0% fanden dieses Dokument nützlich (0 Abstimmungen)
46 Ansichten19 Seiten

Friedhofsordnung Aktuell

Die Friedhofsordnung regelt die Nutzung und Ordnung der Friedhöfe der Gemeinde Poppenhausen. Sie legt fest, wer auf den Friedhöfen bestattet werden darf, regelt die Öffnungszeiten und das Verhalten auf den Friedhöfen. Außerdem werden die Zulassung gewerblicher Tätigkeiten und die Anmeldung von Bestattungen geregelt.

Hochgeladen von

ronnemaster666
Copyright
© © All Rights Reserved
Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
Verfügbare Formate
Als PDF, TXT herunterladen oder online auf Scribd lesen
0% fanden dieses Dokument nützlich (0 Abstimmungen)
46 Ansichten19 Seiten

Friedhofsordnung Aktuell

Die Friedhofsordnung regelt die Nutzung und Ordnung der Friedhöfe der Gemeinde Poppenhausen. Sie legt fest, wer auf den Friedhöfen bestattet werden darf, regelt die Öffnungszeiten und das Verhalten auf den Friedhöfen. Außerdem werden die Zulassung gewerblicher Tätigkeiten und die Anmeldung von Bestattungen geregelt.

Hochgeladen von

ronnemaster666
Copyright
© © All Rights Reserved
Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
Verfügbare Formate
Als PDF, TXT herunterladen oder online auf Scribd lesen
Sie sind auf Seite 1/ 19

1

FRIEDHOFSORDNUNG

der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)

Aufgrund des § 5 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) in der Fassung vom 01.
April 1993 (GVBI. 1992 I S. 534), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.06.2002
(GVBI. 2002 I, S. 342) in Verbindung mit § 1 Abs. 2 Satz 2 des Gesetzes über das
Friedhofs- und Bestattungswesen vom 17. Dezember 1964 (GVBI. I S. 225), zuletzt
geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 04. November 1987 (GVBI. I, S. 193) hat
die Gemeindevertretung der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) in der Sitzung
vom 11.12.2003 für die Friedhöfe der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)
folgende

Satzung (Friedhofsordnung) beschlossen:

I. Allgemeine Vorschriften
§1
Diese Friedhofsordnung gilt für die nachstehend genannten Friedhöfe der Gemeinde
Poppenhausen (Wasserkuppe)

a) Landschaftsfriedhof Poppenhausen

b) Friedhof Sieblos – Abtsroda

§2

Die Verwaltung des Friedhofs- und Bestattungswesens obliegt dem


Gemeindevorstand, im folgenden Friedhofsverwaltung genannt.

§3

(1) Die Friedhöfe dienen der Bestattung und der Pflege der Gräber im Andenken an
die Verstorbenen.

(2) Gestattet ist die Bestattung derjenigen Personen, die

a) bei ihrem Ableben Einwohnerinnen oder Einwohner der Gemeinde


Poppenhausen (Wasserkuppe) waren oder
b) ein Recht auf Benutzung einer Grabstätte auf dem Friedhof hatten oder

c) innerhalb des Gemeindegebietes verstorben sind und nicht auf einem


Friedhof außerhalb der Gemeinde beigesetzt werden.

Die Bestattung derjenigen Personen, die bei ihrem Ableben Einwohnerinnen oder
Einwohner der Gemeinde waren, erfolgt in der Regel auf dem Friedhof des
Ortsteils, in dem sie zuletzt ihrem Wohnsitz hatten.

(3) Die Bestattung andere Personen bedarf der vorherigen Zustimmung der
Friedhofsverwaltung. Ein Rechtsanspruch auf Erteilung der Zustimmung besteht
nicht.
2

§4

(1) Ein Friedhof und Friedhofsteile können aus wichtigem Grund geschlossen oder
entwidmet werden.

(2) Durch die Schließung sind weitere Bestattungen nicht möglich. Durch die
Entwidmung geht die Eigenschaft des Friedhofs als Ruhestätte der Toten
verloren. Die Entwidmung ist erst mit Wirkung von dem Zeitpunkt an zulässig, zu
dem sämtliche Ruhefristen der auf dem Friedhof vorgenommenen Beisetzung
abgelaufen sind.

II. Ordnungsvorschriften

§5

Die Friedhöfe sind während der durch die Friedhofsverwaltung festgesetzten Zeiten
für den Besuch geöffnet. Die Öffnungszeiten werden durch Aushang an den
Friedhofseingängen bekanntgegeben. Sonderregelungen können durch die
Friedhofsverwaltung getroffen werden.

§6

(1) Jede Friedhofsbesucherin oder jeder Friedhofsbesucher hat sich der Würde des
Ortes entsprechend zu verhalten. Den Anordnungen des aufsichtsbefugten
Friedhofspersonals ist Folge zu leisten.

(2) Nicht gestattet ist innerhalb des Friedhofs:

a) das Befahren der Wege mit Fahrzeugen aller Art, soweit nicht eine
besondere Erlaubnis hierzu erteilt ist; ausgenommen von diesem Verbot sind
Kinderwagen und Rollstühle sowie Fahrzeuge der Friedhofsverwaltung

b) Waren aller Art und gewerbliche Dienste anzubieten

c) an Sonn- und Feiertagen und in der Nähe einer Bestattung störende Arbeiten
auszuführen

d) ohne schriftlichen Auftrag eines Berechtigten bzw. ohne Zustimmung der


Friedhofsverwaltung gewerbemäßig zu fotografieren

e) Druckschriften zu verteilen, ausgenommen Drucksachen, die im Rahmen von


Bestattungsfeiern notwendig und üblich sind

f) den Friedhof und seine Einrichtungen und Anlagen zu verunreinigen und zu


beschädigen sowie Rasenflächen und Grabstätten unberechtigterweise zu
betreten

g) Abraum und Abfälle aller Art außerhalb der hierfür vorgesehenen Plätze
abzulegen

h) Tiere mitzubringen, ausgenommen Blindenhunde


3

Die Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen, soweit sie mit dem Zweck
des Friedhofs und der Ordnung auf ihm vereinbar sind.

(3) Totengedenkfeiern und andere nicht mit einer Bestattung zusammenhängende


Veranstaltungen bedürfen der Zustimmung der Friedhofsverwaltung; sie sind
spätestens eine Woche vor Durchführung anzumelden.

§7

(1) Steinmetze, Bildhauerinnen oder Bildhauer, Gärtnerinnen oder Gärtner und


Bestatterinnen oder Bestatter bedürfen für die dem jeweiligen Berufsbild
entsprechende gewerbliche Tätigkeit auf dem Friedhof der vorherigen Zulassung
durch die Friedhofsverwaltung.

(2) Die Zulassung erfolgt auf Antrag. Zuzulassen sind Gewerbetreibende, die

a) in fachlicher, betrieblicher und persönlicher Hinsicht zuverlässig sind und


b) selbst oder deren fachliche Vertreter die Meisterprüfung oder einen
vergleichbaren anerkannten beruflichen Abschluss abgelegt haben bzw. in
die Handwerksrolle oder das Verzeichnis gem. § 19 Handwerksordnung
eingetragen sind

Die Friedhofsverwaltung kann hiervon Ausnahmen zulassen, soweit dies mit


dem Zweck diese Satzung vereinbar ist.

Antragstellerinnen oder Antragsteller des Handwerks haben ihre Eintragung in


die Handwerksrolle, Antragstellerinnen oder Antragsteller des
handwerksähnlichen Gewerbes ihre Eintragung in das Verzeichnis gemäß § 19
Handwerksordnung und Antragstellerinnen oder Antragsteller der Gärtnerberufe
ihre Eintragung in das Verzeichnis der Landwirtschaftskammer nachzuweisen.
Eine Antragstellerin oder ein Antragsteller des Handwerks oder des Gartenbaus
hat ferner nachzuweisen, dass sie oder er selbst oder ihre fachliche Vertreterin
oder sein fachlicher Vertreter die Meisterprüfung oder einen vergleichbaren
anerkannten beruflichen Abschluss abgelegt hat.

(3) Sonstigen Gewerbetreibenden kann die Ausübung anderer als in Abs. 1


genannter Tätigkeiten gestattet werden, wenn dies mit dem Friedhofszweck
vereinbar ist. Abs. 1,2 und 4 gelten entsprechend.

(4) Die Friedhofsverwaltung kann die Zulassung davon abhängig machen, dass die
Antragstellerin oder der Antragsteller einen für die Ausführung ihrer oder seiner
Tätigkeit ausreichenden Haftpflichtversicherungsschutz nachweist.

(5) Die Zulassung erfolgt durch Ausstellung einer Berechtigungskarte, die bei der
Ausführung aller Arbeiten auf dem Friedhof mitzuführen und den
Aufsichtspersonen auf Verlangen vorzuzeigen ist. Die Berechtigungskarte wird
für fünf Kalenderjahre ausgestellt.

(6) Die Gewerbetreibenden und ihre Bediensteten haben die Friedhofsordnung zu


beachten. Die Gewerbetreibenden haften für alle Schäden, die sie oder ihre
Bediensteten im Zusammenhang mit einer Tätigkeit auf dem Friedhof schuldhaft
verursachen.
4

(7) Gewerbliche Arbeiten auf den Friedhöfen dürfen nur werktags innerhalb der
Öffnungszeiten ausgeführt werden. Die Arbeiten sind eine halbe Stunde vor
Schließung des Friedhofs, spätestens um 19.00 Uhr, an Samstagen und
Werktagen vor Feiertagen spätestens um 13.00 Uhr zu beenden. Die
Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen.

(8) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Materialien dürfen auf dem
Friedhof nur an den von der Friedhofsverwaltung genehmigten Stellen gelagert
werden. Bei Beendigung der Arbeiten sind die Arbeits- und Lagerplätze wieder in
Ordnung zu bringen. Gewerbliche Geräte dürfen nicht an oder in den Wasser-
Entnahmestellen des Friedhofs gereinigt werden.

(9) Gewerbetreibenden, die wiederholt oder schwerwiegend gegen diese


Friedhofssatzung verstoßen oder bei denen die Voraussetzungen des Abs. 2
ganz oder teilweise nicht mehr gegeben sind, kann die Friedhofsverwaltung die
Zulassung auf Zeit oder auf Dauer durch schriftlich Bescheid entziehen.

III. Allgemeine Bestattungsvorschriften

§8

(1) Jede Bestattung ist unverzüglich nach Eintritt des Todes bei der
Friedhofsverwaltung unter Vorlage der erforderlichen Unterlagen anzumelden.

(2) Wird eine Bestattung in einer vorher erworbenen Wahlgrabstätte beantragt, ist
das Nutzungsrecht nachzuweisen. Soll eine Aschenbestattung erfolgen, so ist
eine Bescheinigung über die Einäscherung vorzulegen.

(3) Ort und Zeit der Bestattung werden durch die Friedhofsverwaltung festgelegt.
Dabei werden Wünsche der für die Bestattung sorgepflichtigen Personen nach
Möglichkeit berücksichtigt.

(4) Bestattungen finden von Montag bis Freitag (sowie samstags bis 11.00 Uhr)
statt. In begründeten Fällen sind mit Genehmigung der Friedhofsverwaltung
Ausnahmen zulässig.

§9

(1) Die Leichenhalle dient der Aufnahme der Leichen bis zur Bestattung. Sie darf nur
in Begleitung eines Angehörigen des Friedhofspersonals oder mit Zustimmung
der Friedhofsverwaltung betreten werden.

(2) Leichen müssen spätestens 36 Stunden nach dem Eintritt des Todes, jedoch
nicht vor Ausfüllung des Leichenschauscheines in die Leichenhalle des Friedhofs
oder eine sonstige verfügbare öffentliche Leichenhalle gebracht werden. Als
öffentliche Leichenhalle gelten die Leichenhallen von Krematorien,
Krankenhäusern, Bestattungsunternehmen und Pathologischen Instituten.

(3) Leichen sind in verschlossenen Särgen in die Leichenhalle zu verbringen. Die


Särge müssen festgefügt und so abgedichtet sein, dass jedes Durchsickern von
5

Feuchtigkeit ausgeschlossen ist. Die Särge dürfen nicht aus Metall, Kunststoff
oder sonstigen schwer vergänglichen Stoffen hergestellt werden.

(4) Die Särge werden spätestens 15 Minuten vor Beginn der Trauerfeier bzw. der
Bestattungszeit geschlossen und dürfen nicht mehr geöffnet werden. Bis dahin
können die Angehörigen den Verstorbenen, sofern keine gesundheitlichen oder
sonstigen Bedenken bestehen, nach vorausgegangener Absprache mit dem
Friedhofpersonal oder der Friedhofsverwaltung sehen.

(5) Die Gemeinde haftet nicht für den Verlust von Wertgegenständen, die den
Leichen beigegeben worden sind.

(6) Trauerfeiern können im Aufbahrungsraum der Friedhofskapelle, am Grab oder an


einer anderen im Freien vorgesehenen Stelle abgehalten werden.

(7) Der Transport des Sarges zur Grabstätte erfolgt ausschließlich durch das
Friedhofspersonal, die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eines beauftragten
Beerdigungsinstitutes oder durch von Angehörigen beauftragte Personen.

§ 10

(1) Die Gräber werden nur durch das Friedhofspersonal bzw. durch Beauftragte der
Friedhofsverwaltung ausgehoben, geöffnet oder geschlossen.

(2) Die Tiefe der einzelnen Gräber beträgt von der Erdoberfläche (ohne Hügel) bis
zur Sargoberkante mindestens 0,90 m,
bis zur Urnenoberkante mindestens 0,50 m.

(3) Werden bei der Wiederbelegung einer Grabstätte beim Ausheben Leichenteile,
Sargteile oder sonstige Überreste gefunden, so sind diese sofort mindestens
0,30 m unter die Sohle des neuen Grabes zu verlegen.

(4) Die Ruhefrist bis zur Wiederbelebung einer Grabstelle beträgt für Leichen und
Aschen 30 Jahre. Auf Antrag kann eine Grabstätte bereits nach Ablauf von 25
Jahren abgeräumt werden.

§ 11

(1) Die Ruhe der Toten darf grundsätzlich nicht gestört werden.

(2) Umbettungen von Leichen und Aschen bedürfen, unbeschadet sonstiger


gesetzlicher Vorschriften, der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung.
Die Zustimmung kann nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes erteilt werden;
bei Umbettung innerhalb der Gemeinde in den ersten Jahren der Ruhefrist nur
bei Vorliegen eines dringenden öffentlichen Interesses. Umbettungen aus einer
Reihengrabstätte/ Urnenreihengrabstätte in eine andere Reihengrabstätte /
Urnenreihengrabstätte sind innerhalb der Gemeinde nicht zulässig.

(3) Alle Umbettungen werden von der Friedhofsverwaltung bzw. durch von ihr
Beauftragten durchgeführt. Die Friedhofsverwaltung bestimmt den Zeitpunkt der
Umbettung.
6

(4) Die Kosten der Umbettung und den Ersatz von Schäden, die an benachbarten
Grabstätten und Anlagen durch eine Umbettung entstehen, hat die
Antragstellerin oder der Antragsteller zu tragen.

IV. Grabstätten

§ 12

(1) Auf dem Friedhof werden folgende Arten von Grabstätten zur Verfügung gestellt:

a) Reihengrabstätten,
b) Wahlgrabstätten,
c) Urnenreihengrabstätten,
d) Urnenwahlgrabstätten,
e) Reihengrasgrabstätten,
f) Graswahlgrabstätten,
g) Urnenreihengrasgrabstätten,
h) Urnenwahlgrasgrabstätten.

(2) Es besteht kein Anspruch auf Erwerb des Nutzungsrechts an einer der Lage
nach bestimmten Grabstätte oder auf Unverträglichkeit der Umgebung.

§ 13

(1) Nutzungsrechte an Grabstätten können nur nach Maßgabe dieser


Friedhofssatzung begründet werden. Sie sind öffentlich-rechtlicher Natur. Die
Grabstätten bleiben Eigentum des Friedhofseigentümers.

(2) Bei Streitigkeiten zwischen den Beteiligten über Rechte an Grabstätten, über die
Verwaltung oder Gestaltung einer Grabstätte oder eines Grabmals kann die
Friedhofsverwaltung bis zur gütlichen Einigung oder rechtskräftigen gerichtlichen
Entscheidung über diese Streitigkeiten die erforderlichen Regelungen treffen.

§ 14

(1) In jeder Grabstelle darf während des Laufs der Ruhefrist nur eine Erdbestattung
vorgenommen werden.

(2) Es ist zulässig, eine mit ihrem neugeborenen Kind verstorbene Mutter oder zwei
zur gleichen Zeit in ihrem ersten Lebensjahr verstorbene Kinder in einem Sarg
beizusetzen.

§ 15

Aus zwingenden Gründen des öffentlichen Rechts kann die Friedhofsverwaltung


Grabstätten verlegen. Die Leiche oder Aschenreste sind in diesen Fällen in ein
anderes Grab gleicher Art umzubetten. Grabmale und sonstige Grabausstattungen
sind umzusetzen.
7

A Reihengrabstätten

§ 16

Reihengrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen. Sie werden der Reihe nach
belegt und im Todesfall für die Dauer der Ruhefrist des zu Bestattenden zugeteilt. Ein
Wiedererwerb des Nutzungsrechts an einer Reihengrabstätte oder eine
Verlängerung des Nutzungsrechts ist nicht möglich.

§ 17

(1) Es werden eingerichtet:

a) Reihengräber für die Beisetzung Verstorbener bis zum vollendeten 5.


Lebensjahr

b) Reihengräber für die Beisetzung Verstorbener ab vollendetem 5. Lebensjahr

(2) Die Reihengräber haben folgende Maße:


1. Für Verstorbene bis zum vollendeten 5. Lebensjahr

Länge: ca. 1,2 m

Breite: ca. 0,7 m

Abstand: ca. 0,4 m

2. Für Verstorbene ab vollendetem 5. Lebensjahr


Länge: ca. 2,0 m

Breite: ca. 1,0 m

Abstand: ca. 0,4 m

§ 18

(1) Über die Wiederbelegung von Reihengrabstätten, für die die Ruhefrist
abgelaufen ist, entscheidet die Friedhofsverwaltung.

(2) Das Abräumen von Reihengrabfeldern oder Teilen von ihnen vor der
Wiederbelegung ist 6 Monate vorher öffentlich und durch ein Hinweisschild auf
dem betreffenden Grabfeld bekanntzumachen.

B Wahlgrabstätten

§ 19

(1) Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, an denen auf Antrag ein
Nutzungsrecht für die Dauer von 40 Jahren (Nutzungszeit) verliehen wird. Auf
8

Verleihung eines Nutzungsrechts an einer Wahlgrabstätte besteht kein


Rechtsanspruch. Wünsche des Erwerbers bezüglich der Lage der
Wahlgrabstätte werden nach Möglichkeit berücksichtig. Der Ersterwerb eines
Nutzungsrechts ist nur möglich anlässlich eines Todesfalles. Das Nutzungsrecht
kann in der Regel einmal wiedererworben oder verlängert werden. Wiedererwerb
oder Verlängerung sind nur auf Antrag und nur für die gesamte Wahlgrabstätte
möglich. Ein Rechtsanspruch auf Verlängerung oder Wiedererwerb besteht, mit
Ausnahme der Verlängerung oder des Wiedererwerbs bezüglich eines nichts voll
belegten Wahlgrabes, nicht.

(2) Es werden ein- und zweistellige Wahlgrabstätten abgegeben. Nach Ablauf der
Ruhefrist einer Leiche kann in der betreffenden Grabstelle eine weitere
Beisetzung erfolgen, wenn die restliche Nutzungszeit die Ruhefrist erreicht oder
ein Nutzungsrecht mindestens für die Zeit bis zum Ablauf der Ruhefrist wieder
erworben worden ist.

(3) Das Nutzungsrecht entsteht mit Aushändigung der Verleihungsurkunde. Die oder
der Nutzungsberechtigte hat das Recht auf Beisetzung nach seinem Ableben
sowie im Falle des Erwerbs einer mehrstelligen Wahlgrabstätte das Recht auf
Beisetzung ihrer oder seiner verstorbenen Angehörigen in dem Wahlgrab.
Angehörige im Sinne dieser Bestimmung sind:

1. Ehegatten
2. Verwandte auf- und absteigender Linie , angenommene Kinder und
Geschwister
3. Ehegatten der unter Abs. 3 Nr. 2 bezeichneten Personen

Die Beisetzung anderer Personen in dem Wahlgrab bedarf der Einwilligung der
Friedhofsverwaltung.

(4) Das Nutzungsrecht an einer Wahlgrabstätte kann nur mit Einwilligung der
Friedhofverwaltung und nur auf Angehörige im Sinne des § 19 Abs. 3 übertragen
werden. Diese müssen zum Zeitpunkt der Übertragung des Nutzungsrechts
Einwohnerinnen oder Einwohner der Stadt/Gemeinde sein.

(5) Die Erwerberin oder der Erwerber eines Wahlgrabes soll für den Fall ihres oder
seines Ablebens ihre Nachfolgerin oder seinen Nachfolger im Nutzungsrecht
bestimmen. Diese oder dieser ist aus dem in § 19 Abs. 3 aufgeführten
Personenkreis zu benennen. Wird keine oder eine andere Regelung getroffen, so
geht das Nutzungsrecht in der in § 19 Abs. 3 genannten Reihenfolge auf die
Angehörigen bzw. Erben der verstorbenen Erwerberin oder des verstorbenen
Erwerbers über. Innerhalb der einzelnen Gruppen wird jeweils die oder der
Älteste nutzungsberechtigt. Das gleiche gilt beim Tod einer oder eines
Nutzungsberechtigten, auf den das Nutzungsrecht früher übergegangen war.

Jede Person, auf die ein Nutzungsrecht übergeht, kann durch Erklärung
gegenüber der Friedhofsverwaltung auf das Nutzungsrecht verzichten; dieses
geht auf die oder den nächsten Angehörigen bzw. Erben in der in § 19 Abs. 3
genannten Reihenfolge über.
9

(6) Das Recht auf Beisetzung in einer Wahlgrabstätte läuft mit der Nutzungszeit ab.
Während der Nutzungszeit darf eine Beisetzung jedoch nur stattfinden, wenn die
Ruhefrist für diese Beisetzung die Nutzungszeit nicht übersteigt oder ein
Nutzungsrecht mindestens für die Zeit bis zum Ablauf der Ruhefrist für diese
Beisetzung erneut erworben worden ist.

§ 20

Jede Grabstelle eines Wahlgrabes hat folgende Maße:

Einstellig: Länge: ca. 2,0 m Zweistellig: Länge: ca. 2,0 m


Breite: ca.1,0 m Breite: ca. 2,0 m

Der Abstand zwischen Wahlgrabstätten beträgt ca. 0,4 m.

C/D Urnengrabstätten

§ 21

(1) Aschen dürfen beigesetzt werden in

a) Urnenreihengrabstätten
b) Urnenwahlgrabstätten
c) Grabstätten für Erdbestattungen mit Ausnahme der Reihengrabstätten
d) Urnenreihengrasgrabstätten
e) Urnenwahlgrasgrabstätten

(2) Urnenreihengrabstätten sind Aschengrabstätten, die der Reihe nach belegt und
im Todesfall für die Dauer der Ruhefrist zur Beisetzung einer Asche abgegeben
werden. Eine Verlängerung des Nutzungsrechts oder ein Wiedererwerb ist nicht
möglich.

(3) Urnenwahlgrabstätten sind für Urnenbestattungen bestimmte Grabstätten, an


denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer von 40 Jahren (Nutzungszeit)
verliehen wird. Die Zahl der Urnen, die in einer Urnenwahlgrabstätte bestattet
werden können, richtet sich nach der Größe der Grabstätte; die für eine Urne
bestimmte Mindestfläche beträgt 0,25 m².

(4) Urnenwahlgrabstätten können außer in Grabfeldern auch in Urnenwänden


eingerichtet werden.

(5) In Urnenreihengrabstätten sowie in Urnenwahlgrabstätten, in Grabstätten für


Erdbestattungen und Urnengrasgrabstätten können Aschenurnen nur
unterirdisch beigesetzt werden.

§ 22

Die Vorschriften dieser Friedhofsordnung über Reihen- und Wahlgrabstätten für


Erdbestattungen gelten für Urnengräber entsprechend, soweit sich aus den
vorstehenden Bestimmungen über Aschenbeisetzungen nichts Abweichendes ergibt.
10

E/F/G/H Grasgrabstätten

§ 23

(1) Reihengrasgrabstätten und Urnenreihengrasgrabstätten sind Grabstätten für Erd-


bzw. Aschebestattungen. Sie werden der Reihe nach belegt und im Todesfall für
die Dauer der Ruhefrist des zu Bestattenden zugeteilt. Ein Wiedererwerb des
Nutzungsrechtes an einer Reihengrasgrabstätte/Urnenreihengrasgrabstätte oder
eine Verlängerung des Nutzungsrechtes ist nicht möglich.

(2) Graswahlgrabstätten und Urnenwahlgrasgrabstätten sind Grabstätten für Erd-


bzw. Aschebestattungen, an denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer
von 40 Jahren (Nutzungszeit) verliehen wird. Auf Verleihung eines
Nutzungsrechtes an einer Graswahlgrabstätte/Urnenwahlgrasgrabstätte besteht
kein Rechtsanspruch. Wünsche des Erwerbers bezüglich der Lage der
Wahlgrabstätte werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Der Ersterwerb eines
Nutzungsrechtes ist nur möglich anlässlich eines Todesfalles. Das Nutzungsrecht
kann in der Regel einmal wiedererworben oder verlängert werden. Wiedererwerb
oder Verlängerung sind nur auf Antrag und nur für die gesamte Wahlgrabstätte
möglich. Ein Rechtsanspruch auf Verlängerung oder Wiedererwerb besteht, mit
Ausnahme der Verlängerung oder des Wiedererwerbs bezüglich eines nicht voll
belegten Wahlgrabes, nicht.

(3) Bei Grasgrabstätten erfolgt keine Bepflanzung der Grabstelle. Die Errichtung
eines Grabmales nach den Maßgaben dieser Satzung ist zulässig. Die
verbleibende Restfläche der Grabstelle wird mit Gras angesät und im Rahmen
der üblichen Friedhofspflege durch die Friedhofsverwaltung bzw. deren
Beauftragte gemäht.

(4) Für Erd- und Urnenbestattungen in Grasgräber werden jeweils gesonderte


Flächen auf den Friedhöfen ausgewiesen.

(5) Die Vorschriften dieser Friedhofsordnung über Reihen- und Wahlgrabstätten


bzw. Urnenreihen- und Urnenwahlgrabstätten gelten für die entsprechenden
Grasgrabstätten sinngemäß, soweit sich aus den vorstehenden Bestimmungen
zu Grasgrabstätten nichts Abweichendes ergibt.

I V. Gestaltung der Grabstätten

§ 24

(1) Auf den Friedhöfen werden in gleichwertiger Lage Grabfelder, für die die
nachfolgend unter § 25 und § 26 genannten Gestaltungsvorschriften gelten,
eingerichtet.

§ 25

Für sämtliche Friedhöfe gelten folgende allgemeine Gestaltungsvorschriften:


11

1. Jede Grabstätte ist unbeschadet der Anforderungen für Grabfelder nach § 26 so


zu gestalten und so an die Umgebung anzupassen, dass der Friedhofszweck
sowie die Würde des Ortes und die Pietät gewahrt werden.

2. Auf den Grabstätten dürfen insbesondere zum Gedenken an die dort Ruhenden
Grabmale errichtet und sonstige Grabausstattungen angebracht werden.
Grabmale und sonstige Grabausstattungen müssen aus wetterbeständigem
Werkstoff hergestellt sein.

3. Grabmale und sonstige Grabausstattungen müssen standsichert sein.

4. Die Mindeststärke der Grabmale beträgt ab 0,40 m bis 1,0 m Höhe 0,14 m,

ab 1,00 m bis 1,50 m Höhe 0,16 m und ab 1,5 m Höhe 0,18 m.

5. Firmenbezeichnungen dürfen nur an Grabmalen, und zwar in unauffälliger Weise


seitlich angebracht werden.

§ 26

(1) Grabmale und sonstige Grabausstattungen in Grabfeldern müssen in Gestaltung


und Verarbeitung nachstehenden Anforderung entsprechen:

a) Für Grabmale dürfen nur Natursteine, Holz und geschmiedetes oder


gegossenes Metall verwendet werden. Grellweiße Grabmale sind nicht
zugelassen.

b) Bei der Gestaltung und Bearbeitung sind folgende Vorschriften einzuhalten:

1) Die Grabmale müssen allseitig und gleichmäßig bearbeitet sein.

2) Die Grabmale dürfen nicht gespalten, gesprengt, bossiert, poliert oder


feingeschliffen sein.

3) Politur und Feinschliff sind nur zulässig als gestalterisches Element für
Schriften, Ornamente und Symbole, die nur eine der Größe des Grabmals
angemessene Fläche einnehmen dürfen.

4) Schriften, Ornamente und Symbole sind auf Material des Grabmals in Art,
Ausführung und Größe abzustimmen.

5) Die Grabmale müssen aus einem Stück hergestellt sein und dürfen keinen
Sockel haben.

6) Nicht zugelassen sind alle vorstehend nicht aufgeführten Materialien,


Zutaten, Gestaltungs- und Bearbeitungsarten, insbesondere Beton, Glas,
Emaille, Kunststoff. Eine evtl. Gestaltung des Grabmales mit Lichtbild,
Gold, Silber und/oder Farben ist nur mit Zustimmung der
Friedhofsverwaltung zulässig.
12

7) Für den Friedhof Sieblos – Abtsroda gelten die vorgenannten


Gestaltungsvorschriften mit der Einschränkung, dass hier Ausnahmen, die
dem bereits bestehenden Friedhofsbild entsprechen, durch die
Friedhofsverwaltung zugelassen werden. Ein Rechtsanspruch auf die
Zulassung einer Ausnahmeregelung besteht nicht.

(2) Auf Grabstätten für Erdbestattungen sind Grabmale mit folgenden Maßen
zulässig:

a) auf Reihengräbern für Verstorbene bis zu 5 Jahren:


1) stehende Grabmale: Höhe: 0,60 bis 0,80 m
Breite: bis 0,45 m
Mindeststärke: 0,14 m
2) liegende Grabmale: Breite: bis 0,35 m
(nicht bei Grasgrab) Höchstlänge: 0,40 m
Mindeststärke: 0,14 m
b) auf Reihengrabstätten für Verstorbene über 5 Jahren:
1) stehende Grabmale: Höhe: bis 1,20 m
Breite: bis 0,45 m
Mindeststärke: 0,16 m
2) liegende Grabmale: Breite: bis 0,50 m
(nicht bei Grasgrab) Höchstlänge: 0,70 m

Mindeststärke: 0,14 m
c) auf Wahlgrabstätten:
1) stehende Grabmale:

aa) bei einstelligen Wahlgräbern im Hochformat:

Höhe: 1,00 m bis 1,30 m


Breite: bis 0,60 m
Mindeststärke: 0,18 m

bb) bei zwei- und mehrstelligen Wahlgräbern sind auch folgende Maße
zulässig:

Höhe: 0,80 m bis 1,00 m


Breite: bis 1,40 m
Mindeststärke: 0,22 m

2) liegende Grabmale: (nicht bei Grasgrab)

aa) bei einstelligen Grabstätten:

Breite: bis 0,50 m


Länge: bis 0,90 m
13

Mindesthöhe: 0,16 m

bb) bei zweistelligen Grabstätten:

Breite: bis 1,00 m


Länge: bis 1,20 m
Mindesthöhe: 0,18 m

cc) bei mehr als zweistelligen Grabstätten:

Breite: bis 1,20 m


Länge: bis 1,20 m
Mindesthöhe: 0,18 m

Es darf nicht mehr als 1/3 der Grabstätte durch Stein abgedeckt werden.

(3) Auf Urnengrabstätten sind Grabmale bis zu folgenden Größen zulässig:

a) auf Urnenreihengrabstätten:

1) liegende Grabmale: (nicht bei Grasgrab)

Größe: 0,40 x 0,40 m


Höhe der Hinterkante: 0,15 m

2) stehende Grabmale:

Grundriss max. 0,35 x 0,35 m


Höhe bis 0,90 m

b) auf Urnenwahlgrabstätten:

1) stehende Grabmale mit quadratischem oder rundem Grundriss


max. 0,40 m x 0,40 m
Höhe: 0,80 bis 1,20 m

2) liegende Grabmale (nicht bei Grasgrab) mit quadratischem Grundriss bis


0,60 x 0,60 m, Mindesthöhe: 0,16 m

(4) Grabeinfassungen jeder Art – auch aus Pflanzen – sind nicht zulässig, soweit
zwischen den Gräbern und vor den Grabstätten Platteneinfassungen durch die
Gemeinde verlegt werden.

(5) Die Bestimmungen des Abs. 1 gelten sinngemäß auch für sonstige
Grabausstattungen.

(6) Unbeschadet der Vorschrift des § 25 kann der Friedhofsträger Ausnahmen von
den Vorschriften der Abs. 1 bis 3 zulassen.
14

§ 27

(1) Die Errichtung und jede Veränderung von Grabmalen und Grabeinfassungen
bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Ohne
Zustimmung sind bis zur Dauer von 2 Jahren nach der Bestattung provisorische
Grabmale als Holztafeln bis zu Größe von 15 x 30 cm und Holzkreuze zulässig.

(2) Die Zustimmung ist unter Vorlage von Zeichnungen in doppelter Ausfertigung im
Maßstab 1:10 zu beantragen. Auf dem Antrag und den Zeichnungen müssen alle
Einzelheiten der Anlage, insbesondere Art und Bearbeitung des Werkstoffs sowie
Inhalt, Form und Anordnung der Inschrift ersichtlich sein. Auf Verlangen sind
Zeichnungen in größerem Maßstab oder Modelle vorzulegen.

(3) Die Errichtung und jede Veränderung aller sonstigen Grabausstattungen, die auf
Dauer angebracht werden sollen, wie Weiwassergefäße, Kerzenhalter,
besondere Steine für Inschrift usw., bedürfen ebenfalls der vorherigen
schriftlichen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Abs. 2 gilt entsprechend.

(4) Die Zustimmung erlischt, wenn das Grabmal, die Grabeinfassung oder die
sonstige Grabausstattung nicht innerhalb von zwei Jahren nach Erteilung der
Zustimmung errichtet worden sind.

(5) Ohne vorherige schriftliche Zustimmung der Friedhofsverwaltung errichtet oder


mit den vorgelegten Zeichnungen und Angaben nicht übereinstimmende Anlagen
müssen entfernt oder den Zeichnungen und Angaben entsprechend verändert
werden. Die Friedhofsverwaltung kann die für ein Grab Sorgepflichtige oder
Nutzungsberechtigte oder den für ein Grab Sorgepflichtigen oder
Nutzungsberechtigten schriftlich auffordern, innerhalb angemessener Frist die
Anlage zu entfernen oder zu verändern. Wird der Aufforderung nicht rechtzeitig
Folge geleistet, so kann die Anlage im Wege der Ersatzvornahme durch die
Friedhofsverwaltung entfernt werden. Die dadurch entstehenden Kosten sind
vom Verpflichteten zu erstatten.

§ 28

(1) Grabmale sind nach den allgemein anerkannten Regeln des Handwerks, die in
den Richtlinien für das Fundamentieren und Versetzen von Grabdenkmalen des
Bundesinnungsverbandes des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauer-
Handwerks (Versetz-Richtlinien) festgelegt sind, so zu fundamentieren und zu
befestigen, dass sie dauernd standsicher sind und auch beim Öffnen
benachbarter Gräber nicht umstürzen oder sich senken können. Dies gilt für
sonstige bauliche Anlagen entsprechend.

Mit dem Antrag auf Zustimmung gem. § 27 Abs. 2 sind schriftliche Angaben über
die Art der Fundamentierung und der Befestigung, insbesondere die Größe und
Stärke der Fundamente vorzulegen. Falls durch die danach vorgesehene
Fundamentierung und Befestigung eines Grabmals dessen Standsicherheit nicht
gewährleistet erscheint, kann die Friedhofsverwaltung die erforderliche Änderung
vorschreiben. Die Friedhofsverwaltung kann überprüfen, ob die vorgeschriebene
Fundamentierung durchgeführt worden ist.
15

(2) Die Inhaberin und Nutzungsberechtigte oder der Inhaber und


Nutzungsberechtigte von Grabstellen sind verpflichtet, die Anlagen auf den
Grabstellen im Jahr mindestens zweimal, und zwar einmal im Frühjahr, nach
Beendigung der Frostperiode, und zum anderen im Herbst, auf ihre
Standfestigkeit hin fachmännisch zu überprüfen oder auf ihre Kosten durch
Fachleute überprüfen zu lassen, gleichgültig, ob äußerliche Mängel erkennbar
sind oder nicht. Dabei festgestellte Mängel sind unverzüglich auf eigene Kosten
zu beseitigen oder beseitigen zu lassen. Inhaberinnen oder Inhaber und
Nutzungsberechtigte von Grabstellen, welche diesen Verpflichtungen nicht
ordnungsgemäß nachkommen, haften für sich daraus ergebende Schäden.

(3) Wird der ordnungswidrige Zustand eines Grabmals oder sonstiger baulicher
Anlagen trotz schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung nicht innerhalb
einer festzusetzenden angemessenen Frist beseitigt, ist die Friedhofsverwaltung
berechtigt, das Grabmal oder Teile davon auf Kosten des Verantwortlichen zu
entfernen. Die Gemeinde ist verpflichtet, diese Gegenstände drei Monate
aufzubewahren. Ist der Verantwortliche nicht bekannt oder ohne besonderen
Aufwand nicht zu ermitteln, genügen als Aufforderung eine öffentliche
Bekanntmachung und ein Hinweisschild auf der Grabstätte, das für die Dauer
von einem Monat aufgestellt wird.

Bei unmittelbar drohender Gefahr ist eine Benachrichtigung nicht erforderlich.

(4) Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale und bauliche Anlagen oder
solche, die als besondere Eigenart eines Friedhofs erhalten bleiben sollen,
werden in einem Verzeichnis geführt. Die Friedhofsverwaltung kann die
Zustimmung zur Änderung derartiger Grabmale und baulichen Anlagen
versagen. Insoweit sind die zuständigen Denkmalschutz- und Pflegebehörden
nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmung zu beteiligen.

§ 29

(1) Grabmale, Grabfassungen und sonstige Grabausstattungen dürfen vor Ablauf


der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts nur mit vorheriger Zustimmung der
Friedhofsverwaltung von der Grabstelle entfernt werden.

(2) Nach Ablauf der Ruhefrist bei Reihen- und Urnenreihengrabstätten oder nach
Ablauf der Nutzungszeit bei Wahl- und Urnenwahlgrabstätten sind Grabmale,
Einfassungen und sonstige Grabausstattungen von den Nutzungsberechtigten
binnen 3 Monaten zu entfernen. Kommen die Nutzungsberechtigten dieser
Verpflichtung nicht nach, so ist die Friedhofsverwaltung berechtigt, die Grabstätte
abräumen zu lassen. Die Friedhofsverwaltung ist nicht verpflichtet, ein Grabmal
oder sonstige bauliche Anlagen zu verwahren. Grabmale oder bauliche Anlagen
gehen entschädigungslos in das Eigentum der Gemeinde über, soweit dies bei
Erwerb des Nutzungsrechts oder bei Genehmigung für die Errichtung des
Grabmals oder sonstiger baulicher Anlagen schriftlich vereinbart wurde. Ist eine
derartige Vereinbarung nicht getroffen worden, kann die Friedhofsverwaltung
entsprechend den Vorschriften der §§ 383 ff. BGB verfahren. Sofern Grabmale
oder sonstige bauliche Anlagen von der Friedhofsverwaltung abgeräumt werden,
hat die oder der jeweilige Nutzungsberechtigte die entstehenden Kosten zu
tragen.
16

V I. Herrichtung, Bepflanzung und Unterhaltung der Grabstätten

§ 30

(1) Alle Grabstätten müssen im Rahmen der Vorschriften des § 25 hergerichtet und
dauernd instand gehalten werden.

(2) Zur Bepflanzung der Grabstätten sind nur geeignete Gewächse zu verwenden,
die andere Grabstätten und die öffentlichen Anlagen und Wege nicht
beeinträchtigen. Das Pflanzen, Umsetzen oder Beseitigen von Bäumen,
großwüchsigen Sträuchern und Hecken bedarf der vorherigen Zustimmung der
Friedhofsverwaltung. Für Schäden, die durch auf einer Grabstätte gepflanzte
Bäume, Sträucher, Hecken oder ähnliche Anpflanzungen an Grabmalen,
Grabeinfassungen oder sonstigen Grabausstattungen benachbarter Grabstätten
oder an öffentlichen Anlagen und Wegen verursacht werden, haften die
Nutzungsberechtigten der Grabstätte, deren Bepflanzung die Schäden
verursacht.

(3) Auf den Grabstätten dürfen nur Kränze, Grabgebinde oder ähnlicher
Grabschmuck abgelegt werden, die ausschließlich unter Verwendung von
verrottbaren Materialien hergestellt sind.

(4) Verwelkte Blumen und Kränze sind durch die Nutzungsberechtigten von den
Grabstätten zu entfernen. Geschieht dies nicht, so kann die Friedhofsverwaltung
nach angemessener Frist die Blumen und Kränze ohne Ankündigung beseitigen.

Blumen und Kränze sowie sonstiger von Grabstätten abgeräumter, pflanzlicher


Grabschmuck dürfen nur in die eigens dafür aufgestellten Behältnisse bzw. den
dafür eingerichteten Plätzen abgelegt werden.

(5) Zur Unkrautbekämpfung dürfen keine Mittel verwendet werden, die eine
Grundwasserverunreinigung verursachen können.

(6) Grabflächen von Grabstätten des Landschaftsfriedhofes Poppenhausen und des


Erweiterungsteils des Friedhofes Sieblos – Abtsroda dürfen nicht mit Kies
bestreut oder vollständig mit Steinen belegt werden.

§ 31

Reihen und Urnenreihengrabstätten müssen innerhalb von 6 Monaten nach der


Bestattung, Wahl- und Urnenwahlgrabstätten innerhalb von 6 Monaten nach dem
Erwerb des Nutzungsrechts bzw. der zuletzt vorgenommenen Beisetzung
hergerichtet werden. Wird ein Reihengrab während der Dauer der Ruhefrist, eine
Wahlgrabstätte während der Dauer des Nutzungsrechts über einen längeren
Zeitraum nicht entsprechend den Bestimmungen dieser Friedhofsordnung in
friedhofswürdiger Weiser instand gehalten und gepflegt, so ist der oder dem
Nutzungsberechtigten schriftlich eine angemessene Frist zur Durchführung der
erforderlichen Arbeiten zu setzen. Nach erfolglosem Ablauf der Frist zur
Instandhaltung und Pflege der Grabstätte kann die Friedhofsverwaltung die
Grabstätte abräumen, einebnen und einsähen lassen.
17

V II Schluss- und Übergangsvorschriften

§ 32

Bei Grabstätten, über welche die Gemeinde bei In-Kraft-Treten dieser


Friedhofsordnung bereits verfügt hat, bestimmt sich die Nutzungsdauer und die
Gestaltung nach den zum Zeitpunkt des Erwerbs des Nutzungsrechts geltenden
ortsrechtlichen Vorschriften. Vor dem In-Kraft-Treten dieser Satzung entstandenen
Nutzungsrechte von unbegrenzter Dauer werden je nach Grabart auf die nach dieser
Satzung für Reihengräber bzw. Wahlgräber geltende Nutzungszeit begrenzt. Die
Nutzungszeit endet jedoch nicht vor Ablauf der Ruhefrist der zuletzt vorgenommenen
Beisetzung; ist die Ruhefrist für die zuletzt vorgenommene Beisetzung bereits
abgelaufen, endet die Nutzungszeit 12 Monate nach In-Kraft-Treten dieser Satzung.

§ 33

Ruhebänke und Stühle sowie sonstige Sitzgelegenheiten dürfen nur mit Einwilligung
der Friedhofsverwaltung an oder auf Grabstätten aufgestellt werden.

§ 34

(1) Es werden folgende Listen geführt:

a) ein Grabregister der beigesetzten Personen mit den laufenden Nummern der
Reihengräber, der Wahlgräber und der Aschengrabstätten

b) eine Namenskartei der beigesetzten Personen unter Angabe des


Beisetzungszeitpunktes

c) ein Verzeichnis nach § 28 Abs. 4 dieser Friedhofsordnung

(2) Zeichnerische Unterlagen, Gesamtpläne, Belegungspläne und Grabmalentwürfe


sind von der Friedhofsverwaltung zu verwahren.

§ 35

Für die Benutzung des Friedhofs und seiner Einrichtungen sind Gebühren nach der
jeweils geltenden Friedhofsgebührensatzung zu entrichten.

§ 36

Die Gemeinde haftet nicht für Schäden, die durch nicht satzungsgemäße Benutzung
der Friedhöfe, ihrer Anlagen oder ihrer Einrichtungen durch dritte Personen oder
durch Tiere entstehen. Ihr obliegen keine besonderen Obhuts- und
Überwachungspflichten.
18

§ 37

(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig:

1. außerhalb der gem. § 5 festgelegten Öffnungszeiten den Friedhof betritt oder


sich dort aufhält

2. entgegen § 6 Abs. 2 a) Friedhofswege ohne Erlaubnis mit einem Fahrzeug


befährt

3. entgegen § 6 Abs. 2 b) Waren oder gewerbliche Dienste anbietet

4. entgegen § 6 Abs. 2 c) an Sonn- und Feiertagen oder in der Nähe einer


Bestattung störende Arbeiten ausführt

5. entgegen § 6 Abs. 2 d) ohne schriftlichen Auftrag eines Berechtigten bzw.


ohne Zustimmung der Friedhofsverwaltung gewerbsmäßig fotografiert

6. entgegen § 6 Abs. 2 e) Druckschriften verteilt

7. entgegen § 6 Abs. 2 f) den Friedhof und seine Einrichtungen und Anlagen


verunreinigt oder beschädigt oder Rasenflächen und Grabstätten
unberechtigterweise betritt

8. entgegen § 6 Abs. 2 g) Abraum und Abfälle außerhalb der hierfür


vorgesehenen Plätze ablegt

9. entgegen § 6 Abs. 2 h) Tiere mitbringt

10. entgegen § 7 Abs. 1 gewerbliche Tätigkeiten auf dem Friedhof ohne vorherige
Zulassung durch Friedhofsverwaltung ausführt

11. entgegen § 7 Abs. 7 gewerbliche Arbeiten an Sonn- oder Feiertagen oder


außerhalb der festgelegten Zeiten ausführt

12. entgegen § 7 Abs. 8 Werkzeuge und Materialien außerhalb genehmigter


Stellen lagert oder gewerbliche Geräte an oder in den Wasser-
Entnahmenstellen des Friedhofs reinigt,

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von 5,-- Euro bis 1.000,-- Euro,
bei fahrlässiger Zuwiderhandlung bis 500,-- Euro geahndet werden. Die
Geldbuße soll den wirtschaftlichen Vorteil, den der Täter aus der
Ordnungswidrigkeit gezogen hat, übersteigen. Reicht das satzungsmäßige
Höchstmaß hierzu nicht aus, so kann es überschritten werden.

(3) Das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in der jeweils gültigen Fassung findet
Anwendung; zuständige Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des
Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist der Gemeindevorstand.
19

§ 38

Diese Satzung tritt am Tage nach der Vollendung ihrer Bekanntmachung in Kraft.
Gleichzeitig tritt die Friedhofsordnung der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)
vom 01.04.1975 außer Kraft. § 32 bleibt unberührt.

Siegel Manfred Helfrich


Bürgermeister

Veröffentlichungen Poppenhausener Nachrichten


Friedhofsordnung – Nr. 1+ 2/2004 am 09.01.2004

Das könnte Ihnen auch gefallen