For S Chungs Dokumenta Tion 2005
For S Chungs Dokumenta Tion 2005
Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Drogen/Sucht
Cannabis Non-Prosecution Policies in Germany ......................................19
Der Einfluss heroingestützter Therapie auf die Delinquenz
Opiatabhängiger ..........................................................................................21
Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik
Deutschland 2004 .........................................................................................24
Drogenkonsum und Strafverfolgung..........................................................26
Examining the Consequences of the Reduction in Afghanistan's
Heroin Production .......................................................................................29
Jugendliche Raucher - Veränderungen des Rauchverhaltens und
Ansätze für die Prävention - Sonderauswertung der Wiederholungs-
befragung "Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik
Deutschland 2001".......................................................................................31
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Allgemeine Bürgerbefragung - Datenauswertung unter
kriminologischen Aspekten.........................................................................36
Bürgerbefragung zum Ansehen des Bundesgrenzschutzes und dem
Sicherheitsgefühl in Chemnitz ....................................................................37
3
Inhaltsverzeichnis
Evaluation
Ausbildungsprofil Niedersächsische FHVR, Fakultät Polizei..................42
Die Implementation der Fußfessel in Hessen - Eine Evaluation
des Einführungsprozesses anhand empirischer Analyse der
Rechtswirklichkeit und Effizienz des elektronisch überwachten
Hausarrests...................................................................................................43
Die Theorie-Praxis-Reflektionstage im Fachbereich Polizei
in Kassel........................................................................................................47
Evaluation eines Modellprojekts zum Einsatz der elektronischen
Fußfessel (Hessen)........................................................................................50
Evaluation kriminalpräventiver Maßnahmen ..........................................54
Familienerhaltung als Programm - Forschungsergebnisse......................56
Gewalt
Analyse von Suiziden / Suizidprävention...................................................60
Analyse von Tat- und Tätermerkmalen bei Tötungs- und sexuellen
Gewaltdelikten in Thüringen......................................................................62
Biografien und Karrieremuster von sexuellen Gewalttätern...................64
Feldstudie zur Häuslichen Gewalt im Rahmen der Agenda 21
des Rems-Murr-Kreises ..............................................................................68
Gefährliche Sexualstraftäter: Karriereverläufe und strafrechtliche
Reaktionen....................................................................................................70
Gewalt gegen Polizeibeamte und -beamtinnen..........................................72
Gewalt im Polizeialltag................................................................................75
Legalbewährung und kriminelle Karrieren von Sexualstraftätern ........76
Untersuchung zur Veränderung der Anteile versuchter und
vollendeter Vergewaltigungen im Hellfeld ................................................79
4
Inhaltsverzeichnis
Korruption
Theorie der korruptiven Beziehung? Metaanalyse vorliegender
Erkenntnisse über korruptive Handlungen...............................................92
Organisierte Kriminalität
Analyse zum Gefährdungspotenzial OK ...................................................93
Evaluation der Rahmenkonzeption zur Intensivierung der
Bekämpfung der Organisierten Kriminalität unter besonderer
Berücksichtigung der Auswertung/Analyse ..............................................96
Organised Crime in Europe: Manifestations and Policies in the
European Union and beyond ......................................................................98
Verfahrenszahlen Menschenhandel .........................................................100
Polizeiinterna
Berufswahl "Polizeibeamtin/-beamter"...................................................102
5
Inhaltsverzeichnis
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Abschiebungshaft in Deutschland und in Frankreich ............................109
Arbeitsgruppe Intensivtäter in Frankfurt am Main...............................111
Ausbildung / Multiplikatorenausbildung für die Fortbildung
im Bereich "Erpressung und erpresserischer Menschenraub
(E 1 und E 2)" - Konzept und Durchführung .........................................114
Diebstahl von Kraftfahrzeugen. Überprüfung von Fallzahlen und
Aufklärungsquoten im Bundesländer übergreifenden Vergleich..........116
Drogenerkennung im Straßenverkehr .....................................................118
Drogenerkennung im Straßenverkehr, Projekt "WipeDrug"...............119
Evaluierung und Optimierung des Aufbaulehrgangs Fallanalyse ........121
Geografisches Verhalten fremder Täter bei sexuellen
Gewaltdelikten ...........................................................................................123
Geographisches Verhalten in der Normalbevölkerung
- Untersuchung an einer Durchschnittspopulation.................................126
Gesichtsweichteilrekonstruktion ..............................................................128
Grenzüberschreitende polizeiliche Kooperation
- das deutsch-französische Beispiel...........................................................130
Optimierung der Inhalte und des Umfangs der
ViCLAS-Datenfelder in der Datenbank ViCLAS 3.0.............................133
Polizeiliche Informationssysteme für die Unterstützung
täterorientierter Ermittlungen von deliktsunspezifischen
Wiederholungstätern, die Gewalttaten begehen .....................................136
Rauschgiftlagebild und Methoden der Strategischen
Kriminalitätsanalyse..................................................................................139
6
Inhaltsverzeichnis
Prävention
Gewaltprävention in lokalen Netzwerken................................................150
Kriminalprävention im Städtebau ...........................................................152
PaC - Prävention als Chance. Schulbezogene Gewaltprävention
im Verbund ................................................................................................154
Richtlinien zur Förderung der Diversion bei jugendlichen und
heranwachsenden Beschuldigten in Schleswig-Holstein.........................157
Studie über die Grenzen der Erkenntnisfähigkeit gesellschaftlicher
Ordnungsagenturen - Polizei, Verfassungsschutz, Zoll..........................159
Verhalten bei Raubüberfällen - Evaluation einer Schulung bei der
Reichelt AG Berlin.....................................................................................161
Umweltkriminaliät
Abfallwirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit der
EU-Osterweiterung....................................................................................164
Viktimologie
Child Abuse ................................................................................................166
Evaluation der niedersächsischen Beratungs- und
Interventionsstellen (BISS) für Opfer häuslicher Gewalt ......................167
7
Inhaltsverzeichnis
Wirtschaftskriminalität
Armutskriminalität - Arme(n)kriminalität .............................................172
Geldbeschaffungsbetrug in den 10 neuen Mitgliedsländern der EU.....174
Illegale Handlungen im Zusammenhang mit der Vermittlung
von Krediten...............................................................................................177
Sonstige
Anforderungsprofil der Polizei.................................................................180
Entwicklung der Schießfertigkeit im Verlauf des Studiums
an der VFH.................................................................................................182
Extremismen in biographischer Perspektive - eine qualitative
Vergleichsstudie zum Links-, Rechts- und islamistischen
Extremismus...............................................................................................184
Rechtstatsachensammlung und -forschung als Grundlage einer
rationalen Kriminalpolitik ........................................................................188
Schießen auf flüchtende Personen............................................................190
Wirkung des Einsatzes von Fallbeispielen im Rahmen des
Unterrichtsfaches Einsatztraining............................................................192
Zur Qualität der von Aussiedlern begangenen Straftaten .....................194
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Untersuchungsgegenstand
Im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz führte die Kriminologische
Zentralstelle eine Bestandsaufnahme von Maßnahmen der
Landesjustizverwaltungen zur Bekämpfung und zur Prävention von
Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Gewalt
durch. Sie sollte zeigen, was getan wurde und gegebenenfalls noch getan
werden kann, um gesamtgesellschaftliche Strategien zu verbessern, in denen
die Justiz eine wichtige Rolle spielen muss. Dabei orientiert sich die
Befragung an folgenden thematischen Schwerpunkten:
- Kriminalpolitische Initiativen und Programme
- Ermittlungsverfahren
- Gerichtliches Verfahren
- Gerichtshilfe / Jugendgerichtshilfe
- Nicht freiheitsentziehende Sanktionen
- Jugendarrest
- Justizvollzug
- Bewährungshilfe
- Fortbildung
Forschungsmethoden
- Befragung (schriftlich)
- ergänzende Recherchen (telefonisch)
Projektablauf
Die Befragung bei den Landesjustizverwaltungen wurde – abgesehen von
einzelnen Nachfragen der Bearbeiter – im Sommer 2003 abgeschlossen.
Forschungsergebnisse
Die Auswertung der umfangreichen Unterlagen (Bericht + CD-ROM) stützt
sich auf alle bis August 2003 eingegangenen Fragebögen und Materialien aus
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Besonderheiten
Nahezu zeitgleich zum Beschluss der Mitgliederversammlung der
Kriminologischen Zentralstelle, diese Bestandsaufnahme im Justizbereich
durchzuführen, vereinbarte die „Informationsgruppe zur Bekämpfung
rechtsextremistischer-/terroristischer, insbesondere fremdenfeindlicher
Gewaltakte“ (IGR) im Rahmen der Untersuchung rechtsextremistischer
Strukturen von in Deutschland einsitzenden Rechtsextremisten eine
Befragung bei den Justizvollzugsanstalten. Die KrimZ erlangte über dieses
Vorhaben erst Kenntnis, als die IGR-Fragebögen bei den
Justizvollzugsanstalten zum Teil bereits bearbeitet und die Vorbereitungen
für die eigene, im Auftrag des Bundesjustizministeriums und mit
Zustimmung der Länderjustizministerien durchzuführende Befragung
abgeschlossen worden waren. Der KrimZ liegt der IGR-Bericht nicht vor. Im
August 2003 teilte das Bundesministerium der Justiz der KrimZ mit, dass das
Bundesamt für Verfassungsschutz die Abschnitte II.1 (S. 13 - 14) und II.2 (S.
21 - 22) des als „VS - Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuften Berichts für
die Zwecke der KrimZ freigegeben habe.
Kosten/Finanzierung
Die anfallenden Kosten werden vom Haushalt der KrimZ gedeckt.
Umsetzung
Das Ergebnis wurde im Rahmen einer KrimZ-Mitgliederversammlung
präsentiert und ein Auswertungsbericht an die Justizministerien versandt
(Maßnahmen der Landesjustizverwaltungen zur Bekämpfung und zur
Prävention von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Untersuchungsgegenstand
Wirkevaluation des Präventionsprojekts im Hinblick auf mögliche
Veränderungen in der Einstellung von Schülern von 5 Schulklassen der
Klassenstufe 7 von Haupt- und Realschulen im Rems-Murr-Kreis in Bezug
auf Gewalt und Fremdenfeindlichkeit
Forschungsmethoden
Die Wirkevaluation wurde in Form der quantitativen Datenerhebung
(Fragebogen) vor Beginn, nach bestimmten Zeitabschnitten und nach
Beendigung des einjährigen Versuchsprojekts durchgeführt.
Projektablauf
Ende 2001 wurde die Evaluation des Projekts mit der Universität Marburg
vereinbart und projektbegleitend von März 2002 bis März 2003 durchgeführt.
Das Ergebnis ist in einem Bericht vom September 2003 durch die Universität
zusammengefasst worden.
Forschungsergebnisse
Anhand der quantitativen Datenerhebung war keine messbare Veränderung in
der Einstellung der Schüler festzustellen, was aber den Einschätzungen der
beteiligen Klassenlehrern widersprach.
Besonderheiten
Von Seiten der Schüler, Lehrer und Eltern wurde der vorgegebene
Fragebogen bezüglich seines Inhalts und Umfangs kritisiert. Ein Teil der
Schüler gaben gegenüber dem Lehrer an, das Ankreuzen innerhalb des 7-
seitigen Fragebogens willkürlich vorgenommen zu haben.
Kosten/Finanzierung
Die Kosten von ca. 6.130 € wurden durch Landesfördermittel (Zukunfts-
offensive III) finanziert.
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Umsetzung
Das untersuchte Projekt wird in modifizierter Form gemäß den Wünschen der
Pädagogen und des Schulamtes im neuen Schuljahr mit anderen Schulklassen
fortgesetzt.
Hinweise im Internet:
http://www.rems-murr-kreis.de/Bildung
http://www.leu.bw.schule.de/allg./gewalt; http://www.praevis.de
Kontakte
Polizeidirektion Waiblingen, Kriminalprävention, Alter Postplatz 20,
71332 Waiblingen
Internet: http://praevis.de
E-Mail: [email protected]
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Untersuchungsgegenstand
PräGeRex ist ein Beitrag zur Primärprävention von Rechtsextremismus,
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus mit der Zielgruppe Kinder und
Jugendliche an vier Standorten in Niedersachsen. Das Programm fördert an
jedem Standort innovative Jugendarbeit und vernetzt die einzelnen Projekte.
Zwei der vier Projekte sind Gegenstand einer Prozess- und
Wirkungsevaluation, und zwar
1. Projekt „Schülerqualifikation als Präventionsstrategie und
Schülermultiplikatoren gegen Rechts“ in Celle
Ziel des Projekts ist die intensive Auseinandersetzung von Jugendlichen
mit dem Gesamtthema Rechtsextremismus und Vermittlung der
Ergebnisse als Multiplikatoren an andere Schüler, Lehrer und Eltern.
2. Projekt „Farbe bekennen: Für Toleranz und Verständigung“ in
Wiesmoor, Landkreis Aurich.
Hauptziel des Projektes ist, die im Jahr 2001 an der Kooperativen
Gesamtschule Wiesmoor begonnene intensive Arbeit zum
Themenkomplex Toleranz, Verantwortung, (Rechts-) Extremismus und
Fremdenfeindlichkeit zur Erlangung nachhaltiger Wirkungen
fortzuführen und in den Schulalltag zu integrieren.
Forschungsmethoden
Prozessevaluation und Wirkungsevaluation; Expertenbefragungen schriftlich
(Schüler, Lehrer, Eltern); teilnehmende Beobachtung
Projektablauf
Phase I (alle Programmteile): April 2002 – August 2003;
Phase II (nur Programmteile Celle und Wiesmoor): September 2003 – Juli
2005
14
Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Forschungsergebnisse
Phase I
1. Projekt Celle:
Großer inhaltlicher Erfolg bei der Erreichung des Projektziels
Wissensvermittlung und Vergrößerung der Handlungssicherheit bei den
Projektteilnehmern;
Scheitern bei der Erreichung der Zielgruppe wegen konzeptioneller
Mängel. Nur rd. ein Viertel der angestrebten Gruppengröße wurde
erreicht, da die intensive und zeitaufwändige Arbeit nicht als schulische
Leistung anerkannt und ausschließlich in der Freizeit zu erbringen war.
2. Projekt Wiesmoor:
Erfolg hinsichtlich der Aufrechterhaltung eines hohen Interessenniveaus
der Schüler für die Angebote der Schulen zum Thema Toleranz und
Verständigung.
Sehr positive Erfahrungen mit den neu eingeführten interaktiven
Unterrichtsformen zum Projektthema,
Überdurchschnittlich kritische Einstellung zum Nationalsozialismus bei
den Schülern,
Ermutigende Werte hinsichtlich der Einstellung der Schüler zu Toleranz,
Akkulturation und zum Nationalsozialismus, jedoch war ein eindeutiger
Zusammenhang mit dem Unterricht nicht nachzuweisen.
Als Nebeneffekt erhebliche Ausstrahlung des Themenschwerpunktes der
Schulen auf die Kommune, z. B. durch Anstoß zur Gründung eines
Präventionsrates der Gemeinde.
Anfangsprobleme beim Zugang zum Untersuchungsfeld „Schule“ für die
Begleitforschung.
Besonderheiten
Beide Teilprojekte und die Begleitforschung werden im Schuljahr 2004/2005
fortgesetzt; Projektende ist Juli 2005. In Celle ist die Konzeption als Ergebnis
der Befunde der Begleitforschung geändert worden.
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Kosten/Finanzierung
Gesamtkosten des Programms ohne Evaluation: 251.042 €, davon 65.000€
Sponsorenmittel der Niedersächsischen Lottostiftung und 3.250 € der PSD-
Bank;
Kosten der Begleitforschung 37.000 €, davon 16.000 € Sponsorenmittel vom
Landespräventionsrat Niedersachsen.
Umsetzung
Dokumentation des Projektes und Veröffentlichung der
Begleitforschungsergebnisse im Oktober 2005
Kontakte
Landeskriminalamt Niedersachsen, Dezernat 24, Schützenstraße 25,
30161 Hannover
Internet: http://www.lka.niedersachsen.de
E-Mail: [email protected]
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Untersuchungsgegenstand
Untersucht wurde die strafrechtliche Entwicklung von Personen, die
zwischen 1989 und 1992 durch rechtsextremistisch motivierte Straftaten in
Erscheinung traten. Insbesondere war von Interesse, ob und in welchem
Umfang dieser Tatverdächtigenkreis bis heute durch weitere kriminelle
Handlungen hervorgetreten ist, inwieweit in diesem Phänomenbereich von
beginnenden und sich verfestigenden kriminellen Karrieren oder von
generationswechselnden Täterstrukturen auszugehen ist. Übergreifend stand
die Prüfung einer Langzeitentwicklung gesellschaftlicher Ereignisse und
deren Wirkung auf delinquente Verhaltensweisen im Mittelpunkt.
Forschungsmethoden
Auswertung von polizeilichen Daten, insbesondere des Polizeilichen
Auskunftssystems Sachsen (PASS)
Forschungsergebnisse
s. "Umsetzung"
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
Umsetzung
Projektbericht "Polizeiliche Auswertung und Information - Untersuchung zur
strafrechtlichen Entwicklung von Tatverdächtigen, die 1991/92 im
Zusammenhang mit rechtsextremistischer Gewalt in Erscheinung traten",
Freistaat Sachsen, LKA
Eingang der hier gewonnenen Erkenntnisse in präventive Ansätze
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Ausländerfeindlichkeit/Rechtsextremismus
Kontakte
Landeskriminalamt Sachsen, Abteilung 2/203,
Neuländer Straße 60, 01129 Dresden
Internet: http://www.lka.sachsen.de
E-Mail: [email protected]
18
Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Cannabis-Entkriminalisierungsstrategien in Deutschland
Das Max-Planck-Institut wurde durch das Drug Policy Research Centre
(Forschungszentrum Drogenpolitik) bei der RAND Corporation in den
Vereinigten Staaten mit einer Studie zu Cannabis-
Entkriminalisierungsstrategien in Deutschland beauftragt. Die Studie ist Teil
eines größeren Forschungsprojekts über die Auswirkungen der
Entpönalisierung von Cannabis in den Vereinigten Staaten und verschiedenen
anderen westlichen Ländern. Das Gesamtziel des Projekts besteht darin, mehr
über die zu erwartenden Auswirkungen ausgedehnter Entkriminalisierung in
Erfahrung zu bringen, indem Veränderungen beim Cannabiskonsum
untersucht werden, die mit Veränderungen der für Cannabis geltenden
Gesetze in den Vereinigten Staaten, Australien, Deutschland, den
Niederlanden und dem Vereinigten Königreich in Zusammenhang stehen.
Forschungsmethoden
- Befragung von Experten
- Sammlung und Auswertung statistischer Daten
- Mail-Umfrage
Projektablauf
2002 bis 2004
Forschungsergebnisse
keine Angaben
Besonderheiten
Das Gesamtprojekt wird koordiniert durch Prof. Dr. Rosalie Pacula (RAND
und National Bureau of Economic Research (Nationale Stelle für
Wirtschaftsforschung)), Dr. Jamie Chriqui (The MayaTech Corporation),
Prof. Dr. Robert MacCoun (University of California in Berkeley und RAND)
und Prof. Dr. Peter Reuter (University of Maryland und RAND). Prof. Dr.
19
Drogen/Sucht
Hans-Jörg Albrecht und Dr. Letizia Paoli sind für die Studie in Deutschland
zuständig.
Kosten/Finanzierung
RAND Corporation, Robert Wood Johnson Foundation.
Umsetzung
Link: > Drug Policy Research Center
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
20
Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Das bundesdeutsche Modellprojekt zur Heroinvergabe sieht vor, dass im
Rahmen einer wissenschaftlichen Studie Schwerstabhängige versuchsweise
injizierbares Heroin als Medikament bekommen. Eine Kontrollgruppe erhält
parallel die Ersatzdroge Methadon. Beide Gruppen werden regelmäßig
medizinisch betreut und erhalten eine psychosoziale Begleittherapie. Die
Behandlungsdauer beträgt ein Jahr. Anschließend besteht für die
Heroingruppe die Möglichkeit, die Behandlung noch ein weiteres Jahr
vorzusetzen. Zielgruppe der Untersuchung sind Drogenabhängige, die in der
Vergangenheit vom psychosozialen Hilfsnetzwerk nicht erreicht wurden oder
bei denen eine Methadonbehandlung nicht befriedigend verlaufen ist. Das
Modellprojekt wird von einer gemeinsamen Initiative des
Bundesministeriums für Gesundheit, der Länder Hamburg, Hessen,
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie der Städte Bonn, Frankfurt,
Hannover, Karlsruhe, Köln und München getragen und durch die
Bundesärztekammer begleitet. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Uni-versität Hamburg
(ZIS).
Die primären Zielkriterien der Studie sind die Reduktion des illegalen
Drogenkonsums, die Verbesserung des gesundheitlichen Zustands und die
Verbesserung der psychischen Symptomatik. Von großer gesellschaftlicher
Relevanz dürfte darüber hinaus eines der sekundären Zielkriterien sein: der
Rückgang der Kriminalität der Teilnehmer/innen. Mit der Entwicklung der
Kriminalität der Studienteilnehmer/-innen befassen sich das
Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) und der
Lehrstuhl für Kriminologie der Universität Gießen in drei aufeinander
abgestimmten Teilstudien. Das Kriminologische Forschungsinstitut
Niedersachsen verfolgt dabei drei Hauptfragestellungen:
- Führt die Heroinvergabe zu einer bedeutsamen Abnahme kriminellen
Verhaltens bei den Teilnehmern?
- Kommt es bei den Teilnehmern an der kontrollierten Heroinvergabe zu
einer stärkeren Verminderung kriminellen Verhaltens als bei den
Teilnehmern an der Methadonsubstitution?
21
Drogen/Sucht
Forschungsmethoden
Zur Beantwortung der genannten Fragen werden zwei Methoden eingesetzt:
Erstens findet mit der sogenannten standardisierten Dunkelfeldanalyse eine
persönlich-mündliche Befragung der Studienteilnehmer/-innen statt. Die
Fragen sind in ein umfassendes Untersuchungsinstrument integriert und
thematisieren die Häufigkeit, mit der verschiedenste Delikte in den letzten 12
Monaten begangen wurden, die Häufigkeit von Viktimisierungserlebnissen
sowie Erfahrungen mit Polizei und Justiz. Darüber hinaus werden zahlreiche
Personenmerkmale erhoben (z. B. Kennwerte der sozialen Integration,
Fähigkeit zur Selbstkontrolle der Teilnehmer/-innen), die bei der Auswertung
eine Differenzierung nach unterschiedlichen Subgruppen gestatten werden.
Die Dunkelfelderhebung findet zu Beginn der Behandlung, nach 12 Monaten
und nach 24 Monaten statt.
Zum zweiten werden in der sogenannten Hellfeldanalyse in Zusammenarbeit
mit den Landeskriminalämtern der beteiligten Länder und unter Beachtung
datenschutzrechtlicher Bestimmungen polizeiliche Tatverdächtigenregister
ausgewertet. Ziel dieser Auswertung ist es, für die relevanten Zeiträume (12
Monate vor der Behandlung, 1. bis 12. Monat und 13. bis 24. Monat der
Behandlung) festzustellen, wie oft ein bestimmter Studienteilnehmer mit
welchen Delikten von der Polizei registriert wurde. Um die
Kriminalitätsbelastung der Probanden auch im Vergleich zur
Kriminalitätsentwicklung generell darstellen zu können und andererseits ein
Maß für polizeiliche Aktivitäten in den Studienorten zu haben, ist weiterhin
geplant, sowohl für die Studienorte als auch für jeweils eine weitere Stadt in
dem betreffenden Bundesland eine allgemeine Analyse der Polizeilichen
Kriminalstatistik vorzunehmen.
Bei der Auswertung der Daten sollen die Entwicklungstrends in beiden
Datenquellen verglichen werden. Nur wenn sich gleiche Trends zeigen, ist
eine zuverlässige Interpretation möglich. Würde sich beispielsweise in den
selbstberichteten Daten eine Abnahme der Kriminalität zeigen, nicht aber in
den Tatverdächtigenziffern, so könnten als Alternativerklärungen
beispielsweise eine zunehmende Verschweigungstendenz der
Studienteilnehmer/-innen oder eine intensivere polizeiliche Kontrollaktivität
in Frage kommen.
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Drogen/Sucht
Seitens des Lehrstuhls für Kriminologie an der Universität Gießen wird eine
qualitative Studie durchgeführt, in der eine ausgewählte Anzahl von etwa 100
der heroinsubstituierten Studienteilnehmern in Intensivinterviews zu zwei
Zeitpunkten befragt wird. Diese Daten gewähren vor allem einen Einblick in
die biographische Entwicklung der Delinquenz und ermöglichen außerdem
den Vergleich mit den Angaben der Teilnehmer/-innen in der standardisierten
Dunkelfeldbefragung. Die Verbindung von Hellfeldanalyse, standardisierter
Dunkelfeldanalyse sowie qualitativen Interviews stellt eine grundsätzliche
methodische Verbesserung gegenüber früheren Studien dar.
Projektablauf
Projektdauer: 12/2001 bis 12/2005
Die Rekrutierung der Studienteilnehmer wurde Ende 2003 abgeschlossen.
Die Ergebnisse der medizinischen Hauptstudie für das erste Behandlungsjahr
werden Mitte 2005 erwartet. Die endgültigen Ergebnisse der
kriminologischen Spezialstudie werden jedoch aufgrund
erhebungstechnischer Besonderheiten der Hellfeldanalyse erst gegen Ende
des Jahres 2005 vorliegen.
Kosten/Finanzierung
Die Studie wird vom Bundesministerium für Gesundheit und den beteiligten
Städten/Bundesländern finanziert. Die Kosten für die kriminologische
Teilstudie liegen bei rund 104.400 €. Die Kosten für das gesamte
Modellprojekt liegen natürlich wesentlich höher.
Umsetzung
Aktuelle Informationen zum Modellprojekt unter
http://www.Heroinprojekt.de
Kontakte
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. (KFN),
Lützeroderstraße 9, 30161 Hannover
Internet: http://www.kfn.de
E-Mail: [email protected]
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Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Langfristig angelegte Untersuchung des Konsums, der Konsummotive und
der situativen Bedingungen des Gebrauchs von Alkohol, Zigaretten, illegalen
Rauschmitteln und Medikamenten, der fördernden und hindernden
Einflussfaktoren auf den Drogenkonsum und der kommunikativen
Erreichbarkeit der Jugendlichen mit Präventionsmaßnahmen.
Forschungsmethoden
- Repräsentative Wiederholung-Befragungen der 12- bis 25-jährigen
Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland in mehrjährigen
Abständen
- Computergestützte Telefoninterviews (CATT)
- Random-Stichprobe (Computergenerierte Zufallstelefonnummern,
Zufallsauswahl von 12- 25-Jährigen im Haushalt; Stichprobengröße
3.032 Fälle)
Projektablauf
- Befragungszeitraum: Januar 2004 bis Februar 2004
- Datenauswertung
- Veröffentlichung von drei Teilbereichen (Teilbände: Illegale Drogen,
Alkohol und Tabak im November 2004)
Forschungsergebnisse
Veröffentlicht in drei Teilberichten (Teilbände: Illegale Drogen, Alkohol und
Tabak, November 2004). Als pdf.-Dateien im Internet zu finden unter:
http://www.bzga.de/studien
Besonderheiten
Vergabe der Feldarbeiten an ein entsprechendes Institut:
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Drogen/Sucht
Umsetzung
Die Ergebnisse wurden in drei Teilberichten:
- "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland
2004 - Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, Köln - Teilband Illegale Drogen, November
2004"
- "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland
2004 - Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, Köln - Teilband Alkohol, November 2004"
und
- Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland
2004 - Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, Köln - Teilband Rauchen, November 2004"
publiziert und kann bei Referat 2-25 (Wissenschaftliche Untersuchungen,
Qualitätssicherung) der BZgA bestellt werden. Im Internet befinden sich die
kompletten Teilbände unter: http://www.bzga.de/studien als pdf.-Dateien.
Kontakte
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Referat 2-25,
Ostmerheimer Straße 220, 51109 Köln
Internet: http://www.bzga.de
E-Mail: [email protected]
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Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes "Drogenkonsum und
Strafverfolgungspraxis" ist eine empirische Untersuchung der (repressiven)
Behandlung "konsumbezogener" Drogendelikte durch die
Strafverfolgungsbehörden und sich daran anschließende (präventive)
Konsequenzen durch Maßnahmen der Ordnungsbehörden.
Forschungsmethoden
- vergleichende Analyse
- Auswertung statistischer Daten
- Aktenanalyse
- Expertenbefragung
- abschließender Quervergleich
Projektablauf
November 2002 bis Oktober 2004
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Drogen/Sucht
Forschungsergebnisse
keine Angaben
Besonderheiten
Das Forschungsprojekt "Drogenkonsum und Strafverfolgungspraxis" wird
den ebenfalls im Jahr 2002 am Institut von Dr. Letizia Paoli begonnenen
Deutschland-Teil einer weit umfangreicheren internationalen Untersuchung
des amerikanischen Drug Policy Research Center der RAND Corporation in
Santa Barbara und Washington, DC eigenständig ergänzen.
Kosten/Finanzierung
Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit und von
der RAND Corporation bezuschusst.
Umsetzung
Ausgewählte Literatur:
- ENDRISS, R. & KINZIG, J. (2001): Neuralgische Punkte des
Betäubungsmittelstrafrechts. Neue Juristische Wochenschrift, 3217-
3222.
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Drogen/Sucht
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
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Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Entwicklung eines Modells des Heroinwelthandels, um die Konsequenzen
der Reduktion der afghanischen Opiumproduktion zu prognostizieren und
politische Probleme und Gelegenheiten zu identifizieren.
Forschungsmethoden
- statistische Analysen
- Dokumentationsanalysen
- Befragung von Drogenkonsumenten, Dealern und Experten
- Szenario-Technik
- Modelling
Projektablauf
April 2002:
Projektbeginn
Sommer 2002 - Sommer 2003:
Durchführung der Feldforschung in 6 asiatischen Ländern (Pakistan,
Thailand, Tajikistan, Iran, China, Indien) und Entwicklung des
Heroinwelthandelsmodells
September 2002:
erster Workshop in Freiburg
September 2003:
zweiter Workshop in Freiburg: Präsentation und Diskussion des
Heroinwelthandelsmodells mit Projektteilnehmern und Experten
Oktober 2003 - April 2004:
Ausarbeitung des Heroinmodells und Fertigstellung des Endberichtes
Besonderheiten
Mitarbeit der UNO und lokaler Forscher in 6 asiatischen Ländern (Iran,
Pakistan, Tajikistan, Indien, Thailand, China)
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Drogen/Sucht
Kosten/Finanzierung
161.255 US $ Smith Richardson Foundation
30.200 € Holländisches Justizministerium
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
University of Maryland, Department of Criminology, College Park,
Maryland 20742, USA
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Drogen/Sucht
Untersuchungsgegenstand
Der vorliegende Bericht enthält neue Ergebnisse zum Rauchen, die aus einer
Reihe zusätzlicher Analysen der Drogenaffinitätsstudie entstanden sind. Ein
Ziel dieser Zusatzanalysen war es, Ergebnisse der ersten Auswertungsphase
zu präzisieren, die eine verstärkte Ausbreitung des Rauchens bei den
jüngeren Altergruppen erkennen ließen.
So wurden die beiden zentralen Indikatoren des Tabakkonsums,
Raucherquote und Nieraucherquote, mit einer neuen, dreistufigen statt
zweistufigen Altersgruppierung neu ausgewertet. Diese neue Altersvariable
wurde auf der Grundlage multivariater Analysen von Daten der
Drogenaffinitätsstudie gebildet. Sie lässt genauer erkennen, wie sich Rauchen
und andere Formen des Substanzgebrauchs mit dem Alter der Jugendlichen
verändern. Die Ergebnisse dieser Sekundäranalysen von Raucher- und
Nieraucherquote finden sich im ersten Kapitel.
Vor allem wurden die langfristigen Trends von Raucher- und
Nieraucherquote detailliert nach Altersgruppen und Geschlechtern analysiert.
Das zweite Kapitel enthält die Ergebnisse dieser Trendberechnungen für die
12- bis 25-Jährigen insgesamt und für sechs Teilgruppen: für die 12- bis 15-
Jährigen, die 16- bis 19-Jährigen und die 20- bis 25-Jährigen, jeweils
unterteilt nach männlichen und weiblichen Jugendlichen.
Weiter enthält dieser Bericht eine Reihe von neuen Ergebnissen der
Wiederholungsbefragung 2001 der Drogenaffinitätsstudie, die für die
Konzeptentwicklung und Implementierung von Präventions-Maßnahmen
anwendbar sind. So werden (im dritten Kapitel) Einflussfaktoren aufgezeigt,
welche die Ausbreitung des Rauchens verstärken, wie beispielsweise positive
Einstellungen zum Rauchen, oder abschwächen, wie z. B. ein hohes
Gesundheitsbewusstsein.
Der letzte Teil des Berichts (Kapitel 4) enthält Analysen zur Motivation, das
Nichtrauchen beizubehalten, und zur Bereitschaft, das Rauchen aufzugeben,
mit Ergebnissen, die dazu beitragen können, Maßnahmen zur
31
Drogen/Sucht
Forschungsmethoden
- Statistische Analysen von Daten der Drogenaffinitätsstudie
(repräsentative Wiederholungsbefragungen der 12- bis 25- jährigen
Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland);
- Computergestützte Telefoninterviews (CATI);
- Stichprobengröße: 3.000 Fälle (Westdeutschland: 2.000; Ostdeutschland:
1.000)
Projektablauf
- Datenanalyse (Februar 02 bis März 02)
- Veröffentlichung des Berichtes in 2002;
Forschungsergebnisse
Der langfristige Trend ändert sich
In den beiden vergangenen Jahrzehnten ging in der Bundesrepublik
Deutschland die Zahl 12- bis 25-jähriger Raucher langsam und kontinuierlich
zurück. 1979 betrug der Anteil der Raucher an den 12- bis 25-Jährigen in der
Bundesrepublik Deutschland 44 %, 2001 sind es 38 %. Umgekehrt steigt in
diesem Zeitraum der Anteil der Nieraucher um 58 %, von 31 % in 1979 auf
49 % in 2001. Hinter diesem Trend für die Gesamtheit der Jugendlichen
bleibt jedoch verborgen, dass sich seit einigen Jahren der Tabakkonsum
jüngerer Teilgruppen der Jugendlichen ändert.
Mehr Jüngere fangen an zu rauchen
Für die 20- bis 25-Jährigen gilt nach wie vor, dass der Nieraucheranteil steigt
und der Raucheranteil sinkt. Bei den 16- bis 19-Jährigen steigt zwar ebenfalls
der Nieraucheranteil, die Raucherquote stagniert jedoch bei den männlichen
Jugendlichen und bei den weiblichen Jugendlichen dieser Altersgruppe
nimmt der Anteil der Raucherinnen wieder zu. Vor allem aber verändert sich
der Tabakkonsum der 12- bis 15-Jährigen. Bei ihnen stagniert auch der Trend
zum Nierauchen. Der Anteil der Raucher steigt seit 1989 wieder deutlich,
32
Drogen/Sucht
sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Jugendlichen. Diese
jüngeren Altersjahrgänge der Jugendlichen sind somit eine besonders
wichtige Zielgruppe für die Tabakprävention.
Gruppenklima begünstigt die Ausbreitung des Rauchens
Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass sich in den letzten
Jahren im sozialen Kontext der Jugendlichen einige Faktoren verstärkt haben,
welche die Ausbreitung des Rauchens begünstigen:
Jugendliche Nichtraucher (besonders die jüngeren Altersgruppen) sind
zunehmend dem Einfluss gleichaltriger Raucher in ihren Freundesgruppen
ausgesetzt.
Der Einstieg ins Rauchen wird von den Freunden stärker sozial unterstützt als
in der Vergangenheit, vor allem bei den jüngsten Altersgruppen.
Abstinenz dagegen wird weniger häufig sozial unterstützt.
Diese Faktoren erleichtern nicht nur, dass sich das Rauchen sehr schnell und
epidemisch in den Kontaktnetzen Jugendlicher ausbreiten kann, sondern
erschwert auch die Prävention: Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass in
den Peer-Groups der Jugendlichen ein einhellig positives Einstellungsklima
zum Nichtrauchen besteht.
Einstellungen begünstigen das Rauchen.
Weiter muss die Prävention berücksichtigen, dass Rauchen bei den
Jugendlichen in Einstellungen verankert ist, die es vor allem mit Genuss und
Entspannung in Verbindung bringen, wie beispielsweise „Rauchen beruhigt“,
„Eine Zigarettenpause schafft Wohlbefinden“, „Rauchen schmeckt“. Dieses
Einstellungsmuster vertreten Raucher und Nichtraucher, die Nichtraucher
jedoch mit geringerer Intensität. Raucher neigen eher als Nichtraucher dazu,
negative Folgen des Tabakkonsums („Rauchen macht schlechte Haut“) zu
ignorieren und mögliche positive Wirkungen („Rauchen macht schlank“)
hervorzuheben.
Viele jugendliche Raucher möchten aufhören.
Zu Nutze machen könnte sich die Prävention des Tabakkonsums eine
vielfach ambivalente Einstellung zum Rauchen. Zwar wird auf der einen
Seite das Rauchen wieder stärker akzeptiert, auf der anderen Seite jedoch ist
für die meisten Jugendlichen das Nichtrauchen der erstrebenswertere
Zustand:
33
Drogen/Sucht
34
Drogen/Sucht
Besonderheiten
Vergabe der Feldarbeiten an ein entsprechendes Institut:
forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH,
Dortmund/Berlin
Kosten/Finanzierung
ca. 11.050 €
Umsetzung
- Verwendung der Ergebnisse für die Planung einer Kampagne zur
Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen.
- Der Endbericht wird durch die BZgA herausgegeben und befindet sich in
der Dokumentation der abgeschlossenen Studien und Untersuchungen
der BZgA. Dieser kann beim Referat 2-25 bestellt werden.
- Im Internet befindet sich der komplette Endbericht unter:
http://www.bzga.de/studien/daten/stud.htm
Kontakte
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Referat 2 - 25,
Ostmerheimer Straße 220, 51109 Köln
Internet: http://www.bzga.de
E-Mail: [email protected]
35
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Untersuchungsgegenstand
Die im Rahmen der Allgemeinen Bürgerbefragungen erhobenen Daten
werden unter kriminologischen Aspekten ergänzend ausgewertet. Ziel des
Projektes ist es, Erkenntnisse über Sicherheitsempfinden und
Kriminalitätsfurcht sowie die Einflüsse sozialräumlicher und individueller
Rahmenbedingungen darauf zu gewinnen.
Forschungsmethoden
multivariate statistische Sekundäranalyse
Projektablauf
Beginn: Februar 2005
voraussichtliches Ende: Anfang 2006
Kontakte
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Abteilung 3 / Sachgebiet 32.1,
Kriminalistisch-kriminologische Forschungsstelle, Völklinger Straße 49,
40221 Düsseldorf
36
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Untersuchungsgegenstand
Es handelte sich bei dieser Befragungsaktion um die zweite Bürgerbefragung
des Bundesgrenzschutzamtes (BGSAmt). Neben der Einschätzung der
Tätigkeit der Kontroll- und Streifenbeamten des Bundesgrenzschutzes sollte
durch die Befragten insbesondere eingeschätzt werden:
- das Sicherheitsgefühl der Bürger
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit der Befragten
- die Tätigkeit der Bürgerkontaktbeamten des Bundesgrenzschutzes (als
Hauptträger der bürgernahen Polizeiarbeit und der Polizeilichen
Kriminalprävention).
Die Bürgerbefragung sollte dem Bundesgrenzschutzamt insbesondere
Aufschlüsse geben über
- den Stand der bürgernahen Polizeiarbeit des Bundesgrenzschutzes
- den Bekanntheitsgrad der Bürgerkontaktbeamten
- Räume/Bereiche mit negativem/verbesserungswürdigem
Sicherheitsgefühl der Befragten.
Forschungsmethoden
Es handelte sich um eine schriftliche Befragung. Die Stichprobe lag bei 1.000
Bürgern, die im Grenz- bzw. auf dem Bahngebiet angesprochen wurden.
Projektablauf
Die Bürgerbefragung wurde im Zeitraum IV. Quartal 2002 bis I. Quartal
2003 im Zuständigkeitsbereich des Bundesgrenzschutzamtes Chemnitz
durchgeführt.
Die Fragebogenaktion wurde durch einen Polizeivollzugsbeamten,
gleichzeitig Hauptverantwortlicher, und zwei Verwaltungsangestellte
innerhalb von sechs Monaten realisiert.
37
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Forschungsergebnisse
Die Bürgerbefragung wurde durch regionale Medien begleitet. Das
Bundesgrenzschutzamt informierte darüber hinaus mittels eines
"Bürgerinformationsblattes" über den Beginn und das Anliegen der
Befragung.
Die Bürgerbefragung erbrachte insgesamt:
1. Die Tätigkeit der Kontroll- und Streifenbeamten des BGS wird mit
positiv bis sehr positiv bewertet.
2. Ca. 20 % der Befragten kennen ihren Bürgerkontaktbeamten und
schätzen seine Tätigkeit positiv ein.
3. Das Sicherheitsgefühl der Befragten wird fast durchgängig mit normal
bewertet. Lediglich "nachts" liegt die Bewertung im negativen und
unsicheren Bereich.
4. Am meisten zeigt sich beim Bürger die Angst vor dem baldigen EU –
Beitritt der tschechischen Republik und dem eventuellen „Schwinden“
des BGS.
Eine detaillierte Analyse der Bürgerbefragung, auch unter Einbeziehung der
anonymisierten Daten zu den Befragten (Alter, Geschlecht, Familienstand,
Wohnort) liegt beim Bundesgrenzschutzamt vor.
Besonderheiten
Die hohe Rücklaufquote von 90 % wird auf die direkte Ansprache der Bürger
und das sofortige Ausfüllen der Fragebögen zurückgeführt.
Kosten/Finanzierung
Die Finanzierung erfolgte aus zweckgebundenen Mitteln für Maßnahmen der
Polizeilichen Kriminalprävention des Bundesgrenzschutzamtes.
Kontakte
Bundesgrenzschutzamt Chemnitz, Bornaer Str. 205, 09114 Chemnitz
38
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Untersuchungsgegenstand
Das Projekt gehört zum Gesamtprojekt "Subjektive Sicherheit und
Lebensqualität"
hier Teilprojekt: Nachfolgeuntersuchung zur subjektiven Sicherheit und
Lebensqualität in Hoyerswerda und Görlitz
Es sind Untersuchungen der subjektiven Sicherheit und der Lebensqualität
sowie anderer Aspekte der inneren Sicherheit auf der Grundlage
repräsentativer Bevölkerungsbefragungen (schriftlichen Befragungen von
2000 Bürgern) in Hoyerswerda erfolgt. Eine entsprechende Untersuchung in
Görlitz 2004/2005 ist in Vorbereitung.
Nachdem bereits 1998 (in Hoyerswerda) und 1999 (in Görlitz) ähnliche
empirische Untersuchungen durchgeführt worden sind, handelt es sich im
aktuellen Falle um Wiederholungsuntersuchungen. Im Berichtzeitraum
2003/2004 lagen die Schwerpunkte der Forschung einerseits bei weiteren
Feinanalysen des erhobenen Datenmaterials und andererseits bei der
Vorbereitung der geplanten Nachfolgeuntersuchung in Görlitz 2004/2005
(Anpassung des Fragebogens, Entwicklung des Erhebungsdesigns usw.).
Forschungsmethoden
schriftliche Befragungen von 2.000 Bürgern
Projektablauf
Laufzeit des Gesamtprojektes: seit 01.04.1998; Ende unbestimmt
- Laufzeit des Teilprojektes "Nachfolgeuntersuchung Hoyerswerda":
01.01.2002 - 31.12.2003
- Laufzeit des Teilprojektes "Nachfolgeuntersuchung Görlitz": 01.01.2004
- 31.12.2005
Forschungsergebnisse
Aktualisierung 2005 (aus "Forschungsbericht 2004"):
39
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Besonderheiten
Mitarbeiter/Kooperationspartner:
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen
(Gelsenkirchen)
- Stadtverwaltung Hoyerswerda
- Stadtverwaltung und Präventionsrat der Stadt Görlitz
- Staatsministerium des Innern
Kosten/Finanzierung
Mittelbedarf für die Unterstützung der Projektarbeit:
- im Jahr 2003 mindestens ein Bedarf von 400 - 600 Hilfskraftstunden für
die Datenerfassung und Datenaufbereitung
- Mittel für Druckkosten
Umsetzung
Vorträge/Publikationen/Berichte:
- „Subjektive Sicherheit und Lebensqualität. Zur
Wiederholungsuntersuchung in Hoyerswerda“ - Vorstellung zentraler
Ergebnisse zu einer 2002/2003 durchgeführten Untersuchung, im
Rahmen einer Pressekonferenz im Rathaus von Hoyerswerda -
Hoyerswerda, 13. November 2003 (gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim
Burgheim).
- Soziologische Wortmeldungen. Zu Migration und Integration, Ost- und
Südosteuropa, Gewalt an Schulen und Polizeiwissenschaften,
Rothenburger Beiträge. Schriftenreihe der Fachhochschule für Polizei
Sachsen, Band 16, Rothenburg/Oberlausitz 2003 (261 Seiten).
- Soziale und ökonomische Entwicklung und subjektive
Lebensqualitätswahrnehmung in den neuen Bundesländern - Das
Beispiel der sächsischen Städte Hoyerswerda und Görlitz, in: Eckart,
40
Dunkelfeldforschung/Sicherheitsgefühl
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich V: Gesellschafts-
wissenschaften, Friedensstraße 120, 02929 Rothenburg/OL
41
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Evaluation des Studienstoffplanes der Theoriesemester der Ausbildung zum
gehobenen Polizeivollzugsdienst; Befragung von Absolventen, Kollegen und
Vorgesetzten
Forschungsmethoden
- standardisierte Befragung (Onlinebefragung per Internet)
- offene Interviews (mündliche Befragung, Experteninterviews)
Projektablauf
April 2004 - Dezember 2005; Befragung in 2005
Forschungsergebnisse
Mitteilung 2005: Projekt noch nicht abgeschlossen
Kosten/Finanzierung
Kooperationsprojekt Landespolizeipräsidium/Ministerium des Innern
Niedersachsen und Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und
Rechtspflege, Fakultät Polizei
Umsetzung
Umsetzung im Rahmen der Studienreform, u. a. zur Modularisierung des
Unterrichts (BA, Bologna-Prozess)
Kontakte
Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege,
- Fachbereich Polizei -, Lübecker Straße 3, 31141 Hildesheim
E-Mail: [email protected]
42
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Die Evaluationsstudie zielt auf eine empirische Analyse der
Rechtswirklichkeit und Effizienz des Fußfesselprojekts in Hessen.
In Abgrenzung zur bisherigen wissenschaftlichen Begleitforschung des Max-
Planck-Instituts im Rahmen des Modellprojekts, die den Einsatz der
elektronischen Fußfessel unter den experimentellen Bedingungen des
Pilotprojektes beleuchtete, steht im Mittelpunkt der vorliegenden
Untersuchung die Implementierung und Ausgestaltung der neuen Maßnahme
unter den regulären Bedingungen der Strafvollstreckung in Hessen.
Zentrales Forschungsanliegen ist es, den möglichen Stellenwert des
elektronisch überwachten Hausarrests als Sanktionsalternative zur
Vermeidung von Inhaftierung innerhalb des Sanktions- und Vollzugsgefüges
zu bestimmen und den augenblicklichen Stand der Reformbemühungen
übergreifend zu bilanzieren. Im Rahmen rechtssoziologischer
Effektivitätsforschung sollen Ausführung, Angemessenheit,
Leistungsfähigkeit, Ablauf, Ergebnis und Nutzen des Projekts rational
bewertet werden. Durch systematische Auswertung der Erfahrungen wird
überprüft, ob das Programm der Zielsetzung entsprechend vollzogen, im
Rahmen der geltenden Gesetzeslage richtig angewandt und die erstrebte
Wirkung erzielt wird.
Die Bewertung der Wirksamkeit des Programms und dessen Auswirkungen
erfolgt unter spezieller Analyse der Implementationsstrukturen, da
anzunehmen ist, dass den Besonderheiten der staatlichen Intervention, der
damit befassten Implementationsträger und der Interaktion zwischen ihnen
und den Programmadressaten signifikante Bedeutung für den
Programmerfolg zu kommt. Insofern ist das Erkenntnisinteresse in diesem
Zusammenhang nicht darauf begrenzt, allein den Erfolg oder Misserfolg der
Maßnahme zu erfassen, sondern erstreckt sich darüber hinaus auf ein
möglichst differenziertes Verständnis der internen Dynamik sowie der
Eigenart und Ursachen spezifischer Implementationsprozesse. Die
vorliegende Studie erfolgt somit auf Grundlage deskriptiver Erfassung und
43
Evaluation
Forschungsmethoden
Die Dokumentation und Analyse des Implementationsprozesses erfolgt unter
systematischer Anwendung sowohl quantitativer wie auch qualitativer
sozialwissenschaftlicher Erhebungsmethoden.
Der Analyse der Programmentwicklung und Implementationspraxis liegen in
erster Linie Intensivinterviews mit Implementationsakteuren,
Implementationsträgern und Implementationsadressaten zugrunde.
Befragungen der jeweils betreuenden Bewährungshelfer sowohl zu
Projektbeginn wie auch nach Beendigung einer Maßnahme sollen Aufschluss
über den Betreuungsverlauf und über die Probleme, Grenzen und
Möglichkeiten der pädagogischen Arbeit geben.
Im Rahmen der parallel verlaufenden Befragung der Projektteilnehmer und
deren Mitbewohner soll die praktische Umsetzung der elektronischen
Überwachung und deren Auswirkungen auf die Betroffenen untersucht
werden. Hierbei ist insbesondere auch die Analyse der betreffenden
Probandenakten von Bedeutung.
Expertengespräche mit Mitarbeitern des Hessischen Justizministeriums
werden Einblicke in die Programmentwicklung und Einführungsstrategien
geben.
Eine Befragung der hessischen Bewährungshilfe über deren Einstellung und
Beurteilung bzgl. der Maßnahme soll weiteren Aufschluss über den Prozess
der landesweiten Implementation gewähren.
44
Evaluation
Projektablauf
2003 - 2005
In jedem Landgerichtsbezirk koordiniert ein verantwortlicher
Projektbeauftragter den Projektbetrieb. Auf Anfrage eines Richters oder
Staatsanwalts überprüfen die für den entsprechenden Gerichtsbezirk
bestellten Projektmitarbeiter noch im Vorfeld einer Hauptverhandlung die
sachlichen und personellen Voraussetzungen einer möglichen
Projektteilnahme des Beschuldigten. Innerhalb von 7 Werktagen wird ein
diesbezüglicher Sozialbericht mit entsprechender Empfehlung erstellt und
dem Gericht vorgelegt. Die Entscheidung über eine Teilnahme am Projekt
ergeht durch Beschluss des Richters oder der Gnadenbehörde. Mit
Rechtskraft der Entscheidung wird dem Teilnehmer die Fußfessel angelegt
und die erforderliche Technik in dessen Wohnung installiert. Ab diesem
Zeitpunkt kann die An- und Abwesenheit des Probanden in dessen Wohnung
registriert und somit die Einhaltung des im gerichtlichen Beschluss fixierten
45
Evaluation
Kosten/Finanzierung
Hessisches Justizministerium
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
46
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Überprüfung der Theorie-Praxis-Reflektionstage
In dieser Evaluation geht es darum zu überprüfen ob die Reflektionstage,
eingeführt mit dem Curriculum C 2001, Sinn machen.
Nachfolgend sind Ziel und Zweck der Untersuchung beschrieben.
„Die Theorie-Praxis-Reflektionstage im Fachbereich Polizei in Kassel“
„Ich rate Dir, immer Mensch zu bleiben. Dein Bärenführer.“
Der Fachbereich Polizei der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden hat in
seiner Ausbildungs- und Prüfungsordnung seit dem Curriculum C 2001 im
Rahmen des einzeldienstlichen Praktikum II die so genannten
„Reflektionstage“ installiert. Während der Ausbildungsstationen 1 und 2
werden die Studierenden zu zwei durch die Verwaltungsfachhochschule in
Wiesbaden festzusetzende Termine (ein Mal drei, ein Mal zwei Arbeitstage)
für praxisbegleitenden Unterricht1) an die jeweiligen Studienorte
zurückberufen2). Der Sinn ist allerdings nicht die Fortsetzung der Theorie mit
anderen Mitteln: vielmehr sollen die unterschiedlichsten Erfahrungen
ausgetauscht und gemeinsam fächerübergreifend aufbereitet werden3).
In einer hausinternen Regelung haben sich die Beteiligten seit Beginn der
Einführung dieser Reflektionstage auf insgesamt drei durchzuführende Tage
festgelegt, fünf Tage schien allen Beteiligten von Beginn an als zu
umfangreich. Nach den ersten Erfahrungen scheinen sich nicht zuletzt durch
diese Regelung sehr unterschiedliche Strukturen an den jeweiligen
Studienorten zu entwickeln.
Ziele der Reflektionstage sind die Überprüfung fachtheoretischer Lehrinhalte,
Analyse der Bedingungen für die Umsetzung, organisatorische und
logistische Probleme aufzeigen sowie selbst erlebte Fälle fächerübergreifend
zu besprechen4). Damit soll eine Diskussion zur Entwicklung einer
Polizeikultur, „eine gelebte, positive Werteordnung“5) unterstützt werden.
Der folgende Artikel (s. "Umsetzung") möchte deshalb die Kasseler
Regelung vorstellen, da nun seit mehr als zwei Jahren Erfahrungen vorliegen.
Dadurch sollen die bis heute nicht evaluierten Regelungen (Umfang) sowie
47
Evaluation
Forschungsmethoden
Befragung, Interviews (Einzel-, Gruppenbefragung)
Projektablauf
seit 2001 bis 2004, wird fortgeführt
Forschungsergebnisse
Theorie-Praxisreflektionstage sind erforderlich.
Besonderheiten
Drei Tage Reflektion außerhalb der Dienststellen
Kosten/Finanzierung
Selbstfinanzierung der Studierenden; Zuschüsse durch
Polizeistiftungseinrichtungen
48
Evaluation
Umsetzung
Eine etwas gekürzte Fassung ist erschienen in: Hessische Polizeirundschau,
Heft 3/2005. Die komplette Untersuchung ist veröffentlicht unter:
http://hartwin.neumann.bei.t-online.de
Weiterhin soll die gesamte Untersuchung in der Jubiläumsschrift der
Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, anlässlich des 25 jährigen
Jubiläums erscheinen.
Kontakte
Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Polizei,
Abteilung Kassel, Frankfurter Straße 365, 34134 Kassel
E-Mail: [email protected]
49
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Im Mai 2000 hat das Hessische Justizministerium im Rahmen eines
Modellversuchs die Möglichkeit geschaffen, im Land- und
Amtsgerichtsbezirk Frankfurt unter bestimmten Voraussetzungen den
elektronisch überwachten Hausarrest anzuordnen. Dieser Modellversuch
wurde im Mai 2002 in eine ständige Einrichtung überführt und soll
sukzessive auf andere Landgerichtsbezirke ausgedehnt werden. Das Max-
Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht wurde mit der
wissenschaftlichen Begleitung dieses Projekts betraut.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sollen folgende
Themenbereiche untersucht werden:
- Kriterien für die Auswahl der überwachten Personen
- Möglichkeiten und Probleme der technischen Installation
- Form der Begleitung und Betreuung durch die Mitarbeiter des Projekts
- Auswirkungen der elektronischen Überwachung auf die überwachte
Person und ihre Angehörigen
- Wirkung der elektronischen Überwachung auf den Bewährungsverlauf
- Einstellung von Experten zum elektronisch überwachten Hausarrest
- Vergleich zwischen elektronischer Überwachung und anderen
Sanktionsformen bezüglich der Wirkungen auf Betroffene
- Analyse des Diskurses zur elektronischen Überwachung
Forschungsmethoden
Die Datenerhebung findet überwiegend durch Leitfadeninterviews mit den
Betroffenen und durch Expertengespräche mit den Projektmitarbeitern statt.
Gleichzeitig werden die Akten aller Personen, die dem Projekt vorgestellt
werden, ausgewertet.
50
Evaluation
Projektablauf
2000 bis 2005
Forschungsergebnisse
Fasst man die vorläufigen Evaluationsbefunde zusammen, so kann folgendes
festgestellt werden:
1. Die Überwachung mittels elektronischer Fußfessel ist grundsätzlich
durchführbar. Dies gilt in technischer Hinsicht wie aus der Perspektive
der Strafjustiz.
2. Erwartungsgemäß wird die elektronische Fußfessel von einer Mehrheit
von Richtern, Staats- und Amtsanwälten sowie Strafvollzugsleitern
begrüßt, während in der Berufsgruppe der aus der Sozialarbeit
kommenden Bewährungshelfer bzw. Sozialen Dienste der Justiz eine
eher skeptische Haltung überwiegt.
3. Offensichtlich ist ein durchaus bedeutsames Anwendungspotential für
die elektronische Fußfessel vorhanden, das im Frankfurter Modellprojekt
allerdings bisher nicht ausgeschöpft wird.
4. Die Verteilungen zeigen an, dass neben der Strafaussetzung zur
Bewährung durch das erkennende Gericht auch die Vermeidung des
Bewährungswiderrufs sowie die Vermeidung der Untersuchungshaft
relevante Anwendungsbereiche darstellen.
5. Das Anwendungspotential wäre noch höher anzunehmen, wenn eine
Strafvollzugslösung systematisch einbezogen würde. Darauf weisen die
Erfahrungen in Holland, der Schweiz oder England hin.
6. Die Wahrnehmung der Überwachung durch die Probanden zeigt, dass
die elektronische Fußfessel als fühlbare Einschränkung empfunden wird.
Insoweit erfüllt die elektronische Überwachung aus dieser Perspektive
die Voraussetzungen für eine intermediäre Sanktion, die zwischen
vollstreckter Freiheitsstrafe einerseits und Geldstrafe oder bloßer
Bewährungsstrafe andererseits angesiedelt werden kann.
51
Evaluation
7. Aus der Befragung der Probanden wird deutlich, dass auch ein
Resozialisierungspotential der elektronischen Fußfessel vorhanden ist.
Hervorgehoben wird eine soziale Stabilisierung durch die elektronische
Überwachung bzw. den damit verbundenen strukturierten Tagesablauf
und durch die Unterstützung der Projektmitarbeiter/innen.
Besonderheiten
keine Angaben
Kosten/Finanzierung
Hessisches Justizministerium
Umsetzung
Ausgewählte Literatur:
- MAYER, M. (2002): Modellprojekt Elektronische Fußfessel. Befunde
der Begleitforschung - Zwischenbericht Mai 2002 -. research in
brief/forschung aktuell, edition iuscrim. Freiburg i. Br.
- MAYER, M. (2001): Modellprojekt Elektronische Fußfessel -
Vorläufige Befunde aus der Begleitforschung. Presseinformation vom
3.5.2001.
- MAYER, M. (2001): Elektronische Fußfessel nimmt erste Hürde. In:
MaxPlanck-Forschung 3, 7.
Ausgewählte Vorträge:
- "Das Hessische Modellprojekt zur Erprobung der elektronischen
Überwachung - Forschungskonzeption und erste Befunde". Vortrag im
Rahmen der Einführung in die empirische Sozialforschung (Methoden I),
Institut für Soziologie, Universität Freiburg, 3.12.2002 (Mayer).
- "Ergebnisse der Begleitforschung zum Modellprojekt Elektronische
Fußfessel". Podiumsdiskussion der Bewährungshilfe bei dem
Landgericht Darmstadt, 18.10.2002 (Mayer).
- "Benefits and Problems of Electronic Monitoring". Vortrag im Rahmen
des European Workshop "Will Electronic Monitoring Have a Future in
Europe?", Freiburg, 13. - 15.6.2002 (Mayer).
52
Evaluation
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
53
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Das Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPOS) im Fachbereich
Polizeivollzugsdienst an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in
Bremen evaluiert im Auftrag des Stadtplanungsamtes Bremerhaven die aus
EU-Mitteln geförderte Maßnahme ’Aktion Zivilcourage’ („Mut gegen
Gewalt“). Dazu werden verschiedene stadtteilorientierte Einzelprojekte einer
Ziel-, Prozess- und Wirkungsevaluation unterzogen. Ziel und Zweck ist eine
Gesamtbeurteilung der Ergebnisse.
Forschungsmethoden
- quantitativ mündliche Befragung (Interviewleitfaden)
- qualitativ schriftliche Befragung (Fragebogen)
- Dokumentenanalyse
- Experteninterviews
Projektablauf
Die zu evaluierenden Einzelprojekte bewegen sich in der Laufzeit der
Gesamtmaßnahme von 2001 bis 2006.
Eine kontinuierliche evaluierende Begleitung der Projekte erfolgt. Ziel-,
Prozess- und Wirkungsevaluation werden für drei Phasen der Gesamtlaufzeit
unternommen. Das ist eine Evaluation der Entwicklung und Durchführung
von spezifischen Formen der Auseinandersetzung mit Kriminalität/Gewalt
und die Erzeugung von Medien (Phase 1), eine Evaluation der Vernetzung
(Phase 2) und eine Evaluation öffentlichkeitswirksamer Aktionen (Phase 3).
Forschungsergebnisse
2005 liegen die Ergebnisse einer Ziel-, Prozess- und Wirkungsevaluation der
Phase 2 - der Vernetzung - in Form eines Evaluationsberichtes vor:
Hoffmann, Rainer: Evaluationsbericht der 2. Phase der Aktion "Zivilcourage
- Mut gegen Gewalt". Evaluationsbericht des Instituts für Polizei- und
Sicherheitsforschung Bremen. Bremen 2005 (75 Seiten)
54
Evaluation
Besonderheiten
Evaluierung eines stadtteilorientierten Maßnahmenverbundes
Kosten/Finanzierung
Die anfallenden Kosten werden durch die eingeworbenen Mittel des
Institutes für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPOS) an der Hochschule für
Öffentliche Verwaltung Bremen beim Stadtplanungsamt Bremerhaven
gedeckt.
Umsetzung
- Publikation in diversen Fachzeitschriften
- Lehrveranstaltungen an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung
Bremen im Fachbereich Polizeivollzugsdienst im Rahmen jeweils 3-
semestriger Projektstudien
- Workshops am Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPOS) an
der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen
- Tagung der Maßnahmeträger in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Polizei- und Sozialforschung Bremen
Kontakte
Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen, Institut für Polizei- und
Sicherheitsforschung (IPOS), Doventorscontrescarpe 172, 28195 Bremen
55
Evaluation
Untersuchungsgegenstand
Das maßgebliche Erkenntnisinteresse war von einer unabhängigen Instanz
Resultate zu der Frage zu erhalten, ob neue Formen der Hilfe zur Erziehung
sich bewährten und als eine Bereicherung der Palette von Hilfsmöglichkeiten
angesehen werden konnten. Der Auftrag beinhaltet zwei Komponenten: Zum
einen eine Evaluation von Fallverläufen und Ergebnissen, zum anderen ein
Feedback und Beratungsleistung für die Einzelprojekte.
Untersucht wurde, ob bei der Grundannahme eines eher starren Programms
für diese Präventionsprojekte Nebenfolgen entstehen, zumal eine
Programmatik solcher Programme oft im Widerspruch mit den Wünschen der
Jugendhilfe steht. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse sind nicht als
abschließend zu betrachten, erst weitere Diskussion und Evaluation können
ein valides Urteil über die Leistungen und Grenzen von
Kriseninterventionsprogrammen geben.
Forschungsmethoden
- Auswertung von Akten (qualitativ)
- differenzierte Interviews (qualitativ) von Klienten, Familienarbeitern und
belegende Stellen (Jugendämter)
- Fragebögen (quantitativ)
Projektablauf
Über die gesamte Projektlaufzeit hinweg wurden durch die Begleitforschung
Fall- und Projektdaten gesammelt und umgekehrt wieder übermittelt. Aus
diesem Grunde wurde durch die Evaluation zumindest ein bis zweimal pro
Jahr eine Einschätzung des bisherigen Projektverlaufes gegeben. An vier
Präventionsprojektstandorten wurden Daten erhoben:
Familienaktivierungsprogramm des Kinder- und Jugendhilfeverbundes
Hamburg-Harburg, Intensives Kriseninterventionsprogramm (IKIP), des
Agora e. V. (Frankfurt am Main), Hospital St. Wendel im Saarland,
56
Evaluation
Forschungsergebnisse
(Auswahl)
Insgesamt lagen aus vier verschiedenen Projekten 213 Fälle vor.
Den Konzeptionen fehlt eine durchgearbeitete theoretische Grundlage, die
näheres über Grenzen und Ausschlussindikatoren aussagt.
Die Kriseninterventionen benötigen fast immer eine Anschlusshilfe, nur in
diesem Zusammenhang kann über Effektivität und Kosten-Nutzen-Verhältnis
Rechenschaft abgelegt werden.
In Hinblick auf die Fremdplatzierungsquote muss angesichts der
Forschungsergebnisse anderer Länder offen bleiben, zu wie vielen
Fremdplatzierungen es ohne Kriseninterventionsprogramm gekommen wäre.
Es deutet sich an, dass der Erfolg der Fallbearbeitung vor allem auf der
Erarbeitung von verbindlichen und auch von den Klienten erarbeiteten und
getragenen Zielen beruht. Die Krisenintervention richtet sich in erster Linie
an die Eltern, deren Problembewältigung verbessert wird, eine kind- oder
jugendbezogene Hilfe findet eher indirekt statt.
Die Hilfeleistung wird von den Familien überwiegend positiv beurteilt,
jedoch kritisierten die Klienten gerade bei einer sehr positiven Bewertung der
Fachkraft die zeitliche Begrenzung.
Das Programm vermeidet Heimerziehung, die von den zuständigen
Jugendsachbearbeitern in knapp 60 % der Fälle als unmittelbar bevorstehend
indiziert war. Ein struktureller Entlastungseffekt oder eine Umwidmung von
Ressourcen von stationären zu teilstationären oder ambulanten Bereichen
ergaben die Untersuchungsergebnisse nicht.
57
Evaluation
58
Evaluation
Besonderheiten
Sehr umfangreiche Darstellung der Ergebnisse mit ausführlichem
methodischen Teil und Abriss des Forschungsstandes zu
Kriseninterventionsprogrammen.
Kosten/Finanzierung
Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend.
Umsetzung
Sehr umfangreiche Darstellung der Ergebnisse mit ausführlichem
methodischen Teil und Abriss des Forschungsstandes zu
Kriseninterventionsprogrammen.
Eine ausführliche Projektbeschreibung der einzelnen Projekte siehe
Tagungsbericht "Planungsgruppe PETRA 2000".
Die Ergebnisse sind als Buch erschienen:
Günther Koch / Rolf Lambach, Familienerhaltung als Programm -
Forschungsergebnisse -, Münster 2000, Votum Verlag
Kontakte
Planungsgruppe Petra e.V., Jacobsgärten 4, 66381 Schlüchtern
59
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Retrograde Analyse von Suiziden im Direktionsbereich Erfurt im Zeitraum
1999 - 2003
Ziel:
phänomenbeschreibende Aufarbeitung von Suiziden auf der Basis der in der
Polizei verfügbaren Daten im Rahmen der Unterstützung des
Suizidpräventionsprojektes der WHO "Nationales Suizidpräventions-
programm für Deutschland (NaSPro)"
Forschungsmethoden
- Aktenanalyse
- deskriptionsstatistische Auswertung
- geographische Auswertung
Projektablauf
09/2003:
Einbindung der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle
(KKFoSt) des Thüringer Landeskriminalamtes in die AG Primärprävention
des "Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland (NaSPro)"
03/2004:
Initiierung eines eigenständigen Auswerteprojektes im Rahmen der AG
Erstellung einer adäquaten Erhebungsmaske
04/2004:
Datensammlung und -eingabe (aktuell)
10/2005:
Datenauswertung
Ende 2005:
Dokumentation
Forschungsergebnisse
Forschungsergebnisse liegen noch nicht vor.
60
Gewalt
Besonderheiten
"Gewalt" i. S. von "Autoaggression"
Umsetzung
geplant:
- Publizierung
- Bereitstellung der Erkenntnisse für die NaSPro
- Ableitung von Präventionsmaßnahmen
- Aus- und Fortbildung
Kontakte
Landeskriminalamt Thüringen, PPA/Kriminalistisch-Kriminologische
Forschungsstelle, Am Schwemmbach 69, 99099 Erfurt
Internet: http://www.polizei.thueringen.de/lka
E-Mail: [email protected]
61
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
- retrograde Analyse von geklärten Fällen sexueller Gewalt- und
Tötungsdelinquenz
- verhaltensorientierte Aufarbeitung der Phänomenologie der Deliktsfelder
Forschungsmethoden
- Aktenanalyse
- qualitative und quantitative Auswertung in verschiedenen
Auswertephasen
Projektablauf
Es handelt sich um ein mehrjähriges Forschungsprojekt, das sich in 4
Auswertephasen gliedert:
11/2003:
Projektbeginn/Projektplanung
11/2003 - 02/2004:
Prüfung unterschiedlicher Datenquellen auf Eignung für das Projekt
aktuell (= 2005):
- umfassende Datensammlung
- Ableitung adäquater Erhebungsinstrumente auf der Basis des
Datenmaterials
2006:
Dokumentation Auswertephase 1
Forschungsergebnisse
Forschungsergebnisse liegen noch nicht vor.
Umsetzung
geplant
62
Gewalt
- Publizierung
- Ableitung von kriminologischen/kriminalpsychologisch gestützten
Beurteilungstools
- Ableitung für Kriminalprävention
- Aus- und Fortbildung
Kontakte
Landeskriminalamt Thüringen, PPA/Kriminalistisch-Kriminologische
Forschungsstelle, Am Schwemmbach 69, 99099 Erfurt
Internet: http://www.polizei.thueringen.de/lka
E-Mail: [email protected]
63
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Im ersten Teil, Machbarkeitsstudie (KI 13-109a): Literaturanalyse,
Stichprobenanalyse für Hypothesenbildung, Typisierungsdiskussion und
Machbarkeitsanalyse
Der zweite Teil (KI 13-109b) des Projektes "Biografie- und
Karriereforschung" muss vergeben werden, weil die Täterbefragungen nicht
von Polizeibeamten durchgeführt werden können (Strafverfolgungszwang)
64
Gewalt
werden die Erkenntnisse aus der Typisierung widerlegt oder bestätigt und
gegebenenfalls inhaltlich differenziert untermauert werden.
In einem vierten Projektschritt (zu einem späteren Zeitpunkt) sollte
angedacht werden, die Fälle aus den Jahren bis 1999/2000 fünf Jahre später
noch einmal zu untersuchen (Welche weiteren Entwicklungen hat es bei der
Tätergruppe nach dem Querschnittsereignis „sexuelles Gewaltdelikt“
gegeben?).
Die Projektergebnisse werden dazu beitragen, bessere Aussagen über
Vorleben, Vorstrafen und Prognosen dieser Tätergruppe machen zu können.
Dies wird positive Auswirkungen sowohl auf den Fallanalyse- als auch auf
den ViCLAS-Datenbank-Ansatz haben.
Erste Auswertungen von bereits vorliegenden Akten aus vergangenen
Studien und auch neuere Forschungsergebnisse lassen auf den ersten Blick
keine validen, stabilen Muster erkennen. Dies würde die Projektidee als
Ganzes in Frage stellen. Eine Arbeitsgruppe bei KI 13 wird sich im April
2005 im Rahmen einer Metaanalyse mit dieser Problematik beschäftigen (im
Sinne einer Machbarkeitsstudie) und den Projekt-Entwurf überprüfen. Zur
Metaanalyse wird eine Bericht erstellt werden.
Danach muss entschieden werden, ob die oben beschriebene Zielvorstellung
erreichbar ist. Das Vorgehen wird dann gegebenenfalls noch einmal an die
aktuelle Informationslage angepasst oder ganz eingestellt werden müssen.
Forschungsmethoden
Teilprojekt a):
quantitative Untersuchung - Aktenanalyse (Sozialdaten, Typisierung) - etwa
400
Teilprojekt b):
qualitative Tiefeninterviews (Befragung von Tätern) - etwa 50
Methodik:
zwei mögliche Einschränkungen könnten bei diesem Projekt zur Geltung
kommen:
1. Erste Vorstudien deuten darauf hin, dass es eventuell keine festen
Biografiemuster bei diesen Tätergruppen gibt.
65
Gewalt
Projektablauf
- Laufzeit: 01.07.2004 bis 30.09.2005
- zunächst nur Machbarkeitsstudie: 01.03.2005 bis 31.05.2005
Besonderheiten
Besonderheiten, Probleme:
siehe die zwei Einschränkungen am Ende des Abschnittes „Kurze inhaltliche
Beschreibung“ sowie unter „Methodik“.
Kosten/Finanzierung
- Projektteil Machbarkeitsstudie (109a): Personalkosten bei KI 13
- gegebenenfalls für Projektteil 109b: 72.500 €
Erläuterungen zur Kostenschätzung:
Die Machbarkeitsstudie wird zunächst einmal nur Personalkosten bei KI 13
erfordern.
66
Gewalt
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: KI [email protected]
67
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Die Forschungsstudie hatte den Auftrag, Aussagen über die Umsetzung des
Platzverweisverfahrens im Kreis und hier insbesondere über die Situation der
Opfer zu treffen. Welche und welcher Umfang an professioneller
Hilfe/Unterstützung wurde den Opfern angeboten. Außerdem wurden
Lösungswege für die Umsetzung eines Beratungsangebotes, das auf die
Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt ist, erarbeitet. Die Studie steht in
enger Kooperation mit der landesweiten Forschungsstudie "Platzverweis -
Beratung und Hilfen", die vom Sozialministerium BW in Auftrag gegeben
wurde und von der Ev. Fachhochschule in Freiburg durchgeführt wird.
Forschungsmethoden
- statistische Analysen
- Befragungen:
schriftliche Befragungen der Kommunen, schriftliche Befragungen
sowie qualitative Interviews der Frauen, zu deren Gunsten ein
Platzverweis ausgesprochen wurde, schriftliche sowie persönliche
Befragung bei den Beratungsstellen
Forschungsergebnisse
Es ist nicht gewährleistet, dass jedem Opfer, zu dessen Gunsten ein
Platzverweis ausgesprochen wurde, auch ein Beratungsangebot unterbreitet
wird. Ein einheitliches Konzept über Umfang und Form der Beratung wurde
nie erstellt. Einige wenige Kommunen haben sich auf eine bestimmte Form
der Intervention in der Opferberatung geeinigt. Die Ausgabe des Faltblattes
"Häusliche Gewalt" erfolgt ebenfalls nicht immer, so dass viele Betroffene
über allgemeine Beratungsangebote im Kreis nicht informiert werden. Die in
der Studie befragten Frauen wünschten sich jedoch eine schnelle
professionelle Unterstützung, die pro aktiv auf die Frauen zugeht. Viele
fühlten sich in der für sie extrem belastenden Situation nicht in der Lage,
einen Beratungskontakt selbst herzustellen.
68
Gewalt
Kosten/Finanzierung
17.000 €; Finanzierung erfolgt über Agenda 21 des Rems-Murr-Kreises
Umsetzung
Publikation wird derzeit erstellt. Ergebnispräsentation vor allen Beteiligten.
Erstellung und Umsetzung der Konzeption "Opferberatung im
Platzverweisverfahren für en Rems-Murr-Kreis"
Kontakte
Polizeidirektion Waiblingen, Kriminalprävention, Alter Postplatz 20,
71332 Waiblingen
Internet: http://praevis.de
E-Mail: [email protected]
69
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
In retrospektiver Form soll erstens die kriminelle Karriere solcher Täter
nachgezeichnet werden, bei denen es abschließend zur Anordnung von
Sicherungsverwahrung kam (Stichworte z. B.: Taten im strafunmündigen
Alter, Art und Schwere der begangenen Straftaten sowie der Sanktionen).
Zweitens werden soziobiographische Täterdaten ermittelt, wobei diese v.a.
unter dem Aspekt gesehen werden, welche Informationen die Justiz für
wesentlich erachtet.
Drittens werden Daten über die in den Verfahren erfolgten justiziellen
Maßnahmen und Entscheidungen erhoben (Stichworte z. B:
Untersuchungshaft, Beauftragung eines Sachverständigen, Urteilsgründe),
wobei ein besonderes Augenmerk der Verschränkung der (einen Täter
betreffenden) Verfahren gilt.
Forschungsmethoden
Bundeszentralregister- und Strafaktenanalyse zu 65 Tätern, bei denen aus
Anlass einer Sexualstraftat in den Jahren 1999/2000 Sicherungsverwahrung
angeordnet wurde.
Dabei Auswertung mehrerer Strafverfahren pro Proband (insgesamt ca. 250
Strafakten).
Projektablauf
- BZR-Auswertung 2003
- Strafaktenanalyse läuft seit Mitte 2004
Forschungsergebnisse
Untersuchungsergebnisse der BZR-Auswertung:
Auch Täter, bei denen aus Anlass eines Sexualdeliktes
Sicherungsverwahrung angeordnet wurde (Bezugsentscheidung),
unterscheiden sich in den aus den BZR-Auszügen zu ermittelnden Daten –
und damit in ihrer kriminellen Karriere im Hellfeld und dort auf der
70
Gewalt
Besonderheiten
Das Projekt knüpft an die vorherige Studie „Legalbewährung und kriminelle
Karrieren von Sexualstraftätern“ an.
Kosten/Finanzierung
Eigenmittel
Umsetzung
Darstellung der Ergebnisse aus der BZR-Analyse auf der KrimZ-Fachtagung
„Gefährliche Straftäter – eine Problemgruppe der Kriminalpolitik?“ im
November 2004
Veröffentlichung des dort gehaltenen Vortrags im 2005 erscheinenden
Tagungsband (dann über "http://www.krimz.de" recherchierbar)
Kontakte
Kriminologische Zentralstelle e. V., Viktoriastraße 35, 65189 Wiesbaden
Internet: http://www.krimz.de
E-Mail: [email protected]
71
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Die tödlichen Schüsse auf die Dortmunder Polizeibeamten im Sommer 2000
und die danach in der Öffentlichkeit erörterten Fragen haben bewusst
gemacht, dass es in Deutschland keine aktuellen wissenschaftlich
abgesicherten Erkenntnisse zu Tötungsdelikten gegen Polizeibeamte gibt.
Auch schwere Gewalttaten, die gegen Polizeibeamte verübt wurden, sind seit
sechs Jahren nicht mehr systematisch erfasst und analysiert worden.
Die letzte derartige bundesweite Untersuchung wurde als "graues Papier" im
Jahr 1994 von der Polizei-Führungsakademie polizeiintern publiziert. Sie
bezog sich auf Angriffe auf Polizeibeamte, die im Jahr 1992 zu einer mehr
als siebentägigen Dienstunfähigkeit des Opfers geführt haben.
Diese Tradition greift das KFN mit dieser Untersuchung auf und versucht, sie
inhaltlich aus kriminologisch-soziologischer Perspektive zu bereichern und
vom Umfang her auf gravierende Straftaten verschiedener Art sowie auf
einen größeren Zeitraum bezogen zu erweitern.
Forschungsmethoden
schriftliche Befragung einer Auswahl von Polizeibeamtinnen und -beamten
(standardisiertes Instrument):
- Totalerhebung der in den Jahren 1985 bis 7/2000 mit Tötungsabsicht
angegriffenen Beamtinnen und Beamten
- Totalerhebung der vom 1.1. bis 15.7.2000 angegriffenen Beamtinnen
und Beamten mit der Folge einer Dienstunfähigkeit von mindestens
sieben Tagen
- Zufallsauswahl der in den Jahren 1995-1999 angegriffenen Beamtinnen
und Beamten mit der Folge einer Dienstunfähigkeit von mindestens
sieben Tagen
insgesamt versandte Fragebögen 2.293, zurückerhaltene Bögen: 1.152
(Rücklauf: 50,2 %)
72
Gewalt
Projektablauf
Projektdauer: August 2000 - Juli 2003
Forschungsergebnisse
s. Internet http://www.kfn.de (Projekte)
- erste Ergebnisse Mai 2001
- Stand der Ergebnisse Januar 2002
- Endergebnisse Juli 2002
- Buchveröffentlichung Januar 2003
Besonderheiten
Zusammenarbeit mit der länderoffenen Arbeitsgruppe "Gewalt gegen PVB"
des AK II der IMK; Kooperation mit PFA, BKA und MI Niedersachsen, u. a.
bei der Entwicklung des Fragebogens (KFN-PFA: Vergleichbarkeit des
Instrumentariums; KFN-MI Niedersachsen: Arbeitsgruppe von Expertinnen
und Experten der Polizei Niedersachsen, PVB aus verschiedenen
gewaltnahen Verwendungsbereichen; PFA-KFN: PreTest in der PFA mit
Beamtinnen und Beamten eines Aufstiegslehrgangs); KFN-BKA: Recherche
nationaler und internationaler Forschungsergebnisse, Erörterung rechtlicher
Fragen (Rechtsvergleichendes Projekt, durchgeführt durch das BKA).
73
Gewalt
Kosten/Finanzierung
- 150.000 DM (IMK)
- 115.000 DM (GdP)
- 180.000 DM (KFN)
Umsetzung
- Veröffentlichung von Ergebnissen in der Zeitschrift "Deutsche Polizei"
(6/2001, S. 3; 12/2001, S. 33)
- Veröffentlichung der Zwischenergebnisse (Stand Oktober 2002) im
Internet unter:
http://www.gdp.de/fred/abb/fachaufsatz.pdf
http://www.kfn.de/zwischenergebnis2.pdf
- Veröffentlichung der Zwischenergebnisse in der Schriftenreihe der PFA
(Heft 3/4 2001)
Materialien für die polizeiliche Fortbildung:
- Ohlemacher, Thomas, Arne Rüger und Gabi Schacht (2001), Gewalt
gegen Polizeibeamtinnen und -beamte 1985-2000, Das KFN-Projekt, 2.
Zwischenbericht (Befragung). Hannover: Kriminologisches
Forschungsinstitut Niedersachsen.
- Rüger, Arne, Gabi Schacht und Thomas Ohlemacher (2001), Gewalt
gegen Polizeibeamtinnen und -beamte 1985-2000, Das KFN-Projekt, 3.
Zwischenbericht (Aktenanalyse). Hannover: Kriminologisches
Forschungsinstitut Niedersachsen.
Abschlussbericht: Ohlemacher, Th., Arne Rüger, Gabi Schacht und Ulrike
Feldkötter (2003), Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte 1985 -
2000, Eine kriminologische Analyse. Nomos: Baden-Baden.
Weitere Informationen unter http://www.kfn.de (Projekte) erhältlich!
Kontakte
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. (KFN),
Lützeroderstraße 9, 30161 Hannover
Internet: http://www.kfn.de
E-Mail: [email protected]
74
Gewalt
Gewalt im Polizeialltag
Untersuchungsgegenstand
In welchen Situationen und durch welche Handlungen kommt es zu
Gewalthandlungen
Forschungsmethoden
- schriftliche Befragung
- Interviews
Projektablauf
Beginn: 2002; Ende: 2005 (abgeschlossen)
Forschungsergebnisse
s. u. Umsetzung
Kosten/Finanzierung
- Eigenfinanzierung des Forschers
- Sachkosten für Befragungsunterlagen werden von der Fachhochschule
getragen
Umsetzung
Ergebnisse sind veröffentlicht:
- Karlhans Liebl, Gewalterfahrung und Gewaltentstehung im Polizeialltag,
Eine geschlechtsspezifische Untersuchung, in: Siegfried
Lamnek/Manuela Boatch (Hg.), Geschlecht, Gewalt, Gesellschaft,
Opladen 2003: S. 444 - 459
- Karlhans Liebl, Gewalt im Polizeialltag, Pfaffenweiler 2005 (im
Erscheinen)
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
75
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Neben der grundlegenden Frage, wie häufig wegen eines Sexualdeliktes
Verurteilte rückfällig werden, war zentrales Interesse der Studie, Merkmale
des Täters, seiner Tat(en) sowie der justiziellen Reaktion zu erfassen und
angenommene Zusammenhänge zwischen diesen Daten und Legalbewährung
bzw. Rückfälligkeit zu bestätigen oder zu verwerfen.
Forschungsmethoden
Bundeszentralregister- und Strafaktenanalysen zu Straftätern, die im 1.
Halbjahr 1987 wegen eines sexuellen Gewalt-, Missbrauchs- oder
Belästigungsdeliktes verurteilt worden waren bzw. bei denen ein solches
Delikt Anlass für eine Anordnung nach §§ 63, 64 StGB war.
Projektablauf
1997:
Auswertung der Registerauszüge
1998 - 2000:
Auswertung der Strafakten
2001 - 2004:
Übertragung der Daten in EDV, Durchführung der Berechnungen
Erstellung und Veröffentlichung der Endberichte betreffend
- Sexuelle Missbrauchsdelikte (2001)
- Sexualstraftäter mit Maßregelanordnung (2001)
- Sexuelle Gewaltdelikte (2002)
- Sexualstraftäter in der DDR (2002)
- Exhibitionisten (2004
Forschungsergebnisse
Innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von 6 Jahren begingen etwa 20 %
derjenigen, die wegen eines sexuellen Gewalt- oder Missbrauchsdeliktes
76
Gewalt
Besonderheiten
Die Analyse der Tätergruppe mit Maßregelanordnung nach §§ 63, 64 StGB
erfolgte in Kooperation mit dem Institut für Forensische Psychiatrie der
Universität Essen.
Im Auftrag und mit Fördermitteln des BMFSFJ erfolgte eine
Sonderauswertung für die Gruppe der jungen Täter.
Kosten/Finanzierung
Eigenmittel
Umsetzung
Veröffentlichungen in der Schriftenreihe der KrimZ:
- Nowara, Sabine (2001): Sexualstraftäter und Maßregelvollzug,
Wiesbaden: KrimZ.
- Elz, Jutta (2001): Legalbewährung und kriminelle Karrieren von
Sexualstraftätern : Sexuelle Missbrauchsdelikte. Wiesbaden: KrimZ.
- Elz, Jutta (2002): Legalbewährung und kriminelle Karrieren von
Sexualstraftätern : Sexuelle Gewaltdelikte. Wiesbaden: KrimZ.
- Elz, Jutta & Fröhlich, Almut (2002): Sexualstraftäter in der DDR.
Wiesbaden: KrimZ.
77
Gewalt
Kontakte
Kriminologische Zentralstelle e. V., Viktoriastraße 35, 65189 Wiesbaden
Internet: http://www.krimz.de
E-Mail: [email protected]
78
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Ziel des Projektes ist es, die Ursachen für den Rückgang des Versuchsanteils
bei Vergewaltigungen zu ermitteln. Dabei stehen folgende Fragen im
Vordergrund:
- Findet die Entwicklung im Hellfeld ihre Entsprechung im Dunkelfeld?
- Hat sich die Anzeigebereitschaft der Opfer verändert und falls ja,
inwiefern?
- Hat sich die Strafrechtsreform ausgewirkt und falls ja, inwiefern?
Forschungsmethoden
- PKS-Sonderauswertung (Analyse der Hellfelddaten)
- Expertenbefragung
- Dunkelfeld-/Opferbefragung
Projektablauf
Beginn: Januar 2004
Sachstand 2005:
Die Ergebnisse der Analyse der Hellfelddaten und der Expertenbefragung
werden in Kürze veröffentlicht. Die Dunkelfeld-/Operbefragung wurde
zurückgestellt.
Kontakte
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Abteilung 3 / Sachgebiet 32.1,
Kriminalistisch-kriminologische Forschungsstelle, Völklinger Straße 49,
40221 Düsseldorf
79
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern. Eine Untersuchung unter
Berücksichtigung der Vortäuschung von und der falschen Verdächtigung
wegen dieser Delikte. Entwicklung seit 1988, Auswirkungen der
Strafrechtsreform, justizielle Erledigung.
Forschungsmethoden
- PKS-Sonderauswertungen
- Aktenanalysen von Polizei und Justizakten zu Vergewaltigungen/
sexuellen Nötigungen und Vortäuschungen/falschen Verdächtigungen
- schriftliche Mitarbeiterbefragung
- Expertenbefragung
Projektablauf
September 2001 bis Dezember 2003
Forschungsergebnisse
noch in Bearbeitung
Umsetzung
Publikation als Buch, im Internet, als Fachartikel, bei Lehrveranstaltungen
und Veranstaltungen sonst. Interessierter
Kontakte
Bayerisches Landeskriminalamt, Abt. V, SG 511, Orleansstraße 35,
81667 München
80
Gewalt
Untersuchungsgegenstand
Das Forschungsprojekt soll folgende Fragen beantworten:
1. Welche Hilfen bzw. Beratungsprobleme erreichen Frauen (sofern
Männer betroffen sind, werden sie mit einbezogen) mit ihren Kindern
nach einem "Platzverweis" des Partners?
2. Welche Hilfen und Beratung sind ihrer Lebenssituation angemessen und
weiterführend?
Forschungsmethoden
Die Forschungsmethoden umfassen Dokumentenanalysen, Aktenanalysen/-
auswertungen, mündliche und schriftliche Befragungen, Meinungsumfragen,
Interviews der Opfer
Projektablauf
Laufzeit: Oktober 2002 bis Juni 2004
Zwischenbericht wurde dem Sozialministerium Baden-Württemberg
(Auftraggeber) vorgelegt.
Forschungsergebnisse
noch offen
Besonderheiten
Hinweise zum Forschungsauftrag:
Das Sozialministerium BW hat eine wissenschaftliche Untersuchung zur
Situation von Frauen und zum Beratungsangebot nach einem
Platzverweisverfahren bei häuslicher Gewalt an das Sozialwissenschaftliche
Frauenforschungsinstitut in Freiburg (SoFFI K.) vergeben. Unter Einbindung
des IM BW, Abt. 3 LPP wurden zur Projektunterstützung die LPD Stuttgart
II, die PD Tübingen sowie die PD Tauberbischofsheim ausgewählt. Die PD
81
Gewalt
Kosten/Finanzierung
Landesmittel BW
Umsetzung
geplant sind
1. Leitfaden für Beratung bei häuslicher Gewalt
2. Leitfaden für Kooperation bei häuslicher Gewalt
Kontakte
Polizeidirektion Tauberbischofsheim, Führungs- und Einsatzstab, Einsatz/
Kriminalitätsbekämpfung, Hauptstraße 91, 97941 Tauberbischofsheim
E-Mail: [email protected]
82
Kinder- und Jugendkriminalität
Untersuchungsgegenstand
Zunächst handelt es sich um eine Kooperation zwischen Polizei,
Staatsanwaltschaft, Jugendamt, Amt für soziale Dienste und Amtsgericht mit
dem Ziel, kriminelle Karrieren möglichst frühzeitig abzubrechen.
Es wurden gemeinsame Vereinbarungen zur Beschleunigung von Verfahren
gegen jugendliche Intensivtäter (JIT) erarbeitet und von allen Beteiligten
mitgezeichnet. Durch die besondere Verfahrensbeschleunigung soll die
psychologische Situation der unmittelbaren Tatnähe zur Einwirkung auf den
JIT ausgenutzt und ihm keine weitere zeitliche Gelegenheit zur Begehung
weiterer Straftaten gegeben werden. Das Verfahren wird wissenschaftlich
begleitet von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster.
Forschungsmethoden
Befragung von ausgesuchten jugendlichen Intensivtätern durch das Institut
für Kriminalwissenschaften.
Projektablauf
Das Projekt läuft seit Anfang 2001 und ist für eine Dauer von 7 Jahren
angedacht.
Forschungsergebnisse
Forschungsergebnisse/Zwischenergebnisse der kriminologischen
Begleitforschung liegen noch nicht vor.
Besonderheiten
Das Projekt befindet sich in der Anlaufphase. Für 2001 wurden 12
Jugendliche für das Untersuchungsverfahren vorgeschlagen.
Kosten/Finanzierung
Die Finanzierung des aufwendigen Projektes ist langfristig auf Grund des
Haushaltsrechts nicht gesichert.
83
Umsetzung
Umsetzungsmaßnahmen liegen derzeit nicht vor.
Kontakte
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Völklinger Straße 49,
40221 Düsseldorf
Internet: http://www.lka.nrw.de
E-Mail: [email protected]
84
Kinder- und Jugendkriminalität
Untersuchungsgegenstand
Sozialwissenschaftliche Indikatorensysteme stellen der empirischen
Sozialforschung umfassende standardisierte Datensammlungen zur
Verfügung, die es ermöglichen, Zustand und Entwicklung der objektiven
Lebensbedingungen zu beschreiben und hinsichtlich zahlreicher
Fragestellungen der Grundlagenforschung wie der anwendungsbezogenen
Forschung zu erschließen. Der Bereich "Innere Sicherheit und Kriminalität"
ist in den gegenwärtig in der Bundesrepublik Deutschland verwendeten
Systemen sozialer Indikatoren bislang höchst unzulänglich durch Aufnahme
ausgewählter Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik berücksichtigt.
Insoweit besteht Ergänzungsbedarf nicht nur bezüglich der durch die anderen
Organe der Strafverfolgung - Staatsanwaltschaften und Gerichte -
registrierten bzw. sanktionierten "offiziellen" Kriminalität, sondern auch
bezüglich der objektiven als auch der subjektiven Komponenten der Inneren
Sicherheit im Sinne von tatsächlich erfahrener, zu einem großen Teil aber
nicht angezeigter und registrierter Viktimisierung und des subjektiven
Sicherheitsgefühls der Bevölkerung.
Diese Lücke soll durch das multiple Indikatorensystem zu Struktur und
Entwicklung von Kriminalität und Sanktionspraxis allmählich geschlossen
werden. Dem dienen drei Teilprojekte, nämlich
- Konstanzer Victim Survey (KVS),
- Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung (KIK),
- Konstanzer Inventar Sanktionsforschung (KIS).
Um die Nutzbarkeit für Forschung und Praxis zu erhöhen, werden die in
Konstanz gewonnenen Datenbestände nicht nur als kontinuierlich gepflegtes
Indikatorensystem - insbesondere in Form von Zeitreihen - aufbereitet,
sondern auch als regelmäßig aktualisiertes Inventar Publikationen auf den
Internetseiten des Konstanzer Instituts für Rechtstatsachenforschung
bereitgestellt:
- Konstanzer Inventar Sanktionsforschung(KIS):
85
http://www.uni-konstanz.de/rtf/kis/
- Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung (KIK):
http://www.uni-konstanz.de/rtf/kik/
- Materialien zu Kriminalitätsentwicklung und Sanktionsforschung:
http://www.uni-konstanz.de/rtf/ki/materialien.htm
Forschungsmethoden
- statistische Analysen, insbesondere von Polizeilicher Kriminalstatistik
und amtlichen Strafrechtspflegestatistiken (StA- und Strafverfolgungs-
statistik)
- Opferbefragung
Projektablauf
kontinuierlich
Forschungsergebnisse
s. "Umsetzung"
Umsetzung
Internet-Darstellung der Ergebnisse unter http://www.uni-konstanz.de/rtf/ki
Kontakte
Universität Konstanz, Fachbereich Rechtswissenschaft, Fach D 119,
78457 Konstanz
Internet: http://www.uni-konstanz.de/rtf/heinz
E-Mail: [email protected]
86
Kinder- und Jugendkriminalität
Untersuchungsgegenstand
In den letzten Jahren hat sich aufgrund von Daten der polizeilichen
Kriminalstatistik in der massenmedialen und politischen Öffentlichkeit die
Auffassung durchgesetzt, dass die Kinder- und Jugendkriminalität in
bedrohlicher Weise zugenommen habe. Möglicherweise ist aber auch die
Anzeigebereitschaft in der Bevölkerung infolge einer erhöhten
Kriminalitätsfurcht, der Zunahme interethnischer Konflikte oder einer
verstärkten öffentlichen Thematisierung der Gewalt unter Jugendlichen
gestiegen. Dunkelfeldbefragungen unter Schülern legen indessen nahe, dass
die Jugendkriminalität weit weniger zugenommen hat, als es die
Polizeistatistik vermuten lässt. Gleichwohl enthalten diese Studien deutliche
Hinweise auf neuere, eher qualitative Phänomene einer gewaltsamen
Intensivierung sowie Konflikt- und Verständigungsunfähigkeit. Es wird
vermutet, dass diese mit der Herausbildung neuer Konsum- und Freizeitstile,
Wert- und Leistungsorientierungen sowie auch mit der Veränderung
familiärer Kontrollstrukturen korrespondieren.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, Formen sozialer Abweichung und
Delinquenz als Teil eines sozialen Kontextes zu untersuchen, der
insbesondere die in der Jugendphase schnell veränderliche Lebens-, Freizeit-
und Konsumstile sowie kulturelle und normative Orientierungen
berücksichtigt. Damit können die strukturellen Bedingungen devianter wie
konformer Verhaltensweisen erheblich differenzierter als bisher mit den
aktuellen Entwicklungen in bestimmten Jugendmilieus in Verbindung
gebracht werden. Diese Prozesse sollen mit fünf jährlich wiederholten
Befragungen (Panel) von Schülerinnen und Schülern aller Schularten ab der
7. Klasse in Duisburg und Münster untersucht werden.
Forschungsmethoden
87
Die Analyse von Kontinuität und Wandel, Stabilität und Veränderung des
abweichenden Verhaltens Jugendlicher auf der Individualebene und deren
Kriminalitätsrate auf der Systemebene erfordern ein kohortenspezifisches
Längsschnittdesign mit der Erhebung von Befragungsdaten (Paneldaten).
Die Schülerbefragung wird als repräsentative Studie mit einem
standardisierten, schriftlichen Fragebogen durchgeführt. Als Befragungsorte
wurden die Städte Münster und Duisburg ausgewählt, um stärker integrierte
und partiell desintegrative urbane Räume miteinander vergleichen zu können.
Das Erhebungsinstrument umfasst u. a. Fragen zur Opferwerdung,
selbstberichteten Delinquenz, Erziehungsfragen, Konfliktverhalten,
Kriminalitätseinstellungen sowie zu kulturellen und normativen
Orientierungen und Lebens-, Freizeit- und Konsumstilen und wurde für eine
schriftliche anonyme Befragung konzipiert. So weit wie möglich wurden
Fragen verwendet, die bereits in anderen Jugendstudien eingesetzt wurden.
Geplant ist zudem ein Vergleich der Ergebnisse dieser Dunkelfelderhebung
mit Erkenntnissen aus dem Hellfeld (Bundeszentralregister,
Erziehungsregister / Kriminalpolizeiliche Sammlung).
Projektablauf
Münster:
2000: Vollerhebung der 7. Klassen und je eine Stichprobe aus den 9. und 11.
Jahrgangsstufen aller Schultypen
2001: Vollerhebung der 8. Klassen aller Schultypen
2002: Vollerhebung der 9. Klassen aller Schultypen
2003: Vollerhebung der 10. Klassen aller Schultypen
2004: Abgleich der Ergebnisse der Dunkelfeldforschung mit Hellfeld-
erkenntnissen (BZR, Erziehungsregister / KpS)
Duisburg:
2002: Vollerhebung der 7. und 9. Klassen aller Schultypen
2003: Vollerhebung der 8. und 10. Klassen aller Schultypen
2004: Vollerhebung der 9. Klassen aller Schultypen
88
Kinder- und Jugendkriminalität
Forschungsergebnisse
Fundierte Erkenntnisse werden umfassend nach Ende der
Längsschnittuntersuchungen erwartet. Zwischenergebnisse wurden/werden
sukzessive publiziert und mit den Beteiligten besprochen (Eltern,
Schüler/innen, Lehrer/innen, Polizei, Kriminalpräventiver Rat usw.).
Auf der Homepage der WWU Münster sind weitere Hinweise enthalten.
Besonderheiten
Bestandteil des Projektes sind die Untersuchungen des
- PP Münster "Kriminologische Befragung an Münsteraner Schulen"
- PP Duisburg "Kriminologische und jugendsoziologische Erhebung an
Duisburger Schulen".
Kosten/Finanzierung
Anstoßfinanzierung durch Haushaltsmittel des Innenministeriums NRW
(Erhebung Duisburg), Mitteln der WWU Münster, der Stadt Münster, des
Kriminalpräventiven Rates der Stadt Münster und des Polizeipräsidiums
Münster (Erhebung Münster).
2002 bis 2004 Förderung durch die DFG. Eine Fortsetzung der Förderung ist
beantragt.
Umsetzung
Zwischenergebnisse und Projektdesign wurden/werden veröffentlicht
durch/in: Homepages der Institute, Flyer und Broschüren für die Beteiligten,
Publikationen (zu beziehen über das Kriminologische Institut):
- Boers, K. (2000): Jugendliche Gewaltkriminalität. In: Neue
Kriminalpolitik, Heft 3, S. 7 - 10.
- Raithel, J. (2002): Jugendkriminalität und elterliches
Erziehungsverhalten. In: Neue Kriminalpolitik, Heft 2, S. 62 - 65
89
- Boers, K. / Reinecke, J. / Motzke, K. / Wittenberg, J. (2002):
Werteorientierungen, Freizeitstile und Jugenddelinquenz. In: Neue
Kriminalpolitik, 14. Jg., Heft 4, S. 141 - 146.
- Wittenberg, J. / Reinecke, J. (2003): Diebstahlkriminalität von
Jugendlichen. In: Raithel, J. / Mansel, J. (Hrsg.): Kriminalität und Gewalt
im Jugendalter. Hell- und Dunkelfeldbefunde im Vergleich. Weinheim
und München: Juventa Verlag, S. 207 - 225
- Boers, K. / Pöge, A. (2003): Wertorientierungen und Jugenddelinquenz.
In: Lamnek, S. / Boatca, M.: Geschlecht - Gewalt - Gesellschaft.
Opladen: Leske + Budrich, S. 246 - 268.
- Solberg, A. (2004): Ethnicity and self-reported delinquency. How to
define ethnicity? In: Queloz, N. / Brossard, R. / Bütikofer Repond, F. /
Meyer-Bisch, B. / Pittet, D. (eds.): Migrations and ethnic minorities:
impacts on youth crime an challenges for the juvenile justice and other
intervention systems. Bern: Staempfli Editions. (Im Druck)
Kontakte
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Rechtswissenschaftliche
Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften, Abteilung IV - Kriminologie,
Bispinghof 24/25, 48143 Münster
Internet: http://www.uni-muenster.de/Jura.krim/Abt_IV/
E-Mail: [email protected]
90
Kinder- und Jugendkriminalität
Untersuchungsgegenstand
- Umfang, Struktur und Entwicklung junger MTV der letzten 10 Jahre in
NRW
- Vergleich der Täter-Opfer-Konstellationen zu nicht mehrfach auffälligen
TV
- Analyse typischer Verlaufsmuster offizieller Registrierungen über
Lebensspannen durch Kohortenbetrachtung
Forschungsmethoden
- Sonderauswertung PKS
- multivariate Verfahren
Projektablauf
Beginn: Januar 2004
Sachstand 2005: Projektbericht wird in Kürze veröffentlicht
Kontakte
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Abteilung 3 / Sachgebiet 32.1,
Kriminalistisch-kriminologische Forschungsstelle, Völklinger Straße 49,
40221 Düsseldorf
91
Korruption
Untersuchungsgegenstand
In einer Metaanalyse soll herausgefunden werden, welches gesicherte Wissen
sich aus den zahlreichen Untersuchungen zur Korruption ergibt.
Forschungsmethoden
Metaanalyse
Projektablauf
Vorarbeiten: seit 2002
Beginn: 2003
Ende: 2006
Forschungsergebnisse
liegen noch nicht vor
Kosten/Finanzierung
Eigenprojekt
Umsetzung
Aktualisierung 16.04.2005:
noch unbestimmt, Publikation geplant
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
92
Organisierte Kriminalität
Untersuchungsgegenstand
Die Konzeption zur Auswertung und Analyse OK des Landes NRW sieht
vor, in einem vierjährigen Turnus durch das LKA NRW Erkenntnisse zum
Gefährdungspotenzial OK in einer strategischen Kriminalitätsanalyse
aufzuarbeiten. Ziel der Analyse, welche im Jahr 2004 erstmals erstellt wurde,
war es, zunächst die mittel- bis langfristig die OK begünstigenden Faktoren
und Bedingungen aufzuhellen, wobei auch Erkenntnisse aus den Bereichen
Kriminalitätskontrolle, Politik und Gesellschaft sowie Wirtschaft einbezogen
werden sollen. Die Ergebnisse sollten dazu dienen, möglichst frühzeitig und
sachgerecht Entscheidungen zur Steuerung der polizeilichen
Aufgabenwahrnehmung insbesondere im Zusammenhang mit der
Bekämpfung der OK treffen zu können.
Die das Projekt leitende Fragestellung lautete: Welche Entwicklungen
werden das Phänomen "Organisierte Kriminalität" in den nächsten 5 Jahren
nachhaltig beeinflussen und welche Konsequenzen sind daraus für die
Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben in Nordrhein-Westfalen zu ziehen?
Sowohl der deutlich in die Zukunft gerichtete Ansatz der Analyse wie auch
die Absicht des Projektteams, die für die Entwicklung der OK relevanten
Umfelder (z. B. wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische
Entwicklungen) zu berücksichtigen, machten die Einbeziehung eines
interdisziplinären Expertenkreises ebenso notwendig wie die Anwendung
einer speziell an dieser Fragestellung orientierten Methode. Da im Bereich
der OK-Bekämpfung in NRW bislang keine Erfahrungen in diesem Kontext
vorlagen, wurde zur methodischen Unterstützung des Analyseprojektes eine
Kooperation zwischen dem LKA NRW und der Fa. DaimlerChrysler, Society
and Technology Research Group, Berlin, vereinbart.
Projektablauf
Projektbeginn: Oktober 2003
Projektende: September 2004
Das Projekt ist abgeschlossen.
Im Rahmen von vier moderierten szenario-Workshops mit jeweils ca. 20
Experten zum Thema "OK" (Polizeibeamte, Juristen,
93
Organisierte Kriminalität
Forschungsergebnisse
Es wurden neuen "zukunftsrobuste", also über alle Szenarien hinweg Geltung
entfaltende strategische Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Die Szenariotechnik hat sich als Instrument zur Analyse künftiger
(Kriminalitäts-)Entwicklungen sowie zur Erarbeitung strategischer
Handlungsempfehlungen bewährt.
Kosten/Finanzierung
Kostenträger waren das Landeskriminalamt NRW und das Innenministerium
des Landes NRW.
Umsetzung
Die mittels der Szenariotechnik entwickelten Handlungsempfehlungen
werden derzeit im Rahmen von Projekten unter Federführung des LKA NRW
konkretisiert.
Die Ergebnisse des Analyseprojektes wurden im Intranet der Polizei des
Landes NRW sowie im Extrapol-Net des BKA eingestellt; polizeiintern
sowie gegenüber der Fachöffentlichkeit im Rahmen einer großen Anzahl von
Vorträgen, schriftlichen Stellungnahmen sowie durch die Publikation in einer
Zeitschrift kommuniziert.
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird ein Monitoring-Prozess zur
Beobachtung der identifizierten Einflussfaktoren eingerichtet.
94
Organisierte Kriminalität
Kontakte
Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Dezernat 14, Völklinger Straße 49,
40221 Düsseldorf
E-Mail: [email protected]
95
Organisierte Kriminalität
Untersuchungsgegenstand
Die Rahmenbedingungen, unter denen die Bekämpfung der Organisierten
Kriminalität stattfindet, und die Anforderungen an eine moderne und
effektive OK-Bekämpfung, haben sich in den vergangenen Jahren stark
verändert und erfordern die Neuausrichtung polizeilicher Strategien und
Taktiken. Das betrifft insbesondere die Notwendigkeit einer umfassenderen
und verbesserten Informationsbeschaffung und –auswertung sowie einer
intensiveren Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Einrichtungen. Im
Rahmen eines Pilotprojektes sind in Niedersachsen zu diesem Zweck
Auswerte- und Analyseeinheiten bei den OK-Dienststellen eingerichtet
worden.
Im Anschluss an die Pilotierung wird das Projekt sowie seine Auswirkungen
bewertet.
Forschungsmethoden
- Aktenanalyse von OK-Verfahrensakten
- Experteninterviews
- Fragebögen
Projektablauf
01.07.2001 bis Ende 1. Halbjahr 2005
Forschungsergebnisse
noch keine
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
96
Organisierte Kriminalität
Kontakte
Landeskriminalamt Niedersachsen, PG Evaluation OK-Rahmenkonzeption
(PG EvalOK), Schützenstraße 25, 30161 Hannover
97
Organisierte Kriminalität
Untersuchungsgegenstand
Vergleich der historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen der
Organisierten Kriminalität und der entsprechenden Bekämpfungspolitik in 13
europäischen Ländern
Forschungsmethoden
- statistische Analysen
- Dokumentationsanalysen
- Aktenanalyse
- Expertenbefragung
Projektablauf
Februar - November 2002:
Feldforschung und Erstellung der Entwürfe der Länderberichte
Ende Februar 2003:
Konferenz in Freiburg, um Länderberichtsentwürfe zu diskutieren und
gemeinsame Tendenzen und nationale Besonderheiten herauszukristallisieren
März 2003:
Versendung der Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge der zwei
Projektkoordinatoren an die Teilnehmer
Juni 2003:
Abgabe der Endfassung der Länderberichte
Juli - August 2003:
Erstellung der vergleichenden Teile durch die beiden Projektkoordinatoren
Besonderheiten
Mitarbeit von etwa 25 ausgewiesenen Experten, welche die Länderberichte
verfassen werden.
98
Organisierte Kriminalität
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
99
Organisierte Kriminalität
Verfahrenszahlen Menschenhandel
Untersuchungsgegenstand
Seit längerem sind die Verfahrenszahlen für Menschenhandel bei der Polizei
rückläufig, obwohl die Erfahrung das Gegenteil annehmen müsste. Diesem
Phänomen soll nachgegangen werden. Die Regelungen in den §§ 180 b und
181 StGB könnten sich als schwer handhabbar erweisen.
Forschungsmethoden
Schriftliche und mündliche Befragungen bei Polizei, Justiz, evtl.
Strafverteidiger, Ausländerämter, Gesundheitsämter
Aktenanalyse: Länder und BGS
Projektablauf
Beginn: Frühjahr/Sommer 2003, Dauer: 1 Jahr
Januar bis März 2003: Ausschreibung des Beschaffungsamtes (BeschA) des
BMI.
Zuschlag an Forschungsgemeinschaft von MPI Freiburg und KrimZ
Wiesbaden Ende März 2003.
Die KrimZ hat ihren Bericht im April 2004 abgeschlossen und an das MPI
weitergereicht; dort wird der Abschlussbericht erstellt.
Voraussichtliches Ende: April 2005.
Besonderheiten
Es gibt eine Forschungsgemeinschaft von zwei unabhängigen
kriminologischen Instituten.
Das Projekt wird zusammen mit dem Referat OA 37 (Sachbereich 5) des
BKA betreut.
Kosten/Finanzierung
Maximale Kosten 20.500 €
100
Organisierte Kriminalität
Die Kosten teilen sich hälftig BMI und BMFSFJ, die das Projekt fördern; das
BMI hat bereits im Jahr 2002 seinen Anteil überwiesen.
Umsetzung
Die Ergebnisse werden voraussichtlich in der BKA-Reihe "Polizei +
Forschung" veröffentlicht.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 12,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
101
Polizeiinterna
Berufswahl "Polizeibeamtin/-beamter"
Untersuchungsgegenstand
Untersuchung der Frage, warum man den Beruf "Polizeivollzugs-
bediensteter" im Freistaat Sachsen wählt. Dabei wird die Entscheidung für
den Polizeiberuf auch dahingehend differenziert, dass die Untersuchung auch
in einem alten Bundesland durchgeführt wurde (Hessen) und auch noch im
Berufsbereich "Sozialarbeit" durchgeführt werden soll. Somit werden dann
auch vergleichbare Ergebnisse für die alten und neuen Bundesländer sowie
die Berufsgruppen "Polizei" und "Sozialarbeit" vorliegen..
Forschungsmethoden
Befragungen
Projektablauf
ursprünglich geplante Projektlaufzeit: 12/2000 bis 12/2001
Aktualisierung 2003: Projekterweiterung ab 2002
Aktualisierung 2005: voraussichtlicher Abschluss 2006
Forschungsergebnisse
Erste Ergebnisse wurden veröffentlicht:
Karlhans Liebl, "Crime Fighter" oder "Pensionsbesorgter"? - Warum wird
man Polizist?, in: Polizei und Wissenschaft, Ausgabe 2/2003, S. 4 - 17
Liebl/Rudolph/Sommerschuh/Thieme, Berufswunsch Polizeibeamter im
Freistaat Sachsen, Rothenburg (Rothenburger polizeiwissenschaftliche
Schriften, Band 26) Rothenburg 2005
Karlhans Liebl, Die Wahl des Polizeiberufes - gestern und heute, Eine
Untersuchung zur Berufswahl in der DDR und heute, in: Die Polizei
(eingereicht)
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
102
Polizeiinterna
Umsetzung
Publikationen/Ergebnisse werden in Lehrveranstaltungen und Tagungen
vorgestellt.
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
103
Polizeiinterna
Untersuchungsgegenstand
Wie wird die Arbeit der Volkspolizei nach einem Abstand von 10 Jahren
gesehen und beurteilt.
Forschungsmethoden
Befragung
Projektablauf
Beginn: Juni 2000
Aktualisierung April 2005: Das Projekt ist abgeschlossen
Forschungsergebnisse
s. "Umsetzung"
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung durch Forscher
Umsetzung
Aktualisierung April 2005:
- Ergebnisse veröffentlicht: Karlhans Liebl, Volkspolizei - Eine
Beurteilung nach 10 Jahren, in: Archiv für Polizeigeschichte (im
Erscheinen)
- eine weitere Veröffentlichung ist eingereicht bei: Zeitschrift für
politische Psychologie
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
104
Polizeiinterna
Untersuchungsgegenstand
Untersucht werden verschiedene Aspekte der komplexen
Gesamtzusammenhänge zwischen gesellschaftlichen und internationalen
Entwicklungen, Qualifikationsanforderungen des modernen Polizeiberufs
sowie institutionellen und curricularen Aspekten der Polizeiausbildung. Die
Projekte waren auch auf praktische Vorhaben der
Curriculumweiterentwicklung bezogen. Eine entsprechende Umsetzung fand
allerdings nur begrenzt statt, da entsprechende Curriculumreformen an der
Fachhochschule für Polizei Sachsen noch ausstehen bzw. eine andere
Wendung nahmen. Im Rahmen des Teilprojektes Evaluation der
Polizeiausbildung und -weiterbildung fand im Berichtszeitraum eine auf
Absolventen-, Dozenten- und Vorgesetztenbefragungen gestützte
Evaluierung des Ausbildungslehrganges „Prüfungserleichterter Aufstieg zum
gehobenen Dienst“ statt, die abgeschlossen wurde.
Forschungsmethoden
vorwiegend Literatur- und Sekundäranalysen;
Projektablauf
Laufzeit des Projektes: seit 01.06.1998 (mit unterschiedlichen thematischen
Fragestellungen) - Ende unbestimmt
Laufzeit des Teilprojektes „Evaluation des Ausbildungslehrganges
„Prüfungserleichterter Aufstieg zum gehobenen Dienst“: Mitte März bis
Ende Dezember 2003
Forschungsergebnisse
Zwischenergebnisse:
In den Jahren 1999 - 2003 vorgelegte Ergebnisse aus diesem Projekt sind den
Angaben zu den Forschungsberichten 1999, 2000, 2001, 2002, 2003 zu
105
Polizeiinterna
Besonderheiten
Mitarbeiter/Kooperationspartner:
Fachhochschulen anderer Bundesländer, die für die Ausbildung der Polizei
zuständig sind; Polizei-Führungsakademie Münster; andere
Bildungseinrichtungen der Polizei in Ländern Ost- und Ostmitteleuropas;
Frau Ing. Barbara Hausmann (bis 30.12.2003)
Umsetzung
Vorträge/Publikationen/Berichte:
- „Wesentliche Ergebnisse und Befunde der Evaluation der Ausbildung
„Prüfungserleichterter Aufstieg zum gehobenen Dienst““ - Vortrag im
Rahmen der Arbeitstagung „Evaluierung der Aus- und Fortbildung der
sächsischen Polizei“ der Bildungseinrichtungen der sächsischen Polizei,
an der Fachhochschule für Polizei Sachsen - Rothenburg/OL, 27.
November 2003
- „Am Scheideweg?“ - Einführung und organisatorische Vorbereitung des
VI. Hochschuldidaktischen Kolloquiums zum Themenkreis
„Lernerfolgskontrolle, Bewertungskriterien, Prüfungsverfahren - unter
Berücksichtigung didaktischer und fachdidaktischer Prinzipien sowie
neuer Bachelor- und Masterstudiengänge“, an der Fachhochschule für
Polizei Sachsen - Rothenburg/OL, 10. bis 11. Dezember 2003.
- „Hochschulentwicklung und Hochschulpolitik in international
vergleichender Perspektive“ - Vierter Vortrag im Rahmen eines
Vorlesungszyklus im UNESCO-Haus Klingenwalde, Görlitz, 17. August
2004.
Soziologische Wortmeldungen. Zu Migration und Integration, Ost- und
Südosteuropa, Gewalt an Schulen und Polizeiwissenschaften, Rothenburger
Beiträge. Schriftenreihe der Fachhochschule für Polizei Sachsen, Band 16,
Rothenburg/Oberlausitz 2003 (261 Seiten).
- Am Scheideweg? Bericht zum VI. Hochschuldidaktischen Kolloquium
an der Fachhochschule für Polizei Sachsen, in: Polizei Sachsen.
Zeitschrift für die Sächsische Polizei, Heft 1, Dresden 2004 (S. 20).
106
Polizeiinterna
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich V: Gesellschaftswissen-
schaften, Friedensstraße 120, 02929 Rothenburg/OL
107
Polizeiinterna
Untersuchungsgegenstand
Es soll untersucht werden, wie sich sogenannte Seiteneinsteigerinnen
integrieren und welche Probleme dabei auftreten und bewältigt werden
müssen.
Forschungsmethoden
Befragungen und Interviews
Projektablauf
Beginn: 2003
Ende: 2005
Forschungsergebnisse
Aktualisierung 16.04.05:
Forschungsergebnisse liegen noch nicht vor, z. Zt. läuft die Datenauswertung
Kosten/Finanzierung
Eigenprojekt
Umsetzung
Publikationen geplant
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
108
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Im Rahmen des LEA untersucht das MPI gemeinsam mit dem Centre de
Recherches Sociologiques sur le Droit et les Institutions Pénales, Ministère
de la Justice (CESDIP) die Abschiebungshaft in Deutschland und in
Frankreich.
In den letzten Jahren hat die Zahl der sich in Abschiebungshaft befindenden
Personen in Europa stark zugenommen, insbesondere nach Verschärfungen
in der Überwachung der EU-Außengrenzen. Auf nationaler und
internationaler Ebene werden immer häufiger repressive Maßnahmen
eingesetzt, um den Zustrom von unerwünschter Immigration zu drosseln. So
werden die EU-Außengrenzen stärker kontrolliert; Für die Schleusung von
Immigranten, Menschenhandel, illegalen Grenzübertritt und illegalen
Aufenthalt werden schärfere Sanktionen vorgesehen. Gleichwohl sind
Zuwächse in der illegalen Immigration und in der Zahl der
Abschiebehäftlinge in Europa zu beobachten.
Ziel dieses Projektes ist es, die Problematik der Abschiebungshaft in einem
größeren immigrationspolitischen und rechtlichen Zusammenhang zu
diskutieren sowie die rechtliche Gestaltung der Abschiebungshaft und die
Zuständigkeiten darzustellen. Ferner sollen der Abschiebehaftvollzug, dessen
organisatorische und rechtliche Voraussetzungen, Dauer, Häufigkeit sowie
Bedingungen in den Abschiebungshaftzentren untersucht werden
Forschungsmethoden
- Workshop
- Aktenuntersuchungen
- Datenerhebung mittels: Fragebögen, Interviews
Projektablauf
1999 - 2005
Arbeitsbericht 2000/2001:
Im Zentrum der Arbeiten standen die Vorbereitung und Durchführung eines
Workshops vom 10. - 12. Februar 2000. Hier wurde sowohl über die
109
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Gesetzeslage als auch über die Praxis der Abschiebungshaft referiert sowie
Probleme und Grundfragen der Abschiebehaft insbesondere auch im Hinblick
auf die nationale und supranationale Gesetzgebung diskutiert.
Arbeitsplan 2002 - 2003
Die Ergebnisse des Workshops und deren Aufarbeitung sollten nunmehr
Grundlage für eine empirische Untersuchung bilden. Dabei sollte es um die
Fragen gehen, durch was die Abschiebehaft ausgelöst wird, in welchen
Verfahren die Abschiebehaft angeordnet wird, wie die Abschiebehaft
vollzogen wird und was sich an die Abschiebehaft anschließt (insbesondere,
wie die Abschiebung vollzogen wird).
Arbeitsplan 2004 - 2005:
Die erste Hälfte des Jahres 2004 dient der Datenerhebung. Dann sollen
Fragebögen an die Experten gesendet und die Akten angefordert werden.
Danach beginnt die Interviewphase. In der zweiten Hälfte des Jahres sind
Transkription, Datenaufbereitung und Datenauswertung geplant. Anfang
2005 sollen alle Ergebnisse schriftlich dargestellt werden, die Situation in
beiden Ländern verglichen und das Projekt beendet werden.
Kosten/Finanzierung
Die Kosten werden vom MPI für ausländisches und internationales Strafrecht
und von CESDiP getragen.
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
110
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Überprüfung der Zielerreichung der Arbeitsgruppe (AG) Intensivtäter der
Frankfurter Polizei, Staats- und Amtsanwaltschaft und – vor dem
Hintergrund des Forschungsstandes über Mehrfachtäter – Identifizierung
kriminalbiographischer Charakteristika von Personen, die als Intensivtäter
ermittelt wurden.
Forschungsmethoden
Die Überprüfung der Zielerreichung der Arbeitsgruppe Intensivtäter und der
Identifizierung kriminalbiographischer Charakteristika von Personen, die als
Intensivtäter ermittelt wurden, soll im Wesentlichen durch eine
Dokumentenanalyse erreicht werden. Diese bezieht sich auf:
- die von der Arbeitsgruppe Intensivtäter erstellten Sonderakten,
- die verfügbaren Strafakten sowie staatsanwaltschaftliche und polizeiliche
Ermittlungsregister
- Bundeszentralregister-Auszüge
Analysiert wird das Untersuchungsmaterial von einer nach dem
Zufallsprinzip ausgewählten Stichprobe von 30 der 2002 bei der
Arbeitsgruppe registrierten circa 220 Intensivtäter, gegen die vor und nach
Arbeitsbeginn der AG ermittelt wurde. Zur Überprüfung der Zielerreichung
der Arbeitsgruppe wird die Aktenanalyse vergleichend durchgeführt. Die
Akten von dem in der AG Intensivtäter geführten Ermittlungsverfahren
werden im Hinblick auf die Arbeitshypothesen, die für die Zielerreichung der
AG Intensivtäter („erhöhte Effizienz und Intensität der Ermittlungen“)
aufgestellt wurden, analysiert. Vergleichend wird entsprechend das letzte
Ermittlungsverfahren gegen die Person vor Arbeitsaufnahme der AG
analysiert.
Zur Erreichung des zweiten Untersuchungszieles (Identifizierung
kriminalbiographischer Charakteristika von Personen, die als Intensivtäter
ermittelt wurden) wird das verfügbare Untersuchungsmaterial dieser
Personen im Hinblick auf Arbeitshypothesen analysiert.
111
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Projektablauf
Beginn: Sommer 2002
- Auswertung des kriminologischen Forschungsstandes
- Erfassung und Dokumentation
- Konkretisierung der Forschungsinteressen
- Festlegung der Forschungsmethoden
- Durchführung eines Pretests
- Erstellung einer Projektplanung bezogen auf ein Projekt für den
verbleibenden Forschungszeitraum (Aktenanalysen, Befragungen).
- Abschlussbericht 2004 (s. Umsetzung)
Forschungsergebnisse
Die Studie ergab, dass die von der Arbeitsgruppe bearbeiteten Strafverfahren
fast ausschließlich Diebstahlsdelikte zum Gegenstand hatten; überwiegend
handelte es sich um Ladendiebstähle. Die Vergleichsgruppe aus der Zeit vor
Einführung der gemeinsamen Arbeitsgruppe wies eine übereinstimmende
Deliktsstruktur auf. Die Bearbeitungsdauer der Ermittlungsverfahren vor und
nach Bildung der Arbeitsgruppe unterschied sich nicht signifikant. Auch eine
häufigere Verbindung von Verfahren oder eine Intensivierung der
Ermittlungen konnte nicht festgestellt werden. Doch wurde die Anklage vor
Gericht in der Untersuchungsgruppe häufiger durch den Verfasser oder die
Verfasserin der Anklageschrift vertreten als zuvor. Kein einziges Verfahren
wurde von der Staatsanwaltschaft aus Opportunitätsgründen eingestellt –
weder vor noch nach Einführung der Arbeitsgruppe. Auch bei der
gerichtlichen Sanktionierung ergab sich kein Unterschied.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist schließlich zu berücksichtigen, dass
sich die Klientel der Frankfurter Arbeitsgruppe zu einem großen Teil aus
Drogenabhängigen zusammensetzt, deren Delikte sich vermutlich
überwiegend als indirekte Beschaffungskriminalität darstellen. Intensivtäter,
für die andere polizeiliche Zuständigkeiten bestehen, wurden in dieser
Untersuchung nicht erfasst.
Kosten/Finanzierung
112
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Die Kosten werden getragen durch den Förderkreis für Kriminologie und
Strafrechtspflege e. V., Wiesbaden.
Umsetzung
Guthke, Kai & Jasch, Michael (2004). Intensivtäter und intensivtäter-
orientierte Ermittlungen in Frankfurt am Main: Abschlussbericht über eine
Programmevaluation. Frankfurt/M.: Johann Wolfgang Goethe-Universität.
Kontakte
Kriminologische Zentralstelle e. V., Viktoriastraße 35, 65189 Wiesbaden
Internet: http://www.krimz.de
E-Mail: [email protected]
113
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Im Nachgang zum Forschungsprojekt „Kriminalistisch kriminologische
Fallanalyse im Bereich ‚Erpressung und erpresserischer Menschenraub‘"
wurden ein Grund- und ein Aufbaulehrgang konzipiert und bisher insgesamt
27 Mal durchgeführt.
Der Ausbildungsbedarf ist bei einer flächendeckenden Ausbildung der
betroffenen Einheiten mit 300 bis 400 Personen zu groß und einer
Fluktuation von bis zu 70 Personen pro Jahr zu groß, um von KI 13
abgedeckt zu werden. Eine Multiplikatorenausbildung in den Bundesländern
lag zunächst einmal nahe.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Ein Multiplikatorenlehrgang sollte die Bundesländer in die Lage versetzen,
den hohen Ausbildungsbedarf zu decken. Die derzeitigen
Rahmenbedingungen lassen diese Lösung allerdings nicht zu.
Deshalb muss ein anderer Lösungsweg gefunden werden, um die
Verfügbarkeit von solchen Spezialisten im Einsatzfall bundesweit
gewährleisten zu können.
Forschungsmethoden
Workshop; ein Abschlussbericht mit Umsetzungsvorschlägen wird nach
Abstimmung mit den zuständigen Gremien und ZD 34 gefertigt.
Projektablauf
Laufzeit: 01.02.2005 bis voraussichtlich 01.12.2005
Forschungsergebnisse
Erstes Ergebnis:
114
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Besonderheiten
Besonderheiten, Probleme:
Die hohe Personalfluktuation in diesem Deliktsbereich und die
Qualitätssicherung der Ausbildung ist das Hauptproblem, das durch eine
Multiplikatorenausbildung nicht gelöst werden könnte.
Da die Lösungsvorschläge in die KEEU eingehen und dort verabschiedet
werden müssen, ist der Zeitrahmen von verschiedenen
Gremienentscheidungen abhängig, die von hier aus nicht geplant werden
können.
Kosten/Finanzierung
Vor allem Personalkosten und Reisekosten bei BKA/KI 13
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
115
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Begleitet von einem Bundesländer übergreifenden Vergleich (1990 - 1999)
werden für Bayern polizeiliche Erfassungspraxis und Aufklärungsquoten
beim Kfz-Diebstahl für das Jahr 1999 untersucht.
Forschungsmethoden
- PKS-Auswertungen
- Datenanalyse des Gesamtverbandes der Deutschen
Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
- Abgleich PKS mit INPOL-Fahndungsbestand
- Auswertung von 433 polizeilichen Kriminalakten (10%ige
Zufallsstichprobe der 4.302 im Jahr 1999 zur PKS gemeldeten Kfz-
Diebstähle)
Projektablauf
Beginn: Juli 2000
Das Projekt ist abgeschlossen (lt. Projektmitteilung Februar 2004)
Forschungsergebnisse
Hinsichtlich des Kfz-Diebstahls erbrachte die Aktenauswertung für das Jahr
1999 eine Fehlerfassungsquote in Bayern von 5,8 %. Die Daten des GDV
belegen das sich in den Kriminalstatistiken der Länder spiegelnde Nord-Süd-
Gefälle beim Kfz-Diebstahl. Die Fälle von Fehlerfassungen zur PKS für den
Freistaat Bayern bewegen sich damit nachweisbar auf einem statistisch zu
akzeptierenden Niveau. Die hohe bayerische Aufklärungsquote beim Kfz-
Diebstahl kann wissenschaftlich nicht exakt begründet werden, teilweise ist
sie vermutlich auf die weit überproportionale Nutzung einschlägiger Dateien
116
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Umsetzung
Der Projektbericht ist in Buchform veröffentlicht. Download des
vollständigen Textes wird im Intranet sowie auf der Internet-Homepage der
Bayerischen Polizei unter "Forschung" angeboten.
Kontakte
Bayerisches Landeskriminalamt, Kriminologische Forschungsgruppe der
Bayerischen Polizei, Maillingerstraße 15, 80636 München
Internet: http://www.polizei.bayern.de
E-Mail: [email protected]
117
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Drogenerkennung im Straßenverkehr
Untersuchungsgegenstand
Eignung von Speicheltestverfahren zum Nachweis des Drogenkonsums für
die polizeiliche Tätigkeit.
Forschungsmethoden
- Die Forschungsmethode beruht auf dem Vergleich zwischen dem
Ergebnis einer Blutprobe und dem Ergebnis eines Speicheltests.
- Statistische Analysen
Projektablauf
Beginn: Dezember 2003; Ende: Dezember 2005
Besonderheiten
Kooperation zwischen EU / Universität des Saarlandes Rechtsmedizin /
Polizei und 5 US-amerikanischen Staaten sowie amerikanischen
Regierungsbehörden.
Verschiedene Geräte für das Speicheltestverfahren werden getestet.
Kosten/Finanzierung
trägt die EU
Umsetzung
Publikationen, Lehrveranstaltungen, Internet
Kontakte
Landespolizeidirektion Saarbrücken/Saarland, Führungsstab, SB 13,
Mainzer Straße 134 - 136, 66121 Saarbrücken
E-Mail: [email protected]
118
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Ziele dieses Projekts sind
- die Verbreiterung und Absicherung der Datenbasis in der
wissenschaftlichen Grundlagenforschung für Korrelationsunter-
suchungen zwischen Speichel- und Blutproben bei Drogenkonsum im
Straßenverkehr,
- die Erprobung und Evaluierung polizeilicher Einsatzstrategien für
Drogen-Vortestsysteme im Bereich der Verkehrsüberwachung und der
Verkehrsunfallaufnahme,
- die Untersuchung des „Drugtest“ auf seine Eignung für den
Stoffnachweis bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (Handel
mit und Besitz von Drogen).
Forschungsmethoden
Probanden, bei denen Verdachtsmomente hinsichtlich des Konsums von
Drogen festgestellt werden, erhalten
- „Dräger DrugTest“, Speicheltest
- „Drugwipe“, Schweiß-/Speicheltest
angeboten.
Auffall- und Ausfallerscheinungen (schwerwiegende Beeinträchtigung des
Reaktions- und Wahrnehmungsvermögens) an der Person werden
festgehalten und elektronisch erfasst. Diese Daten und die Daten der
Blutanalyse werden anschließend mit Hilfe von statistischen Analysen
ausgewertet.
Projektablauf
Das Forschungsprojekt wird in der Zeit von Oktober 2004 bis Ende Juli 2005
durchgeführt.
Forschungsergebnisse
119
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
Ca. 50.000 € werden bis auf 10.000 € von der Universität getragen.
Umsetzung
Publikationen
Kontakte
Landespolizeidirektion Saarbrücken/Saarland, Führungsstab, SB 13,
Mainzer Straße 134 - 136, 66121 Saarbrücken
E-Mail: [email protected]
120
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Nachdem der erste Aufbaulehrgang Fallanalyse (siehe Projekt KI13-107,
Konstruktion und Durchführung) mit Erfolg im Januar 2005 durchgeführt
wurde, besteht ein großer Bedarf nach Evaluation und weiterer Optimierung
dieses Lehrganges in der Praxis.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Im Januar 2005 wurde in Deutschland (und auch weltweit) ein erster
abschließender Lehrgang zum Erlernen der Fallanalysetätigkeiten
durchgeführt. Der Lehrgang wurde von einem Team aus Bundes- und
Länderbeamten durchgeführt und es fand eine anschließende Feedback-
Befragung bei den Lehrgangsteilnehmern statt.
Mittlerweile haben sich mehrere ausländische Dienststellen gemeldet, die
ebenfalls an dem deutschen Aufbaulehrgang teilnehmen möchten.
Die Ergebnisse der Feedback-Befragung sollen ausgewertet werden. Darüber
hinaus soll eine kritische Reflexion der Lehrgangstätigkeit stattfinden.
Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass einige Lehrgangs-Bausteine verändert
und ergänzt, andere gestrichen werden können.
Die neuen BLPG-Arbeiten zur Revision des Analyseprotokolls (= inhaltlicher
Ablauf der Fallanalyse) werden ebenfalls in die Konzeption der Lehrgänge
Fallanalyse 1 bzw. 2 eingehen müssen.
Daraus soll ein optimierter Aufbaulehrgang entstehen, der dann vom 09. bis
23.01.06 durchgeführt werden soll.
Forschungsmethoden
Methodik:
- Auswertung von Feedback-Bögen
- Teamsitzungen (Selbstreflexion und Verbesserungsvorschläge)
121
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Projektablauf
Laufzeit: 01.02.2005 bis 31.01.2006
Kosten/Finanzierung
Personalkosten
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
122
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Bei der Lokalisierung von sexuellen Gewalttätern (z. B. im
Ermittlungsverfahren, mit Hilfe der Fallanalyse, bei der ViCLAS-Analyse
usw.) ist es besonders wichtig, den Täter örtlich lokalisieren zu können.
Zusammen mit anderen Merkmalen (phänomenologischen Variablen) können
solche Erkenntnisse bei der Täterprofilerstellung, für die Ermittlungshinweise
sowie bei der Rasterung eingesetzt werden.
Bisher bestehen in diesem Forschungsfeld ungeprüfte Vorannahmen, die
wahrscheinlich falsch sind: Man nimmt vielfach an, der fremde Täter sei
geografisch ein sehr mobiler Täter (und sei deshalb besonders schwer
ermittelbar).
Die bisherige Forschungslage ist unbefriedigend.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Es ist bereits bekannt, dass sexuelle Gewalttäter, die ihre Opfer schon vor
dem Delikt kannten, meist auch aus der örtlichen Nähe des Opfers kommen
und dass der Tatort in der Nähe des Ankerpunktes des Täters (Wohnung,
Arbeitsplatz u. ä.) liegt.
Aufbauend auf diese Erkenntnis soll die folgende Arbeitshypothese geprüft
werden: Vergewaltiger und Sexualmörder, die ihr Opfer vorher nicht
kannten, kommen ebenfalls aus der geografischen Nähe des Opfers bzw.
haben eine enge geografische Nähe zum Tatort (Es wird mit Radien von nicht
mehr als 20 Kilometer gerechnet.). Der mobile Täter mit weit verstreuten
Tatorten ist die Ausnahme.
Sollte sich diese Annahme bestätigen, dann könnten solche Täter zukünftig -
unter Zuhilfenahme von anderen Rastermerkmalen - besser lokalisiert
werden.
Forschungsmethoden
a) Auswertung der ViCLAS-Datenbank; Auswertung anderer Falldateien
123
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Projektablauf
Beginn: Frühjahr 2003
Das Projekt ist fristgerecht zum 30. Juni 2004 beendet worden.
Forschungsergebnisse
s. u. "Umsetzung"
Besonderheiten
Besonderheiten, Probleme:
Es ist bemerkenswert, dass in den Ländern, welche die Fallanalyse nutzen
bisher solche empirischen und systematisierten Untersuchungen noch nicht
stattgefunden haben.
Die gefundenen Ergebnisse können kulturabhängig sein (Wie mobil ist eine
Gesellschaft? Wie mobil sind die Täter bei der Tatbegehung?)
Kosten/Finanzierung
- Personalkosten beim Fachbereich KI 13 des BKA
- Reisekosten und Sachmittel beim Fachbereich KI 13 des BKA: ca.
10.000 €
Umsetzung
Veröffentlichung:
- BKA - Sonstige Veröffentlichungen (Gesamtverzeichnis 12.17 Down-
load: Extrapol.de und Homepage): Dern, Harald / Roland Frönd / Ursula
Straub / Jens Vick / Rainer Witt, Geografisches Verhalten fremder Täter
bei sexuellen Gewaltdelikten, Ein Projekt zur Optimierung der
Einschätzung des geografischen Tatverhaltens im Rahmen der Erstellung
eines Täterprofils bei operativen Fallanalysen; 2004 (106 Seiten);
- Dern, Harald: Geografisches Verhalten fremder Täter bei sexuellen
Gewaltdelikten. In: Bayerns Polizei, 4/2004, S. 15 - 17.
124
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Geplant sind
- eine weitere Veröffentlichung in der Zeitschrift "Kriminalistik"
- eine Übersetzung ins Englische und entsprechende internationale
Veröffentlichungen
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
125
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Aufbauend auf frühere Forschungsergebnisse von KI 13 soll das Verhalten
von sexuellen Gewalttätern noch besser verstanden werden, um daraus
Schlüsse für Fall- und ViCLAS-Analyse ziehen zu können.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Im Projekt KI13-108 (Geografisches Verhalten von sexuellen Gewalttätern)
wurde festgestellt, dass selbst (dem Opfer zuvor) fremde Vergewaltiger und
„Sexualmörder“ meist sehr nahe Ankerpunkte zum Kontaktort des Delikts
haben.
Die Arbeitshypothese bei dieser Untersuchung lautet, dass diese Sexualtäter
(und auch die aus dem sozialen Nahraum) ihre Taten vorwiegend aus ihrer
Alltagsroutine heraus begehen. Beim Vergleich zwischen dem geografischen
Verhalten in einer vergleichbaren Gruppen der Normalbevölkerung und dem
geografischen Verhalten in der Tatsituation werden deshalb keine
signifikanten Unterschiede erwartet.
Forschungsmethoden
- Erstellen eines Untersuchungssamples in der Normalbevölkerung nach
Alter und Geschlecht;
- Protokollierung des geografischen Verhaltens der Stichprobe einer
Vergleichsgruppe in der Normalbevölkerung und systematisierte
Beschreibung,
- Vergleichende Bewertung
Projektablauf
Laufzeit: 01.02.2005 bis 15.09.2005
126
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Forschungsergebnisse
Es gibt Vorstudien mit analogen methodischen Schritten bei Baurmann 1983
zu ähnlicher Fragestellung, welche die dargestellten Arbeitshypothesen
untermauern.
Besonderheiten
Das Projekt soll im Rahmen einer Diplomarbeit bewältigt werden.
Kosten/Finanzierung
ca. 5.000 €
Erläuterungen zur Kostenschätzung:
Es könnte notwendig und sinnvoll sein, die Porto- und Verstärkerkosten
(Porto für Versand der schriftlichen Befragungen, Verstärkerkosten =
Belohnung der Tagesprotokollschreiber mit ca. 10 € pro mehrtätigem
Protokoll) bei der Studentin zu übernehmen.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
127
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Gesichtsweichteilrekonstruktion
Untersuchungsgegenstand
Ziel ist Formbestimmungsregeln für die einzelnen Gesichtsregionen zu
entwickeln, sodass auf dem Schädel das individuelle Gesicht rekonstruiert
werden kann.
Forschungsmethoden
Anatomische Untersuchungen am Institut für Anatomie der Charité in Berlin.
Projektablauf
Das Forschungsprojekt wird im Zeitraum von Juni 2002 bis Dezember 2006
bearbeitet.
Forschungsergebnisse
Die Formbestimmungsregeln für die Nasenregion, Teile der Augenregion,
Oberlippe/Philtrum, das knorpelige Ohrenskelett sind formuliert und
überprüft.
Besonderheiten
Die Gesichtsrekonstruktionen anhand der von uns formulierten
Formbestimmungsregeln werden an der Universität Potsdam, Fachbereich
kognitive Psychologie auf ihren Wiedererkennungswert hin überprüft.
Kosten/Finanzierung
Sonderzuwendung durch das Innenministerium des Landes Brandenburg
128
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Umsetzung
Eine Vorstellung der ersten Forschungsergebnisse erfolgt auf der Fachmesse
„INTERPOLICE“ im Juni 2005 in Hannover.
Kontakte
Landeskriminalamt Brandenburg, IV, Tramper Chausse 1, 16225 Eberswalde
E-Mail: [email protected]
129
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Diese Studie untersucht einerseits die Entwicklung der Kooperationswege
und -methoden an der deutsch-französischen Grenze seit dem Inkrafttreten
des Schengener Durchführungsübereinkommens (SDÜ) und weiteren
bilateralen Verträge im Bereich der polizeilichen Arbeit. Andererseits
beschäftigt sie sich mit der praktischen Umsetzung dieser Verträge wie auch
mit den Konsequenzen, die diese mit sich auf die Polizei- und Zollarbeit und
auf die staatlichen Sicherheitsstrukturen tragen.
In der Studie werden 3 deutsche Länder (Saarland, Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz) und 3 französische Departements (Moselle, Bas-Rhin,
Haut-Rhin) einbezogen. Alle staatlichen bzw. Landespolizeikräfte sind
Gegenstand der Studie (Zoll, douanes, BGS, Police Nationale, Landespolizei,
Gendarmerie nationale).
Forschungsmethoden
- Dokumentanalyse - öffentlich zugängliche Dokumente und
behördeninterne Informationen
- Interviews
- Feldbeobachtungen
Projektablauf
1999 - 2002
in Abschlussphase
Besonderheiten
Die Forschung erfolgt im Rahmen des "Laboratoire Europèen Associé, das
1998 zu Thema "Kriminalität, Sicherheits- und Präventionspolitik :
vergleichende deutsch-französische Untersuchungen" zwischen der Max-
Planck-Gesellschaft (MPI für Strafrecht, Freiburg) und dem CESDiP
(Guyancourt, CNRS) gegründet wurde.
130
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
Die Kosten werden vom MPI für ausländisches und internationales Strafrecht
und von CESDiP getragen.
Umsetzung
1. Vorträge, insbesondere
- 30 ème anniversaire du CESDiP, 14-16 octobre 1999 - Paris
- Krim. Südwestdeutsches Kolloquium, 30.06. - 02.07.2000, Freiburg
i. Br.
- Interlabo zum Thema "Grenzüberschreitende polizeiliche
Zusammenarbeit", 27.10.00 Freiburg i. Br.
- Seminaire "Questions de Police" CESDiP. 23. - 24. März 2001, Paris
- anlässlich der Kuratoriumssitzung 2002, Freiburg i. Br. 1. März
2002
- Forum KI 1 - 2003:
- Grenzüberschreitende polizeiliche Kooperation am Beispiel der
Arbeitsweise des Gemeinsamen Zentrums für Polizei- und Zollarbeit
in Kehl/BW (Dr. Azilis Maguer, MPI f. ausländisches und
internationales Strafrecht, Freiburg i. Br.)
2. Publikationen
- Lea Bilanz (1998 - 2001) und Perspektiven (2002 - 2006) unter
http://www.iuscrim.mpg.de/forsch/online-pub.htm.
- Arbeitsbericht 2001 unter
http://www.iuscrim.mpg.de/forsch/krim/nogala.html
- Jahrbuch 2001 der Max-Planck-Gesellschaft S. 805 - 910 Verlag
Vandenhoeck u. Rupprecht, Göttingen
- European Journal of Crime, Criminal Law and Criminal Justice
"Policing accross a dimorphous border. Challenge and Innovation at
the French Germans border", S. 130 - 143
- Editorial S. 97 - 98
131
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
132
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Durch die konzeptionellen Defizite, die die RCMP-Datenbank ViCLAS 3.0
beinhaltet, sowie die Weigerung der RCMP, vereinbarte
Verbesserungsvorschläge einzuarbeiten, wird es notwendig sein, eine
Straffung und Aktualisierung der Itemanzahl vorzunehmen. Sinnvoll
erscheint nach derzeitigem Erkenntnisstand, die Datenbank auf jene Items zu
reduzieren, die sich bereits als erfolgreich für eine Serienzusammenführung
erwiesen haben. Gleichzeitig sollten diese Items den hiesigen Bedürfnissen
angepasst und im Sinne der BLPG und der europäischen Vereinbarungen so
weit wie auf dem jetzigen Software-Stand möglich qualitativ verbessert
werden.
Dazu kann das Projekt „Serienerkennung in der ViCLAS-Datenbank"
wertvolle Ansätze bieten.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Ziel: Weiterentwicklung der ViCLAS-Datenbank 3.0 hin zu einer
kriminologisch sinnvollen und benutzerfreundlicheren Datenbank
1. Die Ergebnisse der bisherigen Beratungen auf europäischer Ebene
werden - so weit möglich - berücksichtigt.
2. Die Länder wurden aufgefordert, bis zum Stichtag (Ende 2004) ihrerseits
Items zu benennen, die für eine Serienzusammenführung unabdingbar
sind.
3. Die Ergebnisse aus den Vorläuferprojekten „Serienerkennung in der
ViCLAS-Datenbank Teil 1 und 2" sollen mit den Bundesländern
kommuniziert und diskutiert werden.
4. Die OFA des BKA stellt dann eine qualitativ revidierte Fassung jener
Items zusammen, die den Umfang einer reduzierten Datenbank umfassen
und kommuniziert (gegebenenfalls diskutiert) diese Liste mit den
Bundesländern.
133
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Forschungsmethoden
- Kooperation mit europäischen Nachbarländern wird angestrebt und
versucht
- Expertentreffen auf der Basis der europäischen Lösungsvorschläge zur
Optimierung der vorhandenen Datenfelder (Überarbeitung, Kürzung,
Ergänzung)
- Validitätsprüfungen anhand bereits zusammengeführter Serien
- Überprüfung der kriminologischen Hintergründe der Datenbank
- Erstellen eines Pflichtenheftes; dabei Beachtung der Notwendigkeit des
Datentransfers
- Simulationsstudien zu Testzwecken
Projektablauf
Laufzeit: 01.05.2004 bis 01.03.2006
Besonderheiten
Besonderheiten, Probleme:
1. Eine reduzierte Datenbank wird die Akzeptanz von ViCLAS 3.0
erheblich steigern.
2. Der Arbeitsaufwand von ViCLAS wird sich senken lassen.
3. Die Abhängigkeit von der RCMP wird sich reduzieren.
Die Abstimmung zwischen Bund und Ländern wird sich sehr aufwändig
gestalten. ViCLAS-Lehrgänge müssten gegebenenfalls (als Folge)
angeglichen und neu konzipiert werden
Kosten/Finanzierung
zunächst lediglich Personal- und Reisekosten bei BKA/KI 13 (sowie in den
Bundesländern)
134
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
135
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Bestandsaufnahme polizeilicher Instrumentarien, mit denen polizeiliche
Ermittlungen gegen Gewaltstraftaten begehende Wiederholungstäter mit
deliktsunspezifischen Vorerkenntnissen unterstützt werden.
Forschungsmethoden
a) Analyse der täterorientierten Ermittlungsansätze in Deutschland
136
Polizeiliche Arbeitsmethoden
b) phänomenologische Analyse
c) Entwickeln von spezifischen Data Mining-Methoden
d) Entwickeln eines Beratungskonzepts
Projektablauf
Laufzeit: 01.12.2003 bis 01.12.2005
- Einleitung: Frühjahr 2003
- Abschluss der Machbarkeitsstudie: 2004
- Workshops im September 2004
- Zwischenbericht wurde am 1.02.2005 vorgelegt
- Erörterung im BKA-Forschungsbeirat am 01.04.2005
- voraussichtlich Abschluss der Untersuchung mit Bericht Ende 2005
Forschungsergebnisse
Im März 2004 haben die Projektnehmer die Machbarkeitsstudie vorgelegt mit
dem Ergebnis, dass das Projekt fortgesetzt wird.
Ein Workshop mit Experten der Täterorientierten Ermittlungen wurde im
September 2004 durchgeführt.
Besonderheiten
Das Projekt hat eine besonders große Bedeutung für die Weiterentwicklung
des Konzepts, welches dem ViCLAS-Bedürfnis (Serienzusammenführung)
zu Grunde lag.
Bei diesem Projekt wird Neuland betreten. Das Projekt baut auf eine völlig
neue phänomenologische Sichtweise auf und gerade deshalb besteht -
inhaltlich - eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit.
Es wird zu interdisziplinären Zusammenarbeiten kommen müssen.
Formal müssen unter Umständen Datenschutzbedenken aus dem Weg
geräumt werden.
137
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
260.000 €; für 2005 unter Umständen zusätzlich 70.000 €
Umsetzung
Ergebnisse gehen in die Arbeitsweisen der operativen Fallanalyse ein.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
138
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Durch die Anwendung von Methoden der strategischen Analyse,
insbesondere der Trendextrapolation, Delphi-Technik und Szenario-Technik
sollen weitergehende praktische Erfahrungen mit diesen gewonnen werden.
Dabei soll Umsetzung, Aufwand und Nutzen der Methoden und die
Umsetzbarkeit der entwickelten Ergebnisse getestet werden.
Gegenstand und Inhalt der methodischen Betrachtungen ist die Bewertung
der Rauschgiftlage in Deutschland.
Forschungsmethoden
Trendextrapolation, Delphi-Technik und Szenario-Technik
Projektablauf
Das Projekt ist für den Zeitraum 01. März 2005 bis 01. Juli 2006 terminiert.
Kosten/Finanzierung
Die anfallenden Kosten werden durch die Projektpartner (BKA: KI/KI 14
und OA/OA 21) getragen.
Umsetzung
Vorlage des Projektberichtes bei der AG Kripo nach Projektende.
Weitere Umsetzungsmaßnahmen werden im Verlauf zwischen den
Projektpartnern noch vereinbart.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 14,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
139
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Die empirische Untersuchung bezieht sich auf aufgeklärte vorsätzliche
Brandstiftungen im Land Brandenburg. Es sollen Grundlagen für eine
kriminalistisch-kriminologische Fallanalyse geschaffen werden. Die
Untersuchung soll im Ergebnis dazu führen, dass die
Verdachtsgewinnungsstrategien, die Überprüfung von Tatverdächtigen und
nicht zuletzt auch die Ermittlung und Überführung des vorsätzlichen
Brandstifters professionalisiert und beschleunigt werden.
Forschungsmethoden
Die Datenerfassung erfolgt durch Auswertung von Strafakten aufgeklärter
vorsätzlicher Brandstiftungen. Daran anschließend werden in ausgewählten
Fällen Befragungen von Ermittlungsbeamten sowie Explorationen von
Serienbrandstiftern durchgeführt.
Projektablauf
Das Forschungsprojekt wurde in dem Zeitraum Oktober 2000 bis Dezember
2004 durchgeführt. Das Projekt wurde im Jahr 2005 neu aufgenommen und
im Rahmen einer landesweiten Praxiserprobung des rechnergestützten
Datenbanksystems mit dem Namen BIAS (Brandstifter-Informations- und
Analysezentrum) bis voraussichtlich Dezember 2006 weitergeführt.
Forschungsergebnisse
Das Forschungsprojekt hat mit einer kriminalistisch-kriminologischen Studie
Grundlagen geschaffen, Strukturen der vorsätzlichen Brandkriminalität im
Kontext Täter und Tat zu erkennen und für die Vorgangsbearbeitung zu
nutzen. Als weiteres Projektergebnis wurde das rechnergestütztes
Datenbanksystem BIAS (Brandstifter- Informations- und Analysesystem)
entwickelt. Hierzu wurden Daten aus über 1.000 staatsanwaltschaftlichen
Strafakten vorsätzlicher Brandstiftungen erfasst. Weitere Erfassungen sind
durch die Fachhochschule der Polizei Brandenburg, der Fachhochschule für
öffentliches Recht und Verwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
als auch durch die Brandermittler des Landes Brandenburg vorgesehen. Die
Datenbank wurde in mehreren Ermittlungsverfahren als fallanalytische
140
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
Die Kosten werden durch den laufenden Haushalt der einzelnen beteiligten
Behörden und Einrichtungen beglichen.
Umsetzung
Neben Publikationen und Lehrveranstaltungen wird im Rahmen einer
landesweiten Erprobung geprüft, ob die Projekterkenntnisse über die
Datenbank „Brandstifter- Informations- und Analysesystem“ (BIAS) in die
Praxis überführt werden können.
Vortrag anlässlich der BKA-Veranstaltung "Forum KI 1" am 26./27.06.2003
"Täterprofil von Brandstiftern - eine Untersuchung des Landeskriminalamtes
und der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg (Harry Jäkel,
LKA Brandenburg)"; publiziert unter
- http://www.bka.de >kriminalwissenschaften >Kriminalistisches Institut
>Publikationen >Forum KI 1 > Forum KI 1 - 2003
- Extrapol.de >Forschung >Sonstiges > BKA-Kriminalistisches Institut >
Forum KI 1 > Forum KI 1 - 2003
- Intranet des BKA: alphabetischer Index "F" >Forum KI 1.
Kontakte
Landeskriminalamt Brandenburg, Referat 2/24, Tramper Chaussee 1,
16225 Eberswalde
E-Mail: [email protected]
141
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Die Erfahrungen aus der Fallanalyse-Arbeit zeigen, dass in Fällen von
„Sexualmord“ die Einschätzung des Alters beim noch zu ermittelnden Täter
auf der Basis der Fallanalyse äußerst schwierig ist. Das hängt u. a. damit
zusammen, dass das biologische nicht mit dem psychischen bzw. dem
Verhaltens-Alter übereinstimmen muss.
Andererseits ist die Einschätzung des Täter-Alters bei den Ermittlungen
(auch bei der Rasterung) von besonders hoher Bedeutung. Die
kriminalistische Praxis hat einen sehr starken Bedarf an zuverlässigen
Alterseinschätzungen zum Täter.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Es sollen die „Sexualmorde“ der letzten Jahrzehnte re-analysiert und geprüft
werden, ob es im Kriminalfall vorliegende objektive Merkmale gibt, die mit
dem Alter des Täters korrelieren.
Dazu wird es notwendig sein, sämtliche vorhandene kriminalistischen und
sozialen Täterdaten herauszuarbeiten und mit dem Täteralter in Bezug zu
setzen.
142
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Forschungsmethoden
Aktenanalyse zu allen Fällen von „Sexualmord“ (= Tötungen im
Zusammenhang mit einem Sexualdelikt).
Analyse der Zusammenhänge der einzelnen Variablen mit der
Altersvariablen.
Gegebenenfalls Gewichtung von Einzelvariablen, die mit der Altersvariablen
im Zusammenhang stehen.
Erprobung von möglichen Regelhaftigkeiten bei den zutreffenden
Alterseinschätzungen an unbekanntem, beispielsweise ausländischem
Material (Kooperation mit Dienststellen im benachbarten Ausland).
Projektablauf
Laufzeit: 01.02.2005 bis 1. Hälfte 2006
Vorgehensweise:
- Sichtung der Literatur
- Definition des Deliktsbereiches
- erste Beschreibung von Tattypen auf der Basis der Auswertung von
Fallanalysen und Gerichtsurteilen
- Gewinnung der Stichprobe (u.a. Projekte PVvV und Geografie)
143
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Besonderheiten
Projektergebnisse sind unter Umständen auf andere Deliktsbereiche
übertragbar.
Im Gegensatz zu Projekt "Biografien und Karrieremuster von sexuellen
Gewalttätern (KI 13-109) geht es bei diesem Projekt (KI 13-110)
ausschließlich um sog. "Sexualmörder".
144
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
Personalkosten im Fachbereich KI 13 des BKA; gegebenenfalls
Dienstreisekosten
Umsetzung
Veröffentlichungen, Vorträge
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
145
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Die Fallanalysetätigkeit bedarf einer ständigen Reflexion und Verbesserung.
Die letzten Optimierungen wurden über gemeinsame Qualitätsstandards und
durch den Abschluss der Ausbildung „Polizeilicher Fallanalytiker“ erreicht.
Eine BLPG beschäftigt sich zur Zeit mit der Überarbeitung der inhaltlichen
Verfahrensabläufe in der Fallanalyse und mit der definitorischen Festlegung
verschiedener Fachbegriffe.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Durch die Diplomarbeit soll einschlägige Literatur zum Verhalten in
Arbeitsteams und eine Außensicht auf das Teamverhalten gewonnen werden,
um daraus gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge herleiten zu können.
Forschungsmethoden
- Aufarbeiten der einschlägigen sozialwissenschaftlichen Literatur zum
Thema „Teamarbeit“ und den gruppendynamischen Prozessen dabei
- Beobachtung einzelner Fallanalysen
- Übertragen der vorhandenen wissenschaftlichen Ergebnisse auf die
Beobachtungssituation bzw. generell auf die Teamarbeit bei Fallanalysen
- Verbesserungsvorschläge für Fallanalyseteams
Projektablauf
Laufzeit: 01.02.2005 bis 15.09.2005
Besonderheiten
Der Diplomand wird nur einzelne Fallanalysen beobachten können. Dazu
bestehen allerdings noch einige formelle Hürden.
146
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Kosten/Finanzierung
Personalbetreuung durch BKA/KI 13; ansonsten keine Kosten für BKA
erkennbar
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
147
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Untersuchungsgegenstand
Im Juni 1998 haben die Justizministerinnen und -minister im Rahmen ihrer
turnusmäßigen Konferenz auf Grundlage verschiedener
Forschungsergebnisse beschlossen, neue Formen der Zusammenarbeit
zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft zu fördern. Vor diesem Hintergrund
hat die Kriminologische Zentralstelle ein Forschungsprojekt begonnen, das
die Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei speziell im
Bereich der organisierten Kriminalität untersuchen soll.
Auf Grundlage einer empirischen Untersuchung wurden einmal die
tatsächlich praktizierten Formen der Zusammenarbeit zwischen
Staatsanwaltschaft und Polizei systematisiert (Ergebnisse der
Bestandsanalyse s. u.). Die von den Praktikern als sinnvoll eingestuften
Variationen der Zusammenarbeit, gemeinsame Dienstbesprechungen und fest
institutionalisierte Arbeitsgruppen, werden derzeit in einem zweiten Schritt
vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen auf ihre Qualität hin
analysiert. Im Ergebnis sollen u. a. auch Hilfestellungen erarbeitet werden,
um die Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei im Bereich
der organisierten Kriminalität effektiver und effizienter gestalten zu können.
Forschungsmethoden
- Fragebogenerhebung
- problemzentrierte Interviews und Experteninterviews
Projektablauf
Projektbeginn 2003
Die Bestandsanalyse wurde mittlerweile abgeschlossen.
Bei der Qualitätsanalyse sollen folgende Fragestellungen geklärt werden:
- Inwieweit liegen bei den Treffen zwischen Polizei und StA die
entscheidenden Vorbedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
vor?
148
Polizeiliche Arbeitsmethoden
Forschungsergebnisse
Ergebnisse der Bestandsanalyse wurden in Kriminalistik (s. u.) veröffentlicht.
Kosten/Finanzierung
Eigene Haushaltsmittel der Kriminologischen Zentralstelle
Umsetzung
Kröniger, Silke (2004). „Neue“ Formen der Zusammenarbeit zwischen
Polizei und Staatsanwaltschaft. Eine bundesweite empirische
Bestandsanalyse. Kriminalistik 10, S. 613 - 621
Kontakte
Kriminologische Zentralstelle e. V., Viktoriastraße 35, 65189 Wiesbaden
Internet: http://www.krimz.de
E-Mail: [email protected]
149
Prävention
Untersuchungsgegenstand
Projektorientierte Fortbildung für Polizei und ihre Kooperationspartner im
Spannungsfeld von Prävention und Legalitätsprinzip einerseits und
Bekämpfung der Zuwanderungskriminalität durch Einzelveranstaltungen
andererseits.
So haben sich nach einem Start-Up- Workshop vier Arbeitsgruppen mit
folgenden Themenbereichen gebildet:
- AG 1 Praktikums- und Ausbildungsbörse für ausländische Jugendliche,
- AG 2 Einrichtung einer Elternschule für Aussiedlerinnen und Aussiedler,
- AG 3 Team-Streifen,
- AG 4 Kreativprojekt Lebenshilfe.
Untersucht wird die Gewaltaffinität unter der Einwirkung von Alkohol und
Drogen insbesondere von jugendlichen Spätaussiedlern aber auch ganz
allgemein die Kriminalität von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Ziel
des Projekts ist die Bildung von Netzwerken mit dem Leitsatz: Netzwerke
sind nicht – sie entstehen. Durch die Arbeitsgruppen sollen den Jugendlichen
neue Lebensperspektiven eröffnet werden.
Forschungsmethoden
Expertenbefragung, Alltagsbeobachtung, Erstellung eines qualitativen
Leidfadens
Projektablauf
Der Projektbeginn war im Januar 2005 und Projektende wird Dezember 2005
sein. Das Projekt startete mit einem Workshop aller Kooperationspartner und
wird nach Durchführung einzelner Veranstaltungen der
Arbeitsgemeinschaften durch Reflexionstage unterstützt.
Kosten/Finanzierung
150
Prävention
Umsetzung
Dokumentation durch die Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftliche
Forschung und Weiterbildung e. V. bei der Universität Trier (ASW) und
Vorstellung der Evaluation in einer Abendveranstaltung im Rathaus Merzig
vor einer breiten Öffentlichkeit.
Kontakte
Fachhochschule für Verwaltung, Fachbereich Polizeivollzugsdienst,
Rubensstraße 40, 66119 Saarbrücken
E-Mail: [email protected]
151
Prävention
Kriminalprävention im Städtebau
Untersuchungsgegenstand
Entwicklung eines Verfahrens zur Berücksichtigung von kriminalpräventiven
Aspekten im Städtebau in Niedersachsen, insbesondere für die polizeiliche
Beteiligung in diesem Verfahren, weiterhin Entwicklung eines Aus- und
Fortbildungskonzeptes für Polizeibeamte(innen)
Forschungsmethoden
Lagebilderstellung, Hell- und Dunkelfeldanalyse (Experten)
Projektablauf
Beginn: 2003
Ende: voraussichtlich 2005 (Überführung in die Alltagsorganisation),
Arbeitsphase in den verschiedenen Modellstandorten
Forschungsergebnisse
liegt noch nicht vor
Besonderheiten
Projekt erarbeitet sich durch die Praxis in den Modellstandorten Hannover,
Göttingen und Lingen
Kooperationspartner:
städtische und kommunale Stadtplaner, bzw. Bauverwaltung (für
Modellstandorte Hannover, Göttingen und Lingen), örtliche Bauträger,
Verband der Wohnungswirtschaft Niedersachsen und Bremen, örtliche
Polizeibehörden, niedersächsisches MS
Kosten/Finanzierung
eigene Mittel
152
Prävention
Umsetzung
Lehrveranstaltungen (geplant), internationales Symposium, Publikationen
Kontakte
Landeskriminalamt Niedersachsen, Dezernat Prävention, Schützenstraße 25,
30161 Hannover
E-Mail: [email protected]
153
Prävention
Untersuchungsgegenstand
Das Gewaltpräventionsprogramm PaC ist ein umfassendes Basisprogramm
im Bereich der Gewaltprävention an Bildungseinrichtungen in
Niedersachsen. Das wesentliche Konzeptionsmerkmal ist einerseits die
Herstellung eines Verbundes von aufeinander bezogen arbeitenden
Bildungseinrichtungen sowie anderer Akteure mit der Zielgruppe Kinder und
Jugendliche in einer Kommune oder einem Stadtbezirk und andererseits die
inhaltliche Abstimmung unterschiedlicher, alle Zielgruppen umfassender
bewährter Projekte und Maßnahmen zur Gewaltprävention zu einem
Gesamtkonzept, das die Erziehung der Kinder zum friedlichen Miteinander
und gewaltfreier Konfliktlösung nach denselben Grundprinzipien vom Kita-
Alter bis zum Verlassen der Schule sicherstellen soll. Verfolgt werden mit
diesem Programm fünf Hauptziele, und zwar
1. Reduzierung von Gewalt und anderen Regelverletzungen
2. Reduzierung von Verletzungen und Sachschäden
3. Förderung und Stärkung sozialer Kompetenzen
4. Verbesserung des Klassen-/Gruppen- und Schulklimas
5. Nachhaltige Verankerung von Gewaltprävention an Schulen und
Kindertageseinrichtungen.
Zu allen fünf Hauptzielen erfolgt eine Prozess- und Wirkungsevaluation
Forschungsmethoden
Prozess- und Wirkungsevaluation, letztere mit den Methoden
Zu Hauptziel 1
- Datenanalyse der PKS-Daten sowie des Sondermeldedienstes "Gewalt an
Schulen" der Polizei Niedersachsen
- Schriftliche Befragung aller Lehrer der beteiligten Schulen als Experten
vor Beginn des Programms und nach 2 Jahren
154
Prävention
Projektablauf
- Projektbeginn: 01.04.2005 an Standort A; Ende dort Schuljahresende
2006/2007
- sukzessiver Projektbeginn an den Standorten B und C bis Jahresende
2005
155
Prävention
Forschungsergebnisse
Ergebnisse der Evaluation für Standort A liegen im Herbst 2007 vor.
Besonderheiten
Evaluation an allen 3 Projektstandorten mit denselben
Erhebungsinstrumenten geplant.
Kosten/Finanzierung
Kosten des Gesamtprogramms einschließlich Evaluation ca. 500.000 €.
Finanzierung durch Programmträger sowie kommunale Mittel der
Projektstandorte; Eigenbeiträge von Adressaten einzelner Maßnahmen sowie
Sponsoren, u. a. die Klosterkammer Hannover.
Umsetzung
Die Forschungsergebnisse fließen in die intendierte Umsetzung des
Programms an allen niedersächsischen Schulen und Kitas ein. Erstellt werden
unfassende Dokumentationen zur Publikation in unterschiedlichen Medien
(Fachzeitschriften, Internet etc.). Daneben werden Materialien, die zur
Umsetzung einzelner Programmbausteine erforderlich sind, bereits in der
Modellphase erstellt und in die Praxis eingeführt.
Kontakte
Landeskriminalamt Niedersachsen, Dezernat 24, Schützenstraße 25,
30161 Hannover
Internet: http://www.lka.niedersachsen.de
E-Mail: [email protected]
156
Prävention
Untersuchungsgegenstand
Untersuchungsziel ist die wissenschaftliche Evaluierung der am 15.06.1998
in Kraft getretenen Richtlinie Schleswig-Holsteins zur Förderung der
Diversion bei jugendlichen und heranwachsenden Beschuldigten im Hinblick
auf Effizienz und Rechtsstaatlichkeit.
Polizeibeamte haben bei diversionsgeeigneten Straftaten nach der Richtlinie
eine Einstellung des Verfahrens nach § 45 JGG durch die Staatsanwaltschaft
vorzubereiten, indem sie
- mit den Jugendlichen oder Heranwachsenden anlässlich der
verantwortlichen Vernehmung ein normverdeutlichendes erzieherisches
Gespräch führen (Nr. 3.1.1 der Richtlinie) – Vorbereitung einer
Einstellung nach § 45 Abs. 1 JGG
- sofortige Maßnahmen an Ort und Stelle anregen, wie etwa
Entschuldigung oder Schadenswiedergutmachung beim Opfer (Nr.
3.1.1.1 der Richtlinie) – Vorbereitung einer Einstellung nach § 45 Abs. 1
JGG
- darüber hinausgehende erzieherische Maßnahmen – möglichst
telefonisch – der Staatsanwaltschaft vorschlagen, ihre Zustimmung
hierzu einholen, die Maßnahme beim Beschuldigten anregen und bei
dessen Einverständnis gegebenenfalls ihre Durchführung feststellen (Nr.
3.1.1.2 der Richtlinie) – Vorbereitung einer Einstellung nach § 45 Abs. 2
JGG.
Forschungsmethoden
Im Rahmen einer Aktenanalyse wurden 300 nach § 45 JGG behandelte Fälle
des ersten Halbjahres 2000 aus den Staatsanwaltschaftsbezirken Kiel,
Lübeck, Itzehoe und Flensburg ausgewertet. Untersucht wurden insbesondere
die Zeit und der Arbeitsaufwand, die das neue Verfahren in Anspruch nimmt,
auf welche Fälle es angewendet wird, welche Maßnahmen von der Polizei
vorgeschlagen werden und wie die Staatsanwaltschaft damit umgeht. Als
157
Prävention
Vergleichsgruppe dienen Fälle aus dem ersten Halbjahr 1998, die nach den
alten Diversionsrichtlinien bearbeitet wurden.
Zusätzlich wurden Staatsanwälte, Richter und Polizeibeamte sowie die
Jugendgerichtshilfe zur Anwendung und Akzeptanz der Richtlinien
schriftlich befragt. Auch die Wirkungen des normverdeutlichenden
Gesprächs auf die Beschuldigten sind durch Einzelinterviews untersucht
worden.
Projektablauf
2001 bis 2004
Die Erhebungsphase wurde 2002 abgeschlossen.
Umsetzung
Vortrag und Erörterung auf der KrimZ-Fachtagung „Neue Konzepte der
Kriminalpolitik“ vom 07. bis 09. Mai 2003. Der Abschlussbericht soll 2005
von der KrimZ veröffentlicht werden.
Kontakte
Kriminologische Zentralstelle e. V., Viktoriastraße 35, 65189 Wiesbaden
Internet: http://www.krimz.de
E-Mail: [email protected]
158
Prävention
Untersuchungsgegenstand
Ein wesentliches Ziel des Forschungsprojektes ist es darzustellen, was
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, des Verfassungsschutzes und
der Zollfahndung während der Observation einer Zielperson bzw. einer
Zielgruppe de facto nicht erkennen können, weil diese Person oder Gruppe
im Bereich sogenannter „sozialer Unsichtbarkeit“ operiert.
Das Projekt soll zudem Aufklärung darüber bringen, was an impliziten
Wissensbeständen in Polizei, Verfassungsschutz und Zoll vorhanden ist und
wie dieses Wissen die Umweltbeobachtung der genannten
Ordnungsagenturen bestimmt.
Forschungsmethoden
Teilnehmende Beobachtung, Expertengespräche, Diskursanalyse,
interpretative Sozialforschung
Projektablauf
01.01.2005 – 31.12.2005
Forschungsergebnisse
Untersuchungsergebnisse liegen zur Zeit noch nicht vor.
Kosten/Finanzierung
Das Projekt wird durch die Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung
und Rechtspflege finanziert.
Umsetzung
Die Studie soll im Jahr 2006 im Internet veröffentlicht werden.
159
Prävention
Kontakte
Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Fakultät
Polizei, Studienort Hann. Münden, Gimter Straße 10, 34346 Hann. Münden
E-Mail: [email protected]
160
Prävention
Untersuchungsgegenstand
Da es zunehmend schwieriger wurde, über einen Banküberfall an Geld zu
kommen, konzentrierten sich Täter in ihren Bemühungen auch stark auf
Lebensmittelmärkte. Typischerweise werden von einem Einzeltäter
Kassiererinnen und Kassierer mit einer Waffe bedroht, das Geld wird
genommen und die Täter flüchten.
Die Ziele in den Schulungsveranstaltungen waren:
- Sensibilisierung für verhaltensorientierte Maßnahmen zur Vorbeugung
von Überfällen
- Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls im Arbeitsalltag und im
Ernstfall durch Wissen um angemessenes Verhalten.
- Vermittlung vom Umgang mit Sicherheitssystemen und
Fahndungshinweisen
Forschungsmethoden
Befragung der Teilnehmenden mittels Fragebogen vor und direkt nach der
Veranstaltung, Zweitbefragung der TN sechs Monaten nach Schulungsende.
Projektablauf
März – Juli 2002:
- Projektentwicklung
- Entwicklung eines Schulungskonzeptes
- Entwicklung von Fragebögen zur Evaluation
August – November 2002:
- Durchführung der Seminare
Dezember 2002 – Mai 2003:
- Ergebnissicherung/Auswertung
- Fertigung und Präsentation des Zwischenberichts zur Evaluation der
durchgeführten Seminare
161
Prävention
Forschungsergebnisse
In Bezug auf durch die Schulungen erworbenes Wissen, ist bei den
Teilnehmenden zu erkennen, dass sie auch nach einem längeren Zeitraum
noch wichtige, präventive Inhalte wiedergeben können.
Allerdings hat sich über den Zeitraum nach dem Schulungsende das
subjektive Sicherheitsgefühl insgesamt wieder verschlechtert und die Sorge
um das physische und psychische Wohl erhöht. Dies obwohl die Zahlen zu
Raubüberfällen auf Geschäfte der Reichelt AG in Berlin weiter abgenommen
haben.
Um das subjektive Sicherheitsgefühl langfristig zu stärken erscheint es
sinnvoll, Schulungen
der angesprochenen Art kontinuierlich zu wiederholen. Im Übrigen ein
Wunsch der Teilnehmenden, die sich für eine fortgesetzte, jährliche
Beschulung aussprachen.
Besonderheiten
Der Evaluation der Wirkungen aus den Schulungsveranstaltungen liegt nur
ein geringer Datenbestand zu Grunde, da von den anfänglich 117
Teilnehmenden lediglich noch 36 an dieser Zweitbefragung teilnahmen. So
sind auch die Ergebnisse zu den Wirkungen aus der Schulung mehr unter
qualitativen als unter quantitativen Aspekten zu bewerten.
Kosten/Finanzierung
Das Projekt wurde im Rahmen des für das damalige LKA 14, hier das Anti-
Gewalt-Projekt, vorgesehenen Aufgabenzuschnitts durchgeführt. Es
entstanden keine extra ausweisbaren Kosten.
162
Prävention
Umsetzung
Das Projekt wurde im Rahmen von Schulungsseminaren bei der Reichelt AG
durchgeführt.
Kontakte
Landeskriminalamt Berlin, LKA 143, Anti-Gewalt-Projekt, Keihtstraße 30,
10787 Berlin
Internet: http://www.polizei.berlin.de
163
Umweltkriminalität
Untersuchungsgegenstand
Seit dem Jahr 2002 warnt der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen
der Bundesregierung im Bereich der grenzüberschreitenden
Entsorgungsvorgänge vor fortbestehender verdeckter Kriminalität und
kritisiert die geringe Kontrollintensität im EU-Intrahandel.
Im Bereich des Entsorgungsanlagenbaus sind seit Ende der neunziger Jahre
vermehrt Korruptions- und Wirtschaftsstraftaten in Zusammenhang mit der
Errichtung und der Privatisierung von Entsorgungsanlagen bekannt
geworden. Vor diesem Hintergrund wurde im Juli 2003 in der
Forschungsbesprechung OA/KI 1 der Wunsch an KI 1 herangetragen, ein
Forschungsprojekt zur Abfallwirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit
der EU-Osterweiterung durchzuführen.
Nach Erstellung eines Machbarkeitspapiers wurden im Rahmen einer
Vorstudie 16 Experten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,
Verwaltung und Strafverfolgung befragt.
Zur Zeit wird der Abschlussbericht erstellt.
Die EU-Osterweiterung sowie wesentliche Änderungen des Abfallrechts
werden erhebliche Auswirkungen auf den deutschen und europäischen
Entsorgungsmarkt haben.
Unter anderem sind folgende Entwicklungen absehbar:
- Die Abfallströme und die Entsorgungswege werden sich erheblich
ausdehnen.
- In den Beitrittsstaaten kommt es sukzessiv zu einer vollständigen
Öffnung des Marktes für den Handel mit Abfällen. Gleichzeitig verteuert
sich im Inland partiell die Abfallentsorgung infolge von höheren
Standards.
- Die Harmonisierung der Entsorgungsstandards erfordert ein großes
Investitionsvolumen, insbesondere in den Beitrittsstaaten.
Durch das Forschungsprojekt sind Faktoren mit besonderer kriminogener
Relevanz herauszuarbeiten. Dies sind u. a.: eine komplexe und nicht
164
Umweltkriminalität
Forschungsmethoden
- Experteninterviews aus den Bereichen: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft,
Verwaltung und Strafverfolgung
- Analyse der entsprechenden Statistiken, Auswertung der einschlägigen
Literatur, Erhebung des Forschungsstandes
Projektablauf
Laufzeit: April 2004 bis Dezember 2004
Forschungsergebnisse
Die Pilotstudie ist abgeschlossen.
Besonderheiten
Das Projekt wurde in Kooperation mit der Fachdienststelle
Umweltkriminalität des BKA (OA 35) durchgeführt.
Umsetzung
Das Projekt soll 2005 in der "Gelben Reihe" des BKA publiziert werden.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 12,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
165
Viktimologie
Child Abuse
Untersuchungsgegenstand
Das Ziel dieses Projekt ist es, Kinder gegen alle möglichen Formen von
Kindesmissbrauch, also beispielsweise vor physischem Missbrauch,
sexuellem Missbrauch oder Vernachlässigung zu schützen. Dieses von der
Europäischen Union geförderte Projekt wird von den Polizeibehörden
Großbritanniens, Schwedens und Deutschlands durchgeführt. Es ist Teil des
AGIS-Programms, gefördert durch die Europäische Kommission,
Generaldirektion Justiz und Inneres. Teilnehmende Länder sind Estland,
Slowenien, Tschechien, Slowakei und Bulgarien.
Forschungsmethoden
Es werden Seminare zur Ausbildung der Polizeibehörden und relevanter
anderer nationaler Akteure in den genannten fünf EU-Mitglieds-
/Beitrittsländern durchgeführt. Dabei sollen die Institutionen für die genannte
Thematik/Problematik sensibilisiert und entsprechend geschult/ausgebildet
werden.
Projektablauf
Beginn: 01.09.2003; Ende: 01.09.2005
Forschungsergebnisse
Guidelines for joint action
Kosten/Finanzierung
Das Projekt wird von der Europäische Union unterstützt.
Umsetzung
Lehrveranstaltungen werden durchgeführt
Kontakte
Polizei-Führungsakademie, Fachbereich II, Zum Roten Berge 18 - 24,
48165 Münster
E-Mail: [email protected]
166
Viktimologie
Untersuchungsgegenstand
Am 1. Januar 2002 ist in Deutschland ein Gesetz zum Schutz von Opfern
häuslicher Gewalt in Kraft getreten: das Gewaltschutzgesetz (GewSchG).
Geschädigte haben dadurch die Möglichkeit, einen Antrag auf Überlassung
der gemeinsam genutzten Wohnung (§ 2 GewSchG) oder auf
Betretungsverbot, Annäherungsverbot und Kontaktverbot gegenüber dem
Täter/der Täterin - (§ 1 GewSchG) - zu stellen. Die Polizei ergänzt das neue
zivilrechtliche Instrumentarium durch eine häufigere Wegweisung des
Täters/der Täterin aus der Wohnung. Idealerweise sollen während dieses in
den einzelnen Bundesländern zwischen 7 und 20 Tagen andauernden
Platzverweises die zivilrechtlichen Schutzanordnungen in Kraft treten.
Mit dem niedersächsischen Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen
Frauen wurden begleitende Maßnahmen zum Gewaltschutzgesetz auf
Landesebene in Angriff genommen. Ein zentraler Bestandteil des
niedersächsischen Aktionsplans war dabei Anfang des Jahres 2002 die
Einrichtung der Beratungs- und Interventionsstellen (BISS) für Opfer
häuslicher Gewalt in sechs ländlichen Regionen Niedersachsens. Im
Unterschied zu herkömmlichen Beratungsstellen verfolgen die BISS einen
pro-aktiven Ansatz: Sie erhalten von der Polizei Mitteilung über deren
Einsätze bei häuslicher Gewalt, nehmen dann Kontakt mit den Geschädigten
auf und bieten ihre Hilfe an. Es wird vermutet, dass dadurch Frauen erreicht
werden können, die aus eigenem Antrieb - zumindest zum gegenwärtigen
Zeitpunkt - keine Beratungsstelle aufgesucht hätten. Die BISS führen keine
länger andauernde Beratung oder Therapie durch. Vielmehr zählen zu ihren
Aufgaben die psychosoziale Krisenintervention, die Sicherheitsplanung für
die Opfer und die Weitervermittlung an andere Institutionen. Außerdem
informieren sie über die rechtlichen Möglichkeiten, die das
Gewaltschutzgesetz (GewSchG) bietet und unterstützen die Opfer
gegebenenfalls bei der Antragstellung. Die BISS sind somit Teil einer
Interventionskette Polizei - BISS - Gericht.
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat von Mai 2002 bis
Dezember 2004 eine vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales,
Frauen, Familie und Gesundheit geförderte Evaluationsstudie der BISS
durchgeführt.
167
Viktimologie
Forschungsmethoden
Die Evaluationsstudie bediente sich eines multi-methodalen Designs auf
verschiedenen Stufen des Interventionsprozesses: In die Datenerhebung
wurden die Berufsgruppen Polizei, BISS und Justiz sowie die von Gewalt
Betroffenen einbezogen. Auf den drei Ebenen Polizei, BISS und Justiz
erfolgte dabei zum einen eine möglichst umfassende Dokumentation
einschlägiger Fälle. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen
Institutionen entsprechende Datenbanken entwickelt und implementiert. Zum
anderen wurden die drei Berufsgruppen sowie die Geschädigten mit
standardisierten Fragebögen befragt. Ergänzt wurden diese schriftlichen
Erhebungen durch qualitative Interviews mit Vertreter/innen der genannten
Berufsgruppen und mit Beratenen. Aus der Kombination dieser Ansätze
ergaben sich insgesamt zehn Erhebungsteile der Studie.
Projektablauf
2002: Vorbereitung
2003: Datenerhebung
2004: Auswertung
Forschungsergebnisse
Die BISS und ihre pro-aktive Arbeit haben sich als sinnvoll und notwendig
erwiesen. Der pro-aktive Zugang auf Frauen, die Opfer von Gewalt geworden
sind, ist erfolgreich implementiert und umgesetzt worden. Wesentlich ist,
dass durch die pro-aktive Beratungsform auch Opfer häuslicher Gewalt
erreicht werden, die noch nie zuvor psychosoziale Beratung erhalten haben.
Zusätzlich werden jedoch auch Frauen beraten, die durch die
Öffentlichkeitsarbeit der BISS auf diese aufmerksam geworden sind.
Insgesamt erreichen die BISS somit die unterschiedlichsten Frauen.
Die BISS bieten den Opfern eine kurze Beratung an, eruieren die Bedürfnisse
der Frauen und weisen sie spezifisch weiteren Interventionsstationen zu.
Diese Information über die Vielfalt weiterer Verhaltensmöglichkeiten
einschließlich des rechtlichen Weges erweitert den Handlungsspielraum der
Frauen und reduziert dadurch ihr Gefühl der Hilflosigkeit und des
Ausgeliefertseins an die Situation ungemein.
In Zukunft sollte die Vernetzung der BISS an einigen Stellen noch weiter
ausgebaut werden (z. B. eine noch engere Kooperation mit dem Kinderschutz
und dem medizinischen Bereich). In der Beratung ergeben sich des Weiteren
168
Viktimologie
Kosten/Finanzierung
Die Evaluation der BISS durch das Kriminologische Forschungsinstitut
Niedersachsen wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Frauen, Arbeit
und Soziales gefördert.
Das Projektvolumen betrug 75.000 €.
Umsetzung
s. Internet http://www.kfn.de (Projekte)
Kontakte
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. (KFN),
Lützeroderstraße 9, 30161 Hannover
Internet: http://www.kfn.de
E-Mail: [email protected]
169
Viktimologie
Untersuchungsgegenstand
Im Zuge der öffentlichen und politischen Diskussion um den Umgang mit
Sexualstraftätern und des Schutzes der Allgemeinheit sind in den
vergangenen Jahren nicht nur erwachsene Sexualstraftäter in das Blickfeld
gelangt, auch jugendlichen und heranwachsenden Tätern wurde ein
zunehmendes Interesse zuteil, oftmals unter dem Aspekt, dass der
erwachsene Täter bereits als Jugendlicher durch einschlägige Sexualstraftaten
auffällig wurde. Auch von den strafrechtlichen Veränderungen im
Zusammenhang mit dem 1998 in Kraft getretenen "Gesetz zur Bekämpfung
von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten" sind jugendliche
Sexualstraftäter betroffen. So wurde auch hier die Erprobungsformel für die
Aussetzung des Restes der Freiheitsstrafe gestrichen und dagegen das
Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit hervorgehoben.
Die geplante Untersuchung richtet sich zunächst auf Insassen der
Justizvollzugsanstalt Zeithain in Sachsen, die hier als Jugendliche oder
Heranwachsende nach Jugendstrafrecht wegen Sexualstraftaten untergebracht
sind. Ziel der Untersuchung ist es, Ergebnisse dahingehend zu erlangen, wie
die Sozialtherapie ausgestaltet werden soll, um so Bedingungen zu schaffen,
die es ermöglichen einen Rückfall der jugendlichen Sexualstraftäter zu
vermeiden und so einer einschlägigen kriminellen Karriere vorzubeugen.
Dabei sollen - unter jugendspezifischen Gesichtspunkten - Kriterien einer
Legalprognose entwickelt werden und diese möglichst anhand des
registrierten Rückfalls auf der Grundlage des Bundeszentralregisters geprüft
werden. Dabei soll der follow-up Zeitraum mindestens 3 Jahre betragen,
darüber hinaus wäre jedoch ein längerfristiger follow-up Zeitrahmen
wünschenswert.
Forschungsmethoden
- Datenerhebung mittels standardisierter Befragungen
- Erstellung strukturierter Interviewleitfaden zur Erfassung der durch die
Operationalisierung der Hypothesen gewonnen Forschungsvariablen
sowie Erstellung einiger standardisierter Fragebogenverfahren (z. B.
SVR-20; PCL-R-SV)
170
Viktimologie
- Nachbefragungen
Projektablauf
2003 - 2006
Arbeitsbericht 2002/2003:
Während die Planungen für das Gesamtprojekt (vgl. zu erwachsenen
Sexualstraftätern Projektbericht Ortmann) in Kooperation mit der Universität
Dresden bereits 2002 ihren Anfang fanden, wurde erst Ende des Jahres 2003
mit der Konzeption der vorliegenden Studie zu jugendlichen
Sexualstraftätern begonnen. Insbesondere wurden auf der Grundlage
vorhandener Forschungsliteratur mögliche Fragestellungen entwickelt und
auch eine Parallelisierung der Struktur zum Projekt zu erwachsenen
Sexualstraftätern vorgenommen.
Arbeitsplan 2004:
Zu Beginn des Jahres 2004 sollen zunächst die Fragestellungen erweitert und
präzisiert werden, ebenso wird eine umfassende Hypothesenentwicklung
erfolgen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt bildet die Zusammenstellung
eines geeigneten Untersuchungsinventars, dieses wird neben den oben
genannten bereits vorliegenden Skalen (z. B. SVR-20; PCL-SV) auch einen
strukturierten Interviewleitfaden zur Erfassung der durch die
Operationalisierung der Hypothesen gewonnen Forschungsvariablen sowie
einige standardisierte Fragebogenverfahren beinhalten.
Noch in der ersten Jahreshälfte 2004 soll dann kontinuierlich mit der
Untersuchung der in Zeithain (und gegebenenfalls anderen Anstalten)
einsitzenden jugendlichen und heranwachsenden Sexualstraftäter begonnen
werden.
Kosten/Finanzierung
Das Gesamtprojekt wird durch Mittel des Freistaates Sachsen gefördert.
Kontakte
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht,
Forschungsgruppe Kriminologie, Günterstalstraße 73, 79100 Freiburg
Internet: http://www.iuscrim.mpg.de
171
Wirtschaftskriminalität
Armutskriminalität - Arme(n)kriminalität
Untersuchungsgegenstand
Eine regionsspezifische Betrachtung mit Experteninterviews und einer
polizeilichen Datenanalyse.
Beobachtungen aus dem polizeilichen Einzeldienst im PP Nordhessen
besagen seit 2003, Lebensmitteldiebstähle seien ein ansteigendes Phänomen.
Die Untersuchung verfolgt den Zweck, diesen Behauptungen nachzugehen.
Mit einer Literatur- und einer zeitlich eingegrenzten Zeitungsanalyse (Januar
bis Mai 2004) werden die Rahmenbedingungen zu Armut, Stadt
Kassel/Landkreis Kassel sowie Kriminalität und Polizei analysiert.
Interviews mit Polizeibeamtinnen und –beamten (als Experten) des PP
Nordhessen sowie einer polizeilichen Datenanalyse belegen zum Teil die
gemachten Beobachtungen, insgesamt aber sind die Zahlen der einfachen
Diebstähle eher fallend.
Vergleichend werden Daten aus Darmstadt herangezogen. Neu ist die
verwendete Vergleichsmethode, die „Liste der gestohlenen Gegenstände“ mit
„INPOL-Schlüssel“ auf den Warenkorb bzw. das Wägungsschema zu
übertragen.
Anmerkung:
Die Untersuchung fand im Rahmen eines Praxissemesters statt und wurde
nach Abschluss des Semesters als Bericht dem PP ausgehändigt sowie als
„Erfahrungsbericht über das Praxissemester“ dem HMDI zugesandt. Heute
liegt der Text der Untersuchung als Buch vor (s. "Umsetzung").
Forschungsmethoden
Literatur- und Zeitungsanalyse, Experteninterviews, Polizeiliche
Datenanalyse
Projektablauf
Beginn und Ende: 2004
172
Wirtschaftskriminalität
Forschungsergebnisse
Lebensmitteldiebstähle steigen zeitweise; Armut wird Thema,
Armutskriminalität wird Thema.
Kosten/Finanzierung
Selbstfinanzierung, Praxissemester
Umsetzung
Neumann, Hartwin: Armutskriminalität-Arme(n)kriminalität – Eine
regionsspezifische Betrachtung mit Experteninterviews und einer
polizeilichen Datenanalyse. Verlag Polizei & Wissenschaft, Frankfurt 2005.
(ISBN 3-935979-51-7) zum Preis von 16,90 €.
Ebenfalls nachzulesen auf der Homepage des Verfassers:
[email protected] > Weitere Aktivitäten > Liste der
Veröffentlichungen
Kontakte
Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Polizei, Abteilung
Kassel, Frankfurter Straße 365, 34134 Kassel
E-Mail: [email protected]
173
Wirtschaftskriminalität
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis
Vor dem Hintergrund des nach wie vor bestehenden großen
Informationsbedarfs zur Entwicklung der Kriminalität im Zusammenhang
mit der EU-Osterweiterung erscheint insbesondere die detaillierte Aufhellung
einzelner Deliktsbereiche wie z. B. des Geldbeschaffungsbetruges sinnvoll.
Es können fundierte Erkenntnisse gewonnen werden, die Ansätze für
präventive und repressive Maßnahmen bieten. Dabei sind die Bezüge zu
Deutschland von höchstem Interesse.
Vorerfahrungen:
In dem Projekt werden die im Forschungsinstitut zur Wirtschaftskriminalität
in den vergangenen Jahren entwickelten Befragungsinventare für die
verschiedenen Zielgruppen (Interviewleitfäden und Fragebögen) zu Grunde
gelegt, nachdem sie in die jeweilige Landessprache übersetzt worden sind.
Vorarbeiten:
Das Projekt schließt nahtlos an das vorausgehende Forschungsprojekt
„Kapitalanlagebetrug im Europa der Währungsunion des Euro“ gemäß
Vertrag des BKA vom 05.02.2001, ZV 23 – 115/54401/25/0 und
Ergänzungsvertrag vom 22.04.2003, ZV 22 – 214/205812/2002, an.
Die Vorarbeiten sind in Form einer Pilotstudie seit Jahresbeginn 2004 in den
neuen Beitrittsländern in Zusammenarbeit mit KI 12 des BKA erfolgt.
Bei den 10 neuen Mitgliedsländern der EU handelt es sich um wirtschaftlich
und politisch zunehmend kapitalorientierte Staaten. Die im Gange
befindlichen Verflechtungen dieser Finanzmärkte mit dem oder denen des
Europäischen Wirtschaftsraumes der EU (EWR) werden vor allem während
der Anlaufzeit der ersten drei bis fünf Jahre mit Gewissheit auch Leute in
deren regulierten, vor allem aber in deren nichtregulierten Bereiche auf den
Plan rufen, die mit ihrer kriminellen Kreativität jede sich bietende Chance
nutzen, um andere in den finanziellen Ruin zu treiben, um sich selbst
unrechtmäßig zu bereichern. Dieses wird Auswirkungen auf
174
Wirtschaftskriminalität
Forschungsmethoden
Täter-, Opfer- und Expertenbefragungen sowie Auswertungen von Internet-
und Printmaterialien.
Projektablauf
Laufzeit: 01.01.2005 bis 01.04.2006
Forschungsergebnisse
s. Umsetzung
Besonderheiten
Anlässlich einer Präsentation der bisherigen Ergebnisse im Juli 2004 wurde
aus präventiv polizeilicher Sicht die Weiterführung des Forschungsprojektes
als wünschenswert erachtet, da auf Grund der EU-Osterweiterung eine
zunehmende Ausbreitung der bisher westlich geprägten Deliktsfelder des
Geldbeschaffungsbetruges in die neuen östlichen Mitgliedsländern zu
erwarten ist. Wichtig ist hier, zeitnah Präventionsmöglichkeiten zu
entwickeln. Dies erfordert eine umfassende empirische Untersuchung vor Ort
in den jeweiligen Ländern, vor allem die Erforschung der Gründe für das
Täter- und Opferverhalten.
Kosten/Finanzierung
50.000 €
Umsetzung
Die Ergebnisse sollen 2006 veröffentlicht werden.
175
Wirtschaftskriminalität
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 12,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
Universität Bamberg, Arbeitskreis für Wirtschaft und Wissenschaft e. V.,
Markusplatz 3, 96047 Bamberg
176
Wirtschaftskriminalität
Untersuchungsgegenstand
Gegenstand der Untersuchung war in erster Linie die Rolle des unseriösen
Kreditvermittlers. Die Kreditkundenwerbungen bzw. -überrumpelungen
seitens des unseriösen Kreditvermittlers wurden untersucht.
Ziel der Untersuchung war es, die Position der Beteiligten im
Zusammenhang mit der Vermittlung von Konsumentenkrediten zu
durchleuchten und Empfehlungen für die polizeiliche
Aufgabenwahrnehmung, insbesondere aber für die Prävention zu erarbeiten.
Forschungsmethoden
Interviews (Opfer), Expertenbefragungen (kriminalpolizeiliche
Sachbearbeiter, Mitarbeiter von Banken und Schuldnerberatungsstellen),
Literaturanalyse, statistische Auswertungen, Untersuchung der rechtlichen
Rahmenbedingungen
Projektablauf
Projektbeginn: 1994
Projekt ist abgeschlossen
Forschungsergebnisse
Aufgrund der aktuellen angespannten wirtschaftlichen Situation steigt die
Nachfrage nach Krediten, insbesondere in Hinblick auf die Umschuldung
bestehender, in wirtschaftlich besseren Zeiten aufgenommener
Verpflichtungen weiter an.
Vor diesem Hintergrund der volkswirtschaftlichen Entwicklung und auch vor
dem Hintergrund der Liberalisierung der internationalen Kapitalmärkte und
der sich in diesem Zusammenhang ständig ändernden Rahmenbedingungen
wird dem Phänomen des Kreditvermittlungsbetrugs in den vielfältigen
Facetten seiner Ausprägung zunehmende Aufmerksamkeit zu widmen sein.
177
Wirtschaftskriminalität
Besonderheiten
Die Ergebnisse werden in Bezug auf neue Phänomene des
Kreditvermittlungsbetrugs sowie auf die Entwicklung der
Konsumentenkredite ständig aktualisiert.
Kosten/Finanzierung
Eigenprojekt
Umsetzung
Publikationen:
- Ergebnisse des Forschungsprojektes in der BKA-Reihe "Informationen
aus dem Kriminalistischen Institut (Gesamtverzeichnis 10.22):
Bundeskriminalamt (Hg.), Risch, Hedwig, Kreditvermittlungsbetrug,
178
Wirtschaftskriminalität
Vorträge:
- anlässlich des BKA-Forums KI 1 - 2000: "Illegale Handlungen im
Zusammenhang mit der Vermittlung von Krediten" (Hedwig Risch,
BKA); veröffentlicht in der Reihe "Informationen aus dem
Kriminalistischen Institut": Forum 2000
- Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen der kriminalpolizeilichen
Spezialausbildung Wirtschaftskriminalität des Bundes und der Länder,
vor Ratsanwärtern und Fachhochschülern des Bundes und der Länder
sowie im Rahmen von Arbeitstagungen in der Schuldnerberatung
Aktualisierung 2004:
Die Präventionsergebnisse sind Grundlage des Präventionsfaltblattes
"Geldsorgen" der Projektgruppe Wirtschaftskriminalität der Kommission
Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) des Bundes und der Länder.
Wegen der Bedeutsamkeit der Thematik werden die Ergebnisse ständig
aktualisiert.
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 12,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
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Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Ziel der Untersuchung ist es, das Anforderungsprofil der Polizei empirisch zu
erfassen. Der Auftrag des Inspekteur der Polizei des Freistaates Sachsen an
die FHS lautete: "Die Fachhochschule für Polizei Sachsen führt eine
Untersuchung über das Anforderungsprofil der Polizei durch und zeigt
Möglichkeiten auf, wie die Polizei diesen Anforderungen gerecht werden
kann."
Der Forschungsauftrag wurde weiter spezifiziert und lautete im Einzelnen:
1. Auswertung vorliegender Erkenntnisse bei den Polizeidienststellen
hinsichtlich des Anforderungsprofils an die Polizei
2. Auswertung bzw. Erhebung der unmittelbaren Erwartungshaltung der
Bevölkerung an das Anforderungsprofil der Polizei
3. Befragung der Erwartungshaltungen an die Polizei innerhalb von
öffentlichen Einrichtungen, die häufig mit Problemen konfrontiert
werden
4. Befragung der Bevölkerung hinsichtlich ihrer Erwartungshaltungen an
die Polizei von nicht öffentlichen Stellen, die häufig mit Problemen
konfrontiert werden.
Wie die detaillierte Forschungsprojektgliederung zeigt, war damit die
Grundlage für die Durchführung einer umfassenden Analyse des
"Anforderungsprofils der Polizei" vorgegeben. Dabei sollte mit dem Projekt
nicht nur ein IST-Zustand erhoben werden, sondern es sollten auch im
Rahmen einer "Soll-Zustands-Erhebung" die Möglichkeiten aufgezeigt
werden, die eine Angleichung dieser beiden Zustände in einer nicht allzu
fernen Zukunft ermöglichen könnte.
Forschungsmethoden
Sekundäranalytische Literaturanalyse
Durchführung von vier Primärdatenerhebungen in den Bereichen:
a) Polizei (Befragungen, Interviews, teilnehmende Beobachtung)
180
Sonstige
b) Bevölkerung (Bevölkerungsbefragungen)
c) öffentliche Stellen (Interviews offizielle Stellen)
d) nicht-öffentliche Stellen (Interviews nicht-offizielle Stellen)
Projektablauf
Das Projekt wurde in der Zeit von Juni 1995 bis Dezember 1998
durchgeführt.
Gemäß Schreiben Fachhochschule Sachsen vom 05.02.1999 liegt der
Forschungsbericht vor.
Besonderheiten
05. Januar 1995: Vergabe des Projektauftrages des Inspekteurs der Polizei
des Freistaates Sachsen an die FHS für Polizei Sachen
Umsetzung
hektographisch veröffentlicht: Karlhans Liebl, Das Anforderungsprofil der
Polizei, Abschlussbericht, 2 Bände, Rothenburg 1998, 888 Seiten
Teilergebnisse aus dem Gesamtbericht sollen noch im Zusammenhang mit
einer Replikationsuntersuchung 2005 bzw. 2006 veröffentlicht werden.
Kontakte
Fachhochschule für Polizei Sachsen, Fachbereich II, Friedensstraße 120,
02929 Rothenburg/OL
181
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Zum theoretischen Hintergrund und Bedeutung der Studie:
Im Rahmen des Studiums erwerben die Studenten innerhalb der
Schießausbildung Schießfertigkeiten. Wie sich diese Fertigkeiten im weiteren
Verlauf des Studiums entwickeln ist bisher empirisch nicht erfasst worden.
Diese Entwicklung ist jedoch zentral für die Festsetzung der Schießanteile im
Rahmen des Einsatztrainings in den späteren Studienabschnitten. Weiterhin
gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse, wie sich Schießfertigkeiten
allgemein über die Zeit hinweg entwickeln. Erkenntnisse hierzu können
neben der Bedeutung für das Studium an der Verwaltungsfachhochschule
ebenso Auswirkungen auf die Fortbildung im praktischen Polizeidienst
haben.
Forschungsmethoden
Längsschnittliche Beobachtung von mehreren Studiengruppen mit Messung
der Schießergebnisse unter verschiedenen Bedingungen bzw. bei
verschiedenen Schießübungen
Projektablauf
ca. Juni 2005: Ersterhebung der Ausgangsleistungen Gruppe 1
ca. Oktober 2005: 1. Nacherhebung der Gruppe 1
ca. Dezember 2005: Bericht erste Teilergebnisse
ca. Januar 2006: Ersterhebung der Ausgangsleistungen Gruppe 2
ca. Mai 2006: 1. Nacherhebung der Gruppe 2
ca. September 2006: 2. Nacherhebung der Gruppe 1
ca. Februar 2006: 2. Nacherhebung der Gruppe 2
ca. April 2006: Bericht weitere Teilergebnisse
ca. Juni 2007: 3. Nacherhebung der Gruppe 1
182
Sonstige
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
Umsetzung
Ergebnisse der Studie werden an entsprechenden Stellen (Tagungen,
Seminare etc.) vorgestellt und in Fachzeitschriften und -Büchern publiziert.
Weiterhin sind Darstellungen im Internet (Internetseiten der
Verwaltungsfachhochschule und der Polizei Hessen) geplant.
Selbstverständlich sollen die Ergebnisse in die Lehre (Einsatztraining u. ä.)
einfließen.
Kontakte
Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Fachbereich Polizei, Abteilung
Gießen, Talstraße 3, 35394 Gießen
E-Mail: [email protected]
183
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Praxisbedürfnis, Vorerfahrungen, Vorarbeiten, Forschungsstand:
Die Bundesregierung hat mittels des ATP das Thema „Islamistischer
Terrorismus“ mit einer besonderen Priorität versehen.
Deshalb wurde bei KI 13 ein entsprechender Forschungsschwerpunkt
eingerichtet. Angesichts der aktuellen Bedrohungslage, die vom
islamistischen Extremismus/Terrorismus ausgeht, ist ein Forschungsprojekt
entworfen worden, dass darauf ausgerichtet ist, über den systematischen
Vergleich eines religiös, islamistisch geprägten Extremismus mit politisch
motivierten Extremismusformen die spezifischen Charakteristika der
unterschiedlichen Extremismen herauszuarbeiten.
Kurze inhaltliche Beschreibung:
Insgesamt sind die unterschiedlichen Felder eines politisch motivierten
Extremismus vergleichsweise gut beforscht. Auch beginnt im Zuge der
jüngsten religiös, islamistisch motivierten Terroranschläge offenbar eine
verstärkt auf den Bereich des islamistischen Extremismus fokussierende
Forschungstätigkeit zu greifen. In der Gesamtbetrachtung mangelt es der
phänomenbezogenen Forschung jedoch an einer vergleichenden Perspektive -
damit lassen sich die Besonderheiten einzelner extremistischer Strömungen
nur schwer identifizieren: Erst über den systematischen Vergleich vermitteln
sich die jeweils typischen Charakteristika. Ein vergleichend angelegter
Forschungszugang in Gestalt einer Primärerhebung unter besonderer
Berücksichtigung eines religiös motivierten Extremismus ist bis dato nicht
ausmachbar. Diese Forschungslücke versucht das projektierte Vorhaben
ansatzweise zu schließen. Wir sind uns bewusst, dass das Vorhaben
weitgehendes Neuland betritt und von daher mit einigen Unwägbarkeiten den
empirischen Zugang betreffend behaftet ist: Gelingt überhaupt ein
empirischer Zugang, der ausreichend ist, um einen systematischen Vergleich
zwischen den differenten Extremismen zu ermöglichen?
184
Sonstige
Forschungsmethoden
Das Projekt ist als eine vergleichende Biographieanalyse konzipiert. Es sollen
jeweils zehn männliche Personen aus den drei zu vergleichenden
Extremismusfeldern interviewt werden, die der Polizei in den jeweiligen
extremistischen Milieus bekannt sind. Um eine weitgehende Vergleichbarkeit
auch unter sozialzeitlichen Aspekten zu garantieren, wird versucht, aus allen
drei extremistischen Umfeldern zunächst aktuell inhaftierte Personen zu
kontaktieren, die eine möglichst schwere Tat begangen haben.
Gelingt dies nicht, wird versucht, zu Tätern mit weniger gravierenden
Straftaten Kontakt herzustellen, die in der Vergangenheit verurteilt wurden
und inhaftiert gewesen sind (Ausschluss: vor 1989).
Vordringlich werden folgende Fragen fokussiert:
- Lassen sich im Hinblick auf die jeweiligen Extremismen spezifische
Sozialisationsverläufe identifizieren? Was unterscheidet den Links- vom
Rechtsextremisten beziehungsweise den politisch vom religiös
motivierten Extremisten?
- In welche mikro- sowie makrosozialen Bedingungsgefüge sind die
jeweiligen Entwicklungsverläufe eingebettet?
Um diesen Fragen nachzugehen, ist ein multiperspektivisch ausgerichtetes
Verfahren konzipiert worden.
Einerseits wird sich der Forschungszugang in Gestalt eines qualitativen,
idiographisch ausgerichteten Verfahrens auf die subjektiven Deutungsmuster
und Alltagstheorien der "Extremisten" einlassen: Wie rekonstruieren sie ihr
bisheriges Leben? Wie sehen sie sich selbst? Wie begründen Sie ihre
politischen, gewalttätigen Aktivitäten?
Dieser Verfahrensschritt wird sich auf die Methode des narrativen Interviews
nach Schütze stützen. Die biographischen Erzählungen werden sodann
mittels inhaltsanalytischer Verfahren aufbereitet, wobei sich im Verlaufe des
stetigen kontrastiven Vergleichs der unterschiedlichen Biographien ein
Kriterienraster herausbilden wird, welches systematisch an alle Biographien
angelegt werden wird.
In einem zweiten Schritt geht es darum, die rekonstruierten Biographien im
Spiegel der polizeilichen und staatsanwaltlichen Ermittlungsakten zu
betrachten: Es soll analysiert werden, an welchen Punkten sich Brechungen
zwischen den subjektiven Deutungen des Biographieträgers und den
185
Sonstige
Projektablauf
Laufzeit: 01.08.2004 bis 30.06.2006
Die Ausschreibung des Projektes erfolgte Mitte 2004. Mit
Vertragsunterzeichnung vom 27. August 2004 ist das Rhein-Ruhr-Institut für
Sozialforschung und Politikberatung (RISP GmbH) beauftragt worden, die
Interviews durchzuführen.
Die ursprüngliche Zeitplanung (Projektende Mitte 2005) ist nicht mehr zu
halten. Mit dem Abschluss der Forschungsarbeiten ist nicht vor dem ersten
Quartal 2006 zu rechnen.
Besonderheiten
Der Feldzugang ist besonders schwierig. Es wird in einer Erprobungsphase
zu klären sein, ob der Zugang zu den vorgesehenen Personenkreisen gelingen
wird; gegebenenfalls ist der Stichprobenzugang zu modifizieren. Das Projekt
ist als ein Mischprojekt konzipiert; d. h., dass die Interviewerhebung durch
ein ausgewiesenes sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut durchgeführt
wird, während die Analyse der Daten am Kriminalistischen Institut des BKA
(KI 13) erfolgt.
Kosten/Finanzierung
Die vertraglich vereinbarten Kosten für die Interviewführung belaufen sich
auf 30.000 €.
186
Sonstige
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 13,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
187
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Erhebung über Forschungseinrichtungen und Forschungsergebnisse auf dem
Gebiet der strafrechtlichen Rechtstatsachenforschung/Erarbeitung einer
Methodik
BMI / IS äußert seit langem den Wunsch, dass durch die
Rechtstatsachensammelstelle (RETASAST) beim BKA der Bereich der
Rechtstatsachensammlung/-forschung unter wissenschaftlichen Aspekten
umfassend aufbereitet wird. Zuletzt wurde die RETASAST mit Erlass vom
15. Juli 1997 unter anderem dazu aufgefordert, die methodischen Grundlagen
der Rechtstatsachenforschung zu erarbeiten und eine Standortbestimmung
der RETASAST vorzunehmen.
Von der RETASAST durchgeführte Literaturrecherchen in internen und
externen Dokumentations- und Bibliothekssystemen haben ergeben, dass es
unter methodischen Aspekten hierzu nur wenig geeignete Vorarbeiten gibt.
Eine Untersuchung in dem vom BMI gewünschten inhaltlichen und
zeitlichen Umfang ist derzeit bei KI 15 wegen personeller Engpässe nicht
möglich und soll deswegen an einen externen Auftragnehmer vergeben
werden.
Ziel des Projektes ist es, einen umfassenden Überblick über
Forschungseinrichtungen / Institutionen und Forschungsergebnisse auf dem
Gebiet der strafrechtlichen Rechtstatsachenforschung zu erhalten. Die
Untersuchung soll dabei zunächst auf den nationalen Bereich beschränkt
bleiben. Neben dieser Bestandsaufnahme soll darauf aufbauend auch die
grundlegende Methodik einer Rechtstatsachenforschung erarbeitet werden.
Bedarfsträger ist das BKA/KI 15 - Rechtstatsachensammelstelle
(RETASAST) und das BMI/IS 8 - Kriminalpolitik.
Projektablauf
- Erhebung der Institutionen und Personen, die strafrechtliche
Rechtstatsachenforschung betreiben
- Erhebung der abgeschlossenen und laufenden Forschungsvorhaben
188
Sonstige
Forschungsergebnisse
s. "Umsetzung"
Umsetzung
Die Studie wurde veröffentlicht:
Hans-Jörg Albrecht, Rechtstatsachenforschung zum Strafverfahren, BKA-
Reihe "Polizei + Forschung", Band 29, Februar 2005
Kontakte
Bundeskriminalamt, Gruppe KI 1 - Kriminalstrategie, Fachbereich KI 15,
65173 Wiesbaden
Internet: http://www.bka.de
E-Mail: [email protected]
189
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Zum theoretischen Hintergrund und Bedeutung der Studie:
Im HSOG und ähnlich im Polizeirecht anderer Länder wird ergänzt durch die
Prüfung der Verhältnismäßigkeit u. a das Schießen auf flüchtende Personen
geregelt. Dabei könnte eine realistische Betrachtung der möglichen
Schießergebnisse in dieser Situation das Ergebnis der rechtlichen
Erwägungen beeinflussen und damit über Schießen vs. Nicht-Schießen
entscheiden. Es ist deshalb in Erfahrung zu bringen, welche Schießleistungen
in solch einer Situation zu erwarten sind. Es wird deshalb angestrebt, solch
eine Situation zu simulieren und die entsprechenden Schießergebnisse zu
erfassen. Dies dient dann im weiteren als Grundlage für eine elaboriertere
rechtliche Diskussion.
Forschungsmethoden
Verhaltensbeobachtung, systematische Erfassung von Leistungen in einer
Simulation, umfassende rechtswissenschaftliche Aufarbeitung unter
Einbezug der experimentell gewonnenen Ergebnisse
Projektablauf
März 2005 – Juni 2005:
Erhebung der Schießleistungen
ab Juli 2005:
Auswertung der gewonnenen Daten mit anschließender juristischen
Verarbeitung
ca. Oktober 2005:
Abschluss der Gesamtstudie mit Schlussbericht
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
190
Sonstige
Kontakte
Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Fachbereich Polizei, Abteilung
Gießen, Talstraße 3, 35394 Gießen
E-Mail: [email protected]
191
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Zum theoretischen Hintergrund und Bedeutung der Studie:
Im Einsatztraining werden häufig Fallbeispiele von Gewalt gegen
Polizeibeamte eingesetzt. Hiermit wird u. a. die Veranschaulichung von
Eigensicherung beabsichtigt sowie versucht, zur konsequenten Umsetzung
sicheren Verhaltens im Polizeialltag zu motivieren. Dabei muss insbesondere
der motivationale Aspekt geprüft werden, da viele Beispiele aus dem
Arbeitsschutzbereich (z. B. Plakate mit Beinaheunfällen) und der
Gesundheitspsychologie (z. B. Kampagnen bzgl. des Rauchens) sowie
theoretische Überlegungen darauf hindeuten, dass dieses Ziel häufig nicht
erreicht wird. Die geplante Studie soll die Wirkung von Fallbeispielen im
Einsatztraining prüfen.
Forschungsmethoden
Fragebogenbefragung
Projektablauf
September 2004: Befragung Teilgruppe 1
Februar 2005: Befragung Teilgruppe 2
ca. September 2005: Abschluss der Gesamtstudie mit Schlussbericht
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
Umsetzung
Ergebnisse der Studie werden an entsprechenden Stellen (Tagungen,
Seminare etc.) vorgestellt und in Fachzeitschriften und -Büchern publiziert.
Weiterhin sind Darstellungen im Internet (Internetseiten der
Verwaltungsfachhochschule und der Polizei Hessen) geplant.
192
Sonstige
Kontakte
Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Fachbereich Polizei, Abteilung
Gießen, Talstraße 3, 35394 Gießen
E-Mail: [email protected]
193
Sonstige
Untersuchungsgegenstand
Nach Ergebnissen von Studien des bayerischen wie des niedersächsischen
LKA ist die Tatverdächtigenbelastungsziffer von Aussiedlern in der PKS
nicht besorgniserregend. Den niedersächsischen Ergebnissen (in:
Kriminalistik, 57 (6), S. 291-303) zufolge liegt sie deutlich unter der von
Ausländern und in vielen Bereichen unter der von hier geborenen Deutschen.
Dennoch hat sich innerhalb der Gesellschaft und damit auch innerhalb der
Polizei die Einschätzung verfestigt, wonach Aussiedler als stark
problembehaftete Gruppe wahrgenommen werden. Einige Indizien, wie die
höhere Zahl von Intensivtätern unter Aussiedlern, stützen diese
Wahrnehmung vermeintlich. Aussiedlern wird auch eine größere
Gewaltbereitschaft unterstellt, gemeinhin also eine höhere „Qualität von
Straftaten“.
Forschungsmethoden
- Aktenanalyse von Akten der Staatsanwaltschaft Hannover
- nur schwere/gefährliche Körperverletzungen
- Zeitraum: 01.01.2000 - 31.12.2002
- jeweils 100 Akten für Aussiedler bzw. hier geborene Deutsche
Projektablauf
Aktenanalyse beginnt am 23.02.2004
Forschungsergebnisse
s. Umsetzung
Kosten/Finanzierung
Eigenfinanzierung
Umsetzung
Veröffentlichung:
194
Sonstige
Kontakte
Landeskriminalamt Niedersachsen, Abt. 2, Landesanalysezentrum,
Schützenstraße 25, 30161 Hannover
195
Stichwortverzeichnis
196
Stichwortverzeichnis
197