel ( vom 23. März 2016 im Internet Archive) (Schriftführer der Bundesvereinigung) vom 21. November 2011, S. 2; beide abgerufen am 17. März 2016.
- ↑ Hannes Metzler: Ehrlos für immer? Wien, 2007. S. 33.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz stellt Strafantrag gegen Günther Oettinger, Süddeutsche Zeitung, Online-Ausgabe, 16. April 2007
- Interview mit dem Sprecher der Bundesvereinigung, Ludwig Baumann, TAZ, Online-Ausgabe, 17. April 2007
- Stellungnahmen, u. a. das Bundesverbandes Opfer der NS-Militärjustiz, zum „Gedenkstätten-Gesetzentwurf“ der CDU/CSU und den politischen Auseinandersetzungen im Vorfeld, haGalil onLine, Juni 2004
- Gedenkstätte Torgau: Heckenstreit. Ludwig Baumann streitet für ein würdiges Gedenken an die Opfer der Wehrmachtsjustiz – Lebenshaus, Dezember 2008