Friedhofsordnung Aktuell
Friedhofsordnung Aktuell
FRIEDHOFSORDNUNG
Aufgrund des § 5 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) in der Fassung vom 01.
April 1993 (GVBI. 1992 I S. 534), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.06.2002
(GVBI. 2002 I, S. 342) in Verbindung mit § 1 Abs. 2 Satz 2 des Gesetzes über das
Friedhofs- und Bestattungswesen vom 17. Dezember 1964 (GVBI. I S. 225), zuletzt
geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 04. November 1987 (GVBI. I, S. 193) hat
die Gemeindevertretung der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) in der Sitzung
vom 11.12.2003 für die Friedhöfe der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)
folgende
I. Allgemeine Vorschriften
§1
Diese Friedhofsordnung gilt für die nachstehend genannten Friedhöfe der Gemeinde
Poppenhausen (Wasserkuppe)
a) Landschaftsfriedhof Poppenhausen
§2
§3
(1) Die Friedhöfe dienen der Bestattung und der Pflege der Gräber im Andenken an
die Verstorbenen.
Die Bestattung derjenigen Personen, die bei ihrem Ableben Einwohnerinnen oder
Einwohner der Gemeinde waren, erfolgt in der Regel auf dem Friedhof des
Ortsteils, in dem sie zuletzt ihrem Wohnsitz hatten.
(3) Die Bestattung andere Personen bedarf der vorherigen Zustimmung der
Friedhofsverwaltung. Ein Rechtsanspruch auf Erteilung der Zustimmung besteht
nicht.
2
§4
(1) Ein Friedhof und Friedhofsteile können aus wichtigem Grund geschlossen oder
entwidmet werden.
(2) Durch die Schließung sind weitere Bestattungen nicht möglich. Durch die
Entwidmung geht die Eigenschaft des Friedhofs als Ruhestätte der Toten
verloren. Die Entwidmung ist erst mit Wirkung von dem Zeitpunkt an zulässig, zu
dem sämtliche Ruhefristen der auf dem Friedhof vorgenommenen Beisetzung
abgelaufen sind.
II. Ordnungsvorschriften
§5
Die Friedhöfe sind während der durch die Friedhofsverwaltung festgesetzten Zeiten
für den Besuch geöffnet. Die Öffnungszeiten werden durch Aushang an den
Friedhofseingängen bekanntgegeben. Sonderregelungen können durch die
Friedhofsverwaltung getroffen werden.
§6
(1) Jede Friedhofsbesucherin oder jeder Friedhofsbesucher hat sich der Würde des
Ortes entsprechend zu verhalten. Den Anordnungen des aufsichtsbefugten
Friedhofspersonals ist Folge zu leisten.
a) das Befahren der Wege mit Fahrzeugen aller Art, soweit nicht eine
besondere Erlaubnis hierzu erteilt ist; ausgenommen von diesem Verbot sind
Kinderwagen und Rollstühle sowie Fahrzeuge der Friedhofsverwaltung
c) an Sonn- und Feiertagen und in der Nähe einer Bestattung störende Arbeiten
auszuführen
g) Abraum und Abfälle aller Art außerhalb der hierfür vorgesehenen Plätze
abzulegen
Die Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen, soweit sie mit dem Zweck
des Friedhofs und der Ordnung auf ihm vereinbar sind.
§7
(2) Die Zulassung erfolgt auf Antrag. Zuzulassen sind Gewerbetreibende, die
(4) Die Friedhofsverwaltung kann die Zulassung davon abhängig machen, dass die
Antragstellerin oder der Antragsteller einen für die Ausführung ihrer oder seiner
Tätigkeit ausreichenden Haftpflichtversicherungsschutz nachweist.
(5) Die Zulassung erfolgt durch Ausstellung einer Berechtigungskarte, die bei der
Ausführung aller Arbeiten auf dem Friedhof mitzuführen und den
Aufsichtspersonen auf Verlangen vorzuzeigen ist. Die Berechtigungskarte wird
für fünf Kalenderjahre ausgestellt.
(7) Gewerbliche Arbeiten auf den Friedhöfen dürfen nur werktags innerhalb der
Öffnungszeiten ausgeführt werden. Die Arbeiten sind eine halbe Stunde vor
Schließung des Friedhofs, spätestens um 19.00 Uhr, an Samstagen und
Werktagen vor Feiertagen spätestens um 13.00 Uhr zu beenden. Die
Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen.
(8) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Materialien dürfen auf dem
Friedhof nur an den von der Friedhofsverwaltung genehmigten Stellen gelagert
werden. Bei Beendigung der Arbeiten sind die Arbeits- und Lagerplätze wieder in
Ordnung zu bringen. Gewerbliche Geräte dürfen nicht an oder in den Wasser-
Entnahmestellen des Friedhofs gereinigt werden.
§8
(1) Jede Bestattung ist unverzüglich nach Eintritt des Todes bei der
Friedhofsverwaltung unter Vorlage der erforderlichen Unterlagen anzumelden.
(2) Wird eine Bestattung in einer vorher erworbenen Wahlgrabstätte beantragt, ist
das Nutzungsrecht nachzuweisen. Soll eine Aschenbestattung erfolgen, so ist
eine Bescheinigung über die Einäscherung vorzulegen.
(3) Ort und Zeit der Bestattung werden durch die Friedhofsverwaltung festgelegt.
Dabei werden Wünsche der für die Bestattung sorgepflichtigen Personen nach
Möglichkeit berücksichtigt.
(4) Bestattungen finden von Montag bis Freitag (sowie samstags bis 11.00 Uhr)
statt. In begründeten Fällen sind mit Genehmigung der Friedhofsverwaltung
Ausnahmen zulässig.
§9
(1) Die Leichenhalle dient der Aufnahme der Leichen bis zur Bestattung. Sie darf nur
in Begleitung eines Angehörigen des Friedhofspersonals oder mit Zustimmung
der Friedhofsverwaltung betreten werden.
(2) Leichen müssen spätestens 36 Stunden nach dem Eintritt des Todes, jedoch
nicht vor Ausfüllung des Leichenschauscheines in die Leichenhalle des Friedhofs
oder eine sonstige verfügbare öffentliche Leichenhalle gebracht werden. Als
öffentliche Leichenhalle gelten die Leichenhallen von Krematorien,
Krankenhäusern, Bestattungsunternehmen und Pathologischen Instituten.
Feuchtigkeit ausgeschlossen ist. Die Särge dürfen nicht aus Metall, Kunststoff
oder sonstigen schwer vergänglichen Stoffen hergestellt werden.
(4) Die Särge werden spätestens 15 Minuten vor Beginn der Trauerfeier bzw. der
Bestattungszeit geschlossen und dürfen nicht mehr geöffnet werden. Bis dahin
können die Angehörigen den Verstorbenen, sofern keine gesundheitlichen oder
sonstigen Bedenken bestehen, nach vorausgegangener Absprache mit dem
Friedhofpersonal oder der Friedhofsverwaltung sehen.
(5) Die Gemeinde haftet nicht für den Verlust von Wertgegenständen, die den
Leichen beigegeben worden sind.
(7) Der Transport des Sarges zur Grabstätte erfolgt ausschließlich durch das
Friedhofspersonal, die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eines beauftragten
Beerdigungsinstitutes oder durch von Angehörigen beauftragte Personen.
§ 10
(1) Die Gräber werden nur durch das Friedhofspersonal bzw. durch Beauftragte der
Friedhofsverwaltung ausgehoben, geöffnet oder geschlossen.
(2) Die Tiefe der einzelnen Gräber beträgt von der Erdoberfläche (ohne Hügel) bis
zur Sargoberkante mindestens 0,90 m,
bis zur Urnenoberkante mindestens 0,50 m.
(3) Werden bei der Wiederbelegung einer Grabstätte beim Ausheben Leichenteile,
Sargteile oder sonstige Überreste gefunden, so sind diese sofort mindestens
0,30 m unter die Sohle des neuen Grabes zu verlegen.
(4) Die Ruhefrist bis zur Wiederbelebung einer Grabstelle beträgt für Leichen und
Aschen 30 Jahre. Auf Antrag kann eine Grabstätte bereits nach Ablauf von 25
Jahren abgeräumt werden.
§ 11
(1) Die Ruhe der Toten darf grundsätzlich nicht gestört werden.
(3) Alle Umbettungen werden von der Friedhofsverwaltung bzw. durch von ihr
Beauftragten durchgeführt. Die Friedhofsverwaltung bestimmt den Zeitpunkt der
Umbettung.
6
(4) Die Kosten der Umbettung und den Ersatz von Schäden, die an benachbarten
Grabstätten und Anlagen durch eine Umbettung entstehen, hat die
Antragstellerin oder der Antragsteller zu tragen.
IV. Grabstätten
§ 12
(1) Auf dem Friedhof werden folgende Arten von Grabstätten zur Verfügung gestellt:
a) Reihengrabstätten,
b) Wahlgrabstätten,
c) Urnenreihengrabstätten,
d) Urnenwahlgrabstätten,
e) Reihengrasgrabstätten,
f) Graswahlgrabstätten,
g) Urnenreihengrasgrabstätten,
h) Urnenwahlgrasgrabstätten.
(2) Es besteht kein Anspruch auf Erwerb des Nutzungsrechts an einer der Lage
nach bestimmten Grabstätte oder auf Unverträglichkeit der Umgebung.
§ 13
(2) Bei Streitigkeiten zwischen den Beteiligten über Rechte an Grabstätten, über die
Verwaltung oder Gestaltung einer Grabstätte oder eines Grabmals kann die
Friedhofsverwaltung bis zur gütlichen Einigung oder rechtskräftigen gerichtlichen
Entscheidung über diese Streitigkeiten die erforderlichen Regelungen treffen.
§ 14
(1) In jeder Grabstelle darf während des Laufs der Ruhefrist nur eine Erdbestattung
vorgenommen werden.
(2) Es ist zulässig, eine mit ihrem neugeborenen Kind verstorbene Mutter oder zwei
zur gleichen Zeit in ihrem ersten Lebensjahr verstorbene Kinder in einem Sarg
beizusetzen.
§ 15
A Reihengrabstätten
§ 16
Reihengrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen. Sie werden der Reihe nach
belegt und im Todesfall für die Dauer der Ruhefrist des zu Bestattenden zugeteilt. Ein
Wiedererwerb des Nutzungsrechts an einer Reihengrabstätte oder eine
Verlängerung des Nutzungsrechts ist nicht möglich.
§ 17
§ 18
(1) Über die Wiederbelegung von Reihengrabstätten, für die die Ruhefrist
abgelaufen ist, entscheidet die Friedhofsverwaltung.
(2) Das Abräumen von Reihengrabfeldern oder Teilen von ihnen vor der
Wiederbelegung ist 6 Monate vorher öffentlich und durch ein Hinweisschild auf
dem betreffenden Grabfeld bekanntzumachen.
B Wahlgrabstätten
§ 19
(1) Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, an denen auf Antrag ein
Nutzungsrecht für die Dauer von 40 Jahren (Nutzungszeit) verliehen wird. Auf
8
(2) Es werden ein- und zweistellige Wahlgrabstätten abgegeben. Nach Ablauf der
Ruhefrist einer Leiche kann in der betreffenden Grabstelle eine weitere
Beisetzung erfolgen, wenn die restliche Nutzungszeit die Ruhefrist erreicht oder
ein Nutzungsrecht mindestens für die Zeit bis zum Ablauf der Ruhefrist wieder
erworben worden ist.
(3) Das Nutzungsrecht entsteht mit Aushändigung der Verleihungsurkunde. Die oder
der Nutzungsberechtigte hat das Recht auf Beisetzung nach seinem Ableben
sowie im Falle des Erwerbs einer mehrstelligen Wahlgrabstätte das Recht auf
Beisetzung ihrer oder seiner verstorbenen Angehörigen in dem Wahlgrab.
Angehörige im Sinne dieser Bestimmung sind:
1. Ehegatten
2. Verwandte auf- und absteigender Linie , angenommene Kinder und
Geschwister
3. Ehegatten der unter Abs. 3 Nr. 2 bezeichneten Personen
Die Beisetzung anderer Personen in dem Wahlgrab bedarf der Einwilligung der
Friedhofsverwaltung.
(4) Das Nutzungsrecht an einer Wahlgrabstätte kann nur mit Einwilligung der
Friedhofverwaltung und nur auf Angehörige im Sinne des § 19 Abs. 3 übertragen
werden. Diese müssen zum Zeitpunkt der Übertragung des Nutzungsrechts
Einwohnerinnen oder Einwohner der Stadt/Gemeinde sein.
(5) Die Erwerberin oder der Erwerber eines Wahlgrabes soll für den Fall ihres oder
seines Ablebens ihre Nachfolgerin oder seinen Nachfolger im Nutzungsrecht
bestimmen. Diese oder dieser ist aus dem in § 19 Abs. 3 aufgeführten
Personenkreis zu benennen. Wird keine oder eine andere Regelung getroffen, so
geht das Nutzungsrecht in der in § 19 Abs. 3 genannten Reihenfolge auf die
Angehörigen bzw. Erben der verstorbenen Erwerberin oder des verstorbenen
Erwerbers über. Innerhalb der einzelnen Gruppen wird jeweils die oder der
Älteste nutzungsberechtigt. Das gleiche gilt beim Tod einer oder eines
Nutzungsberechtigten, auf den das Nutzungsrecht früher übergegangen war.
Jede Person, auf die ein Nutzungsrecht übergeht, kann durch Erklärung
gegenüber der Friedhofsverwaltung auf das Nutzungsrecht verzichten; dieses
geht auf die oder den nächsten Angehörigen bzw. Erben in der in § 19 Abs. 3
genannten Reihenfolge über.
9
(6) Das Recht auf Beisetzung in einer Wahlgrabstätte läuft mit der Nutzungszeit ab.
Während der Nutzungszeit darf eine Beisetzung jedoch nur stattfinden, wenn die
Ruhefrist für diese Beisetzung die Nutzungszeit nicht übersteigt oder ein
Nutzungsrecht mindestens für die Zeit bis zum Ablauf der Ruhefrist für diese
Beisetzung erneut erworben worden ist.
§ 20
C/D Urnengrabstätten
§ 21
a) Urnenreihengrabstätten
b) Urnenwahlgrabstätten
c) Grabstätten für Erdbestattungen mit Ausnahme der Reihengrabstätten
d) Urnenreihengrasgrabstätten
e) Urnenwahlgrasgrabstätten
(2) Urnenreihengrabstätten sind Aschengrabstätten, die der Reihe nach belegt und
im Todesfall für die Dauer der Ruhefrist zur Beisetzung einer Asche abgegeben
werden. Eine Verlängerung des Nutzungsrechts oder ein Wiedererwerb ist nicht
möglich.
§ 22
E/F/G/H Grasgrabstätten
§ 23
(3) Bei Grasgrabstätten erfolgt keine Bepflanzung der Grabstelle. Die Errichtung
eines Grabmales nach den Maßgaben dieser Satzung ist zulässig. Die
verbleibende Restfläche der Grabstelle wird mit Gras angesät und im Rahmen
der üblichen Friedhofspflege durch die Friedhofsverwaltung bzw. deren
Beauftragte gemäht.
§ 24
(1) Auf den Friedhöfen werden in gleichwertiger Lage Grabfelder, für die die
nachfolgend unter § 25 und § 26 genannten Gestaltungsvorschriften gelten,
eingerichtet.
§ 25
2. Auf den Grabstätten dürfen insbesondere zum Gedenken an die dort Ruhenden
Grabmale errichtet und sonstige Grabausstattungen angebracht werden.
Grabmale und sonstige Grabausstattungen müssen aus wetterbeständigem
Werkstoff hergestellt sein.
4. Die Mindeststärke der Grabmale beträgt ab 0,40 m bis 1,0 m Höhe 0,14 m,
§ 26
3) Politur und Feinschliff sind nur zulässig als gestalterisches Element für
Schriften, Ornamente und Symbole, die nur eine der Größe des Grabmals
angemessene Fläche einnehmen dürfen.
4) Schriften, Ornamente und Symbole sind auf Material des Grabmals in Art,
Ausführung und Größe abzustimmen.
5) Die Grabmale müssen aus einem Stück hergestellt sein und dürfen keinen
Sockel haben.
(2) Auf Grabstätten für Erdbestattungen sind Grabmale mit folgenden Maßen
zulässig:
Mindeststärke: 0,14 m
c) auf Wahlgrabstätten:
1) stehende Grabmale:
bb) bei zwei- und mehrstelligen Wahlgräbern sind auch folgende Maße
zulässig:
Mindesthöhe: 0,16 m
Es darf nicht mehr als 1/3 der Grabstätte durch Stein abgedeckt werden.
a) auf Urnenreihengrabstätten:
2) stehende Grabmale:
b) auf Urnenwahlgrabstätten:
(4) Grabeinfassungen jeder Art – auch aus Pflanzen – sind nicht zulässig, soweit
zwischen den Gräbern und vor den Grabstätten Platteneinfassungen durch die
Gemeinde verlegt werden.
(5) Die Bestimmungen des Abs. 1 gelten sinngemäß auch für sonstige
Grabausstattungen.
(6) Unbeschadet der Vorschrift des § 25 kann der Friedhofsträger Ausnahmen von
den Vorschriften der Abs. 1 bis 3 zulassen.
14
§ 27
(1) Die Errichtung und jede Veränderung von Grabmalen und Grabeinfassungen
bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Ohne
Zustimmung sind bis zur Dauer von 2 Jahren nach der Bestattung provisorische
Grabmale als Holztafeln bis zu Größe von 15 x 30 cm und Holzkreuze zulässig.
(2) Die Zustimmung ist unter Vorlage von Zeichnungen in doppelter Ausfertigung im
Maßstab 1:10 zu beantragen. Auf dem Antrag und den Zeichnungen müssen alle
Einzelheiten der Anlage, insbesondere Art und Bearbeitung des Werkstoffs sowie
Inhalt, Form und Anordnung der Inschrift ersichtlich sein. Auf Verlangen sind
Zeichnungen in größerem Maßstab oder Modelle vorzulegen.
(3) Die Errichtung und jede Veränderung aller sonstigen Grabausstattungen, die auf
Dauer angebracht werden sollen, wie Weiwassergefäße, Kerzenhalter,
besondere Steine für Inschrift usw., bedürfen ebenfalls der vorherigen
schriftlichen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Abs. 2 gilt entsprechend.
(4) Die Zustimmung erlischt, wenn das Grabmal, die Grabeinfassung oder die
sonstige Grabausstattung nicht innerhalb von zwei Jahren nach Erteilung der
Zustimmung errichtet worden sind.
§ 28
(1) Grabmale sind nach den allgemein anerkannten Regeln des Handwerks, die in
den Richtlinien für das Fundamentieren und Versetzen von Grabdenkmalen des
Bundesinnungsverbandes des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauer-
Handwerks (Versetz-Richtlinien) festgelegt sind, so zu fundamentieren und zu
befestigen, dass sie dauernd standsicher sind und auch beim Öffnen
benachbarter Gräber nicht umstürzen oder sich senken können. Dies gilt für
sonstige bauliche Anlagen entsprechend.
Mit dem Antrag auf Zustimmung gem. § 27 Abs. 2 sind schriftliche Angaben über
die Art der Fundamentierung und der Befestigung, insbesondere die Größe und
Stärke der Fundamente vorzulegen. Falls durch die danach vorgesehene
Fundamentierung und Befestigung eines Grabmals dessen Standsicherheit nicht
gewährleistet erscheint, kann die Friedhofsverwaltung die erforderliche Änderung
vorschreiben. Die Friedhofsverwaltung kann überprüfen, ob die vorgeschriebene
Fundamentierung durchgeführt worden ist.
15
(3) Wird der ordnungswidrige Zustand eines Grabmals oder sonstiger baulicher
Anlagen trotz schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung nicht innerhalb
einer festzusetzenden angemessenen Frist beseitigt, ist die Friedhofsverwaltung
berechtigt, das Grabmal oder Teile davon auf Kosten des Verantwortlichen zu
entfernen. Die Gemeinde ist verpflichtet, diese Gegenstände drei Monate
aufzubewahren. Ist der Verantwortliche nicht bekannt oder ohne besonderen
Aufwand nicht zu ermitteln, genügen als Aufforderung eine öffentliche
Bekanntmachung und ein Hinweisschild auf der Grabstätte, das für die Dauer
von einem Monat aufgestellt wird.
(4) Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale und bauliche Anlagen oder
solche, die als besondere Eigenart eines Friedhofs erhalten bleiben sollen,
werden in einem Verzeichnis geführt. Die Friedhofsverwaltung kann die
Zustimmung zur Änderung derartiger Grabmale und baulichen Anlagen
versagen. Insoweit sind die zuständigen Denkmalschutz- und Pflegebehörden
nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmung zu beteiligen.
§ 29
(2) Nach Ablauf der Ruhefrist bei Reihen- und Urnenreihengrabstätten oder nach
Ablauf der Nutzungszeit bei Wahl- und Urnenwahlgrabstätten sind Grabmale,
Einfassungen und sonstige Grabausstattungen von den Nutzungsberechtigten
binnen 3 Monaten zu entfernen. Kommen die Nutzungsberechtigten dieser
Verpflichtung nicht nach, so ist die Friedhofsverwaltung berechtigt, die Grabstätte
abräumen zu lassen. Die Friedhofsverwaltung ist nicht verpflichtet, ein Grabmal
oder sonstige bauliche Anlagen zu verwahren. Grabmale oder bauliche Anlagen
gehen entschädigungslos in das Eigentum der Gemeinde über, soweit dies bei
Erwerb des Nutzungsrechts oder bei Genehmigung für die Errichtung des
Grabmals oder sonstiger baulicher Anlagen schriftlich vereinbart wurde. Ist eine
derartige Vereinbarung nicht getroffen worden, kann die Friedhofsverwaltung
entsprechend den Vorschriften der §§ 383 ff. BGB verfahren. Sofern Grabmale
oder sonstige bauliche Anlagen von der Friedhofsverwaltung abgeräumt werden,
hat die oder der jeweilige Nutzungsberechtigte die entstehenden Kosten zu
tragen.
16
§ 30
(1) Alle Grabstätten müssen im Rahmen der Vorschriften des § 25 hergerichtet und
dauernd instand gehalten werden.
(2) Zur Bepflanzung der Grabstätten sind nur geeignete Gewächse zu verwenden,
die andere Grabstätten und die öffentlichen Anlagen und Wege nicht
beeinträchtigen. Das Pflanzen, Umsetzen oder Beseitigen von Bäumen,
großwüchsigen Sträuchern und Hecken bedarf der vorherigen Zustimmung der
Friedhofsverwaltung. Für Schäden, die durch auf einer Grabstätte gepflanzte
Bäume, Sträucher, Hecken oder ähnliche Anpflanzungen an Grabmalen,
Grabeinfassungen oder sonstigen Grabausstattungen benachbarter Grabstätten
oder an öffentlichen Anlagen und Wegen verursacht werden, haften die
Nutzungsberechtigten der Grabstätte, deren Bepflanzung die Schäden
verursacht.
(3) Auf den Grabstätten dürfen nur Kränze, Grabgebinde oder ähnlicher
Grabschmuck abgelegt werden, die ausschließlich unter Verwendung von
verrottbaren Materialien hergestellt sind.
(4) Verwelkte Blumen und Kränze sind durch die Nutzungsberechtigten von den
Grabstätten zu entfernen. Geschieht dies nicht, so kann die Friedhofsverwaltung
nach angemessener Frist die Blumen und Kränze ohne Ankündigung beseitigen.
(5) Zur Unkrautbekämpfung dürfen keine Mittel verwendet werden, die eine
Grundwasserverunreinigung verursachen können.
§ 31
§ 32
§ 33
Ruhebänke und Stühle sowie sonstige Sitzgelegenheiten dürfen nur mit Einwilligung
der Friedhofsverwaltung an oder auf Grabstätten aufgestellt werden.
§ 34
a) ein Grabregister der beigesetzten Personen mit den laufenden Nummern der
Reihengräber, der Wahlgräber und der Aschengrabstätten
§ 35
Für die Benutzung des Friedhofs und seiner Einrichtungen sind Gebühren nach der
jeweils geltenden Friedhofsgebührensatzung zu entrichten.
§ 36
Die Gemeinde haftet nicht für Schäden, die durch nicht satzungsgemäße Benutzung
der Friedhöfe, ihrer Anlagen oder ihrer Einrichtungen durch dritte Personen oder
durch Tiere entstehen. Ihr obliegen keine besonderen Obhuts- und
Überwachungspflichten.
18
§ 37
10. entgegen § 7 Abs. 1 gewerbliche Tätigkeiten auf dem Friedhof ohne vorherige
Zulassung durch Friedhofsverwaltung ausführt
(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von 5,-- Euro bis 1.000,-- Euro,
bei fahrlässiger Zuwiderhandlung bis 500,-- Euro geahndet werden. Die
Geldbuße soll den wirtschaftlichen Vorteil, den der Täter aus der
Ordnungswidrigkeit gezogen hat, übersteigen. Reicht das satzungsmäßige
Höchstmaß hierzu nicht aus, so kann es überschritten werden.
(3) Das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in der jeweils gültigen Fassung findet
Anwendung; zuständige Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des
Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist der Gemeindevorstand.
19
§ 38
Diese Satzung tritt am Tage nach der Vollendung ihrer Bekanntmachung in Kraft.
Gleichzeitig tritt die Friedhofsordnung der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)
vom 01.04.1975 außer Kraft. § 32 bleibt unberührt.