PLS SekretmanagementInhalationSauerstofftherapie24 0
PLS SekretmanagementInhalationSauerstofftherapie24 0
Inhalation
Sauerstofftherapie
• Atemtherapeutische Maßnahmen
• Die Sauerstofftherapie
• Reinigen
• Erwärmen
• Anfeuchten
Erstellungsjahr Abb.: Schönhofer B. et.al. AWMF S2k Leitlinie Prologiertes Weaning 2019 Erstellungsjahr
Erstellungsjahr Erstellungsjahr
Was ist die Mukoziliäre Clearance? Aufbau der Bronchialschleimhaut
• Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien Schleim ist zweischichtig aufgebaut
• Flimmerepithel kleidet die Atemwege aus • Obere Gelschicht
Zähflüssig, klebrig -> Fremdkörper haften an
• Becherzellen bilden tägl. ca. 10 – 20 ml Schleim
• Hauptbestandteile: • Untere Solschicht
Dünnflüssig, wässrig -> ermöglicht die Bewegung
95 % H2O der Flimmerhärchen
2 % Eiweiße (für die Viskosität verantwortlich)
3 % Epithelien, Immunzellen, Mikroorganismen, Staub
• Fremdkörper werden mit 1 mm bis 2 cm/min rachenwärts transportiert
Erstellungsjahr Erstellungsjahr
Erstellungsjahr Erstellungsjahr
Mukoziliäre Dysfunktionen Erkrankungen mit gestörter Sekretclearance
• Pathologische Schleimzusammensetzung z.B.
• Obstruktive Atemwegserkrankungen
• bei Mukoviszidose
• Gestörte Zilienfunktion z.B. • Asthma bronchiale
• Mikroorganismen und Entzündungsmediatoren • COPD
• hohe Sauerstoffgaben über längere Zeiträume
• Cystische Fibrose / Mukoviszidose
• (teilweise) Zerstörung der Schleimhaut incl. Flimmerepithel z.B.
• nach langjährigem Rauchen • Bronchiektasen
• durch Umweltschadstoffe
• Primär zilliäre Dysfunktion
Atemgasklimatisierung Atemgasklimatisierung
-> durch die Anfeuchtung steigt der Widerstand (Resistance) im HME stark an
• Bei jeder Form der Beatmung wird durch Anfeuchtung und Erwärmung der Einatemluft
ein Austrocknen der Bronchialschleimhaut und ein Eindicken des Sekretes verhindert sive
Tus nce
• Evtl. zwischen HME und aktiver Anfeuchtung wechseln, z. B. ara
Cle
• Tags HME und nachts aktive Anfeuchtung
Bild: Getty Images Aufbau eines hohen Ausatemgasflusses unter fortgesetzter Anspannung der
Ausatemmuskulatur
Wichtige Faktoren für ein effektives Husten Wichtige Faktoren für ein effektives Husten
• Das Sekret muss viskös sein, nicht zu flüssig nicht zu zäh • Je höher der Hustenspitzenfluss (peak cough flow, PCF), desto
effizienter der Hustenstoß
• Lumenänderungen der Trachea scheren Sekrete ab • Normwerte und Abweichungen des Hustenspitzenflusses:
• PCF >360 l/min
• Thixotropie verflüssig Sekret
• PCF <250-270 l/min -> Gefahr der Dekompensation der Hustenkapazität
• In sitzender Position ist der Hustenstoß am wirkungsvollsten bei Infekt (Sancho et al.,2007)
• Bei PCF <160 l/min plus anhaltender Hypoxämie (SpO2 < 95%) besteht bei
-> Mobilisation ALS Patienten eine hohe Gefahr des Versterbens bzw. die Notwendigkeit
der Tracheotomie, wenn nichtinvasive Maßnahmen der Sekretexpektoration
nicht effektiv sind (Bach et al., 2004)
Ronny Wohlrab
13.12.24
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Inhalation
• weniger Nebenwirkungen.
Nachteile der inhalativen Medikamentenapplikation: Anforderungen an die Inhalation
Nachteile der inhalativen Applikation kommen vor allem bei der Anwendung von Viele verschiedene Faktoren sind wichtig:
Dosieraerosolen (MDI) oder Pulverinhalatoren (DPI) zum Tragen:
o Ausreichende Fähigkeit zu forcierter Inspiration nötig. • Deposition im gewünschten Abschnitt der Atemwege.
o Gute Koordination notwendig. • hohe Effizienz bzgl. Deposition → geringe Wirkstoffmengen notwendig.
• Verabreichung von reproduzierbaren Dosen.
Prinzipiell auch bei Feuchtinhalationen über den Mund:
• leichte Handhabbarkeit.
o Lokale Nebenwirkungen wie Mundsoor, Mundtrockenheit, Heiserkeit... • kurze Behandlungsdauer.
• minimales Risiko für Patient und Therapeut.
• Schutz der Umwelt → die Ozonschicht schädigende Treibgase, Plastikabfall etc.
• Kosten-Effektivität
Dieser große Vorteil tritt aber nur dann zu Tage, wenn die Inhalation
• regelmäßig über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wird
https://www.google.de/search?q=Aerosolmedizin&tbm
https://www.youtube.com/watch?v=WgCuP36dikI
Ronny Wohlrab
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Deposition
Von drei physikalische Faktoren abhängig
Impaktion
Sedimentation
Diffusion
Beruht auf der Tendenz von Teilchen, der
Schwerkraft zu folgen Beruht auf der Brown´schen
Molekularbewegung
Ronny Wohlrab
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Inhalation Dosieraerosole
Insgesamt kann gesagt werden…
Aerosol:
• Die Menge, in der ein Wirkstoff an einem bestimmten Ort gelangt nennt man Deposition. Mischung aus einem Gas und einer fein verteilten Flüssigkeit oder einem
fein verteilten Feststoff.
Kann …
• Die Deposition hängt von der Partikelgröße des Wirkstoffes bzw. des Aerosols ab
- mechanisch
- elektrisch oder
• Die Deposition hängt stark von der Inspirationsgeschwindigkeit des Wirkstoffes bzw. des
- durch Treibgas erzeugt werden
Aerosols ab
Dosieraerosol:
• Bei Atemwegserkrankungen sind in der Regel die großen und kleinen Bronchien der
gewünschte Depositionsort Darreichungsform für Arzneimittel, die zur Inhalation bestimmt sind. Der
Wirkstoff wird in portionierten Dosen als Aerosol freigesetzt.
- Tröpfchengröße liegt zwischen 0,5 – 6 µm und
• Egal bei welcher Inhalationsform liegen die bestmöglichen Depositionsraten des
- ist klein genug um in die Bronchien zu gelangen
Wirkstoffes im Bronchialsystem zwischen 20% und 40%
Vorteile von Dosieraerosolen Verschiedene Arten von Dosieraerosolen
• Schneller Wirkungseintritt • Dosieraerosol mit Treibgas ohne Inhalationshilfen
• Lokale Anwendung und geringe Belastung des Gesamtorganismus durch das Medikament • Dosieraerosole mit Treibgas und Inhalationshilfe
• Gezielte Dosierung am Erkrankungsort (Spacer)
• Leichte Handhabung, kaum technischer Aufwand • atemzuggesteuerte Dosieraerosole
• Pulverinhalator
Dosieraerosole kommen hauptsächlich bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz wie
- Asthma bronchiale
- COPD
- Mukoviszidose
- Bronchiektasen
è Antientzündliche Substanzen
Fachpflege Außerklinische Intensivpflege, Christine Keller (Hrsg.); S. 255
Ronny Wohlrab
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• Die Wirkung von Spray mit bronchienerweiterten Substanzen tritt schnell ein –
wichtig zur Behandlung akuter Asthmaanfälle.
www.youtube.com/user/Atemwegsliga
www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html
Ronny Wohlrab
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• elektrisch betriebene Druckluftvernebler sind einfache und Mikropumpenvernebler: Spezieller Aerosolgenerator, der ohne Kompressor-
mobile Inhalationsgeräte oder Ultraschalltechnik ein Niedriggeschwindigkeits-Feinpartikelaerosol
• Nachteil: è Kompressor sehr geräuschintensiv erzeugt.
è Ultraschallvernebler/ Mikropumpenvernebler können im Rahmen
der Beatmung zum Einsatz kommen, da sie Druck, Flow oder
è Anwendung erfolgt nach Herstellerangaben
Volumen nicht beeinflussen!
è Inzwischen sind verschiedene Systeme z.B. Multisonic® oder
ACHTUNG:
Aeroneb® auf dem Markt mit unterschiedlichen Varianten und
Nicht bei geschlossenem Beatmungssystem verwenden!!!!!
Zubehör.
Die Beeinflussung von Druck, Flow und Volumen durch den
è Können auch spontan atmende Pflegekunden verwenden
Kompressor des Verneblers stellt für den Pflegekunden ein nicht è Sind geräuscharm
kalkulierbares Risiko dar.
Fachpflege Außerklinische Intensivpflege, Christine Keller (Hrsg.); S. 256 Fachpflege Außerklinische Intensivpflege, Christine Keller (Hrsg.); S. 256
Komplikationen bei der Inhalation
o Infektionsgefahr der oberen und unteren Atemwege
Pflegefachkräfte sind im Rahmen der Einweisung in das Beatmungsgerät, • Durch unhygienischen Umgang mit dem Vernebler, Verneblerzubehör und der Inhalationslösung.
einem „Anlage-1-Gerät“, auch in die Anwendung eines • Deshalb immer Hygieneprinzipien nach Herstellerangaben und Hygienestandard unbedingt einhalten.
o unerwünschte Wirkungen und Überdosierung
Ultraschallverneblers einzuweisen, einschließlich Handling und Wechsel • v.a. wenn die Dosierung und Häufigkeit der Inhalation überschritten ist.
des Schlauchsystems. Jede Pflegekraft hat zudem die Verpflichtung die • Pflegekunden während und nach der Inhalation beobachten, besonders wenn er die ersten Male
inhaliert
Gebrauchsanweisung zu lesen.
o Sekretstau in den Atemwegen
• durch unzureichendes Entfernen der Sekrete aus den Atemwegen.
• Nach der Inhalation immer die verflüssigten Sekrete durch Absaugen entfernen bzw. den
Pflegekunden beim Abhusten unterstützten.
Anwendungsfehler Anwendungsfehler
• Hustenmittel
Entscheidend für den Erfolg einer è Antitussiva unterdrücken den Hustenreiz, z.B. Paracodein®
Inhalationstherapie ist primär è Expektoranzien (Mukopharmaka), lokal und systemisch wirkend, sind
nicht der WIRKSTOFF sondern die sog. Schleimlöser bzw. Arzneimittel, die das Abhusten von Schleim
patientengerechte FORM der Inhalation aus dem Bronchialsystem fördern
è Unterschieden wird zwischen
è Sekretolytika wie z.B. Bronchicum®, Mukolytika wie z.B.
Mucosolvan®
è Sekretomotorika (ϐ2-Sympathomimetika) wie z.B. Berotec®
Der Wirkstoff Theophyllin ist zwar als effektiv in einer Langzeittherapie einzuordnen, wird aber
• Bronchodilatatoren aufgrund seiner systemischen Wirkung und der geringen therapeutischen Breite erst als
• Antiphlogistika Bronchodilatator der 3. Wahl empfohlen.
• Mukopharmaka und Antitussiva
Ronny Wohlrab
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Sekretexpektoration:
• Simuliert den Hustenstoß durch Aufbau von Über- und Unterdruck bis
• Vergrößerung des maximalen exspiratorischen Gasflusses +45mbar bzw. -45mbar
• Einschränkungen bei der Anwendung:
• Positionierung
• Patienten mit bulbärer Lähmung können auf Überdruck mit einer paradoxen
• Husten / Huffen Engstellung der Stimmbänder reagieren, so dass die Füllung der Lunge mit Luft nicht
mehr effektiv ist.
• Manuell assistiertes Husten • Bei ausgeprägter Schwäche der bulbären Muskulatur -> Gefahr des Kollaps des
Rachenraumes bei Erzeugung des Unterdrucks
• Mechanischer Insufflator/Exsufflator (Cough Assist) • Patienten mit Emphysemblasen: Gefahr eines Pneumothorax
Sekretexpektoration:
• Zunahme des exspiratorischen Volumens
• Oszillationstherapie
• Lagerung / Positionierung
• Endobronchial oszillierende Systeme (Flutter, RC-Cornet, Acapella)
• CPAP
• Intrapulmonarypercussiv Ventilation
• PEP Systeme (Positive Expiratory Pressure)
• Transthorakale Oszillationen (z.B. High frequency chest wall oscillation)
RC Cornet plus
„THE VEST“ Maßnahmen zur Verbesserung der
• Bronchoskopie
Ventilations-Perfusionsverhältnis
ATEMTHERAPEUTISCHE
LAGERUNGEN
Ventilations-Perfusionsverhältnis Atemtherapeutische Lagerungen
• Mobilisation:
• Bereits nach einer Woche Immobilität: Kraftverlust von bis zu 40% möglich
• Entstehung von Sekundärkomplikationen durch mangelnde Mobilisationà Sturz, Thrombose,
Dekubitus, Kontrakturen, Delir, soziale Isolation, Muskelatrophie, Kraftverlust, Bewegungs- und
Ausdauerverlust, Pneumonie, unzureichende Ventilation
• Mobilitätsstatus erheben („Über- und Unterforderungen“ des Patienten vermeiden)
• Systematische, stufenweise Anpassung mobilitätsfördernder Maßnahmen: Lagerung im Bett,
Bettsitz, dann auf die Bettkante, dann auf den Stuhl etc.
• Mobilisationsfrequenzen/-intensität erhöhenà individuell betrachten und mit Arzt gemeinsam
festlegen
Mikrolagerungen:
Lage Durchführung Wirkweise
Spitze der beiden Kissen Dehnung der unteren • Der gesunde, liegende Mensch führt in einer Stunde zwischen 8 und 40 Mikrobewegungen durch
befindet sich im Sakral- Lungenabschnitte. Förderung der
V bereich. Hals/Wirbelsäule seitlichen Thoraxbereiches • Patient wird nur minimal bewegt, dadurch bietet sich die Möglichkeit schnell und sanft
liegen frei
Spitze der beiden Kissen Dehnung der oberen Lungen-
Lageveränderungen durchzuführen
A befinden sich im oberen spitze
Halswirbelsäulenbereich • Bei kleinsten Schwerpunktverlagerungen wird schon eine (geringe) prophylaktische Wirkung erzielt
Ein Kissen unterstützt die Dehnung des gesamten Brust-
Wirbelsäule, das zweite korbs und Belüftung aller • Dient der zeitweiligen Entlastung, ersetzt aber nicht das regemäßige Umpositionieren!
T Kissen die Schultern, Lungenabschnitte
Rippen liegen frei
• Häufigkeit und Kontinuität können gesteigert werden und zur Vorbereitung zur Mobilisation eingesetzt
Nicht zu pralles Kissen Gleiche Wirkung wie bei T-
unter der Wirbelsäule, Lagerung werden
I Kopf mit kleinem Kissen
unterstützen
Nicht geeignet für Patienten mit Beschwerden der Wirbelsäule / • Kopftieflage ist bei Früh- und Neugeborenen kontraindiziert, da die Gefahr der
Hüfte!
Hirndrucksteigerung mit der Folge einer Hirnblutung zu groß ist
Atemtherapeutische Lagerungen Atemtherapeutische Lagerungen
begleitende Interventionen begleitende Interventionen
Lagerungsdrainagen Lagerungsdrainagen
Lagerungsdrainagen Lagerungsdrainagen
Lagerungsdrainagen Lagerungsdrainagen
Grundlagen der Sauerstofftherapie
Medizinischer Sauerstoff:
• Sauerstoff für medizinische Zwecke, in einer Konzentration von mind. 99,5 %.
• Ist ein Arzneimittel und darf nur auf ärztliche Anordnung verabreicht werden.
Ausnahmenè Notfallsituation
SAUERSTOFFTHERAPIE Sauerstofftherapie:
• Verabreichen von O2 in einer Konzentration, die höher ist als die Sauerstoffkonzentration der Luft mit 21%.
• Vor allem zur Behandlung der Hypoxämie (verminderter Sauerstoffgehalt im Blut)
• Der Arzt ordnet an:
è Sauerstoffquelle
è Art der Verabreichung, z.B. mittels Sauerstoffbrille
è Menge, z.B. 2 l/min
è Dauer der Verabreichung, z.B. kontinuierlich, bei Bedarf; der Bedarf ist festzulegen und zu definieren
Eine Sauerstoffkonzentration von 100% entspricht einer FiO2 von 1,0 bei 21%
https://www.air-be-c.de/sauerstofftherapie/fluessigsauerstoff-lox/
fluessigsauerstoff-fuer-zuhause/
https://www.fenomed.shop/notfallmedizin/versorgung/sauerstoff/
Die ersten beiden liefern medizinisch reinen Sauerstoff. In Krankenhäusern und Pflegeheimen
speisen meist sehr große Flüssigsauerstofftanks außerhalb des Gebäudes die Wandanschlüsse zur
Entnahme von Sauerstoff.
Sauerstoffflaschen Sauerstoffflaschen
o Die Ventile von Sauerstoffflaschen nur von Hand betätigen und nur langsam öffnen. o Sauerstoffflaschen dürfen nicht mit brennbaren Stoffen zusammen gelagert werden.
Lagerort gut durchlüften.
o Ventilöffnung und Handrad immer vom Körper weg gerichtet halten.
o Sauerstoffflaschen vor gefährlicher Erwärmung (über 50° C) z.B. durch Heizkörper
o Einstellbare Druckminderer müssen immer entlastet sein (Druckeinstellschraube ganz schützen.
herausdrehen), bevor sie mit Drucksauerstoff beaufschlagt werden
o Flaschen mit Schäden keinesfalls benutzen-Lieferanten informieren und zurück geben
o Sauerstoffflaschen gegen Umfallen oder Herabfallen sichern (z. B. mit Ketten oder
Bügeln). Flaschen nicht werfen. o Sauerstoffflaschen dürfen, außer bei Anwendung, nur mit zugelassenem Ventilschutz
(z.B. Flaschenkappe) transportiert werden
Sauerstoffflaschen Sauerstoffflaschen
Diese Armatur erlaubt es, Sauerstoff mit der gewünschten
Flussrate zu entnehmen. Vorteile: Nachteile:
Aufgrund der genormten und nur für Sauerstoffflaschen
passenden Gewinde ist es nicht möglich eine andere Armatur o Es ist keine Stromquelle nötig und es o Sie sind häufig nachzufüllen
zu montieren. gibt keine Geräuschbelästigung.
In leeren Flaschen Restüberdruck von mindestens 0,5 bar o Eine 10 Liter – Flasche z.B. hält bei einer
o Sauerstoffflaschen sind v.a. für den Entnahme von 2l/ min nur ca. 16
belassen. Die Flaschen sind innen mit einer Folie ausgekleidet, Notfall, den Transport und als Stunden
die sonst zusammenfällt Reservesystem geeignet.
• Speicher keinen Sauerstoff, sondern entnehmen ihn aus der Raumluft; „filtern“ ihn Präoxygenierung:
aus der Raumluft o Beim Einsatz eines Sauerstoffkonzentrators zur Präoxygenierung beginnt die
• Konzentration saugt Luft über einen Grob- und einen Feinfilter und presst sie Präoxygenierungszeit also erst nach 5 Minuten Betrieb.
durch ein Molekularsieb o Eine O2 -gabe von 100% ist nicht möglich, da die maximale Flussrate nicht ausreicht.
• Sieb scheidet O2 ab- Stickstoff bleibt im Filter hängen
o Zusätzlich gilt: „Je höher die Flussrate, umso geringer die O2 – Konzentration.
• Ist der Filter gesättigt, schaltet das Gerät auf einen Zweiten um
und der Erste wird regeneriert
• Nach dem Einschalten benötigt der Konzentrator 3-5min,
um die volle Leistung zu erreichen
Sauerstoffkonzentratoren
Vorteile: Nachteile: Sauerstoffleitungen und Sicherheit bei Feuer:
o Diese Geräte müssen nicht nachgefüllt o Sie benötigen Strom
werden o Nur vom Hersteller erlaubte Sauerstoffleitungen verwenden, da diese weniger schnell
o Sind relativ laut, unhandlich und schwer porös werden als normale Plastikschläuche.
o arbeiten selbstständig und kostengünstig
o erzeugen keinen Konstantflow, funktioniert o Die vom Hersteller angegebene maximale Schlauchlänge nicht überschreiten, weil sonst
o Ausnahme: Reinigung bzw. dem Austausch ähnlich einem Demand – Ventilè nicht für die eingestellte Flussrate nicht erreicht werden kann
des Grob- und Feinfilters alle Pflegekunden geeignet
(sonst wartungsfrei)
Sauerstoffkonzentratoren
Spätestens seit dem 01.07.2012 sollen neu in Verkehr gebrachte Geräte folgende • Ist ein Patient vital von der Sauerstoffgabe abhängig, muss für den Fall eines Stromausfalls
Anforderungen erfüllen: ein redundantes System zur Verfügung stehen.
o Vorrichtungen, die das Eindringen von Feuer in das Gerät am Ausgangsanschluss
verhindert • Normalerweise kommen hier Sauerstoffflaschen zum Einsatz.
o System, das die Sauerstoffzufuhr bei Zündung des Zubehörs stoppt, sog. Firesafe –
Ventile, Einsatz möglichst nah am Pflegekunden • Die Menge ist so auszulegen, dass der Sauerstoff für mehrere Stunden reicht.
Hersteller sollen Geräte nachrüsten, z.B. im Rahmen einer Wartung. Eigentümer und
Betreiber der Geräte sind aufgefordert, die Umrüstangebote für die Geräte wahrzunehmen.
Es wäre wünschenswert, dass auch Sauerstoffflaschen und Flüssigsauerstofftank mit einem
solchen Ventil ausgestattet würden.
Flüssigkeitssauerstofftank Flüssigkeitssauerstofftank
• O2 in tief kalt verflüssigtem Zustand hat eine sehr niedrige Temperatur (- 183° C), Vorteile: Nachteile:
wodurch es bei Hautkontakt zu sogenannten Kälteverbrennungen kommt. • Ein Auffüllen ist nur 1 – 3 mal pro Monat • Spezialfirma muss den
notwendig, je nach Verbrauch Flüssigsauerstofftank befüllen
• Bereits eine geringe Menge von verflüssigtem Sauerstoff führt bei Verdampfung zur • Strom ist nicht erforderlich und • Höhere Kosten
Bildung einer großen Menge an gasförmigem Sauerstoff. • Es gibt keine Geräuschbelästigung • Besteht die Gefahr der Kälteverbrennung
• Kleine transportable Behälter, „Stroller“ lassen sich beim Hantieren mit Flüssiggas
• Daher kann das Auslaufen von flüssigem Sauerstoff rasch eine gefährliche am großen Tank selbst befüllen
• „Stroller“ haben ein Volumen von 0,6 oder 1,2
Sauerstoffanreicherung verursachen. Liter, d.h. in einem vollen 0,6 l Behälter stehen ca.
500 l Sauerstoff zur Verfügung
• 1 Liter flüssiger O2 ergeben ca. 860 Liter gasförmigen O2
• Auf gar keinen Fall versuchen mit bloßen Händen zu reparieren, es drohen • Nach einem Aufenthalt in möglicherweise sauerstoffangereicherter Atmosphäre ist
Kälteverbrennungen. die Kleidung sehr sorgfältig zu lüften, denn der Sauerstoff haftet sehr gut in der
Kleidung. Eine Zündquelle, z.B. eine brennende Zigarette, könnte einen Kleiderbrand
• Zur schnellen Abhilfe bei Vereisen eine Tasse warmes Wasser über die vereiste Stelle verursachen
gießen. Im Anschluss sofort die Lieferfirma verständigen.
• Partikel, z. B. Kleberückstände von Pflastern, können zur Zündung des schnell
strömenden Sauerstoffs führen
• Öl und Fett (auch Salben, Gels und Desinfektionsmittel) können bei Kontakt mit • über Trachealkanüle bei spontan atmenden Pflegekunden
schnell strömenden Sauerstoff explosionsartig reagieren • viele HME (künstliche Nase) bieten die Möglichkeit zum Verabreichen von Sauerstoff, ebenso
Sprechventile
• über die Trachealkanüle bei beatmeten Pflegekunden
• Sauerstoffzuleitung am vorgesehenen Anschluss am Heimbeatmungsgerät anschließen
Langzeit - Sauerstofftherapie Grundsätzliches zur Langzeit - Sauerstofftherapie
(engl. Long Term Oxygene Therapy; LTOT): • Indikationen:
Dauerhafte Gabe von Sauerstoff über mindestens 16 Stunden täglich, als auch die
Sauerstoffgabe nur bei körperlicher Belastung • chronische Hypoxämie trotz adäquater Therapie und Vermeiden aller inhalativen Noxen
• arterielles PaO2 (arterielle Sauerstoffpartialdruck) in Ruhe, in einer stabilen
Krankheitsphase dreimal unter 55mmHg war
• bei Polyglobulie (zu viele Erythrozyten), Cor pulmonale (vergrößertes rechtes Herz als
Ziele: Folge einer Lungenerkrankung) indizieren Werte PaO2 zwischen 55-60mmHg eine LTOT
o Ansteigen der Sauerstoffkonzentration in der Lunge
o Erweitern der Lungengefäße und Drucksenkung im Lungenkreislauf • eine asymptomatische Hyperkapnie vor Einleiten oder während der LTOT stellt keine
o Seigern der Pumpfunktion des Herzens Kontraindikation dar
o Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut und im Gewebe
o Verbessern der Fließeigenschaften des Blutes
• Anwendungszeit:
o Verbessern der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, auch durch einen besseren
Schlaf
• mind. 16h/ tgl. bis u 24 h/ tgl. oder je nach BGA und Klinik è Symptom adaptiert
o Stabilisieren des Krankheitsverlauf
o Reduzieren und Verkürzen der Krankenhausaufenthalte. • Kooperation des Pflegekunden ist Voraussetzung
Häufig klagt der Pflegekunde über: • Zu hohe Sauerstoffkonzentration kann die Atemwege und das Lungengewebe schädigen:
• wird dieser aber nun mit einer O2 Therapie behoben, entfällt dieser letzte Atemanreiz èNotfallmaßnahmen einleiten è AmbuBeutel
• die Atmung wird oberflächlicher bis hin zum Atemstillstand
• im schlimmsten Fall droht eine extreme Hyperkapnie mit der Gefahr der CO2 – Narkose
Aber: Jeder Patient bekommt soviel Sauerstoff wie er benötigt um eine Hypoxämie zu vermeiden!!!
VIELEN DANK
für Ihre Aufmerksamkeit!