„Beschneidung“ – Versionsunterschied

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Die Bedeutung des Wortes „Beschneidung“ und also auch der [[Begriffsumfang]] sind vom Kontext abhängig.
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In medizinischen Wörterbuch [[Pschyrembel]] von 2007 wird unter dem Lemma "Beschneidung" auf die Darstellungen in den Artikeln „[[Zirkumzision]]“ beim Mann und „[[Klitoridektomie]]“ bei der Frau verwiesen.<ref name="Pschyrembel 261. A.">Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Beschneidung“ (auf S.&nbsp;231): "'''''Beschneidung:''' s. Zirkumzision, Klitoridektomie''"</ref> Alle nicht im weiteren Sinne medizinisch begründeten Manipulationen beim Mann und der Frau werden im Pschyrembel als ''"[[genitale Verstümmelung]]"'' bezeichnet<ref name="Pschyrembel 261. A. Zirkumzision">Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Zirkumzision“ (auf S.&nbsp;2106): "'''''Zirkumzision'''[...] 2. I. w. S. wird Z. nicht korrekt auch für die genitale Verstümmelung* von Frauen verwendet [...]''"</ref><ref name="Pschyrembel 261. A. genitale Verstümmelung">Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „genitale Verstümmelung“ (auf S.&nbsp;2036): „'''Verstümmelung, genitale:'''(engl.) ''genital mutilation''; syn. Genitalverstümmelung: ; Sammelbez, für Eingriffe an den Geschlechtsorganen, die deren Unversehrtheit beeinträchtigen u. nicht zur Abwehr gesundheitl. Risiken od. zur Korrektur von Fehlbildungen dienen;[...]“</ref> Als alternative Bezeichnung zu „genitale Verstümmelung“ wird dort „[[Genitalverstümmelung]]“ aufgeführt.<ref name="Pschyrembel 261. A. Genitalverstümmelung">Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Genitalverstümmelung“ (auf S.&nbsp;676): „'''Genitalverstümmelung'''([Pfeil nach oben auf Artikel „Genitale“]): [...]; genitale Verstümmelung*.“</ref>
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Nach dem Deutschen Koloniallexikon (Stand der Bearbeitung: vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]) wurde unter Beschneidung fast „jede Verstümmelung der äußeren Geschlechtsteile“<ref name="Deutsches Kolonial-Lexikon">{{internetquelle
Nach dem Deutschen Koloniallexikon (Stand der Bearbeitung: vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]) wurde unter Beschneidung fast „jede Verstümmelung der äußeren Geschlechtsteile“<ref name="Deutsches Kolonial-Lexikon">{{internetquelle

Version vom 19. Januar 2010, 23:49 Uhr

Beschneidung (mhd: besnîden „stutzen, zurückschneiden“) kann u. a. bestimmte rituell oder kulturell motivierte Eingriffe an den äußeren Geschlechtsorganen Penis und Vulva des Menschen bezeichnen.[1][2][3] Die Existenz solcher Eingriffe wird bereits in Höhlenmalereien überliefert; sie existieren bis heute in unterschiedlichen Varianten und Kulturkreisen.

Allgemeines

Die Bedeutung des Wortes „Beschneidung“ und also auch der Begriffsumfang sind vom Kontext abhängig.

In medizinischen Wörterbuch Pschyrembel von 2007 wird unter dem Lemma "Beschneidung" auf die Darstellungen in den Artikeln „Zirkumzision“ beim Mann und „Klitoridektomie“ bei der Frau verwiesen.[4] Alle nicht im weiteren Sinne medizinisch begründeten Manipulationen beim Mann und der Frau werden im Pschyrembel als "genitale Verstümmelung" bezeichnet[5][6] Als alternative Bezeichnung zu „genitale Verstümmelung“ wird dort „Genitalverstümmelung“ aufgeführt.[7]

Nach dem Deutschen Koloniallexikon (Stand der Bearbeitung: vor dem Ersten Weltkrieg) wurde unter Beschneidung fast „jede Verstümmelung der äußeren Geschlechtsteile“[8] verstanden. Auch in einem Artikel aus dem Jahre 2009 werden beispielsweise unter der Bezeichnung „Rituelle Beschneidungen“ kontextbezogen „Verstümmelungen“[9] „im Genitalbereich“[9] von männlichen Menschen thematisiert (jedoch nicht an den Hoden).[9]

Schon frühere Überlieferungen (Höhlenmalereien, >10.000 v. Chr.) handeln von der Zirkumzision beim Mann,[10] spätere Zeugnisse (ägyptische Hieroglyphen, römische und jüdische Schriften, etc.) belegen die Beschneidung von Frauen und Männern. Die Gründe sind kaum bekannt, Überlieferungen beinhalten funktionale (konkrete Differenzierung von Frau und Mann, Erreichung bestimmter Eigenschaften), symbolische (Unterwerfung von Feinden), ästhetische (Reinheit/Schönheit der beschnittenen Person) oder religiöse Gründe (Zugehörigkeit zu einer Glaubensgruppe). Die Beschneidung wird kurz nach der Geburt, in Form einer rituellen Aufnahmehandlung (Initiation) oder an Erwachsenen durchgeführt.

Da die Beschneidung immer nur an den äußeren Geschlechtsorganen vorgenommen wird, kann sie beim Mann zum vollständigen Verlust der Zeugungsfähigkeit führen, bei der Frau zum weitgehenden Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit ohne direkten Verlust der Gebärfähigkeit. Diese kann jedoch durch die Folgen der Beschneidung, beispielsweise bei dem Vernähen der Schamlippen, mit wesentlichen Risiken für Mutter und Kind behaftet sein. Um die Risiken des Eingriff zu reduzieren, findet verstärkt eine Medizinalisierung des ursprünglichen Ritus statt: Sofern ein Zugang zu Ärzten und Kliniken möglich ist, wird versucht, den Eingriff dort durchführen zu lassen. Während dies bei der männlichen Beschneidungsform der Zirkumzision beispielsweise in den westlichen Industriestaaten häufig toleriert wird, wird dies bei der weiblichen Beschneidung auf Grund der in der Regel weitreichenderen Folgen kaum akzeptiert.

Die verschiedenen Formen der Beschneidung, ihre Motive und Folgen sind – speziell seit Sigmund Freud – ein Thema der Psychologie.[11]

In heutiger Zeit werden im Rahmen der Individualisierung auch im körperlichen Ausdruck alte Formen der Beschneidungen an den Genitalien aufgegriffen und modifiziert, wie die Schamlippenplastik oder die Bifurkation. Korrespondierende Techniken wie Intimpiercings dienen demselben Zweck.

Ausführungen

Beim Mann

Die männliche Beschneidung war bei den Naturvölkern im äquatorialen Bereich weltweit anzutreffen, mit den vorherrschenden Formen der Zirkumzision und der Inzision. Dabei hatten mancherorts unterschiedliche Stämme eines Gebietes klare Präferenzen, in anderen Fällen waren innerhalb eines Stammes unterschiedliche Formen anzutreffen. Ebenso kann eine rituelle Beschneidung aus einer Kombination der im Folgenden beschriebenen Formen bestehen. Eine neuere Untersuchung legt anhand statistischer Daten nahe, dass diese traditionelle Beschneidung auch einen praktischen Nutzen in der Fortpflanzungsselektion hat.[12] Vorherrschend ist jedoch die Beschneidung in Form der Zirkumzision, da diese die religiös begründete Beschneidung im Islam und bei den Juden (Brit Mila) ist und somit weltweite Verbreitung findet.

Zirkumzision

Hauptartikel: Zirkumzision

Bei der Beschneidung in Form einer Zirkumzision wird die männliche Vorhaut ringförmig zum Teil oder vollständig entfernt. Die Ursprünge und die Bedeutung sind unklar, eine mögliche Interpretation ist eine rituelle symbolische Opfergabe.

Einschnitt (Inzision/Triple Inzision)

Bei der Beschneidung in Form eines Einschnitts Inzision bleibt – im Gegensatz zur Zirkumzision – die gesamte Vorhaut, inclusive Blut und Nervenbahnen erhalten. Die Technik besteht aus einem Einschnitt quer durch die Verengung. Die Schnittkanten werden daraufhin aber längs der Verengung wieder vernäht, womit der Umfang der Verengung, entsprechend der Länge des Schnitts, zunimmt. Aus ästhetischer Sicht ist diese Technik jedoch bei stärkeren Verengungen nicht befriedigend. An der Schnittstelle ist die Verengung nicht mehr ringförmig, was bei einem längeren Schnitt zu einer Art Hautlappen, beidseitig der Schnittstelle, führen würde. Um das zu vermeiden, werden in solchen Fällen (in der Regel drei) Inzisionen rund um die Verengung gemacht (Triple Inzision). Das Ergebnis ist optisch meist völlig unauffällig und die medizinische Verträglichkeit ist, aufgrund der Einfachheit des Eingriffs, deutlich besser einzustufen, als bei einer totalen Zirkumzision.[13]

Weitergehende Formen ohne Sterilisation

Eine beispielsweise bei den australischen Ureinwohnern praktizierte Form der rituellen Beschneidung war die Subinzision, bei der die Eichel an der Unterseite bis zur Harnröhre aufgeschnitten bzw. 'gespalten' wird.

Sie unterscheidet sich von der Bifurkation, bei der der Penis in unterschiedlichem Ausmaß von der Eichel ab längs geteilt wird. Diese Form hat eher eine Verbreitung in der Body Modification-Szene.

Sterilisation/Kastration

Üblicherweise nicht als „Beschneidung“ bezeichnete Eingriffe sind die Sterilisation und Kastration, welche auf die Zeugungsunfähigkeit des Mannes abzielen und ohne direkte äußerliche Folgen bleiben können (wenn z. B. nur die Samenleiter durchtrennt werden). Sie können aber auch andere Formen bis zur kompletten Penis- und/oder Hodenamputation umfassen.

So gibt es Schildungen von Teilamputationen (Sotho[12]) als Initiationsritus oder vollständiger Amputation als religiösem Opfer (Skopzen).

Bei der Frau

Hauptartikel: Beschneidung weiblicher Genitalien

In Abgrenzung zu den "westlichen" kosmetischen Formen und medizinisch indizierten Eingriffen befindet sich seit einigen Jahrzehnten die traditionelle, rituelle Beschneidung weiblicher Genitalien, FGC, (auch Verstümmelung weiblicher Genitalien, FGM), welche vor allem bei verschiedenen Ethnien Afrikas praktiziert wird, weltweit in der Kritik. So haben beispielsweise die WHO und UNICEF Programme initiiert, um über die Probleme dieser Rituale aufzuklären, welche vor allem an Mädchen und jungen Frauen durchgeführt werden, teils unter Zwang. Je nach Region und Kultur werden dabei alle hier genannten weiblichen Beschneidungsformen angewandt, sodass der Begriff nicht konkret an einen medizinischen Sachverhalt geknüpft ist.

Klitorisvorhautbeschneidung

Bei der Beschneidung der Klitorisvorhaut wird diese partiell oder vollständig entfernt. Dies ist die mildeste der weiblichen Beschneidungsformen, ohne negative Folgen für die sexuelle Empfindungsfähigkeit.

Klitorisentfernung

Bei den meisten gängigen Formen der weiblichen Beschneidung wird zumindest die Klitoris teilweise oder ganz entfernt (Klitoridektomie), wobei dies einen massiven Eingriff in die Empfindungsfähigkeit der Frau darstellt. Sie kann in seltenen Fällen aus medizinischen Gründen notwendig sein, der Eingriff wurde aber auch bis in die ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in Europa und Nordamerika gezielt zur Dämpfung weiblicher Empfindungsfähigkeit (Verhinderung der als pervers eingestuften Masturbation) von einigen Gynäkologen durchgeführt.[14][15]

Vernähen (Infibulation)

Bei der, ebenfalls noch verbreiteten, Infibulation genannten Form werden zusätzlich zur Klitorisentfernung noch die Schamlippen zusammengenäht, so dass die Öffnung der Vagina verkleinert wird. Auch dieser Eingriff wurde im Rahmen der Schulmedizin bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch bei Frauen vorgenommen, um diese an der als krankhaft empfundenen Masturbation zu hindern.[15] Heutzutage ist die Infibulation vor allem in Afrika verbreitet.

Kosmetische Formen

Im Rahmen der individualisierenden Körpermodifikation findet sich sowohl die Schamlippenplastik als auch die Kürzung der Klitorisvorhaut. Hierbei geht es hauptsächlich um das Erreichen eines Schönheitsideals wie möglichst jung erscheinenden Schamlippen oder einer freigelegt sichtbaren Klitoris. Anbietende Chirurgen nennen solche Eingriffe nicht „Beschneidung“.

Religiöse Formen

Da die Beschneidung bereits aus der Zeit vor den großen Religionen stammt, findet sie sich in vielen (Teil-)Religionen und Sekten wieder, ohne dass dies unbedingt in der Religion selber begründet sein muss.

Judentum

Im Judentum ist die Beschneidung des Mannes als Brit Mila ein verpflichtender Bestandteil der Religionsausübung.

Islam

Der Koran als Hauptwerk des Islam fordert die Beschneidung des Mannes nicht, diese ist aber – bereits in vorislamischer Zeit praktiziert – trotzdem als überlieferte Sunna anzustrebendes Vorbild für alle Gläubigen. Bei der Beschneidung weiblicher Genitalien handelt es sich ebenfalls um eine nicht auf dem Koran gestützte Tradition, sie wird aber zum Teil durch Schriftenauslegung begründet. Jedoch existieren auch gegenteilige Schriftauslegungen.

Christen

Die Christen praktizieren allgemein die Beschneidung nicht als religiöse Pflicht, jedoch werden auch in christlichen Gebieten Jungen und auch Mädchen aus lokalen kulturellen Gründen beschnitten.

Eine religiöse Bedeutung erlangt die Beschneidung als kirchliches Fest der Beschneidung des Herrn, da Jesus als Jude geboren und daher beschnitten wurde. Dies führte auch im Mittelalter zum Kult um die heilige Vorhaut. Allerdings werden im Rahmen der Zelebrierung keine Beschneidungen durchgeführt.

Skopzen

Bei den Skopzen gab es sowohl für Frauen als auch für Männer zwei spezifische Formen der religiös begründeten Körpermodifikation: das kleine und das große „heilige Siegel“. Im Bestreben, ihre Fleischlichkeit zu überwinden, entfernten die Skopzen zunächst Hoden (Orchiektomie) bzw. Klitoris (Klitoridektomie). Die Steigerungsstufe („großes heiliges Siegel“) beinhaltete zusätzlich die Penektomie und die Ablation der weiblichen Brust.

Literatur

  • Ad. E. Jensen: Beschneidung und Reifezeremonien bei Naturvölkern, Strecker und Schröder, Stuttgart, 1933

Einzelnachweise/Fußnoten

  1. Beschneidung In: WAHRIG.digital - Deutsches Wörterbuch, Wissen Media Verlag, 2005.
  2. Beschneidung In: Duden – Das Synonymwörterbuch, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2007.
  3. Beschneidung In: Roche Lexikon Medizin, S.209; 5. Auflage, Urban & Fischer Verlag 2003.
  4. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Beschneidung“ (auf S. 231): "Beschneidung: s. Zirkumzision, Klitoridektomie"
  5. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Zirkumzision“ (auf S. 2106): "Zirkumzision[...] 2. I. w. S. wird Z. nicht korrekt auch für die genitale Verstümmelung* von Frauen verwendet [...]"
  6. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „genitale Verstümmelung“ (auf S. 2036): „Verstümmelung, genitale:(engl.) genital mutilation; syn. Genitalverstümmelung: ; Sammelbez, für Eingriffe an den Geschlechtsorganen, die deren Unversehrtheit beeinträchtigen u. nicht zur Abwehr gesundheitl. Risiken od. zur Korrektur von Fehlbildungen dienen;[...]“
  7. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2007, ISBN 978-3-11-018534-8, Stichwort: „Genitalverstümmelung“ (auf S. 676): „Genitalverstümmelung([Pfeil nach oben auf Artikel „Genitale“]): [...]; genitale Verstümmelung*.“
  8. Stichwort: Beschneidung. In: Deutsches Kolonial-Lexikon. Hrsg. von Heinrich Schnee, , S. Band I, S. 187 f., abgerufen am 29. Juni 2009 („Das Deutsche Koloniallexikon lag bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zum größten Teil gedruckt vor, bzw. war bereits gesetzt. Der erste Band sollte gerade erscheinen. Nach dem Krieg wurde das Lexikon ohne jede Veränderung veröffentlicht, da eine Neubearbeitung zu hohen Kosten und erneuten Verzögerungen geführt hätte. In der nun vorliegenden digitalisierten Form wurde das Original unverändert übernommen.“ [Zitat von der Startseite des Internetprojekts]): „Beschneidung. Die Verstümmelung der äußeren Geschlechtsteile durch Abtragung eines Teils oder dauernde Verletzung wird an Knaben und an Mädchen vorgenommen. Technisch handelt es sich bei den Mädchen um die Abtragung der Klitoris oder nur ihrer Spitze, auch wird nur die Vorhaut der Klitoris oder ein Teil der kleinen Schamlippen entfernt.
  9. a b c Rituelle Beschneidungen : Waffe im Kampf der Spermien. FOCUS Online, 8. Juni 2008, abgerufen am 29. Juni 2009 (Rezension zu Christopher Wilson:Male genital mutilation: an adaptation to sexual conflict; Unter Berufung auf: ka/New Scientist): „Bisher war es ein Rätsel, warum Männer in manchen Kulturen im Genitalbereich verstümmelt werden. Es könnte eine evolutionsbedingte Erklärung geben. Für junge Männer ist sie manchmal lebensgefährlich. Doch sie gehört in vielen Kulturen zur Tradition: die rituelle Beschneidung. Sie ist noch eine der schmerzfreiesten Verstümmelungen, die dem besten Stück des Mannes angetan werden können. In manchen afrikanischen und mikronesischen Völkern zerquetschen die älteren Männern den jüngeren gar einen Hoden. Aber warum quälen manche Kulturen ihren männlichen Nachwuchs derart? […]“
  10. Wrana, P.: Historical review: Circumcision. In: Archives of Pediatrics, 6, S. 385-392; 1939.
  11. u. a. Kersten Reich: Symbolische Wunden, Bruno Bettelheims Relativierung des Ödipuskomplexes
  12. a b Christopher Wilson:Male genital mutilation: an adaptation to sexual conflict, 2007.
  13. PDF Johannes Terhardt "Triple Inzision als sinnvolle Alternative zur Zirkumzision bei der operativen Behandlung der Phimose"
  14. Petra Schüll / Terre des femmes (Hg.): Weibliche Genitalverstümmelung - Eine fundamentale Menschenrechtsverletzung. Textsammlung. Göttingen 1999
  15. a b Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung: Diskussion und Praxis in der Medizin während des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum], Dissertation, Georg-August-Universität Göttingen, 2000; als Buch erschienen im Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-935964-00-5, Rezension online