Leitfaden Arzneimittelmissbrauch
Leitfaden Arzneimittelmissbrauch
Redaktionelle Bearbeitung
Margit Schmidt
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Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Autoren.................................................................................................... 3
Vorwort............................................................................................................................... 6
1. Einleitung / Hintergrund............................................................................................. 8
4. Problematische Arzneimittelgruppen.....................................................................12
4.1 Benzodiazepine............................................................................................................12
4.1.1 Benzodiazepin-Analoga.................................................................................... 17
4.2.1 Dextromethorphan...........................................................................................19
4.2.2 Loperamid...................................................................................................... 20
4.3 Cannabis.................................................................................................................... 20
4.6 Stimulanzien.................................................................................................................25
4.6.1 Methylphenidat.................................................................................................25
4.6.2 Modafinil......................................................................................................... 26
4.7 Laxanzien................................................................................................................... 29
4.8 Diuretika....................................................................................................................... 31
4
4.9 Vasokonstriktoren (Rhinologika)....................................................................................32
4.9.1 Alpha-Sympathomimetika.................................................................................32
7. Literatur..................................................................................................................... 37
8.1 Adressen.................................................................................................................... 44
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Vorwort
Arzneimittel sind Vertrauensgüter, die wegen ihres Einflusses auf physiologische Körper-
funktionen grundsätzlich missbräuchlich verwendet werden können. Über die Gesamtzahl
missbräuchlicher Anwendungen ist keine Aussage möglich, aber es werden in D
eutschland
nach Schätzungen etwa 1,9 Millionen Menschen als arzneimittelabhängig angesehen.
Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer Gefährdeter auszugehen. Wie bei Alkohol- oder
D rogenabhängigkeit sowie anderen Suchterkrankungen werden komplexe psychische und
soziale Ursachen und Faktoren bei der Entwicklung einer Arzneimittelabhängigkeit diskutiert.
Darüber hinaus wird ein erleichterter Zugang (z. B. über das Internet) als beschleunigender
Faktor für unkontrollierten und nicht bestimmungsgemäßen Konsum – mit all den bekannten
gesundheitlichen und sozialen Folgen für den Betroffenen, deren Angehörige und unsere
Gesellschaft – angesehen.
Etwa 4 bis 5 % aller häufig verordneten sowie den in diesem Leitfaden beschriebenen
nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wird ein besonderes Missbrauchs- oder
A bhängigkeitspotenzial zugeschrieben. Ein Drittel der Medikamente mit Missbrauchs- oder
Abhängigkeitspotenzial, wie zum Beispiel Schlaf- und Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel,
werden nicht zur akuten Behandlung von Erkrankungen, sondern zur Suchterhaltung und
Vermeidung von Entzugssymptomen angewendet. Da dieses Gefährdungspotenzial mit den
Folgen für den Betroffenen und seine Angehörigen in weiten Teilen unserer G esellschaft oft
nicht oder nicht hinreichend bekannt ist oder nicht ernst genommen wird, ist eine individuelle
Beratung und Aufklärung durch qualifiziertes pharmazeutisches Personal und eine enge
interprofessionelle Zusammenarbeit der Heilberufe wichtiger denn je. Da täglich etwa
3,6 M
illionen Menschen öffentliche Apotheken aufsuchen, leisten die Apothekerinnen und
A potheker vor Ort einen zentralen Beitrag bei der Suchtprävention und Bewältigung des
Problems Arzneimittelmissbrauch. Die heilberufliche Verantwortung hat Vorrang vor den
kommerziellen und kaufmännischen Interessen. Der vorliegende aktualisierte Leitfaden soll
Apothekerinnen und Apotheker sowie das gesamte pharmazeutische Personal in A
potheken
als kompetente Patienten- und Verbraucherschützer unterstützen und praktische Hilfen
zur Identifizierung und Vermeidung von schädlichem Arzneimittelgebrauch an die Hand
geben. In ihm sind die wichtigsten Gruppen von Arzneimitteln mit bekanntem und relevanten
Missbrauchs- bzw. Abhängigkeitspotenzial zusammengestellt.
Dieser Leitfaden erläutert wichtige Fachbegriffe und geht auf die bestehenden gesetzlichen
Bestimmungen und berufsrechtlichen Pflichten der Apotheker ein, die im Hinblick auf die
Problematik Arzneimittelmissbrauch bzw. -abhängigkeit beachtet werden müssen.
Empfehlungen im Umgang mit Suchtkranken oder Patienten mit einer Substanzgebrauchs
störung sind prägnant zusammengefasst. Darüber hinaus finden Sie in diesem L
eitfaden
6
relevante Kontaktadressen von Institutionen und Einrichtungen sowie a
usgewählte
Informationsquellen für Patienten und weiterführende Literaturangaben.
Die umfangreiche Aktualisierung dieses Leitfadens hat erneut die Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker (AMK) übernommen. Allen Autoren und Mitarbeitern danke ich herzlich
für ihren kompetenten und unermüdlichen Einsatz.
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1. Einleitung / Hintergrund
Die Arzneimittelabhängigkeit gilt nach Tabaksucht als die zweithäufigste Form der Abhängigkeit
in Deutschland, noch vor Alkohol. Nach Schätzungen wird mit etwa 1,9 Millionen B
etroffenen
gerechnet. Von den knapp 104.000 verkehrsfähigen Arzneimitteln (12 / 2017) unterliegen
48 % der Verschreibungspflicht bzw. sind betäubungsmittelrezeptpflichtig. 19.482 apotheken
pflichtige und 34.119 freiverkäufliche Arzneimittel dürfen ohne ärztliche V
erschreibung im
Rahmen der Selbstmedikation angewendet werden.
Apothekern und Apotheken kommen auf zwei Ebenen eine wichtige Funktion zur Erkennung
und Verhinderung eines Arzneimittelmissbrauchs zu:
Bei der Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln stellen Apotheken die einzige
Sicherungsfunktion dar.
2. Begriffserläuterungen (Missbrauch,
Abhängigkeit, Substanzgebrauchsstörung)
Die Übergänge zwischen nicht bestimmungsgemäßem Arzneimittelgebrauch, Neben
wirkungen einschließlich Medikationsfehlern, sowie Missbrauch und Abhängigkeit k önnen
fließend sein. Dabei werden die einzelnen Begriffe nicht immer nach den gültigen
Definitionen verwendet.
Der Begriff „Arzneimittelrisiken“ ist im Sinne des Arzneimittelgesetzes sowie des Stufenplans
zu verstehen und umfasst alle Aspekte, die die Sicherheit und Unbedenklichkeit einer Arznei
mitteltherapie beeinträchtigen können. Dazu zählen unerwünschte Wirkungen (auch bei nicht
bestimmungsgemäßem Gebrauch) z. B. durch: Medikationsfehler, Fehl- und M
issbrauch,
Gewöhnung und Abhängigkeit. Daraus resultieren Aufgaben und Pflichten e
ntsprechend der
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Berufsordnungen und gesetzlichen Bestimmungen [Arzneimittelgesetz (AMG), Apotheken
betriebsordnung (ApBetrO)] für Apotheker bzw. die Apotheke (siehe Kapitel 6).
Der Missbrauch oder schädliche Gebrauch eines Arzneimittels ist in der EG-Richtlinie über
Humanarzneimittel und der Guideline on Good Pharmacovigilance Practices (GVP) Modul VI
definiert als die
»» absichtliche
»» fortgesetzter Gebrauch, obwohl dem Konsumenten klar ist, dass er sich damit schädigt.
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störungen, vasokonstriktorischen Nasentropfen und -sprays kann zu körperlichen Schäden
führen.
Die Schwere der Symptomatik wird wie folgt spezifiziert (keine Gewichtung der Kriterien):
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3. Wie erkennt man Missbrauch
in der Apotheke?
Verdachtshinweise auf einen kritischen Arzneimittelgebrauch bzw. Missbrauch kann das
pharmazeutische Personal in den Apotheken unter anderem aus den folgenden Umständen
ziehen:
»» Tricks der Medikamentenbeschaffung, zum Beispiel die Vorgabe, ein Rezept verloren zu
haben – vermeintliche „akute Notlage“; ggf. Drohgebärden oder Drohungen
»» Rezeptfälschungen
Anzeichen für den Verdacht auf Missbrauch bzw. Abhängigkeit können gegebenenfalls
aus der kundenbezogenen Abverkaufshistorie, der BtM-Dokumentation in Verbindung
mit einem offenen, verständnisvollen Ansprechen des Patienten erhärtet oder widerlegt
werden. Dem Patienten sollte sachlich die Vermutung mitgeteilt werden, dass ein kritischer
A rzneimittelkonsum vorliegen könnte bzw. vorliegt. Vorwürfe, Drohungen, Ironie sowie
Moralisieren sollen dabei vermieden und so ein vertrauensvoller Dialog eingeleitet werden.
Vielmehr sollte in einem solchen Gespräch der Anlass der Arzneimittelanwendung, die Dauer
und die Art des Gebrauchs sowie die verwendeten Dosierungen ergründet werden. Hat der
Patient die Dosierung erhöhen müssen, um den gewünschten Effekt zu erreichen? Hat der
Patient das Arzneimittel schon einmal bewusst abgesetzt, und was ist dabei passiert?
Lassen die Patientenangaben auf einen Medikationsfehler, einen Missbrauch oder eine
A bhängigkeit schließen, so sollen individuell und abhängig vom jeweiligen Arzneimittel
geeignete Lösungsmöglichkeiten – unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und des
Datenschutzes – aufgezeigt werden.
Nicht immer wird der Apotheker einen Zugang zu dem betreffenden Menschen finden, selbst
wenn er mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgeht. Trotzdem sollte ein Informations- und
Beratungsangebot unterbreitet werden.
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Die persönliche Ansprache gewinnt angesichts der zunehmenden Arzneimittelbeschaffung
über internetbasierte Bestellungs- und Vertriebswege eine besondere Bedeutung. Nicht
selten gehören Apothekenmitarbeiter zu den wenigen Fachkundigen außerhalb von sozialen
Netzwerken und Internetforen, die auf die Risiken und Folgen hinweisen und gleichzeitig ein
seriöses individuelles Gesprächs- und Hilfsangebot unterbreiten bzw. vermitteln können.
4. Problematische Arzneimittelgruppen
In diesem Leitfaden sind sowohl Arzneimittel aufgeführt, die ein Abhängigkeitspotenzial
besitzen, als auch Arzneimittel, die missbräuchlich verwendet werden, aber kein (primäres)
Abhängigkeitspotenzial besitzen.
»» Dämpfende Mittel und Schlafmittel (Sedativa, Hypnotika), siehe Kpt. 4.1 und 4.5
4.1 BENZODIAZEPINE
Benzodiazepine sind nach wie vor die am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka. In
den letzten Jahren ist zwar ein Rückgang in der Verordnungshäufigkeit von B
enzodiazepinen
zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherer festzustellen, aber ein Vergleich der
Verordnungen auf Privatrezepten lässt einen zunehmenden Trend erkennen, der neben rein
ökonomischen Aspekten auch eine „Ausweichstrategie“ bei Patienten mit bestehendem
L angzeitkonsum bzw. Abhängigkeit vermuten lässt. Häufig verordnete Substanzen sind
Lorazepam, Diazepam, Bromazepam, Alprazolam, Oxazepam, Lormetazepam, Temazepam
und Nitrazepam.
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Die Unterscheidung der Substanzen nach Hypnotika und Sedativa bzw. Tranquilizer ist
inkonsistent und entspringt vermutlich vermarktungsstrategischen Überlegungen. Prinzipiell
wirken die Benzodiazepine sedativ und hypnotisch, anxiolytisch, muskelrelaxierend s owie
antikonvulsiv. Für den Einsatz von Benzodiazepinen ist bei insgesamt ähnlichen Eigenschaften
die Wirkdauer der entscheidende Parameter. Indikationsgebiete sind unter anderem
funktionelle Schlafstörungen, Angst- und Spannungszustände, Muskelverspannungen
sowie p
sychosomatische Beschwerden. Die Benzodiazepine zeichnen sich durch eine
große therapeutische Breite aus. Dennoch birgt die Akut-Anwendung Gefahren durch
Nebenwirkungen und Interaktionen (insbesondere bei älteren und multimorbiden Patienten)
und die Langzeitanwendung das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit.
In besonderen Fällen kann jedoch eine längere Anwendung, zum Beispiel bei A
ngststörungen,
gerechtfertigt sein. Etwa 40 % aller Benzodiazepin-Verschreibungen münden in einer
L angzeiteinnahme. Bei therapeutischen Dosierungen kann sich eine Abhängigkeit nach zwei
bis vier Monaten der Dauereinnahme entwickeln. Bei höherer Dosierung kann schon eine
vierwöchige Medikation reichen, um bei abruptem Absetzen zu einem E
ntzugssyndrom zu
führen. Ob es Unterschiede im Abhängigkeitspotenzial und im Entzugssyndrom z wischen
den verschiedenen Benzodiazepinen gibt, ist bis heute umstritten. So soll eine hohe
Rezeptoraffinität der Benzodiazepine, wie zum Beispiel bei Flunitrazepam, mit einem h
öheren
Suchtpotenzial einhergehen. Aufgrund des schnellen Wirkeintritts wird Flunitrazepam
insbesondere von Opiatabhängigen missbräuchlich verwendet.
Bundesweit geht man nach älteren Schätzungen von 1,1 bis 1,2 Millionen Benzodiazepin
abhängigen aus; belastbare neuere Daten gibt es nicht. Besonders häufig sind alte
Menschen betroffen, vor allem Frauen. Aus der Berliner Altersstudie geht hervor, dass von
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den über 70-Jährigen 24,6 % mit Psychopharmaka behandelt wurden, wobei mit einem
Anteil von 13,2 % über die Hälfte auf Benzodiazepin-Anxiolytika entfielen. Etwa 90 % der mit
Benzodiazepinen Behandelten nahmen diese Arzneimittel als Dauermedikation (länger als
sechs Monate) und zu etwa 50 % täglich ein. Besonders hohe Prävalenzraten von Lang
zeiteinnahmen finden sich bei institutionalisierten älteren Menschen: In einer r epräsentativen
Studie an nahezu 2.000 Bewohnerinnen und Bewohnern von Mannheimer Alten- und Alten-
pflegeheimen lag die Prävalenz des Benzodiazepingebrauchs (bezogen auf einen Z
eitraum
von vier Wochen) bei 15,6 %. Nahezu zwei Drittel nahmen diese Medikamente (bezogen auf
einen Zeitraum von sechs Monaten) täglich ein.
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Betroffene schildern erste „relative Entzugserscheinungen“, welche durch eine meist
unerkannte Unterdosierung entstehen. In der Folge steigern die betroffenen Patienten in
der zweiten Phase in geringem Ausmaß die Dosis. Es treten u. a. kognitive Defizite und
affektive Gleichgültigkeit auf („Apathie-Syndrom“). In einer dritten Phase steigern Betroffene
deutlich die Dosierung und deutliche Merkmale einer Abhängigkeit (Kontrollverlust) sind zu
beobachten.
Auch nach Jahren befinden sich viele Langzeitkonsumenten noch im Stadium der Niedrig
dosisabhängigkeit. Die Mehrzahl der alten Menschen, die dauerhaft Benzodiazepine ein
nehmen, sind – zumeist ohne es zu wissen – von der Niedrigdosisabhängigkeit betroffen.
Trotz der weiten Verbreitung, wird diese Patientengruppe kaum wahrgenommen und findet im
Suchthilfesystem fast keine Beachtung.
Apotheker tragen bei der Abgabe von Benzodiazepinen eine besondere Verantwortung, weil
immer mehr Verordnungen nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen K
rankenversicherung (GKV),
sondern auf Privatrezept erfolgen. Hier ist die Aufmerksamkeit von Apothekern besonders
gefordert. Auch deshalb, weil Patienten, um entsprechende ärztliche Verordnungen zu
bekommen, häufig aus Verschleierungsgründen Arztwechsel vornehmen. Dies kann in der
Apotheke beim Vorliegen der Medikationshistorie erkannt werden.
Bei der Abgabe in der Apotheke – insbesondere bei der Erstabgabe / -verordnung – sollten
die Patienten auf die zeitliche Beschränkung der Einnahme von Benzodiazepinen hingewiesen
werden. Auch sollten Patienten nochmals aufgeklärt werden, die Dosierung und die ärztlich
angeordnete Therapiedauer nicht zu überschreiten und die verordneten Medikamente nicht
an Dritte weiterzugeben.
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Auch auf die Verstärkung der unerwünschten Wirkungen von Benzodiazepinen durch
A lkohol und andere zentral wirkende Arzneimittel sowie die Einschränkungen bei Teilnahme
am Straßenverkehr sollte hingewiesen werden. Die Gabe von Benzodiazepinen an
A lkoholabhängige ist kontraindiziert.
Bei Auffälligkeiten jeglicher Art sollte eine Rücksprache mit dem verordnenden Arzt e rfolgen.
Aufgrund des Abhängigkeitspotenzials sollten Benzodiazepine nur kurzzeitig, bei klarer
Indikation und in bestimmungsgemäßer Dosierung verordnet und angewendet werden.
Ein abruptes Absetzen nach Langzeitgebrauch sollte vermieden werden. Im Vergleich zu
e iner schrittweisen Dosisreduktion ist das abrupte Absetzen mit einem höheren Risiko für
Entzugssymptome und einer Rückfallgefahr verbunden.
Bezüglich der Grundsätze zur Verordnung und Abgabe von Benzodiazepinen verweisen wir
auf folgende Leitlinien und Empfehlungen:
»» Leitlinie der Bundesapothekerkammer „Information und Beratung des Patienten bei der
Abgabe von Arzneimitteln – Erst- und Wiederholungsverordnung“.
Der Entzug von Benzodiazepinen kann stationär oder ambulant erfolgen – je nach
konsumierter Menge, Situation des Betroffenen und vorhandenen Hilfeangeboten vor Ort. In
Absprache mit dem behandelnden Arzt können Apotheker einen Entzug, der schrittweise
e rfolgen sollte, mit fachlicher Kompetenz und motivierenden Gesprächen erfolgreich b
egleiten.
In Modellprojekten zum ambulanten Entzug Benzodiazepin-abhängiger Patienten wurden
Instrumente (z. B. Lippstädter Benzo-Check) und Methoden der Zusammenarbeit von Arzt
und Apotheker entwickelt und erfolgreich getestet. Die gegenwärtige Evidenzlage zeigt
verschiedene Interventionsmöglichkeiten für einen Benzodiazepin-Entzug, auch bei Älteren.
Die s chrittweise Dosisreduktion flankiert von einer (multi-)professionellen Begleitung zählt
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dabei zu den e rfolgversprechendsten Ansätzen. Ein Zeitraum von zwei bis vier Monaten ist
dabei für eine ambulante Entzugsbehandlung (mindestens) zu veranschlagen. In Einzelfällen
kann die E
ntzugsbehandlung auch deutlich länger ausfallen.
4.1.1 BENZODIAZEPIN-ANALOGA
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat nach der Veröffentlichung
der ersten Ausgabe dieses Leitfadens wiederholt auf das Missbrauchs- und Abhängigkeits-
potenzial von Benzodiazepin-Analoga hingewiesen und die Apotheken im Jahr 2013 über die
Reduktion der Zolpidem-Dosis durch die FDA in den USA auf 5 mg /d bei Frauen (längere
Halbwertzeiten als Männer) informiert. Nach Abschluss des europäischen Risikobewertungs-
verfahrens im Jahr 2014 ordnete das BfArM an, die Warnhinweise der Produktinformationen
Zolpidem-haltiger Arzneimittel zu beeinträchtigtem Reaktionsvermögen – besonders im
Zeitfenster von acht Stunden nach der Einnahme – deutlicher hervorzuheben. Seither wird in
den Fach- und Gebrauchsinformationen auch auf die Risiken einer gleichzeitigen Anwendung
von Zolpidem mit zentral dämpfenden Arzneimitteln sowie Alkohol hingewiesen, die auch am
Folgetag zu einer eingeschränkten Verkehrstüchtigkeit führen kann.
Patienten, die bei Arztkonsultationen gezielt auf Verordnungen von Benzodiazepinen oder
Z-Substanzen drängen und von anhaltenden Kopfschmerzen und Absetzproblemen berichten
oder die in Apotheken die Abgabe von Benzodiazepinen oder Z-Substanzen ohne gültige
Verschreibung erreichen wollen, ist besondere Aufmerksamkeit entgegen zu bringen.
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4.2 OPIATE / OPIOIDE
Diese hochpotenten Arzneimittel sind bei starken Schmerzzuständen, die nicht anders zu
behandeln sind (z. B. Tumortherapie, Palliativmedizin), indiziert und sollten in diesen Fällen in
ausreichender Dosis angewendet werden. Die Gefahr einer missbräuchlichen Anwendung von
Opioid-Analgetika ist gering, wenn die Schmerztherapie überwacht und kontrolliert wird. Zur
Arzneimitteltherapiesicherheit mit diesen Hochrisikoarzneimitteln zählt auch die Vermeidung
von Fehlgebrauch und Überdosierung, die für Patienten lebensbedrohlich sein können.
Rückfragen beim verordnenden Arzt sollten dann erwogen werden, wenn in der Apotheke
eine missbräuchliche Verwendung, z. B. Weitergabe des Arzneimittels, vermutet wird oder
ein Arzneimittel- oder Alkoholabusus des betreffenden Patienten, auch in der Vorgeschichte,
bekannt ist. Mehrfachverordnungen durch verschiedene Ärzte sollten immer zur Rückfrage
führen.
Alle derartigen Fälle sollen der AMK gemeldet werden. Eine Fotodokumentation des
beanstandeten Präparates in der Apotheke und die Kontaktaufnahme mit der Geschäftsstelle
der AMK zum weiteren Umgang mit dem Präparat wird angeraten.
Es empfiehlt sich, die Personalien des Kunden und den verordnenden Arzt zu e rfragen,
um für eine Klärung des Falles Kontakt aufnehmen zu können. Zu einem angemessenen
und p
atientenorientierten Lösungsansatz gehört auch die Beachtung und K
ommunikation
der Rechtsvorschriften für die Apotheke sowie der Bestimmungen des Personen- und
Datenschutzes. Die daraus resultierenden Konflikte stellen für die Apotheken eine b
esondere
18
Herausforderung dar. In diesem Leitfaden können nicht alle vorkommenden Situationen
und g
eltenden Rechtsvorschriften beschrieben werden, daher verweisen wir auf die K
apitel
5 und 6 und fachkompetente Einzelfall-Beratung durch die zuständigen Behörden und
berufsständischen Organisationen.
4.2.1 DEXTROMETHORPHAN
Dextromethorphan ist ein Opioid-Derivat mit zentral antitussiver Wirkung. Es ist in Deutsch-
land verschreibungsfrei in mehreren Kombinationsarzneimitteln gegen grippale Infekte und
Monopräparaten gegen Reizhusten in verschiedenen Darreichungsformen e
nthalten.
Dextromethorphan hat in therapeutischen Dosen (Einzeldosis bis 30 mg, Tagesmaximal
dosis 120 mg) keine analgetischen oder atemdepressiven Effekte und nur ein geringes
A bhängigkeitspotenzial. Bei mehrfacher Überdosierung allerdings wirkt Dextromethorphan
euphorisch und kann Rauscherlebnisse und psychotische Zustände mit Halluzinationen
sowie Blutdruckabfall, Tachykardie und eine lebensbedrohliche Atemdepression h
ervorrufen.
Auch bei gleichzeitiger Einnahme therapeutischer Dosen mit Arzneistoffen, die das
A rzneistoff-metabolisierende Enzym Cytochrom P450 (CYP) 2D6 hemmen, wie z. B. Chinidin,
Fluoxetin, Cimetidin oder Ritonavir, sind Überdosierungssymptome beschrieben. Auf die
Risiken der Überdosierung und potenzieller Interaktionen sollte das pharmazeutische Personal
in der Apotheke bei der Abgabe hinweisen.
Aus den USA ist ein umfangreicher Missbrauch vor allem bei Teenagern bekannt: Mindestens
fünf Jugendliche starben infolge einer Überdosierung. In Deutschland sind bislang w
enige
Missbrauchsfälle bekannt geworden, jedoch ist in den letzten Jahren eine Tendenz
zunehmender Meldungen von Missbrauchsfällen in Bezug auf Dextromethorphan-haltige
A rzneimittel zu beobachten gewesen.
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methorphan-haltigen Arzneimitteln in geeigneter Weise entgegenzutreten hat und bei
begründetem Verdacht auf Missbrauch die Abgabe verweigern muss. Apotheker werden
gebeten, alle Verdachtsfälle der AMK zu melden.
4.2.2 LOPERAMID
Loperamid ist ein Agonist an Opioidrezeptoren, der nach oraler Einnahme in therapeutischen
Dosierungen praktisch nur im Gastrointestinaltrakt wirkt. In extrem hohen Dosen (bis zu
800 mg) oder in (missbräuchlicher) Kombination mit Cytochrom P450 (CYP) 3A4- oder
P-Glykoprotein (Pgp)-Inhibitoren (z. B. Verapamil, Nifedipin, Chinin, Chinidin, Ciclosporin
oder Clarithromycin) können erhöhte Serumkonzentrationen entstehen und das sonst kaum
ZNS-gängige Loperamid die Blut-Hirn-Schranke verstärkt passieren. Missbräuchliche und
versehentliche Überdosierungen können zu z. T. lebensbedrohlichen H
erzrhythmusstörungen
führen. In den USA hat in den letzten Jahren der Missbrauch von Loperamid bei Opiat
abhängigen zugenommen; Zahlen aus Deutschland sind nicht bekannt. In der Selbst
medikation der akuten Diarrhö beträgt die Tageshöchstdosis 12 mg Loperamid-HCl und die
maximale Anwendungsdauer zwei Tage. Wünsche nach mehreren Packungen sollten kritisch
hinterfragt werden.
4.3 CANNABIS
Cannabiskonsum kann zu einem Abhängigkeitssyndrom führen, das auch Toleranz
entwicklung und Entzugssymptome einschließt. In Deutschland geht man davon aus,
dass bei etwa 1 % der 18–64-Jährigen eine cannabisbezogene Störung (d. h. Cannabis
missbrauch: 0,5 % und Cannabisabhängigkeit: 0,5 %) vorliegt. In Europa ist die Zahl der
Personen, die erstmals eine Suchtbehandlung wegen c
annabisassoziierten Problemen
beginnen, von 43.000 im Jahr 2006 auf 76.000 im Jahr 2015 angestiegen. Cannabis
konsumenten stellen inzwischen bei den erstmals wegen illegalen S
ubstanzkonsums
behandelten Personen die größte Gruppe dar. Diese Entwicklung zeigt sich auch in
Deutschland.
Epidemiologische Studien schätzen, dass etwa 9 % aller Personen, die jemals Cannabis
konsumiert haben, eine cannabisbezogene Störung entwickeln. Besondere Risikofaktoren
für die Entwicklung von cannabisbezogenen Störungen sind: Männliches Geschlecht, junges
Alter bei Erstkonsum, Häufigkeit des Konsums, Co-Konsum mit Tabak. Die Rolle von primären
psychischen Störungen als Risikofaktoren für eine Cannabisabhängigkeit ist nicht geklärt.
Vom Bundesministerium für Gesundheit wurde im November 2017 eine aktuelle und
umfassende Analyse der Evidenz zum medizinischen Einsatz sowie zum Missbrauchs-
und Abhängigkeitspotenzial von Cannabis bzw. Cannabinoiden veröffentlicht.
20
Im Bereich der medizinischen Anwendung von pflanzlichen, synthetischen und teil
synthetischen Cannabinoiden wurde ein Patientennutzen bei der Indikation „Übelkeit und
Erbrechen bzw. Appetitstimulation“ bei chemotherapeutisch behandelter Krebserkrankung
und HIV / AIDS gefunden. Bei „chronischen Schmerzen“ liegen Hinweise für eine leichte
Schmerzreduktion vor. Zum Einsatz bei „Spastizität bei Multipler Sklerose und Paraplegie“
liegen „subjektive“, jedoch keine ausreichend objektivierbaren Hinweise für eine Besserung
der Symptomatik vor. Inkonsistente Ergebnisse liegen für die therapeutische Anwendung von
Cannabis bei gastrointestinalen, neuro-inflammatorischen, neurologischen und psychischen
Erkrankungen vor.
Mit dem am 10. 03. 2017 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung b
etäubungsmittelrechtlicher
und anderer Vorschriften hat der Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Verschreibung von
Cannabis-haltigen Arzneimitteln zu Lasten der Krankenkassen und Abgabe in A potheken
e rweitert. Apotheken tragen somit eine besondere Verantwortung hinsichtlich der V
ermeidung
von Arzneimittelrisiken durch eine missbräuchliche Anwendung Cannabis-haltiger A rzneimittel.
Verdachtsfälle von Nebenwirkungen, einschließlich Medikationsfehler wie auch von
missbräuchlicher Anwendung verordneter Cannabis-haltiger Arzneimittel sollten der AMK
unter Nutzung der UAW-Berichtsbögen gemeldet werden.
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An einem schmerzmittelbedingten Dauerkopfschmerz leiden in Deutschland nach
Schätzungen mehr als 100.000 Menschen. In spezialisierten Kliniken sind dies 5 bis 10 %
aller Patienten mit Kopfschmerzen. Frauen sind gegenüber Männern im V
erhältnis 5:1 über
repräsentiert. Bei diesen Patienten können sich zusätzlich zur regelmäßigen Einnahme
von Analgetika und Migränemitteln auch andere Komplikationen wie Magenulzera, Gefäß
komplikationen und maligne Tumoren des Urogenitaltraktes entwickeln. Viele Patienten haben
depressive Symptome, die sich häufig nach Absetzen der Medikamente bessern.
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Im Erkennen eines arzneimittelinduzierten Kopfschmerzes und in der Beratung dieser
Patientengruppe liegt eine besonders wichtige Aufgabe der Apotheker. An einen Ergotamin-,
Triptan- oder Analgetika-Kopfschmerz muss gedacht werden bei:
Im Beratungsgespräch kann der Betroffene zudem mit dem Hinweis auf fehlende A lternativen
zum Entzug motiviert werden. In der Regel wird ein Entzug in neurologischen oder schmerz
therapeutischen Einrichtungen durchgeführt, bei entsprechenden Voraussetzungen kann
auch ein ambulanter Therapieversuch bei einem Spezialisten durchgeführt werden. Ein
stationärer Entzug ist u. a. erforderlich bei Abhängigkeit von Kombinationspräparaten mit
suchtförderndem Potenzial, langjährigem Verlauf (> 5 Jahre) und mehrfach e rfolglosem
ambulantem oder eigenständigen Entzug. Etwa 70 % der Patienten sind nach dem Arznei
mittelentzug frei von Dauerkopfschmerzen oder leiden nur noch unter gelegentlichen
Migräneattacken.
Ein weiterer Aspekt ist der weit verbreitete Analgetika- / NSAR-Konsum im Spitzen- und
Freizeitsport (z. B. bei (Halb-)Marathonläufern und anderen Langzeit- / Ausdauerbelastungen).
Eine NSAR-Einnahme erfüllt zwar nicht die Legaldefinition des Dopings, G esundheitsschäden
durch den missbräuchlichen Analgetika- / NSAR-Konsum (darunter gastrointestinale
Blutungen, Nierenschäden) sind allerdings zu erwarten.
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4.5 HYPNOTIKA (DOXYLAMIN, DIPHENHYDRAMIN)
Die H1-Antihistaminika Diphenhydramin bzw. Dimenhydrinat und Doxylamin stehen u. a. in
rezeptfreien Schlafmitteln für die Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen zur V
erfügung.
Allerdings greifen sie in den Schlafrhythmus ein, wodurch der Schlaf weniger erholsam
wird. Häufige unerwünschte Wirkungen sind anticholinerge Effekte wie Sehstörungen,
Miktionsstörungen und Mundtrockenheit. Hangover-Symptome wie Tagesmüdigkeit sind nicht
selten.
Nach längerfristiger täglicher Anwendung können durch plötzliches Absetzen der Therapie
Schlafstörungen wieder verstärkt auftreten. Daher soll nach höchstens zweiwöchiger täglicher
Einnahme die Dosis schrittweise reduziert werden.
Bei Dauergebrauch oder Missbrauch (in höheren Dosierungen) sollen diese sedierenden
A ntihistaminika über längere Zeit „ausgeschlichen“ werden. Die Dauer des Ausschleichens
hängt auch von der Dauer des Missbrauchs ab und soll in der Regel eine bis wenige Wochen
betragen. Der Patient nimmt für einige Tage oder Wochen eine halbierte Dosis ein. Hat sich
sein Zustand stabilisiert, reduziert er diese Dosis nochmals um die Hälfte für etwa die gleiche
Zeitdauer bis das Antihistaminikum ganz abgesetzt wird. Unterstützend dazu kann dem
Patienten z. B. ein pflanzliches Präparat empfohlen werden.
Nach dem Absetzen hoher Dosen von Diphenhydramin oder Dimenhydrinat zu Rausch
zwecken tritt in der Regel ein Entzugssyndrom mit Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhö und
Schwäche auf, das eine Entwöhnung unter ärztlicher Aufsicht ratsam erscheinen lässt.
Die wichtigen Grundsätze der Schlafhygiene, deren Einhaltung vor allem bei nichtorganisch
bedingten Schlafstörungen zum Erfolg führt, werden hier nicht angesprochen und können an
anderer Stelle nachgelesen werden. Leidet der Patient weiterhin unter Schlafstörungen, sollte
er sich an seinen Arzt wenden.
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Bei der Abgabe dieser nichtverschreibungspflichtigen Arzneimittel ist die Apotheke oft
die einzige oder letzte Kontrolle, um eine missbräuchliche Anwendung zu erkennen und
zu v erhindern. Die AMK nimmt derartige Verdachtsfälle, die Apotheken bekannt werden,
e ntgegen und informiert die Beteiligten des Pharmakovigilanzsystems.
4.6 STIMULANZIEN
4.6.1 METHYLPHENIDAT
Über den Anteil der missbräuchlichen Verwendung dieses Arzneimittels in Bezug auf
die verordnete Gesamtmenge liegen keine validen Daten vor. Die Zahl der publizierten
Missbrauchsfälle ist – gemessen an der jahrzehntelangen Anwendung dieser Substanz – als
gering einzustufen.
25
Kontrollierte Studien, die eine sichere und anhaltende hirnleistungssteigernde Wirkung
dieser Verbindungen bei Gesunden belegen, fehlen. Hingegen sind die N
ebenwirkungen
und gesundheitlichen Folgen (Fehl- und Überschätzungen, A
bhängigkeitssyndrom,
Persönlichkeitsveränderungen, „Übertünchen“ von Körperwarnsignalen bis zum
Zusammenbruch) des schädlichen Dauerkonsums hinlänglich beschrieben.
4.6.2 MODAFINIL
Modafinil soll nicht euphorisierend wirken; es eignet sich wegen seiner schlechten L
öslichkeit
nicht zur Injektion und wegen seiner Temperatur-Empfindlichkeit nicht zum Rauchen. Bei
A bsetzen sind bislang keine Rebound-Phänomene aufgetreten. Eine Abhängigkeit wurde
bisher nicht beobachtet und gilt als unwahrscheinlich. Daher ist Modafinil seit dem 1. März
2008 nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft. Auf Anzeichen für einen möglichen
Missbrauch ist aber weiterhin zu achten und bei Verdacht diesen der AMK zu melden.
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4.6.3 INDIREKTE SYMPATHOMIMETIKA
Die zentral stimulierende Wirkung äußert sich unter anderem in einer Steigerung der
Konzentrationsfähigkeit, Leistungs- und Entscheidungsbereitschaft, psychophysischer
A ktivität, Appetitreduktion sowie in der Unterdrückung von Müdigkeit und körperlicher
A bgeschlagenheit. Es kann auch zu störenden und quälenden Erregungszuständen,
gesteigerter Reizbarkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen bis zu psychotischen Bildern
mit halluzinatorischen Verkennungen kommen.
Vor allem der nicht bestimmungsgemäße Gebrauch kann zu Missbrauch und der E
ntwicklung
einer physischen Abhängigkeit führen. Dabei können bei Anwendung in höheren Dosen
und über längere Zeit psychische Störungen (halluzinatorische Erlebnisse und Psychosen)
auftreten.
Als Appetitzügler sind die aufgeführten Substanzen nur für eine kurze, d. h. maximal vier- bis
sechswöchige Behandlung zugelassen und damit für die notwendigerweise längerfristige
Adipositas-Therapie ohne Bedeutung. Da keine Sicherheitsgrundlage für eine längerfristige
Therapie existiert, ist der Einsatz dieser Wirkstoffe in der Adipositas-Therapie als sehr
k ritisch anzusehen. In Leitlinien zur Adipositas-Behandlung finden sie auch deshalb keine
Berücksichtigung.
27
Auch Amfepramon steht auf der Dopingliste 2017. Im 30. Report des W
HO-Expertenkomitees
zur Drogenabhängigkeit wird Amfepramon unter den kritischen Substanzen aufgeführt. Der
Report kommt zu dem Schluss, dass eine Abhängigkeit von Amfepramon auftreten kann, zur
Inzidenz allerdings kaum Daten verfügbar sind. Die seltenen Meldungen zu u
nerwünschten
Arzneimittelwirkungen lassen allerdings vermuten, dass das Abhängigkeitspotenzial von
A mfepramon eher gering ist. Mit dem Wirkstoff Amfepramon sind derzeit drei Präparate auf
dem deutschen Markt.
Ephedrin, das wie Methylephedrin und Pseudoephedrin auch auf der Dopingliste steht,
ist das Hauptalkaloid der Ephedra-Pflanze. Ephedra-Arten und Zubereitungen aus
Ephedra-Arten zur oralen Anwendung unterstehen seit 2006 der Verschreibungspflicht. Die
Drogen werden aber auf Grund ihres Gehaltes an Ephedrin und anderen, zentral erregend
wirkenden A
lkaloiden zunehmend missbräuchlich verwendet.
Auch Ephedrin unterliegt zur oralen Anwendung als Einzelsubstanz, in Kombination mit
Coffein oder in anderen Zubereitungen mit einer Einzeldosis von mehr als 10 mg Ephedrin
berechnet als Base, aufgrund des Missbrauchspotenzials, der Verschreibungspflicht. Dem
indirekten Sympathomimetikum Ephedrin hat das BfArM wegen seiner u
nerwünschten
zentralnervösen und kardialen Wirkungen ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis
bescheinigt. Da es die Blut-Hirn-Schranke überwindet, besteht Abhängigkeitspotenzial. Als
S ympathomimetikum und Broncholytikum ist der Arzneistoff negativ monographiert.
28
4.7 LAXANZIEN
Laxanzien als Mittel zur Förderung und Erleichterung der Darmentleerung gehören zu
den häufig verwendeten Arzneimitteln. Alle Laxanzien sind nicht v erschreibungspflichtig,
sind aber nur zur Behandlung von Erkrankungen im Zusammenhang mit T
umorleiden,
Megacolon, Divertikulose, Divertikulitis, Mukoviszidose, neurogener Darmlähmung, vor
diagnostischen Eingriffen, bei phosphatbindender Medikation bei chronischer Nieren
insuffizienz, O
piat- / O pioidtherapie und in der Terminalphase auf ärztliche Verordnung
GKV-erstattungsfähig.
Hinsichtlich der Beratung in der Apotheke ist zwischen einem bewussten Laxanzien
missbrauch und einem Fehlgebrauch von Abführmitteln zu differenzieren. Ein Fehlgebrauch
mit Abführmitteln basiert überwiegend auf mangelhaftem Patientenwissen über die
Physiologie der Darmfunktion (obsolete Entgiftungstheorien, „Blutreinigung“, „Darmpflege“),
über die individuelle Varianzbreite der normalen Stuhltätigkeit (Anm.: Als „normal“ wird
eine Stuhlfrequenz von zweimal täglich bis dreimal wöchentlich angesehen) und über den
bestimmungsgemäßen, d. h. kurzzeitigen Gebrauch von Abführmitteln. Patienten sollte durch
eine individuelle Beratung die Problematik des Dauergebrauchs und die Möglichkeiten der
Umstellung von Lebens- und Essgewohnheiten verdeutlicht werden. Die Einnahme nur jeden
zweiten Tag ist häufig empfehlenswert.
Ein Laxanzienmissbrauch liegt vor, wenn Personen, die nicht an einer behandlungs
bedürftigen Obstipation leiden, Abführmittel vorsätzlich zur Gewichtsreduktion einnehmen
oder bei b
estehender Indikation Laxanzien überdosiert anwenden. Weiterhin ist Laxanzien-
missbrauch häufig bei Personen mit Essstörungen festzustellen, die sich beispielsweise als
Anorexia n
ervosa oder Bulimie manifestieren.
29
führen. Nicht selten werden zur Steigerung des erwünschten Effektes auf das Körpergewicht
Laxanzien mit Saluretika missbräuchlich kombiniert.
Ein Teufelskreis kann sich etablieren, wenn die Nahrungsaufnahme stark eingeschränkt wird
oder Nahrung und Flüssigkeit über ein Induzieren von Erbrechen wieder entzogen wird. In
solchen Fällen können schwere Hypokaliämien, sekundärer Hyperaldosteronismus sowie
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen auftreten.
Derzeit kann nur in der wohnortnahen Apotheke anhand einer kundenbezogenen Abverkaufs
historie ein nahezu vollständiges Bild über aktuelle Verordnungen von Fachärzten und
Hausarzt sowie über die Selbstmedikation (mit Laxanzien) erstellt werden. Anhand der dort
elektronisch gespeicherten Daten zum Arzneimittelgebrauch sowie den Angaben aus dem
Patientengespräch können Indizien für Medikationsfehler und Missbrauch gewonnen werden.
Der Wunsch nach sehr großen Packungsgrößen (N3 / ≥ 100 Stück) kann und sollte Anlass für
Nachfragen sein (dies gilt auch für andere Arzneimittel, wie z. B. 50 / 100 Stück Analgetika).
30
4.8 DIURETIKA
Diuretika steigern den Harnfluss und sind bei arterieller Hypertonie sowie zur Aus
schwemmung von Ödemen kardialer, hepatischer oder renaler Genese angezeigt. D
iuretika
lösen keine zentral-psychischen Wirkungen aus, sie können jedoch missbräuchlich als so
genannte „Entwässerungsmittel“ zur Gewichtsreduktion und zur Beseitigung von kosmetisch
unerwünschten Wassereinlagerungen im Gewebe verwendet werden.
Obwohl der diuretische Effekt in Blasen- und Nierentees auf eine Wasserdiurese begrenzt
ist, kann es bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch sehr großer Mengen von p
flanzlichen
Diuretika und gleichzeitigen einseitigen Diäten zu Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolyt
homöostase kommen.
Dem fraglichen therapeutischen Nutzen von Wacholderbeeren und deren Zubereitungen steht
bei hohen Dosen bzw. zu häufigem Gebrauch das Risiko von Nierenreizungen mit Hämaturie
gegenüber.
31
4.9 VASOKONSTRIKTOREN (RHINOLOGIKA)
4.9.1 ALPHA-SYMPATHOMIMETIKA
Die α-Sympathomimetika bilden die größte therapeutische Gruppe unter den Rhinologika. In
Form von Nasentropfen, Nasensprays oder Nasengelen spielen sie besonders in der Selbst-
medikation eine wichtige Rolle. Am häufigsten werden die Imidazolinderivate Xylometazolin,
Oxymetazolin sowie Tramazolin und Naphazolin angewendet.
Der Dauergebrauch von α-Sympathomimetika hat außerdem eine Schädigung der Nasen
schleimhaut (besonders des Flimmerepithels) zur Folge und kann die physiologischen
Funktionen der Nasenschleimhaut erheblich einschränken. Die Symptome können durch
Benzalkoniumchlorid, das manchen Nasalia als Konservierungsmittel zugesetzt ist, v erstärkt
werden. Die Rhinitis medicamentosa kann weiterhin zur Entwicklung von chronischer S
inusitis,
Otitis media, Nasenpolypen oder atrophischer Rhinitis prädisponieren.
Eine Rhinitis medicamentosa tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen auf, wobei vor allem
Erwachsene jungen bis mittleren Alters betroffen sind.
32
Untersuchungen zu Häufigkeit, Risikopopulationen und Konzepten der Vermeidung von
Medikationsfehlern und Missbrauch dieser Arzneimittelgruppe fehlen bislang.
Der Nutzen einer langsamen Dosisreduktion der abschwellenden Nasalia mit der Empfehlung,
das Arzneimittel jeweils nur in einem Nasenloch anzuwenden („Einloch-Methode“), ist nicht in
randomisierten Studien untersucht.
Bei Verdacht auf Übergebrauch oder Missbrauch von vasokonstriktorischen Nasalia ist
daher ein individueller Beratungsansatz zu empfehlen. Sie sollten in der geringst wirksamen
Konzentration eingesetzt und der Patient zur optimalen Applikation beraten werden. Ggf. sind
Einzeldosisapplikationen empfehlenswert.
Der Gebrauch von Ephedrakraut in Form von Teeaufgüssen als „Herbal Ecstasy“ wird
auf v ielen Internet-Seiten propagiert. Die Droge enthält das psychotrope, a
mphetaminartig
wirkende Alkaloid Ephedrin (siehe 4.6.3). Unerwünschte Wirkungen sind Unruhe, Schlaf
störungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Miktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen, zum Teil
starker Blutdruckanstieg sowie die Entwicklung einer Abhängigkeit. In den USA wurden
etliche Todesfälle mit der exzessiven Einnahme von Ephedrakraut in Verbindung gebracht.
Als Stammpflanzen gelten Ephedra sinica STAPF (Ma Huang), Ephedra shennungiana TANG
sowie andere Ephedra-Arten. Wegen des zunehmenden Missbrauchs wurden Ephedra-A rten
2006 in Deutschland der Verschreibungspflicht unterstellt. Im Juni 2007 gab das BfArM
bekannt, dass Ephedra-Arten auch der Überwachung nach dem Grundstoffüberwachungs-
gesetz unterliegen, weil die Droge in großem Umfang für die illegale Amphetamin-Herstellung
eingesetzt wurde. Für die Apotheke kommt höchstens noch die Abgabe auf ärztliche
Verordnung in Betracht.
33
Dosen von 200–500 Mikrogramm entfaltet. Es kann schwere Psychosen hervorrufen. Zu
Missbrauchszwecken wird die Droge geraucht oder gekaut. Auch hier geht aus dem Internet
hervor, dass die Droge in einschlägigen Kreisen verbreitet ist. Seit dem 01.03.2008 ist Salvia
divinorum ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel.
Vor dem Hintergrund des Alkoholgehaltes von Arzneimitteln können sich in der Apotheke
auch Gesprächssituationen ergeben, die sehr direkt eine Alkoholabhängigkeit oder einen
problematischen Alkoholkonsum thematisieren. In dieser Situation sollte die heilberufliche
Verantwortung von Apotheken dahingehend wahrgenommen werden, auf den individuellen
Informationsbedarf einzugehen und auf die speziellen (wohnortnahen) Beratungsangebote für
Menschen mit Alkoholproblemen und für ihre Angehörigen hinzuweisen. Hinweise zu Anlauf-
stellen und weiterführende Informationen dazu finden sich am Ende dieses Leitfadens.
34
5. Was muss die Apothekerin /
der Apotheker tun?
In Paragraph 17 Absatz 8 der ApBetrO ist verankert, dass das pharmazeutische P
ersonal
einem erkennbaren Arzneimittelmissbrauch in geeigneter Weise entgegentreten muss. „Bei
begründetem Verdacht auf Missbrauch ist die Abgabe zu verweigern.“ Wie ein Missbrauch
zu erkennen ist, wurde im vorangegangenen Abschnitt ausgeführt. Begründet ist der
Missbrauchsverdacht, wenn bei sorgsamer Abwägung aller Umstände zu befürchten ist,
dass das verlangte oder verschriebene Arzneimittel nicht bestimmungsgemäß, sondern
mit gesundheitsgefährdenden Folgen angewandt wird. Was jedoch ist unter „geeigneten
Maßnahmen“ zu verstehen?
Ein wichtiger Schritt ist die Information der Beteiligten. Bei verschreibungspflichtigen Arznei-
mitteln ist es sinnvoll, dass sich die Apotheke – nach einer Rücksprache mit dem Patienten –
mit dem verschreibenden Arzt in Verbindung setzt. Bei einem Missbrauch von nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist eine Beratung des Patienten erforderlich. Diese
Beratung ist in Zusammenhang mit Paragraph 20 Absatz 1 der ApBetrO zu sehen, der eine
Information des Patienten im Hinblick auf die Arzneimittelsicherheit fordert. Dem Patienten
sollten die Risiken des schädlichen Gebrauchs und die in Frage kommenden m
edikamentösen
und nichtmedikamentösen Alternativen dargelegt werden.
Führt die Beratung und Information nicht zum Erfolg, muss die Abgabe des Arzneimittels
verweigert werden. Ein Kontrahierungszwang besteht in diesen Fällen also nicht.
Des Weiteren hat die Apotheke aber auch Pflichten bei der Dokumentation von Missbrauchs-
fällen: Nach Paragraph 21 ApBetrO hat der Apothekenleiter organisatorisch sicherzustellen,
dass das Personal der Apotheke ihn oder einen von ihm beauftragten Apotheker über einen
festgestellten Arzneimittelmissbrauch unverzüglich informiert. Es muss geprüft werden, ob
daraufhin Maßnahmen erforderlich sind.
Bei einem Verdacht für eine missbräuchliche Verwendung kommt zudem eine a
nonymisierte
Meldung an die AMK in Betracht. Hierzu sollte der UAW-Berichtsbogen der AMK verwendet
und vorzugsweise online übermittelt werden. In Zweifelsfällen wird eine direkte Kontakt
aufnahme der Apotheke mit der AMK empfohlen:
E-Mail: [email protected]
Telefon: 030 40004-552
Fax: 030 40004-553
35
Die AMK prüft die Meldung und gibt sie gegebenenfalls an die zuständige Behörde weiter, in
der Regel das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM, Bonn). Auf diese
Weise geht die Information nicht verloren und kann dazu beitragen, dass ein Abhängigkeits-
oder Missbrauchsrisiko eines Arzneimittels frühzeitig erkannt wird.
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen arbeiten häufig mit Ärzten zusammen, die Erfahrung
in der Suchtbehandlung haben. Die Apotheken sollten sich daher über die betreffenden
Anlaufstellen und Ärzte in ihrer Nähe informieren und ihre Patienten mit Missbrauchs
problemen rasch mit den für sie besonders geeigneten Adressen versorgen.
Denjenigen Patienten, die sich zunächst in Ruhe informieren möchten, kann einer der im
A nhang genannten Patientenratgeber empfohlen werden.
36
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43
8. Anlaufstellen und Informationsquellen
8.1 ADRESSEN
44
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe – NAKOS Nationale Kontakt- und I nformationsstelle
B undesverband e. V. zur Anregung und Unterstützung von
Untere Königsstraße 86 S elbsthilfegruppen
45
8.2 BÜCHER / BROSCHÜREN FÜR PATIENTEN UND
ANGEHÖRIGE
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (Hrsg.). Suchtprobleme im Alter, Informationen und
Praxishilfen. 8. Auflage. Hamm, 2016.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (Hrsg.). „Immer mit der Ruhe …“ Nutzen und
Risiken von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Hamm, 2013.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. und Barmer GEK (Hrsg.). Informationen und Hilfen
für ältere Menschen – Medikamente sicher und sinnvoll gebrauchen. Hamm, 2010.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. und BKK Bundesverband (Hrsg.). Schlaf- und
Beruhigungsmittel am Arbeitsplatz – Informationen und Hilfen für betriebliche Multiplikatoren.
Hamm, 2007.
46
8.3 WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Bachmann M, El-Akhras A. Lust auf Abstinenz. Ein Therapiemanual bei Alkohol-, Drogen- und
Medikamentenabhängigkeit. Springer, Berlin 2014.
Soyka M, Batra A, Heinz A et al. (Hrsg.). Suchtmedizin. Urban & Fischer / Elsevier.
Voraussichtliches Erscheinungsdatum 06 / 2018.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) (Hrsg.). Die Sucht und ihre Stoffe – Eine
Informationsreihe über die gebräuchlichen Suchtstoffe (PDF-Faltblattserie) unter www.dhs.de
www.dhs.de/informationsmaterial/bestellung.html (Auswahl):
»» Cannabis
»» Schmerzmittel
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Herausgeber
Bundesapothekerkammer
Unter den Linden 19 – 23
10117 Berlin