Wie Du Aufhörst Dich Selbst Zu F!@X&N: Die Kunst, Einen Scheiss Drauf Zu Geben
Wie Du Aufhörst Dich Selbst Zu F!@X&N: Die Kunst, Einen Scheiss Drauf Zu Geben
WIE DU
AUFHÖRST
DICH
SELBST ZU DIE KUNST,
α
– 1 –
AUTHENTIC
AN ALLE ,
LEBEN
WOLLEN
– 2 –
INHALTSVERZEICHNIS • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
INHALTSVERZEICHNIS
kapitel seite
00 INTRO NUR EIN PAAR KLEINE WORTE 04
02
WAHRHEIT 12
03 REALITÄT 20
04
MUSIK 32
05 TRÄUMER UND MACHER 36
06
ZEITREISEN 45
07 ALLCHEMIE 53
08 ENTSCHEIDUNGEN 79
09
SEIN 86
10 OUTRO NUR EIN PAAR LETZTE WORTE 98
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Intro • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
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Intro • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 1
DER
ANFANG
UND DAS
ENDE
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Warum sollte man solch einen Titel wählen? Wie du aufhörst dich
selbst zu fi#!x*? Ganz einfach, weil ich jeden Tag Menschen sehe, die
glauben, dass die ganze Welt dort draußen etwas gegen sie hat, ohne
dabei zu merken, dass sie einzig und alleine die Ursache für die Unzu-
friedenheit sind, die sie in ihr Leben rufen. Es ist vor allem eine Fra-
ge von Ursache und Wirkung und auf welcher Seite du stehen willst.
Willst du die Ursache für die Wirkungen in deinem Leben sein oder
entscheidest du dich letztendlich doch für die andere Variante, und
zwar dein Leben lang eine Wirkung aus den Ursachen anderer zu sein.
„Hans Dieter Irgendwas“ hat dies gesagt, „Jana Meyer Wen Juckts“ hat
jenes gesagt, „Ali Ibn aus dem Basar“ hat Sonstiges gesagt oder gemacht.
All das sind Ursachen und am Ende zeigen sie eine Wirkung, die sich
leider in dir niederschlägt, wenn du nicht aufpasst. Die Ursache wird
immer der Anfang sein, die Wirkung immer das Ende.
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Doch was wäre, wenn wir plötzlich Genuss daran finden könnten. An
all den negativen Dingen in unserem Leben. Was ist, wenn wir all
diese Dinge gar nicht mehr so ernst nehmen würden und sie viel mehr
als das ansehen würden, was sie sind. Nichts als Hilflosigkeit. Nichts
als Schwäche, die nach Hilfe ruft, um endlich erlöst zu werden. Kennst
du diese Momente in deinem Leben, die dich komplett kaputt gemacht
haben? Die dich zerrissen haben in deinem Inneren? Erinnere dich
einmal an solch einen Moment. Was denkst du, wenn du solch ein Bild
in deinem Kopf hervorrufst? Weckt das die alten negativen Gefühle
in dir? Beginnt ein Rauschen in deinem Kopf, ein Nebel, der sich vor
deinen klaren Verstand legt? Was ist, wenn ich dir sage, dass das nicht
du bist, sondern eine alte, traurige, schwer verletzte und hilflose Versi-
on von dir, die jetzt vor allem deine Hilfe braucht. Was ist, wenn du gar
nicht diese Stimme oder dieses Gefühl in dir bist, sondern die Retterin
oder der Retter, dieser kleinen hilflosen Stimme in deinem Kopf.
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Die Angst, nie mehr jemand besseres als dich zu finden. Die Angst,
nicht genug zu sein. All diese Ängste sitzen in diesem Freak, wäh-
rend er oder sie auf dich einschlägt. Auch wenn die Schläge wehtun,
eines ist klar, sie werden schnell wieder gehen. Allerdings wird dieser
psychische Schmerz, diesen Freak immer weiter quälen, ohne dass er
sich je davon befreien kann. Wenn man das Ganze aus dieser Perspek-
tive sieht, dann bekommt man beinahe Mitleid mit diesen Kontrollfre-
aks, nicht wahr?
Dasselbe ist es mit dieser Stimme in deinem Kopf. Sie hat verdammt
große Angst dich zu verlieren und deshalb unterdrückt sie dich. Sie
schlägt dich, schreit dich an, verurteilt dich, verbietet dir all die Din-
ge, die du immer machen wolltest, nur um nicht alleine zu sein. Jetzt
stellt sich einzig und alleine die Frage, hast du dennoch die Größe für
diese Stimme da zu sein? Bist du dennoch bereit, dieser Stimme deine
Zuneigung zu geben, ihr zu verzeihen, an sie zu glauben und mit ihr
gemeinsam eine neue Zukunft zu erschaffen oder machst du Schluss?
Denn da ist der Haken. Du wirst nie Schluss machen können. In einer
normalen Beziehung schon, ja, doch in dieser Beziehung gibt es kei-
ne Türen, durch die du einfach verschwinden kannst. Du wirst lernen
müssen, mit dem Menschen, den du am meisten hasst, umzugehen.
Dir selbst, oder besser gesagt, mit diesem Arschloch, das in dir sitzt.
Stell dir folgendes Bild vor. Eine Sonne, so groß und so stark, wie un-
sere, die an der Himmelspitze sitzt. Sie gibt Wärme und Licht und
natürlich Vitamin D. Sie gibt Leben und Kraft und eine hübsche braune
Haut, wenn es sein muss, doch dann kommen die Wolken und ver-
düstern das Umland, indem sie die Sonne einfach blockieren. Stell
dir vor, dies wäre eine ständige Gegebenheit und wir sehen die Sonne
für die nächsten 200 Jahre nicht mehr wieder. Würdest du dich noch
an die Sonne erinnern oder wäre sie bereits nach wenigen Jahren
oder Monaten in Vergessenheit geraten, weil andere Dinge wichtiger
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Genau das ist das Problem. Diese Gedanken machen uns vor, dass wir
sie wären. Allerdings ist das eine der größten Illusionen überhaupt.
Selbst wenn du jetzt gerade vor diesem Buch sitzt oder es dir anhörst
und glaubst, dass du vollkommene Kontrolle über dich selbst, dann
bist du bereits in die Falle getappt. Denn, genau das ist es, was deine
Gedanken oder dein Gehirn dir weismachen wollen. Wenn du willst,
dass jemand die Deckung fallen lässt, dann gib ihm das Gefühl, dass
er stärker ist und schlag zu, sobald er nicht im Geringsten damit rech-
net. Jetzt ist die Frage, ob du geschlagen werden willst oder bereit bist
zurückzuschlagen. Damit meine ich nicht, dass du dir selbst ins Ge-
sicht schlagen sollst. Das wäre ein bisschen kontraproduktiv. Was ich
damit sagen will ist, dass du anfangen musst, dich selbst zu finden.
Du kennst dich noch nicht einmal annähernd, auch wenn du glaubst,
dass du absolute Ahnung davon hast, wer du bist.
Dein wahres Ich liegt auf dem Grund des Bodens vom See. Stell dir
diese riesige Menge an Wasser vor, doch das Wasser ist ständig trüb,
weil es andauernd regnet. Dort unten auf dem Boden des Sees ist dein
wahres Ich, doch du kannst es nicht sehen, weil der Regen ständig
neuen Dreck aufwühlt, der das Wasser unklar macht.
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Der Anfang und das Ende • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Also was muss passieren, damit du endlich klares Wasser hast? Genau.
Der Regen muss beendet werden. Wie jedoch, beenden wir den Regen?
Der Regen ist in diesem Beispiel ebenfalls ein Bild für deine Gedanken.
Jeder deiner Gedanken ist wie ein Tropfen, der auf den See fällt und
für kleine Wellen sorgt, die das Wasser in Bewegung bringen, sodass
man nie auf den Seeboden schauen kann. Es geht also vor allem da-
rum, deine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Du musst lernen, wie du
funktionierst. Das ist der einzige Weg, um herauszufinden, was die
Wahrheit ist. Es ist Zeit, auf deine Reise zu gehen.
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 2
WAS
IST DIE
WAHRHEIT?
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Es ist alles eine Frage der Perspektive. Wir sehen das Leben immer
von dem Punkt aus, an dem wir gerade stehen. Das ist eine der wich-
tigsten und größten Wahrheiten, und zwar tatsächlichen Wahrheiten,
die wir uns mit ordentlichem Druck hinter die Ohren schreiben soll-
ten. Während der eine den Fehler in seinem Leben als eine Last sieht,
erkennt die andere darin eine große Chance.
Es gab da mal diesen alten Mann mit zwei Söhnen. Dieser Mann hatte
einen sehr guten Freund, mit dem er oft getrunken hat. Der Vater, die-
ser zwei Jungen war leider Alkoholiker und schlug sie liebend gerne
ab und an. Irgendwann kam der Zeitpunkt, als der Alkohol ihn run-
tergerissen hat und er im Grab geendet ist. Viele Jahre später zog der
gute Freund des Alkoholikers durch die Gegend bis er plötzlich einen
Bettler sah und die Entscheidung traf, ihm ein wenig Kleingeld anzu-
bieten.
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Als er genauer hinschaute fiel ihm auf, dass es einer der Söhne war,
die sein Freund, der Vater dieser Jungen, damals ständig verprügelt,
beleidigt und misshandelt hatte. Als er ihm ins Gesicht schaut ist er
schockiert und fragt ihn entgeistert: „Junge, wie konnte nur das aus dir
werden?“ Der Junge schaut ihm tief in die Augen mit einem hasserfüll-
ten Blick und antwortet: „Was hätte sonst aus mir werden sollen, bei so
einem Vater.“
Der alte Freund hatte verstanden und ging, bis er plötzlich einige Tage
später auf den zweiten Sohn traf. Fein gekleidet, gutaussehend, char-
mant und in Parfüm gehüllt mit teuren Accessoires geschmückt und
selbstbewusst. Als der alte Freund ihn sieht ist er ebenfalls schockiert
und fragt ihn mit einem erstaunten Blick: „Junge, wie konnte das aus dir
werden?“ Der Junge antwortete: „Was hätte sonst aus mir werden sollen
bei so einem Vater?“
Sechs!
Neun!
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Ein gewisser Adolf Hitler hat 6 Millionen Menschen das Leben genom-
men. Gleichzeitig hat er dabei 7 Milliarden Menschen gezeigt, dass so
etwas nie wieder geschehen darf, ob absichtlich oder rein aus Verse-
hen. Die Frau, die mit dir Schluss gemacht hat, hat dein Herz
gebrochen, doch gleichzeitig hat sie dir gezeigt, dass sie nicht die
Richtige ist. Jeder Schmerz im Leben trägt eine Lektion mit sich, die
wir erkennen und verwenden können, egal wie groß oder klein er ist.
Doch wenn wir einfach nur darauf beharren, dass Griechenland ein
Scheißland ist, werden wir aus einem kurzen Moment von Schmerz
ein ewiges Leben aus Leid machen. Regen dich deine Rechnungen
auf? Macht dir deine Familie zu schaffen? Hassen deine Freunde dich
oder hasst du deine Freunde? Bist du so ein armes Schäfchen, das Hil-
fe braucht und nicht alleine zurechtkommt? Wenn ja, dann hast du dir
diese Wahrheit selbst gemacht. Nochmal in ganz klarer Sprache.
Du bist ganz alleine daran schuld, dass dein Leben scheiße ist und ich
werde dir in diesem Buch, ganz bestimmt kein Mitleid geben, wie die
ganzen anderen halbehrlichen Jammerlappen, die in deinem Leben
die Runde machen, weil sie viel zu viel Angst haben, ihre Meinung
ehrlich zu sagen, nur um anderen zu gefallen.
Was für ein Gefühl kommt in dir hoch, wenn du dir vorstellen musst,
dass du ins Wasser fällst und nicht weißt, wann du wiederauftauchen
darfst. Wie fühlt es sich an, wenn ich zu dir sagen würde, lass dich
einfach fallen und vertraue mir, ich werde dich dort rausholen, sobald
es so weit ist. Natürlich kannst du auf keinen Fall wissen, ob ich die
Wahrheit sage.
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Selbstverständlich könnte all das eine Lüge sein, also warum vertrau-
en? Stattdessen fängst du an zu zappeln und zu verspannen, sodass
du kaum noch Luft hast und deine Zeit knapper wird. Als der Moment
kommt, an dem ich dich wieder aus dem Wasser holen will, sehe ich
plötzlich, dass du bereits am Wasser erstickt bist, weil du mir nicht ge-
glaubt hast und aus Panik wild um dich geschlagen hast, während du
am Sinken warst. Hättest du doch bloß die Ruhe bewahrt, um Luft und
damit Zeit zu sparen. Hättest du mir doch bloß vertraut, auch wenn es
momentan dunkel dort unten aussieht.
Dort unten im Wasser, wo nichts ist als weite Leere und Schwärze.
Ebenso ist unsere Beziehung zu diesem Leben. Es gibt keine Kontrol-
le. Du kannst nichts tun, als zu vertrauen und je mehr du anfängst zu
zappeln, weil du etwas kontrollieren willst, umso schneller wirst du
ertrinken. Was ist das Einzige, auf das du Einfluss in diesem Moment
unter Wasser hast?
Ganz genau. Auf dich. Du bist das einzige, was in diesem Moment
beeinflussbar ist. Deine Entscheidung, ob du in Panik gerätst oder
die Ruhe bewahrst, wird dein Schicksal bestimmen. Dieses Leben ist
nicht anders, auch wenn du glaubst, dass du es kontrollieren kannst.
Wohin hat dich deine Kontroll- oder Eifersucht denn in deinem Leben
gebracht? Hat es deine Beziehung gerettet? Was bringt dir deine Angst
zu verlieren? Hat sie dich besser, größer, stärker gemacht oder einfach
nur in einen sicheren Job geschoben?
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Dies ist der Wurf in das Wasser. Alles was, du tun kannst, ist zu ent-
scheiden, wie du damit umgehen willst und das ist das Einzige, was in
deiner Macht steht. Lerne dich selbst kennen und erfahre, wie du dich
selbst in Griff bekommst.
Das Leben hat seine ganz eigene Art. So gut wie alles in diesem Leben
ist auf Chaos ausgelegt. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass
dein Zimmer aufgeräumt sein wird, wenn du nach Hause kommst?
Hast du dir darüber jemals Gedanken gemacht? Ich meine, du hast
doch eine Vorstellung von Ordnung, oder? Du weißt genau, wo deine
Möbel, Utensilien, technischen Geräte und so weiter stehen sollten.
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Es führt absolut nichts daran vorbei, dass wir jeden Tag aufstehen und
aufräumen. Vergiss es, dass jemand kommen wird und sich um die
Ordnung in deinem Zimmer kümmern wird. Ja, ich weiß, Mami hat es
lange Zeit gemacht, doch das wird bald vorbei sein, wenn es nicht be-
reits so weit ist. Um ein Zimmer aufzuräumen, brauchst du natürlich
nicht so viel Aufwand, wie bei deinem Leben. Das Leben braucht nicht
nur gute Aufräum-Skills und Trenner in deinem Kleiderschrank, son-
dern viel mehr als das. Wenn du einen großen Berg besteigen willst,
dann wirst du einen starken Griff brauchen, weil du sonst ausrutschen
und fallen wirst. Dieser Griff kann nur gestärkt werden, wenn du jeden
Finger täglich trainierst und sie zusammenarbeiten. Diese fünf Finger
bestehen aus deinem GEIST, deinem KÖRPER, deinen BEZIEHUNGEN, dei-
nen FINANZEN und zuletzt aus deiner ZEIT. Dieser Griff bestimmt, ob du
auf dem Leben reitest oder es auf dir herumtritt, wie ein verdammtet
wilder Bulle, denn das Leben ist genauso.
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Was ist die Wahrheit? • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Das ist die Art, wie wir das Leben in den Griff bekommen, um dieses
Leben zu f****n, anstatt andauernd davon gef***t zu werden. Stär-
ke täglich GEIST, KÖRPER, BEZIEHUNGEN, FINANZEN und ZEIT, um ein/e
Meister/in des Lebens zu werden, doch dafür musst du dich der Reali-
tät stellen und die Wahrheit akzeptieren.
Dies ist nur der Griff des Lebens und er ist dazu da, um herauszufin-
den, wem diese Hand überhaupt gehört. Dafür wirst du jedoch ak-
zeptieren müssen, dass alles, was du heute bist, deine eigene Schuld
ist und auch auf ewig so bleiben wird, wenn du nicht anfängst es zu
ändern. Also worauf warten wir noch. Fangen wir an.
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 3
DIE
BITTERE
REALITÄT
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Die Wahrheit ist ein dreckiger Ort. Doch dieser Ort ist genau der rich-
tige Platz für Menschen, die sich gerne im Dreck wälzen. Wenn du
jedoch ein Mensch bist, der bereits eingesehen hat, dass sein Platz
im Dreck ist, dann kannst du dieses Kapitel gerne überspringen, doch
wenn du es nur machst, um bloß nicht die unbequeme und harte
Wahrheit in die Fresse zu bekommen, dann bleib hier. Dieses Buch
hier ist nicht dazu da, damit du dich gut fühlst. Das kommt erst nach-
her. Ich bin nicht dazu da, um dir Honig ums Maul zu schmieren und
so zu tun, als wäre ich dein bester Freund. Nein, ich BIN dein bester
Freund. Deswegen werde ich dir mitten in dein verdammtes Gesicht
sagen, was ich von dir denke, wenn du immer noch Mitleid suchst.
Die folgenden Wörter und Sätze werden ein Test sein, um zu sehen wie sehr
du dich wirklich selbst kennst.
Der Grund, warum du in einem Beruf steckst, den du nicht magst, ist
weil du nicht den Mut dazu hast, etwas Neues auszuprobieren. Es
macht dir viel zu viel Angst, dass andere Leute mit dem Finger auf
dich zeigen könnten und über dich lachen. Es macht dir verdammte
Angst, hungern zu müssen oder kein Geld zu haben. Deshalb suchst
du dir Ausreden, weshalb du auf keinen Fall etwas an deiner Situati-
on ändern solltest. Anstatt zu machen, bettelst du um Mitleid, wie ein
kleines Kind, damit Menschen, die du Freunde nennst, zu dir kommen,
dich umarmen und dir erzählen, was du für ein armes Wesen du bist.
Genauso wie deine Mama es immer für dich getan hat.
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Der Grund, warum du in einem Körper steckst, der ungesund ist, liegt
darin, dass du nicht annähernd daran glaubst, dass du etwas daran
ändern kannst. Der einfache Weg ist viel komfortabler und angeneh-
mer. Es ist viel erfüllender sich einen Burger reinzuschieben und auf
Netflix zu chillen, weil du ja den ganzen Tag so hart gearbeitet hast.
Also gönnst du dir noch ein bisschen mehr Mitleid von deinem Um-
feld, dass selbst so handelt und denkt wie du. Der letzte Liegestütz
wird nicht gemacht. Der letzte Klimmzug oder die letzte Wiederholung
beim Bankdrücken wird einfach ausgelassen, weil man es ja später
machen kann. Heute ist wieder mal nicht der Tag, um durchzuziehen.
Heute ist ein neuer Tag, bei dem wir über das Durchziehen reden wer-
den. Mehr auch nicht.
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
beiteten Gefühle in Form von Wörtern an anderen raus. Dein Leben ist
ein Finger, der sich nur auf die anderen richtet und sie verurteilt. Doch
denke immer daran, wenn du mit einem Finger auf die anderen zeigst,
zeigen die anderen drei Finger deiner Hand gleichzeitig auf dich.
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Was ist mit dem Geld? Du hast keins, oder? Jedenfalls nicht so viel,
wie du gerne hättest. Richtig? Wahrscheinlich glaubst du, wenn du
genug davon hast, dann wirst du schon die Frau oder den Mann fin-
den, den du brauchst. Was ist, wenn ich dir sage, dass das absoluter
Bullshit ist. Wie sieht es aus mit den reichen Menschen da draußen.
Regst du dich nicht auch darüber auf, warum sie es so einfach haben.
Während du immer noch in diesem alten Job festhängst, obwohl du es
doch viel einfacher haben könntest.
Immerhin haben sie es doch auch einfach gehabt. Sie wurden einfach
reich geboren und jetzt konnten sie einfach das Leben genießen. Wie
unfair ist das denn? Und du? Du musst die ganze Zeit hart arbeiten
und ackern wie ein Verrückter oder wie eine Verrückte. Diese Welt ist
nicht fair. Entweder hast du Glück oder du bist verloren. Diese Men-
schen, die den ganzen Wohlstand haben, haben es doch eigentlich
gar nicht verdient. Wenn du da oben wärst, würdest du doch viel edler
handeln. Diese ganzen Politiker und all die Multimillionäre sind doch
alle Schwindler. Du könntest das doch übernehmen und dann wäre die
Welt schon viel besser aufgehoben.
Tut mir leid. Unglaublich viele Menschen die Millionäre sind, haben
sehr hart dafür gearbeitet und sich von Menschen, die so denken di-
stanziert, weil sie wussten, dass sie damit untergehen würden. Men-
schen die andere schlecht machen, um sich wohl zu fühlen. Damit sie
eine Ausrede dafür haben, warum sie es nie selbst geschafft haben.
„Du musst schlecht sein, um viel Geld zu haben.“ „Du musst andere übers Ohr
hauen, um viel Geld zu haben.“ „Ich bin nicht so einer, deshalb bin ich arm.“
„Nicht, weil ich zu feige bin, um über meinen eigenen Schatten zu springen.“
„Nein, Nein.“ Natürlich nicht.
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Eine nette Ausrede ist das. All das ist eine Illusion. Eine riesige, fette
Lüge, die du dir selbst gebaut hast, um dich gerade noch so gut zu füh-
len. Ich gratuliere dir. Du bist im 99 Club. Dem Club, der sich damit be-
schäftig bemitleidenswert zu sein. Dieses Buch jedoch soll dir diesen
1% zeigen, der sich damit beschäftigt wie du zur besten Version von
dir selbst wirst. Vor allem soll dir dieses Buch zeigen, wie du endlich
aufhörst, dich selbst zu fi****.
SCHRITT 1
Na, wie fühlst du dich? Sei bitte ehrlich zu dir. Haben diese Sätze et-
was in dir ausgelöst und wenn ja, was? Frag dich selbst mal, was du
gefühlt hast, ohne es einfach nur zu fühlen und dann direkt so wei-
terzumachen wie bisher. Haben bestimmt Worte oder gar Sätze eine
gewisse Reaktion in dir ausgelöst? Versuche daran zu denken, welche
Sätze oder Worte es waren und tue mir bitte einen Gefallen. Notiere
sie und schreibe sie auf, und zwar direkt jetzt! Gleich hier unten:
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
SCHRITT 2
Als Nächstes mache dir einmal klar, welche Emotionen wurden bei dir
ausgelöst? Wenn ich so etwas sage wie „Du bist ein verdammter Loser“,
was fühlst du dann? Was empfindest du? Ist es Trauer, Zorn, Hass,
Wut? Ärger? Oder vielleicht sogar ein ganz anderes Gefühl wie Mit-
gefühl, Zuneigung oder sogar Liebe? Welche Erkenntnis konntest du
machen? Welche Emotion ist aufgekommen und wie fühlt sie sich an?
Ist es bedrückend, befreiend, stechend? Wie fühlt sich das Ganze an?
Schreib es nächstes in die folgenden Zeilen:
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
SCHRITT 3
Okay. Jetzt wird es Zeit, dass wir der ganzen Sache auf den Grund
gehen. Natürlich ist es wichtig zu wissen, WAS du fühlst. Sicherlich ist
es wichtig zu wissen, WIE es sich anfühlt. Doch vor allem ist es wichtig
zu wissen, WARUM du es fühlst, nicht wahr? Hast du dir schon mal die
Frage gestellt, warum du das fühlst? Warum passiert das jeden Tag?
– 26 –
Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Stell dir vor, das Leben schlägt die ganze Zeit zu und du hast keinen
Schimmer wie man zurückschlägt. Also nimmst du diese Schmerzen
einfach auf dich und tust so als würde es gar nicht wehtun. Das ist das
Szenario dieses Lebens, durch das wir tagtäglich gehen, weil wir keine
Ahnung haben, wie wir damit umgehen sollen.
Sobald ich einen Satz sage, löst es eine Reaktion in dir aus und weil du
nicht weißt, woher diese Reaktion kommt, reagierst du einfach darauf
und wirst wütend oder aggressiv oder traurig. Das heißt also ich habe
Einfluss auf dich. Ich habe dich im Griff und es gibt nur zwei Arten
von Menschen auf dieser Welt. Diejenigen, die das Leben im Griff hat,
und diejenigen, die das Leben im Griff haben. Außerhalb dieser Typen
gibt es nichts mehr. Was ist, wenn du die ganze Zeit belogen wurdest
oder gar nicht erst aufgeklärt wurdest? Was ist, wenn das deine Emo-
tionen sind und es deine Gedanken sind, die du ganz alleine kontrol-
lieren kannst und sonst niemand. Was ist, wenn du dazu einfach nur
den Schlüssel brauchst, den dir niemals jemand gegeben hat, weil sie
selbst nicht wussten wie es geht und stattdessen lieber auf Klugschei-
ßer gemacht haben?
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Neue Klamotten, schicke Uhren, teure Autos, hohe Häuser und eine
große Schnauze. Der weiche Kern jedoch geht nicht einfach weg. Er
wird ewig dort sitzen und wenn wir uns nicht um ihn kümmern, wird
er nach und nach verrotten. Das Problem dabei ist, dass dann auch die
Schale gehen wird. Dieser Kern ist dein WARUM. Wie in dem folgen-
den Bild:
WAS
WIE
WARUM
KERN
1. SCHALE
2. SCHALE
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Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Schau mal, ich weiß du willst das schöne Haus, das Auto, den perfek-
ten Mann, die hübscheste Frau, eine Rolex, und den Mercedes. Doch
das ist nur die äußere Ebene dieser Schale. Das WAS. Darüber ist sich
die Mehrheit natürlich bewusst.
Du kannst jeden fragen, was er oder sie will und sie werden mit so
einer ähnlichen Antwort kommen. Eine reine Aufzählung von Din-
gen, die sie gerne in ihrem Leben hätten. Das Ganze wird ein bisschen
komplizierter, sobald du anfängst sie zu fragen, WIE sie all das bekom-
men wollen. Dann kommt so eine 08/15-Standard-Antwort wie: „Ja,
ich mache einfach Patte.“ Okay, Danke für diese präzise Antwort, aber
WIE willst du denn Patte machen? „Ja, Sachen verkaufen. Dealen oder so.
Vielleicht Lotto oder so.“ Wow, was für eine meisterhafte Antwort. Ich bin
so dankbar für so viel Einfallsreichtum. Das Problem ist nämlich, dass
die meisten glauben, dass sie bereits alles richtig machen, weil ihre
Angst sie in die Knie gezwungen hat. Unser Geist ist hinterhältig und
tückisch. Er ist sehr gut darin, eine Illusion zu schaffen und uns glau-
ben zu lassen, dass wir alles unter Kontrolle haben. Allerdings ist das
leider nur sehr selten der Fall.
– 29 –
Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Dieser eine Prozent weiß, wer er wirklich ist und muss nicht mit ei-
ner Maske durch das Leben laufen. Es sind 99%, die diese Maske tra-
gen, weil sie so hübsch glänzt. Wenn man einen Menschen in seinem
Leben verliert, dann passiert es häufig, dass man das Gesicht des
oder der verstorbenen vergisst. Das ist einer der größten Ängste, die
Menschen haben, die jemand anderes verlieren. Vielleicht kennst du
den Mann in der eisernen Maske. Ihm wurde eine eiserne Maske über
den Kopf gezogen, worauf er von Ludwig XIV. in den Kerker geworfen
wurde, um dort elendig auszuharren. Wenn man so lange eine Maske
trägt, fängt man irgendwann an zu glauben, dass man die Maske ist,
weil man das wahre Gesicht vergessen hat. Ebenso ist es mit uns in
unserer Gesellschaft.
„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler,
sie treten auf und gehen wieder ab.“
– William Shakespeare –
Wir wissen leider nicht mehr, wer wir wirklich sind, weil wir viel zu
lange jemand waren, der wir NICHT wirklich sind. Es ist tatsächlich
so, dass wir anfangs Kinder waren, die bereits wussten, was dieser
weiche Kern ist und es dann im Laufe unseres Lebens verlernt haben.
Über die Zeit kam es dazu, dass wir vergessen haben, wer wir wirklich
sind. Im Endeffekt sind wir schließlich immer noch kleine Kinder.
Auch wenn wir mit größeren Spielzeugen spielen, wie Autos, anstatt
Bobby Cars und damit weitere Strecken fahren und behaupten, dass
wir erwachsen seien, sind wir immer noch kleine Kinder. Der einzig
wahre Grund, warum wir so unglücklich sind, ist weil wir vergessen
haben, dass sich diese Tatsache niemals geändert hat.
– 30 –
Die bittere Realität • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Es ist verdammt noch mal nicht gut, wenn du träumst. Fang gar nicht
erst damit an, selbst auf neue Ideen zu kommen oder gar Pläne zu
schmieden. Reihe dich einfach in das System ein und mache das, was
alle anderen machen. Benutze nur einen kleinen Teil deines Gehirnes,
um im selben Rhythmus, wie all die anderen Fische mit dem Strom zu
schwimmen. Das ist der einzige und alleinige Grund dafür, warum du
nicht träumen darfst. So arbeitest du besser, wie man es gerne hätte,
kannst leichter kontrolliert werden und meckerst weniger rum. Punkt.
Aber das hat ab jetzt ein Ende. Im nächsten Kapitel werden wir deiner
Befreiung bereits einen großen Schritt näher sein. Dann wirst du auch
nach und nach verstehen, wie du an den Kern kommst und ihn ändern
kannst.
– Steve Jobs –
– 31 –
Hier spielt die Musik • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 4
HIER
SPIELT DIE
MUSIK
– 32 –
Hier spielt die Musik • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Du hörst doch sicher gerne Musik, oder? Jeden Tag erklingen irgendwel-
che Töne in unserem Leben. Manche inspirieren uns, andere kannst du in
die Tonne treten. Wir brauchen nur die Kopfhörer einzustöpseln oder die
Boxen aufzudrehen und dann geht die ganze Geschichte los. Ehe man sich
versieht, ist man schon im Tanzmodus oder falls man Rap hört, im Gangs-
termodus und fängt an wilde Bewegungen zu machen und die Finger
zu überkreuzen und Goldketten zu tragen. Musik ist eine wunderschöne
Sache.
Hast du dich jedoch schon mal gefragt, woher sie kommt? Wieso hören wir
Musik oder Töne? Wahrscheinlich denkst du dir, warum redet er jetzt über
Töne? Hab ich das falsche Buch gekauft? Was ist passiert. Aber mach einen
Moment lang mit, damit du verstehst worauf ich hinaus will. Das hier ist
unglaublich wichtig für die kommenden Kapitel. Also pass gut auf.
Wie im Großen, so im Kleinen
Alles was, du siehst, besteht aus kleinsten Teilchen. Dein Körper besteht
aus kleinsten Atomen, die zusammengesetzt sind und somit deinen Kör-
per darstellen. Sagen wir mal, ein Atom steht für den Mann und das andere
Atom steht für die Frau. Wenn beide zusammenkommen und sich ganz
doll liebhaben, dann entsteht daraus ein Molekül (eine glückliche Familie
mit Baby).
Auch die Luft um dich herum besteht aus kleinsten Molekülen, die he-
rumschwirren, die wir aber nicht sehen können. Stell dir vor, du stehst
zwischen zwei Wänden, die langsam immer näherkommen, wie in einem
Indiana Jones-Film. Das Einzige, worüber du wahrscheinlich nachdenkst,
ist, wie du da so schnell wie möglich rauskommst.
Genauso geht es der Luft, wenn du die Hände zusammenklatschst. Sie ver-
sucht, so schnell wie möglich zwischen deinen Händen zu verschwinden
und zu entweichen, wodurch ein Schall entsteht. Dieser Schall verschiebt
– 33 –
Hier spielt die Musik • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Der Ton ist also die ganze Zeit in der Luft. Was du dazu jedoch brauchst, ist
ein Instrument, wie deine Hände oder ein Piano, um diesen Ton in unse-
re Welt zu bringen. Mit unserer Welt meine ich diese, die wir mit unseren
Sinnen wahrnehmen. Denn ohne deine Sinne gäbe es diese Welt hier auch
nicht, oder? Du denkst dir wahrscheinlich: „Okay, schön und gut, aber was
hat das alles mit mir zu tun?“ Bleib dran, du wirst es gleich verstanden ha-
ben.
Stell dir vor du wärst blind, taub, und könntest nicht fühlen? Wie viel wür-
de noch von dieser Realität übrig sein, die du kennst? Nichts. Das ist der
Punkt. Also, fassen wir noch einmal zusammen. Es gibt eine feinstoffliche
Welt, in der es Atome und Moleküle, Ionen oder Quanten gibt.
Doch damit diese feinstoffliche Welt zum Ausdruck kommt, braucht man
ein Instrument, wie deine Hände, eine Gitarre oder ein Klavier. Wenn du
ein Klavier spielst, dann wird auch dort ein Druck erzeugt, wodurch letzt-
endlich Luft zusammengepresst wird und ein Ton entsteht und worauf ich
hier die ganze Zeit hinauswill, mit dieser trockenen Physikstunde ist, dass
du genau so ein Instrument bist.
Dein Körper, dein Herz und dein Gehirn sind nichts als Instrumente, die
einen Druck erzeugen, der mit bestimmten Wellen schwingt und etwas in
der Welt verändert und bewegt. Die meisten aber, sind eher bessere Zuhö-
rer als Komponisten.
– 34 –
Hier spielt die Musik • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Du denkst dir jetzt wahrscheinlich, was will der Typ von mir? Wohin führt
das alles hier? Lass endlich das Gejammer und lies weiter. Es ist Zeit dein
Leben zu verändern.
Ich hoffe, du hast bis hierher verstanden, dass alles auf dieser Welt entwe-
der feinstofflich oder grobstofflich ist, wie Geist und Körper. Wenn du im
Universum rumschwirren würdest, dann wärst du auf jeden Fall in einer
feinstofflichen Umgebung. Je näher du der Erde kommen würdest, umso
grobstofflicher würde alles werden. Dich gab es immerhin auch nicht be-
vor du durch einen Samen deines Papas in den Leib deiner Mama geschos-
sen wurdest und dann plötzlich immer mehr Form angenommen hast.
Genauso wenig gab es dieses Buch, diesen PC oder das Smartphone auf
dem du diesen Text hier liest. All das war zuvor nur eine Idee. Eine fein-
stoffliche Idee in dem Kopf verschiedener Menschen. Bill Gates hat zu
Anfang nur darüber nachgedacht, einen Computer zu erschaffen, bis es
zu Materie wurde. Meine Wenigkeit hat ebenfalls nur mit dem Gedanken
gespielt, bis all das Geschriebene tatsächlich zu Materie wurde. Du kannst
alles erschaffen, was du willst. Du weißt einfach nur nicht, wie es geht.
Aber alles cool. Ich bin da. Wir kriegen das hin.
– Das Kybalion –
– 35 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 5
DIE
TRÄUMER
UND
MACHER
– 36 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Auf den Seiten zuvor haben wir darüber geredet, dass du deine Reali-
tät durch deine Sinne erschaffst, doch was ist mit deinen Träumen?
Erinnerst du dich noch an deinen letzten Traum? Wie hat es sich
angefühlt? Warte mal, warum konntest du es fühlen? Es ist doch nur
in deinem Kopf, oder nicht? Wie kann es dann sein, dass wir Träume
fühlen können?
Wie kann es sein, dass wir Dinge außerhalb unserer 3D-Welt empfin-
den und spüren können, wo sie doch nicht echt sind? Doch, wir haben
schon darüber gesprochen, dass die Wahrheit nur eine Frage der Per-
spektive ist. Was ist wohl die Wahrheit für einen Fisch? Dieser kleine
Fisch schwimmt durch das Wasser, Tag ein und Tag aus, und alles was
er sieht ist Wasser. Denkst du ein Fisch ist sich im Klaren darüber,
was Wasser ist? Glaubst du ein Fisch weiß, dass dieses Wasser ihn am
Leben hält?
Um uns herum ist ein ganzes Meer von Energie, die uns am Leben
hält. Dieses Meer ist mit uns verknüpft. Jedes Mal, wenn wir uns in
unser Bett legen, sinken wir tiefer in dieses Meer, bis auf den Abgrund
und noch tiefer. Dieses Meer ist echt. Auch wenn wir nicht wissen,
dass es uns am Leben hält und wir darin schwimmen können, wenn
wir wollen. Wenn du die Augen schließt und dir einen Ton vorstellst,
dann kannst du ihn hören. Sobald du die Augen schließt und dir einen
dicken fetten Döner oder eine frische mit Käse belegte Pizza vorstellst,
dann kannst du sie sehen. Jetzt habe ich Hunger bekommen…
Wie sieht es aus mit dir? Hast du plötzlich auch Appetit? Läuft dir
zufällig Wasser im Mund zusammen, wenn du dir leckeres Essen
vorstellst? Warum? Es ist doch in deiner Vorstellung gewesen. Was
hat sie denn mit dieser Welt zu tun? Dein Geist hat eine unglaubliche
Auswirkung auf diese 3D-Welt. Nur leider wissen die meisten von uns
nicht, wie wir unseren Geist richtig nutzen können. Wir sind oft, ent-
– 37 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Hast du als Kind oft aus dem Fenster geschaut und geträumt? Kennst
du das, wenn du im Klassenzimmer sitzt und aus dem Fenster
schaust, weil du dich fragst: „Was könnte wohl da draußen noch so alles
sein.“ Also fängst du an, darüber zu fantasieren, Bilder in deinem Kopf
zu malen, frei zu wünschen, unabhängig von Raum und Zeit oder
irgendwelchen Bedingungen. Wenn ja, dann hast du genau das rich-
tige gemacht. Bis der Lehrer kam, dich dazu gezwungen hat, dich zu
konzentrieren und dich in die kalte Realität zurückgeworfen hat. Lass
uns einmal anhand von einem Beispiel festmachen, wo sich er Fehler
in deinem Leben eingeschlichen hat. Wir nennen die folgende Person
jetzt einfach mal „Traumi.“
– 38 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Traumi wurde in einer kleinen Ortschaft geboren, mit viel Ruhe und
netten Eltern, die, sich immer um ihn gekümmert haben und ihn ums-
orgt haben. Er war eins mit seinem natürlichen Zustand, auch wenn er
nicht gewußt hat, dass um ihn herum ein Meer aus Schwingungen ge-
wesen ist, hat er mit diesen Wellen mitgeschwungen. Noch zu Anfang
hat sich Traumi wie ein leeres Gefäß gefühlt, das vollgepackt werden
konnte mit neuen Abenteuern und Fantasien.
TRAUMIS URSPRUNGSZUSTAND
Nach und nach geht das Leben so voran und Traumi merkt, dass er
plötzlich solche Dinge wie Hunger empfindet. Natürlich fragt er sich
noch nicht, warum er diese Gefühle hat, sondern will vor allem, wie er
ihn stillt. Besonders merkt er, dass dieses unangenehme Gefühl durch
die zarten Brüste der Mutter gestillt werden können, also freut er sich
jedes Mal, wenn Mama kommt, um ihn mit ihrer hungerstillenden
Milch zu füttern. Eines Tages jedoch, bemerkt Traumi, dass dieses Ge-
fühl schon wieder da ist und Mama scheinbar gerade nicht anwesend
ist, um ihn zu füttern. Also fragt sich Traumi, „Was soll ich jetzt nur tun?“
– 39 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Positive Assoziation
+
Schreien = Essen
– 40 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
AUTSCH! Das hat verdammt wehgetan. Das hat absolut nichts mit
Schokolade zu tun, aber eine Sache hat Traumi jetzt auf jeden Fall
gelernt. Herd gleich Schmerz. Traumi hat seine erste negative Assozi-
ation kennengelernt.
Negative Assoziation
–
Herd = Schmrez
Positive Assoziation
+
Schreien = Essen
Mit der Zeit läuft da Leben weiter und Traumi wird immer älter und
älter. Er hat Spielzeuge bekommen, es gab Weihnachtstage, schöne
Momente im Freizeitpark und schmerzhafte Erfahrungen, wie Stürze
und kleine Fahrradunfälle. Nach und nach hat er immer mehr positi-
– 41 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
–
–
+–
+ ––
– +
– + +
+ + – +
–
+ ++
– – +
Ab jetzt hat Traumi seine ganz eigene Landkarte, die er benutzt. Auf
dem Weg gibt es Gefahren und Entdeckungen, die er beobachten kann,
allerdings weiß er ja inzwischen teilweise, welchen Dingen er aus dem
Weg gehen sollte. Beispielsweise hat er gemerkt, dass alle plötzlich
über ihn gelacht haben, wenn er im Kindergarten versucht hat zu sin-
gen. Diese Erfahrung hat ihm gezeigt, dass Singen mit Schmerz ver-
bunden ist, also hat er sich vorgenommen in Zukunft nur noch ganz
alleine und nur für sich zu singen, um bloß nie wieder Schmerz emp-
finden zu müssen. Ab diesem Zeitpunkt also, hat er beschlossen, nie
wieder in eine Situation zu kommen, wo er vor anderen singen oder
präsentieren muss, solange bis es zu einer Gewohnheit wurde.
– 42 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
TRAUMIS LEBENSKARTE
Singen im Kindergarten
+ negative Assoziation mit Gesang
START
– 43 –
Die Träumer und Macher • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Jetzt war Traumi nun ein Opfer von Schmerz und Belohnung. Aus Traumi
wurde nun TRAUMA und alles, was ihn jetzt noch retten kann, sind neue
Entscheidungen.
HAPPY END
– 44 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Kapitel 6
DER
ALCHEMIST
– 45 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Was ich dir mit der unglaublichen Geschichte von Traumi vor allem zeigen
wollte ist, dass es endlich wieder Zeit ist zu träumen. Als Kinder wollten
wir noch auf Bäume klettern oder Papierflugzeuge bauen und Baumhäuser
und nur auf den Sofas laufen, weil der Boden Lava war. Daher kamen un-
sere Freude und unser Glück. Wir waren in unserem Unrsprungszustand.
Gehen wir noch ein Stück zurück. Noch bevor du zu Fleisch und Blut wur-
dest, warst du Nichts, richtig?
Du warst eine Idee deiner Eltern und sonst nichts weiter. Eines Tages dann
wurde der Samen gesetzt und es hat sich so langsam ein kleines Wesen in
dem Leib deiner Mutter gebildet. Nach und nach haben sich immer mehr
lebenswichtig Organe in diesem kleinen Samen gebildet. Es formte sich
ein Herz, ein Gehirn und zwei Lungenflügel. Dann kam der Tag, als dieses
wunderschöne Wesen zur Welt gekommen ist. Geist wurde letzten Endes
zur Materie. Du bist einfach aus dem Nichts entstanden. Aus einer reinen
Idee deiner Eltern so wie Apple durch den Einfallsreichtum von Steve Jobs.
Alles beginnt mit der feinstofflichen Idee, bis es zur grobstofflichen Mate-
rie wird. Damit du verstehst, warum du heute so bist wie du bist, lass uns
noch genauer auf die Wellen eingehen, von denen ich zuvor gesprochen
habe.
Du musst wissen, es gibt verschiedene Wellen. Diese beginnen bei den De-
lta-Wellen, gehen über in die Theta-Wellen, von wo aus sie zu Alpha-Wel-
len werden und dann letztendlich als Beta-Wellen weiterschwingen. Als
Traumi noch ganz jung war, war er vor allem in den Theta-Wellen, wo er
noch völlig formbar war, bis er in die Alpha-Wellen kam, von denen aus er
geträumt hat und Visionen hatte, die er wahr machen wollte, später in der
Zukunft. Leider jedoch bemerkte Traumi, dass das Leben voller Stress ist,
weshalb er schon sehr bald, ständig in den Beta-Wellen gefangen war, die
er nun mit 99% auf dieser Welt teilte.
– 46 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
DEINE GEHIRNWELLEN
TIEFE
ENTSPANNUNG THETA WELLEN
Nachdem wir geboren werden, sind wir noch völlig im Unklaren darüber,
wo wir eigentlich sind, was wir hier machen und wohin die Reise geht.
Alles was wir machen, ist Informationen zu sammeln und nach und nach
zu realisieren, was hier eigentlich vor sich geht. Wir können nicht einmal
wirklich sehen oder fühlen. Als Neugeborene ist uns nicht im Geringsten
bewusst, dass wir eigentlich existieren. Hier sind wir voll und ganz im
Unterbewusstsein. In diesem Stadium der Wellen bist du auch heute noch,
allerdings nur, wenn du schläfst. Das ist die Zeit, in der wir vor allem im
Delta-Bereich der Gehirnwellen sind (Ganz unten). Nachdem ein paar Jah-
re verstreichen, beginnen wir zu erkennen, dass wir in einer Welt leben, die
eine eigene Art an sich hat. Wir verstehen langsam Prinzipien wie negati-
ve und positive Assoziationen. Wenn ich schreie, kriege ich Essen, wenn
ich den Herd anfasse, tut es weh. In diesem Bereich sind wir noch wahre
Träumer.
– 47 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wenn wir uns vorstellen, dass wir Superhelden sind, dann fühlt es sich
auch so an. Die Spielzeugautos und Barbiepuppen machen keinen Unter-
schied für den Spaß, den wir haben, uns interessiert nicht, ob es Stahl oder
Plastik ist. Für uns ist alles echt. Unsere Fantasie ist immer noch stärker
als die Realität dort draußen. Für uns gibt es den Weihnachtsmann und
daran soll sich auch nichts ändern.
Wir sind noch wie Ton, der geformt werden kann. Hier sind solche Statem-
ents wie „wahre Männer weinen nicht“ oder „deine Schwester ist viel schlauer
als du“ noch sehr gefährlich und man sollte vorsichtig damit umgehen, da
sie später zu unserer Realität werden könnten. Noch befinden wir uns im
Bereich der Theta-Wellen (zweite Welle von unten). Inzwischen sind be-
reits weitere Jahre verstrichen und wir sind bereits in der Schule, wo wir
viele andere Kinder treffen, mit denen wir spielen und uns austauschen.
Jetzt sind wir bereits im Alphastadium und schwingen auf den Alpha-Wel-
len. Das sind ebenfalls Wellen, die noch Vorstellungskraft beinhalten, aber
auch Fokus und Konzentration. Was wir über diese Wellen aufnehmen hat
besonders starken Effekt auf unsere Ergebnisse. Hier werden unsere Glau-
benssätze und Einstellungen zur Welt da draußen besonders stark geformt.
Wir fangen an analytisch zu denken, Ursache und Wirkung zu verstehen,
Lösungen zu finden und alle Dinge in unserem Leben zusammenzufügen,
um ihnen einen Sinn zu geben. Hier hat eine besonders starke Program-
mierung deiner Persönlichkeit stattgefunden.
– 48 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
All diese Dinge sind nun Teil unserer Realität, je nachdem welche Dinge
wir in unserem frühen Kindesalter in unser Gehirn gelassen haben. Wir
befinden uns also inzwischen in den Beta-Wellen (ganz oben) und verbrin-
gen dort die meiste Zeit unseres Lebens, wenn wir im 99 Club sind und uns
wirklich so wie jeder andere Mensch verhalten wollen. Was diesen Zu-
stand vor allem auslöst ist Stress, Ablenkung und vorgegeben Bilder. Also
zu viel Arbeit, Facebook und Fernsehen.
Logisch
Tor zum
Unterbewusstsein
verschliesst sich
5% BEWUSSTSEIN
Theta
95% UNTERBEWUSSTSEIN
– + +
+ + – +
–
+ +
+ Delta
– +
–
Kreativ
– 49 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Nachdem sich das Tor zum Unterbewusstsein geschlossen hast und wir
geformt wurden, bleibt uns nichts anderes übrig, als damit zu leben, oder?
Alles, was wir jetzt noch haben, sind fünf lächerliche Prozent, mit denen
wir bewusst Dinge steuern können und diese verpulvern wir meist auch
noch für allen möglichen Scheiß, der nur unsere Zeit frisst. Wahrscheinlich
denkst du dir jetzt, okay, fuck, ich bin am Arsch. Was ist, wenn mein Pro-
gramm scheiße ist? Dann bin ich ja geliefert, ich brauche unbedingt eine
Lösung. Verdammt, verdammt, verdammt. Nicht ganz. Ich habe sehr gute
Neuigkeiten für dich. Du hast die Möglichkeit, dein Unterbewusstsein zu
verändern, indem du dort unten eintauchst und regelmäßig aufräumst.
Stell dir einmal vor, du hast einen besten Freund (95% Unterbewusstsein),
der das größte Arschloch auf diesem ganzen Planeten ist. Du (5% Bewusst-
sein) hast dich heute entschlossen, heute mal zum Supermarkt rüber-
zufahren, um ein bisschen für die Woche einzukaufen. Als du losfahren
willst, fragt dich dieser beste Freund, „Hey Bewusstsein, lass mich doch
wieder fahren.“ Er ist zwar dein bester Freund, doch du weißt, was die letz-
ten Male passiert ist und was für ein riesiges Arschloch er ist.
Dein Auto hat noch einen Blechschaden vom letzten Mal und kaum noch
Benzin, weil er alles verfahren hat. Dieser Freund wurde von den Leuten in
dieser Gesellschaft erzogen, die du am meisten hasst und so benimmt er
sich auch. Er ist ständig kriminell, lügt, klaut und fährt dauernd dein Auto
kaputt. Jetzt stellt sich doch die Frage, warum solltest du so dumm sein
und ihn fahren lassen oder? Ein logischer Mensch würde doch niemals
diesen Typen ans Steuer lassen, trotz alter Erfahrungen. Also warum, zum
Teufel, tust du es jedes Mal? Warum rauchst du jedes Mal wieder, obwohl
du weißt, dass es scheiße ist. Warum verschiebst du deine Aufgaben jedes
Mal, wenn du es eigentlich sofort machen solltest?
– 50 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Ganz einfach. Weil du abgelenkt bist. Diese fünf Prozent, die dich ausma-
chen, hast du einfach so ebenfalls verschenkt. Warum? Aus Angst. Weil du
mit anderem Scheiß abgelenkt bist, kann ich mit dir machen, was ich will,
einfach weil du momentan verwundet bist und wenn ich das wiederholt
mache, dann kann ich dich kontrollieren, weil du dich in einen verdamm-
ten Roboter verwandelst, der alles macht, was ich sage.
Du bist ein Opfer der Angst geworden und hast das Steuer an den Pisser
abgegeben, der jedes Mal dein Auto in den Graben fährt. Deshalb ist Fokus
so unglaublich wichtig. Deine Aufmerksamkeit ist die einzige Superkraft,
die dir noch geblieben ist, um die Macht zu übernehmen und dein Leben
in den Griff zu kriegen. Leider jedoch gibt es überall um dich herum Ablen-
kungen. Youtube, Facebook, Instagram, Drogen, Freunde, Probleme, Politik
und vieles mehr. Viele Dinge, die dich deiner Macht berauben und dir diese
letzten fünf Prozent auch noch wegnehmen, sodass nur noch ein Versi-
cherungsvertreter kommen muss, um dir ein bisschen Angst zu machen
und dich abzulenken, um dir jeden Scheiß zu verkaufen.
Das ist der Grund, warum wir ständig durch die Gegend laufen, wie ein
Schwarm mit dem Strom schwimmender Fische, die konsumieren wollen.
Denn Einkäufe hemmen den Schmerz. Dieses Arschloch jedoch wird in
deinem Auto sitzen bleiben und daran wird sich absolut nicht ändern.
Das Einzige, was du machen kannst, um dein Leben auf die Reihe zu krie-
gen, ist das Steuer selbst in die Hand zu nehmen und dich zu konzent-
rieren und zu fokussieren, während das Arschloch auf dem Beifahrersitz
Platz macht. Sobald das geschafft ist und du deinen Fokus zurückgewon-
nen hast und selbst das Steuer in den Händen hältst, kannst du anfangen
ihm gut zuzusprechen, immerhin ist er immer noch dein bester Freund.
Solche Dinge wie, „Warum bist du eigentlich immer so negativ?“, „Warum pro-
bierst du nicht einfach mal etwas Vernünftiges aus, das macht echt Spaß?“,
„Warum, benimmst du dich eigentlich andauernd so sturköpfig, das würde
mich echt interessieren, könntest du mir etwas darüber erzählen?“
– 51 –
Der Alchemist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Und hier kommt das Warum ins Spiel. Ich hatte dir zuvor gesagt, dass ich
ein bisschen ausholen müsste, um zu erklären, was er mit dem Warum auf
sich hat. Es gibt also das Was, das Wie, doch meistens fehlt uns das War-
um. Dieses Warum ist der Weg, um dich selbst kennenzulernen. Das Wie
oder Was wird dich nie dorthin bringen. Es geht außerdem vor allem dar-
um diese 5 Prozent, die deine volle Aufmerksamkeit ausmachen zurückzu-
kriegen, indem du alle Ablenkungen ausschaltest. Du musst dich fokussie-
ren, wie ein verdammter Laser, der alles und jeden durschneidet.
– 52 –
53 • 10 Entscheidungen
Deine Stilfragen • DAS •ERSTE
Wie duBUCH
aufhörst
• MASTER
dich selbst
YOUR zuMIND
fi#!x*?
Kapitel 7
DEINE
ENTSCHEI-
DUNGEN
– 53 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Nur weil Traumi Angst davor hatte, wieder in diese schmerzhafte Situa-
tion zu kommen, ausgelacht zu werden, so wie in seiner jungen Vergan-
genheit, hat er eine für sein Schicksal unglaublich bewegende Entschei-
dung getroffen. Sein komplettes Schicksal hat sich verändert durch eine
einzige Entscheidung. Warum bist du heute, so wie du bist?
Das Schicksal wird dir den Tanz vorgeben, doch du entscheidest, wie du
auf diese Tanzschritte reagierst, ob du dich auf den Boden wirfst und
rumheulst oder das Risiko eingehst, auch mal einen falschen Schritt zu
machen, um ständig besser zu werden. Also merke dir, dass dein Schick-
sal immer die Aktion sein wird. Dinge geschehen einfach. Du könntest
gleich einen Anruf bekommen, dass du gekündigt wurdest oder das du
schwer erkrankt bist und was dann?
– 54 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Weißt du noch, wie ich dich mit meinen Fragen am Anfang dieses Bu-
ches geärgert habe? Hast du die Sachen aufgeschrieben? Hast du dir
Gedanken darüber gemacht, warum du diese bestimmten Emotionen in
dem Moment hattest, was sie dir sagen wollten und was du mit ihnen
anstellen könntest? Genau das sind die Momente, die das Leben komplett
verändern werden. Kleine Entscheidungen haben eine unglaublich große
Wirkung. Was passiert, wenn du morgens aus dem Bett aufstehen willst?
Meistens klingelt der Wecker, das Handy liegt genau neben dir und du
denkst, „Ach, scheiß drauf. Ich kann doch noch zehn weitere Minuten liegen blei-
ben“ und das obwohl du dir festgenommen hast aufzustehen.
Jetzt nehmen wir uns einmal ein anderes Szenario. Du wachst auf, so
wie du es dir vorgenommen hast. Jetzt denkst du dir, „Oh fuck, ich habe
es echt getan? Auch wenn es unglaublich anstrengend war, ich habe es wirklich
getan!“ Also denkst du dir, „jetzt kann ich eigentlich auch mein Bett machen,
oder?“ Sobald dein Bett gemacht ist, fängst du an zu sammeln. „Was kann
ich heute noch alles machen, um den Tag perfekt zu machen?“
– 55 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Stell dir dein Leben wie einen Golfball vor. Jede Entscheidung ist wie der
Winkel, mit dem du diesen Golfball mit deinem Schläger triffst. Ist deine
Entscheidung nur um einen Zentimeter anders, dann fliegt der Ball in
eine komplett andere Richtung. Auf dem Weg wird der Wind zwar Ein-
fluss haben, doch du weißt genau, wo du hinwillst. Es gibt ein Loch, dass
du treffen musst.
Hast du schonmal genauer auf das Wort „Entscheidung“ geschaut? Ist dir
aufgefallen, dass dort das Wort „Scheidung“ enthalten ist. Hast du dich
jemals gefragt, warum das so ist? Weil Entscheidungen, genau das bein-
– 56 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
halten, und zwar eine Scheidung von vielen weiteren Dingen in deinen
Leben. Das eine schließt das andere aus. Du kannst mit einer Kamera
nicht fokussieren, ohne einen Punkt zu haben auf den sie sich richtet.
Die Sonne strahlt in alle Richtungen, doch wenn du eine Lupe nimmst
und die Sonnenstrahlen fokussierst, bringst du einen Punkt zum Bren-
nen. Dafür jedoch musst du das Licht von wo anders auf diesen Punkt
umlenken. Fokus bedeutet eine Sache und nur EINE verdammte SACHE,
als würdest du einen Tunnel bauen.
Stell dir ein großes weites Feld vor. Vor dir ist große weite Wiese die
völlig offen ist. Plötzlich siehst du links Kinder mit Feuer spielen. Inter-
essant oder? Rechts siehst du Polizeiautos mit Sirenen rumfahren. Wow!
Das könnte auch Spaß bringen. Etwas weiter in der Mitte siehst du viele
Jugendliche Party machen und sich völlig besaufen. Noch weiter links
liegt jemand mit einer Heroinspritze in der Gegend rum. Hm. Vielleicht
mal ausprobieren? Du kannst jeden Weg wählen, weil du eh nichts falsch
machen kannst. Es ist scheißegal, wo du landest, immerhin hast du eh
keinen Maßstab. Woran kannst du festmachen, dass du auf dem falschen
Weg bist?
Gar nicht und genau das ist das verdammte Problem. Es interessiert
nicht, ob du links lang gehst und als heroinabhängiger endest, da du eh
keinen Fokuspunkt hast. Es interessiert auch nicht, ob du rechts lang-
gehst und im Knast landest, da du dir nie ein Ziel gesetzt hast. Deshalb ist
es so unglaublich wichtig, dass du dir einen Punkt setzt, der dich in einen
Tunnel versetzt. Wie kann es ein Licht am Ende des Tunnels geben, wenn
es keinen Tunnel gibt?
Wie ist das denn bitte möglich? Genau das ist der Punkt. Sobald du dir
nämlich sagst, dass du genau zu diesem Punkt gelangen willst, zum
Beispiel ein großer Sänger zu werden, sowie Traumi, dann hast du ein
Licht erschaffen, dass viele andere Dinge ausschließen wird. Zum Bei-
spiel die regelmäßigen, nächtlichen Partys voller Ecstasy und Gras, das
– 57 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
du dir nach dem Bier reindrückst, um am nächsten Tag als Zombie aufzu-
wachen und dich zu müde zu fühlen, um das Singen zu üben. Beispiels-
weise, das ständige Zocken am PC und das ewige Wachbleiben, das dich
völlig unkonzentriert lässt oder das ständige Lampenfieber, anstatt end-
lich über deinen Schatten zu springen.
Der Verzicht auf die Partys und die langen Nächte ist wie die Mauer des
Tunnels. Die Angst vor dem Lampenfieber ist wie die Dunkelheit in die-
sem Tunnel. Es ist unangenehm dunkel in diesem Tunnel. Ja klar, da am
Ende ist dieses Licht, doch der Weg ist lang und du hast keinen blassen
Schimmer, was in diesem Tunnel auf dich wartet, also was machst du?
Wenn ich doch nur ein Ziel hätte, dann wäre alles viel einfach. Dann
wäre ich auch ein Gewinner, wenn ich doch bloß ein Ziel hätte. Nur weil
ich kein Ziel habe, bin ich ein Verlierer, oh nein. Vielleicht sind das gera-
de deine Gedanken. Was ist das für ein verdammter Bullshit? Wir haben
über das Schicksal und deine Entscheidungen gesprochen. Ziele gehören
ganz klar zu deinen Entscheidungen und weniger zu deinem Schicksal.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Es ist nichts, was für dich bestimmt wurde. Du wachst nicht einfach auf
und hast plötzlich ein Ziel. Keine Ahnung, warum die meisten Menschen
glauben, sie würden ein Ziel bekommen, das einfach so vom Himmel
fällt. Das ist eine absolute Opfer-Mentalität. Das sind Menschen, die das
Leben im Griff hat. Menschen die das Leben ständig fi***, doch wenn du
den Spieß umdrehen willst, dann musst du es genau anders herum ma-
chen, fi*** das Leben. Gib dem Leben dein Verlangen nach diesem Leben,
deinen Hunger nach mehr und deinen Willen, es komplett zu penetrie-
ren. Es ist Zeit, durch den dunklen Tunnel zu gehen, und das ist alles, was
zählt. Das ist nämlich das Einzige, was dir zeigen wird, wer du wirklich
bist. Okay. Alles schön und gut, Danke für die Motivation, aber Motivati-
on wofür? Ich habe immer noch kein Ziel, sagst du dir jetzt wohlmöglich.
Vielleicht wird es dich traurig machen oder dich sogar freuen, aber die
Wahrheit ist, welches Ziel du dir nimmst ist verdammt nochmal scheiß-
egal. Ich erkläre dir, was ich damit meine.
Sag mir bitte, wann merkst du, dass die Batterien für deine Taschenlam-
pe leer sind? Genau. Erst dann, wenn du sie benutzen willst, richtig? Und
was bedeuten leere Batterien und eine Taschenlampe, die nicht funktio-
niert? So etwas nennt man ein verdammtes PROBLEM. Und was bedeutet
ein Problem wohl meistens für dich? Genau. UNZUFRIEDENHEIT. Irgendet-
was ist nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Jetzt erklär mir bitte, wel-
che Probleme hast du eigentlich in deinem Leben?
Du hast doch alles was du brauchst? Essen, Schlafen, fi***n, was willst
du noch mehr? Wie fühlst du dich, wenn du diese Taschenlampe gerade
brauchst, aber merkst, dass sie nicht funktioniert. Ja, du wirst ordentlich
abgefuckt sein und dich aufregen. Es steckt emotionaler Druck dahinter.
Du merkst mit Haut und Knochen, in Fleisch und Blut, dass du genau
JETZT ein PROBLEM hast und leider ist unser Gehirn so eingestellt, dass es
uns immer erst alarmiert, wenn die Kacke am Dampfen ist.
– 59 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Solange du kein Ziel hast, wird es keinen Grund für dich geben, um in
deine dunklen Seiten zu gucken. Es wird keinen Anlass dafür geben, dass
du plötzlich bemerken musst, dass du nur ein einfacher Loser bist. Du
kannst nicht so gut reden, wie alle es dir immer sagen. Für einen Loser
vielleicht, ja. Du kannst auch nicht Millionär/in werden. Du kannst keine
Beziehung führen, wie du es dir immer gewünscht hast. Nee, Nee. Vergiss
es. Es ist ein verdammter harter Weg und du brauchst verdammt noch-
mal unglaublich viele Skills und eisenharte Nerven, um an die Spitze zu
kommen. Du bist nicht mal annähernd dran. Vertrau mir. Du hast nicht
mal die geringste Ahnung, wie wenig du dich selbst kennst, denn dein
Selbst gibt es nicht in der Komfortzone. Und jetzt sage ich dir etwas, dass
dir hoffentlich das Herz zerreißen wird.
– 60 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Uns geht es zu gut. Ob wir wollen oder nicht. Wir haben jeden Tag alles,
was wir brauchen. Die Mehrheit der Menschheit ist ein Haufen verweich-
lichter Schneeflocken geworden, die glauben, dass sie etwas Besonderes
sind. Du bist nichts Besonderes. Vergiss diese Scheiße. Es tut mir leid,
dass ich dich enttäuschen muss. Wenn du unzufrieden mit deiner Kohle,
deiner Gesundheit und deinem Umfeld bist, dann bist du ganz einfach
AM ARSCH und das ist die harte Realität, die du akzeptieren musst. Ja, dir
fehlen gottverdammte Batterien und ich will, dass dir das jeden Tag klar
wird. Dass du jeden Morgen aufstehst, dich vor den Spiegel stellst und
dich endlich fragst, was kann ich heute besser machen?
Warum bin ich nur so gut, wie ich es momentan bin und was kann ich
besser machen. Was kann ich heute Unbequemes tun, um über meine
Grenzen zu gehen und meine Komfortzone zu verlassen? Welche Narben
kann ich mir heute einfangen, um völlig schlapp in meinem Bett zu lan-
den und zu sagen. Das war echt anstrengend, doch ich bin einen Schritt
weitergekommen und das ist alles, was zählt.
Wenn du das verstehst, dann wirst du auch kapieren, warum du nie deine
Ziele erreichst. Weil es nicht um die Belohnung geht, sondern einzig und
alleine um den Schmerz. Der Schmerz ist das steinharte Fundament,
das die Belohnungen oder deine Ziele im Leben wertvoll machen wird.
Du wirst ein Ziel, dass du erreicht hast, niemals genießen können, wenn
du dafür nicht gelitten hast. Als ich mit meinem YouTube-Kanal, „Master
Your Mind“ angefangen hatte, musste ich mich vor eine Kamera stellen
und das Risiko eingehen, dass mich alle meine Freunde sehen und aus-
lachen würden, dass mich hunderte, wenn nicht sogar tausende Leute
sehen und dann auslachen und das obwohl ich ein komplett zurückgezo-
gener und introvertierter Mensch bin.
– 61 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Du kannst dir nicht vorstellen wie unangenehm es mir war, all diese
Scheiß hier zu machen. „Och nein, du armes Ding. Hat das liebe Leben dir
wehgetan? Guck mal wie schrecklich. Du musst dich vor eine Kamera stellen
und Zeugs erzählen, dass du in Büchern gelesen hast. Leute könnten ganz böse
Kommentare schreiben. Oh nein… Armer, Armer Isa…“
Merkst du wie lächerlich das klingt? Der einzige Grund, warum ich den
ganzen Kram durchgezogen habe, war SCHMERZ.
Erst nachdem ich lange genug gelitten hatte, konnte diese ganze Sache
zu meiner Leidenschaft werden. Erkennst du das in dem Begriff „Leiden-
schaft“ auch das Wort „Leiden“ enthalten ist? Schon mal darüber nachge-
dacht, warum das so ist? Um etwas wirklich lieben zu können, muss du
erst genug investiert haben. Und zwar genug Überwindung und Leid.
Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du ein Haus auf wackeligem Fun-
dament bauen willst, dann viel Spaß, doch du wirst dich wundern, wie
schnell es fällt, sobald der nächste Sturm kommt, denn Schmerz ist das
Einzige, was dich wirklich stabil hält. Bist du hart wie ein Stein, der Krat-
zer hinterlässt oder weich wie ein Pfirsich, denn man einfach rumwerfen
kann, bis er nur noch Matsch ist? Damit du das alles ein bisschen bes-
ser kapierst, lass uns mal folgendes Beispiel nehmen, das Schmerz und
Belohnung am besten beschreibt. Stell dir einmal vor, dass du überge-
wichtig bist. Folgendes Bild zeigt deine momentane Lage, mit der du sehr
wahrscheinlich höchst unzufrieden bist und an der du unbedingt etwas
ändern willst.
SCHMERZ
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Du merkst jeden Tag, dass es nicht gesund für dich sein kann, so zu le-
ben, also kommst du so langsam auf die Idee, dass sich was ändern muss.
Allerdings DENKST du nur darüber nach. EMOTIONAL hat sich jedoch, noch
nichts bei dir getan. Du sagst also: „Puh, ich sollte echt mal ins Gym gehen.“
Rein mental ist dir das das völlig klar, doch emotional oder rein körper-
lich kannst du dich einfach nicht überwinden loszugehen und etwas
an deiner momentanen Situation zu ändern. Und schon wieder denkst
du: „So, jetzt aber, heute muss ich aber echt.“ Jedoch verändert sich wieder
nichts. Absolut nichts. Warum?
Mach die Augen noch einmal zu und stell dir einen Ton vor. Wieso weißt
du wie dieser Ton sich anhört, obwohl er nie wirklich stattgefunden hat?
Weil du eine innere Welt hast, aus der die äußere Welt entsteht. Selbst
wenn du alle deine Sinne verlieren würdest, könntest du dir immer noch
all die Dinge vorstellen. Schließe noch ein letztes Mal die Augen und stell
dir einen Moment in deinem Leben vor, der richtig geil war.
Ein Moment, den für den du unendlich dankbar warst, bei dem unglaub-
lich viel Spaß gehabt hast oder der dich unendlich erfüllt hat. Stell dir
diesen Moment vor, als wenn er gerade eben passiert ist. Wenn du es
richtig gemacht hast, wirst du merken, dass du dich plötzlich anders
fühlst, und zwar glücklicher. Warum fragst du dich? Weil unser Gehirn
keinen Plan hat, ob es gerade in der 3D-Welt war oder in deiner Inneren
Welt. Dein Geist erfährt diese Dinge einfach und reagiert emotional dar-
auf. Fertig. Ende der Geschichte. Also, nochmal zusammengefasst. Alles
was du dir vorstellst, erschafft bestimmte Emotionen in deinem Körper.
– 63 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wann? Genau JETZT. In diesem Moment. Das heißt für unser Beispiel mit
dem Dickerchen, wenn du dir denkst: „Puh, ich muss jetzt aber echt mal ins
Training kommen, sonst sieht es düster für mich aus“, dann hast du damit ei-
nen bestimmten Schmerz verbunden. Dieser Schmerz ist so groß wie auf
dem Bild oben.
Und jetzt kommt der fatale Fehler. Jetzt fängst du an, dir bestimmte
Bilder in der Zukunft vorzustellen, wie z.B.: „Oh man, wenn ich jetzt wirklich
zum Training gehe, dann: Lachen alle über mich und das ist mit Schmerz verbun-
den; Muss ich meine Ernährung umstellen und das ist mit noch mehr Schmerz
verbunden; Muss ich mir neue Klamotten holen und das ist mit noch viel mehr
Schmerz verbunden, weil ich dann weniger Kohle habe; Muss ich ständig schwit-
zen, weshalb die Leute mich bestimmt urteilend im Fitnesscenter angucken
werden und sich Schlechtes über mich denken werden, was noch viel, viel mehr
mit Schmerz verbunden ist.“
Wie gesagt, unser Gehirn kann nicht unterscheiden was Zukunft oder
Vergangenheit ist. Unser Gehirn kennt nur das JETZT, also sagt es sich
„Fuck“, da im Fitnesscenter ist es viel schlimmer als hier. Der Schmerz
dort ist viel größer als hier in meinem jetzigen, übergewichtigen Zustand.
Was wirst du wohl jetzt als Nächstes tun? Exakt. Absolut gar nichts. Du
wirst weiter in deiner süßen Komfortzone rumgammeln und dir denken,
dass du ein Fehler für diese Welt bist, dabei hat dich dein Gehirn einfach
nur verarscht und das macht es jeden Tag, von morgens bis abends.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
SCHMERZ GRÖSSERER
SCHMERZ FITNESS
Auch wenn es vielleicht nicht stimmt, macht dir dein Glaube vor,
dass es im Fitnesscenter viel schlimmer sein wird, als jetzt.
Du hast jetzt die Wahl. Wie du siehst ist der Schmerz im Fitnesscen-
ter, der in der Zukunft mit Schmerz verbunden wurde, größer als der
Schmerz, den du jetzt hast und da unser Gehirn nicht unterscheiden
kann, was was ist, sondern einfach nur denkt, „oh, eine größere Bedro-
hung“, lässt es nicht zu, dass du auf die Idee kommst, zum Training zu
gehen.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
SCHMERZ
Damals war ich kurz davor in den Knast zu gehen, weil ich zwei Dealer
ausgeraubt und sie mit einem Messer bedroht hatte, um ihnen Geld ab-
zuknüpfen. Also saß ich dort vor Gericht, so nah an dem Richter, dass ich
beinahe seinen Rotz auf der Stirn hatte, während er mich angeschrien
hatte.
Zu dieser Zeit war mir alles scheißegal. Jedoch hatte ich noch so etwas
wie Loyalität im Blut und habe all die Schuld auf mich genommen, da
wir mehrere waren, die darin verwickelt waren. Also sagte der Richter,
na gut. Du bekommst zwei bis drei Jahre Bewährung auf fünf Jahre Haft.
Das heißt so viel wie, „Bau noch einmal Scheiße im Zeitraum von zwei bis
drei Jahren und du darfst fünf Jahre das Zellenbett kennenlernen.“
Leider jedoch, war mir zu dieser Zeit alles, komplett scheißegal und es
kam zu weiteren Vergehen, die mich schon wieder vor Gericht gebracht
haben und ich weiß bis heute nicht warum, doch der Geschädigte ist nie
erschienen und die Zeugen haben zugunsten meiner Wenigkeit ausge-
sagt. Ein zweites Mal ohne Bestrafung und dies war der Moment, in dem
ich alles in Frage gestellt habe. Warum? Womit habe ich diese Güte des
Lebens verdient? Ich kam nicht mehr klar mit dieser Nachsicht des Le-
bens und habe angefangen, Reue zu spüren. Wie konnte es sein, dass so
ein elendiger Hund wie ich sogar zwei Chancen kriegt?
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
nen Sinn mehr für mich ergeben und es war eine tägliche Tortur. Mein
Leben lang habe ich mir gedacht, „Isa, du musst dich endlich ändern. Du
musst endlich dein Leben auf die Reihe kriegen und was machen.“ Ich war
ein krimineller Köter, mein Vater war im Knast, meine Mutter krank, wir
waren komplett verschuldet und ich habe versucht, uns mit illegalem
Scheiß über Wasser zu halten, während ich nebenbei dreizehn Stunden
als Tellerwäscher gearbeitet habe, um in der dreistündigen Pause dazwi-
schen auf dem Bau zu kloppen.
Mein Leben war absoluter Dreck und ich war voll mit Dreck. Völlig zuge-
kifft und vollgepeppt, ohne Schlaf und runtergekommen. Dennoch habe
ich mich nicht getraut, etwas zu ändern, denn wenn ich an die Zukunft
gedacht habe und an all die Veränderungen, die ich hätte vornehmen
müssen, dann waren das Dinge wie, „Ich muss aufhören zu kiffen, rau-
chen, saufen, mit meinen Freunden abzuhängen und anfangen, Sport zu
machen, vernünftig zu schlafen, mich gesund zu ernähren, zu lesen, mir
Kritik von anderen anzuhören und die Liste geht noch viel weiter. Der
Schmerz in der Zukunft schien mir als viel schmerzvoller als meine Situ-
ation, in der ich zu dem Zeitpunkt gesteckt hatte. Die Veränderungen, die
ich hätte durchziehen müssen, waren viel anstrengender, als so zu blei-
ben, wie ich es in dem Moment war. Und ob das wahr gewesen ist oder
nicht, das spielte keine Rolle. In meinem Kopf war es das und das war
alles, was zählte. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mir endgültig das
Leben nehmen wollte. Ich hatte entschieden, aus einem hohen Gebäude
zu springen und die ganze Scheiße hinter mich zu bringen, doch davor
wollte ich um Verzeihung bitten. Bevor ich dem ganzen einen Schluss-
strich setzte, muss ich einige Dinge bereinigen, so dachte ich es mir.
Als ich an den Punkt kam, dass es heute zu Ende sein wird, platzen die
Tränen jedoch aus mir heraus, so stark, dass es kein Ende fand. In die-
sem Moment hatte ich eine verf***te Sache, so verdammt hart in meinen
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Knochen realisiert, dass ich sie nie wieder vergessen werde. NICHTS IN
DER ZUKUNFT KANN SCHLIMMER SEIN ALS DAS. Nichts in der Zukunft, kein
Buch, das ich lesen muss, keine Zigarette, die ich wegwerfe muss, kein
Training, das ich mitnehmen muss, kann schlimmer sein als heute zu
sterben und meine Familie zu verlieren, meine Würde zu verlieren, mei-
nen Glauben an das Leben zu verlieren und als elendiger Haufen Scheiße
zu sterben. Genau das war der Moment, als der Schmerz in der Gegen-
wart plötzlich größer wurde, als der Schmerz in der Zukunft. Das war der
Moment, in dem ich endlich verstanden hatte, dass ich alles verändern
werde. Ich habe es in Fleisch und Blut gespürt. EMOTIONAL und nicht
mehr nur MENTAL. Ich hatte es VERSTANDEN, nicht nur gesagt. Das war
der Moment, an dem ich von einem Tag auf den anderen aufgehört hat-
te zu trinken, rauchen, kiffen, klauen, rauben, lügen und all den anderen
Scheiß, den du dir sonst noch vorstellen kannst.
Dies war ein Moment, der alles verändert hat in meinem Leben und ihn
in eine völlig neue Richtung gelenkt hat, indem ich eine ENTSCHEIDUNG
getroffen hatte. Eine ENTSCHEIDUNG, die eine Tonne an Emotionen hinter
sich hat. Eine ENTSCHEIDUNG, die wie ein verdammter Pfeil war, der nie
wieder zurückkommt. Nicht bevor er die Scheibe getroffen hat, auf die sie
gezielt hatte.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Also wenn du nur SAGST, dass du dich verändern musst, dann wirst du
absolut gar nichts tun. Dann bist du nur ein Schwätzer oder eine Schwät-
zerin mehr, die ihre Zeit mit Büchern und zig Videos, Kursen und allem
weiteren möglichen Scheiß verschwenden, der ihnen eh nichts bringen
wird, sondern sie nur noch weiter von ihrem Ziel entfernt.
Dieser Schmerz ist ein Signal dafür, wo du nie wieder hinwillst. Nie mehr
wieder werde ich an diesen Ort zurückkehren. Alles werde ich dafür tun,
um nie mehr an diesem Ort zu sein, und ich werde alles daransetzen,
dass all die Menschen da draußen auch nie an diesen Ort müssen. Das ist
der Grund, warum es heute „Master Your Mind“ oder dieses Buch gibt.
Also fassen wir noch einmal zusammen. Es ist scheißegal welches Ziel
du dir nimmst. Das Ziel ist nur dazu da, damit du jeden Tag erkennst,
dass du wachsen musst, weil du noch viele Baustellen hast, die aufgear-
beitet werden müssen. Das Ziel ist einzig und alleine dazu da, um einen
Tunnel zu bauen, der dir Angst macht und dich von allen anderen Din-
gen abgrenzt. Dazu muss das Ziel groß genug und angsteinflößend sein.
Nur so kannst du jeden Tag an dir wachsen. Auf der anderen Seite. Am
Anfang des Tunnels jedoch, brauchst du etwas, was dir noch mehr Angst
macht. Etwas, wovor du weglaufen kannst, damit du das Licht am Ende
des Tunnels genießen kannst und nicht mehr zurückschaust. Etwas, das
dafür sorgt, dass es dir leichter fällt durch diesen Tunnel zu laufen.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Also setzen wir uns als nächstes folgende Aufgaben, um uns einen Über-
blick zu verschaffen:
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wenn du alles richtig angestellt hast und das Bild vor deinen Augen hat-
test, dann hast du wahrscheinlich etwas gefühlt. Es sei denn, es kamen
die ganze Zeit irgendwelche anderen Gedanken dazwischen. Wenn das
der Fall war, dann hast du noch so einiges an Müll da oben aufzuräumen.
Wenn du jedoch imstande warst, dieses Bild in deinem Kopf zu erschaf-
fen, dann wirst du bemerkt haben, dass du dadurch eine emotionale
Reaktion hervorgerufen hast.
Interessant oder? Du hattest gerade die Macht über deine Emotionen. Ich
gratuliere dir. Wir hatten ja darüber geredet, dass es ein System in dei-
nem Dasein gibt. Dein Denken wird zu Emotionen und deine Emotionen
werden zu deinen Taten. Jetzt kann es sein, dass du dich fragst, was soll
der ganze Kram? Was soll mir das bitte bringen. Okay, ich verstehe dich,
doch ich habe eine kleine Frage, woran denkst du, wenn ich sage, denke
nicht an einen rosa Elefanten?
Und? Woran hast du gedacht? An eine Zahl? An einen Satz oder das Wort
„Elefant?“ Oder war es doch eher ein BILD von einem rosa Elefanten?
Ich will dir nämlich ein kleines Geheimnis erzählen. Wir Menschen
denken in Bildern und nicht in Worten oder Zahlen. Diese 95%, die unser
Unterbewusstsein ausmachen sind emotional und nicht rational. Also
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Was also sollen wir jetzt tun? Und hier ist die magische Antwort. Indem
wir endlich aus unserer Komfortzone rauskommen. Punkt.
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Alles, was du danach machst und was über diese Linie geht, wird dir als
unangenehm vorkommen, weil dein Gehirn denkt, dass du in Lebensge-
fahr bist. Genau deswegen wollen wir unbedingt in unserer Komfortzone
bleiben. Unser Gehirn fi*** uns jeden Tag, den ganzen Tag, ohne Gnade.
Allerdings tut es das nicht, weil es uns schaden will.
Es tut das eigentlich nur, weil es uns retten will und vor allen möglichen
Gefahren bewahren will. Nur leider ist dieses instinktive Hirn, das von
Angst, Schmerz und Belohnung gelenkt wird immer noch in der Stein-
zeit hängen geblieben. Dennoch ist es nur natürlich, dass wir ein HARTES
LEBEN hatten. Ein Leben, das täglich anders war und uns herausgefordert
hat, um zu überleben. Dies hat sich jedoch geändert. Alles in unseren
Leben wird monoton und berechenbar, wodurch wir sehr schnell, sehr
unglücklich werden. Also halten wir noch einmal fest. Wir haben drei
Gehirnbereiche in unserem Kopf, wie auf dem folgenden Bild dargestellt:
DEIN GEHIRN
NEOCORTEX
(LOGISCH)
LIMBISCHES SYSTEM
(EMOTIONAL)
REPTILIEN HIRN
(TRIEB)
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wie du sehen kannst, ist der Großteil unseres Gehirns das limbische
System, in dem sich unser emotionales Verhalten wiederfindet. Dennoch
ist das instinktive und tierische, Reptilienhirn der stärkste unserer drei
Gehirnbereiche. Um dort heranzukommen, müssen wir jedoch unsere
Emotionen benutzen. Deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass du ab
heute noch häufiger in Bildern denkst, anstatt alles logisch erklären zu
wollen.
Der erste Schritt ist also, ein Bild in deinem Kopf zu erschaffen, das dich
dorthin bringen soll, wo du hinwillst. Sicherlich hast du schon einmal
von dem Film „The Secret“ gehört, in dem es darum geht Dinge anzuzie-
hen, sobald du sie dir vorstellst. Das sogenannte Gesetz der Anziehung
oder Vibration. Sobald du in Resonanz, also auf derselben Ebene bist, wie
all die Dinge, die du willst, dann hast du die Möglichkeit, all diese Dinge
wahr zu machen. Was du dabei jedoch niemals machen solltest, ist zu
glauben, dass deine Vorstellungskraft alleine ausreichen wird.
Es ist wieder nur ein Trick von deinem Gehirn, damit du bloß in deiner
Komfortzone bleibst. Dein Gehirn wird dir sagen, du musst nur fest daran
glauben, anstatt die Dinge zu machen die dir unangenehm sind. Wenn
du den Mann oder die Frau deines Lebens kennenlernen willst, wirst du
diese ansprechen müssen, auch wenn dir dabei das Herz vor Angst in
die Hose rutscht. Es führt absolut kein Weg daran vorbei. Deshalb ist der
zweite Schritt herauszufinden, was du dazu brauchen wirst, um dorthin
zu kommen, was du erreichen willst. Also stelle dir einmal folgende Fra-
gen:
__________________________________________________
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
– 76 –
Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Okay, jetzt haben wir das Was, das Wie und als Nächstes kommt das Wa-
rum.
Die Qualität der Fragen, die du dir regelmäßig stellst, wird die Qualität
deines Lebens entscheiden, das du täglich lebst. Du weißt jetzt, Was du
willst, du weißt, Wie du es bekommst, doch am allerwichtigsten ist, War-
um du es willst. Warum fragst du? Sehr gut. Genau so will ich das sehen.
Das Warum wird dir klarmachen, wie du funktionierst. Du alleine, bist
der einzige Mensch, der sich selbst so richtig verstehen kann. Stell dir
einmal vor, da kommt so ein Idiot, wie ich und fängt wieder an, gemeine
Sachen zu sagen, wie am Anfang dieses Buches. Plötzlich fängst du an,
emotional zu werden und die Kontrolle zu verlieren. Das ist genau der
richtige Moment, um Aufmerksam zu sein und dir die folgenden Fragen
zu stellen:
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
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Deine Entscheidungen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
– 78 –
79 • 10 Stilfragen
Zeitreisen • Wie du
• DAS
aufhörst
ERSTEdich
BUCH
selbst
• MASTER
zu fi#!x*?
YOUR MIND
Kapitel 8
ZEITREISEN
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Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Damit du verstehst, wie dein Gehirn funktioniert und was für ein Cha-
os du da eigentlich zwischen deinen Ohren fabrizierst, stell dir einmal
folgende Frage. Wir Menschen denken jeden Tag nach, richtig? 60.000
Gedanken, die uns täglich durch den Kopf schießen, wovon gerade mal
höchstens fünf Prozent neu sind. Doch welche Gedanken sind das meis-
tens? Wohin wandert unser Geist, die meiste Zeit, wenn wir wieder neben
der Spur sind? Was plagt uns besonders stark und das den ganzen Tag
lang?
– 80 –
Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
DENKEN
HIRN
SELBST
HAND HERZ
HANDELN FÜHLEN
Wann denkst du über diese Dinge nach? Wann ist der Zeitpunkt, an dem
du über diese Objekte, Menschen, Momente grübelst, die dich beispiels-
weise wütend machen? Vielleicht sagst du jetzt: „Ja, in der Vergangen-
heit?“ Doch, dass ist leider die falsche Antwort. Ja, diese Sachen, die dich
wütend machen, sind in der Vergangenheit passiert, aber nochmal. Wann
denkst du darüber nach? Ganz genau JETZT!
– 81 –
Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Nehmen wir uns einmal ein Beispiel. Du wurdest beispielweise von einer
guten Freundin gedemütigt, was dich natürlich zutiefst verletzt hat. Das
war jedoch vor einer Woche. JETZT in diesem Moment, denkst du noch
daran und regst dich darüber auf, doch dein Gehirn kennt keine Vergan-
genheit. Alles was du JETZT denkst, wirst du JETZT fühlen. Also fühlst du
dich JETZT miserabel, worauf du anfängst, dich JETZT miserabel zu be-
nehmen. Und so lebst du ständig deine Vergangenheit erneut, obwohl du
eine neue Zukunft willst. Du verstehst?
DIE ZEIT
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Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Stell dir jetzt einmal eine Situation vor, die dich momentan fertig macht.
Denk ganz stark darüber nach. Du wirst merken, auch hier siehst du
keine Zahl und kein Wort, sondern ein Bild. Welches Bild hast du im Kopf,
wenn du über diese belastende Situation nachdenkst? Ist es bedrückend?
Schwarz? Dunkel? Siehst du dich, wie du in der Embryostellung bist oder
eher aufrecht und selbstbewusst? Siehst du jemand anderes, der viel-
leicht bösartig oder gar teuflisch aussieht und dich unterdrückt? Was für
ein Bild siehst du?
Wenn du dich etwas tiefer einfühlst, wirst du merken, dass sich hinter
deinen Gedanken eigentlich Bilder verstecken und diese Bilder sind dort
und zwar genau JETZT. Doch sag mir bitte, was dich davon abhält, dieses
Bild zu verändern? Hast du schonmal darüber nachgedacht, dieses Bild
einfach umzuformen, indem du zum Beispiel die bedrückte Stimmung
einfach leichter machst und den Druck rausnimmst oder das Licht an-
machst? Versuche es einmal. Schließe wieder deine Augen und stelle dir
eine Situation vor, die dich fertig macht, die bereits in der Vergangenheit
geschehen ist. Halte dieses Bild im Kopf und beobachte ganz genau, was
du siehst. Du wirst manchmal genauer hinsehen müssen. Sobald du ein
Bild hast, versuche es zu verändern. Das sind Techniken aus der Neuro-
linguistischen Programmierung, kurz NLP. Sogenannte Submodalitäten,
die man ändert, falls du dich weiter dafür interessieren solltest, aber
zurück zum Thema. Du hast jetzt folgende Möglichkeiten, um dieses Bild
in deinem Kopf zu verändern.
– 83 –
Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
radikal, wenn es darum ging, dass ich auf seine Befehle höre. Also hatte
ich immer ein Bild von ihm, das einem tyrannischen Monster ähnelte,
auch wenn es mir nie wirklich bewusst war.
Erst als ich einmal die Augen zu gemacht habe und darauf geachtet habe,
was in meinem Geist passiert, sobald ich an ihn denke, habe ich es be-
merkt. Als ich dann von den Techniken erfahren habe, um das ganze zu
beeinflussen, habe ich ihm einfach eine Clownsnase aufgesetzt und ihn
mir vorgestellt, wie er mich wieder anschreit und versucht mich fertig
zu machen, jedoch absolut lächerlich rüberkommt, weshalb ich ihn nicht
mehr ernst nehmen konnte, in seinem Clownskostüm. Selbst jetzt, wo
ich das hier schreibe, habe ich ein riesiges Grinsen im Gesicht. Jedes
Mal, wenn er dann auf mich zukam, um mich fertig zu machen, hatte ich
ein Grinsen im Gesicht, worauf er absolut nicht klarkam. Er hatte nicht
verstanden, warum ich keine ängstliche Reaktion mehr hatte. Wo war
die emotionale Reaktion, die er sonst immer bekommen hatte hin? Dar-
aufhin hat er es immer seltener und immer seltener getan, bis er irgend-
wann keinen Bock mehr hatte und es einfach komplett gelassen hat.
Dann war der Weg frei, damit wir uns auf eine neue Art kennenlernen
konnten und viel mehr Respekt zueinander aufbauen konnten. Heute
verstehe ich mich unglaublich gut mit ihm und liebe und respektiere ihn
mit ganzem Herzen, so wie er es auch tut. Du siehst, der Grund warum
dich Menschen so behandeln, wie sie es tun, ist deine emotionale Reakti-
on. Es ist die Droge, die sie brauchen, um ihre Realität zu bestätigen. Doch
was ist, wenn du diese Reaktion änderst? Dann werden sie weiterziehen.
Es wird sich nicht mehr für sie lohnen, diese Reaktion bei dir zu suchen,
weil sie ihre Droge nicht mehr kriegen können. Deshalb ist es wichtig,
dass du anfängst, diese Bilder in deinem Kopf zu bearbeiten. Gehe in die
Meditation, um zu sehen, welche Bilder du mit den Dingen da draußen
verbindest, um deine innere Welt und deine innere Beziehung zur äuße-
ren Welt zu verändern. Denn alles, was du darin veränderst, verändert
– 84 –
Zeitreisen • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
sich auch dort draußen und umgekehrt. Deshalb habe ich dich darum
gebeten, aufzuschreiben, wo du dich in zehn Jahren siehst und es dir
vorzustellen, um diese Realität immer mehr zu deiner Wahrheit zu ma-
chen. Wir Menschen besitzen nämlich einen internen Kompass, der uns
genau die Informationen gibt, die wir benötigen, um die Realität, die in
uns ist, wahr zu machen: das sogenannte „retikuläre Aktivierungssystem.“
Stell dir vor, du stehst in einer lauten Menschenmenge, am Flughafen. So
viel Gerede, das völlig durcheinander ist, doch sobald jemand deinen Na-
men sagt, hörst du es plötzlich, weil dein System es herausfiltert, denn es
glaubt, dass es wichtig für dich ist. Immerhin ist dein Name ein wichtiger
Teil deiner inneren Realität und somit auch deiner äußeren Welt. Was ist,
wenn du deiner inneren Welt jetzt ständig neue Signale gibst? Zeichen
dafür, was noch alles für dich zählt und eine Rolle für dein Leben spielt?
Neue Beziehungen, ein Business, wundervolle Reisen und ein gesunder
Körper. Was ist, wenn du einfach über die alten Bilder übermalst und
somit ein neues Ich erschaffst? Sobald du dich entscheidest, diesen Weg
zu gehen, wirst du mit absoluter Sicherheit motiviert sein, dein Leben zu
verändern, denn die BELOHNUNG und die damit verbunden Emotionen
fühlen sich echt gut an, nicht wahr? Doch da ist noch etwas, was wir
vergessen haben, und zwar der SCHMERZ. Selbst, wenn du dir sagst, dass
du ein neues Leben willst, das alte Leben wird versuchen, dich um jeden
Preis daran zu hindern, dass du dich veränderst, denn es würde seinen
Tod bedeuten. Doch genau das ist der Grund, warum du lernen musst
loszulassen. Finde ein WAS. Eine Zukunft, die du dir wünschst. Erschaffe
ein WIE. Eine Gegenwart, die du dazu leben musst, und befreie dich von
der Vergangenheit, indem du ergründest WARUM du so handelst, wie du
es bisher getan hast. Lasse den Ballast hinter dir und siege mit Lichtge-
schwindigkeit.
– 85 –
86 • 10
Wer duStilfragen
wirklich bist
• DAS
• Wie
ERSTE
du aufhörst
BUCH • dich
MASTER
selbst
YOUR
zu fi#!x*?
MIND
Kapitel 9
WER DU
WIRKLICH
BIST
– 86 –
Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
„Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 Kicks einmal geübt hat, aber
ich fürchte mich vor dem, der einen Kick 10.000 Mal geübt hat.“
– Bruce Lee –
UMFELD
GEDANKEN
EMOTIONEN
HANDELN
GEWOHNHEITEN
SEIN
– 87 –
Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wie du siehst, ist es unser Umfeld, das uns ein Signal gibt, worauf wir
dann reagieren. Wir filtern dann, ob es ein Schmerz ist, dem wir aus dem
Weg gehen wollen oder ob es eine Belohnung ist, auf die wir uns hinzube-
wegen wollen. Demensprechend formen sich unsere Gedanken. Bei dem
Beispiel mit meinem Vater gab es beispielweise einen negativen Impuls.
Er hat mir das Gefühl von Angst gegeben, das natürlich mit Schmerz ver-
bunden ist. Was mein Gehirn jetzt machen wird, ist zu versuchen, diesem
Schmerz aus dem Weg zu gehen, allerdings mit ANGST.
Dieses Gehirn hat verfluchte Angst vor dem, was dir Schmerz bereiten
könnte, also stellt es sich alle möglichen Szenarien vor, die dich verlet-
zen könnten. Es stellt sich also vor, wie mein Vater mich schlagen, aus
dem Haus werfen, beleidigen, verstoßen oder anschreien könnte. Auf der
anderen Seite jedoch kann ich nicht einfach verschwinden.
Ich kann dieser Sache nicht einfach aus dem Weg gehen. Das weiß mein
Gehirn allerdings nicht. Deshalb bin ich in einer ständigen Dissonanz.
Das bedeutet, es gibt zwei Dinge in meinem Leben, bei denen ich mich
einfach nicht entscheiden kann. Ich habe einen Schmerz, dem ich aus
dem Weg gehen will, meinen Vater. Gleichzeitig habe ich jedoch eine
Familie bei der ich bleiben will, ebenfalls mit meinem Vater. Also ist das
Gehirn in unglaublicher Verwirrung und versteht kein bisschen was hier
eigentlich los ist? Das löst unglaublichen Stress in unseren Körpern aus,
was dazu führt, dass wir krank werden und ständig negativ sind.
Ich kann also mein Umfeld nicht verändern, was mache ich jetzt? Ganz
genau, ich verändere einfach meine innere Welt, und ihre Beziehung zur
äußeren Welt. Ich verarsche mein Gehirn, indem ich dieser grauen Mas-
se, das Gefühl gebe, dass es kein Schmerz, sondern eine Belohnung ist,
was mein Vater dort macht, wenn er wieder wütend wird. Du findest das
merkwürdig? Warum? Weil es nicht normal ist, so etwas als Belohnung
zu sehen? Wer sagt das? Wer hat dir das beigebracht? Schon vergessen.
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wahrheit gibt es nicht. Wahrheit und Realität ist, was du daraus machst.
Alles, was du bis heute gelernt hast, ist eine Kombination aus Assoziatio-
nen zwischen Umfeld und deiner Innenwelt.
Was passiert also, wenn mein Vater jetzt eine Clownsnase hat und ein
lustiges Kostüm in meinem Kopf trägt, während er wieder herumschreit?
Mein Gehirn verbindet es mit Spaß, also Belohnung. Das bedeutet, mein
Gehirn hat keine Dissonanz mehr. Das heißt, jedes Mal, wenn mein Va-
ter wiederkommt, um mich anzuschreien, denkt sich mein Gehirn, Ja!
Endlich! Spaß! Vorher gab es Missverständnisse in meinem Gehirn. Ich
will bei der Familie bleiben, doch ich will auch gleichzeitig weg von der
Familie. Jetzt war alles wieder im Einklang und zwar „Ich will bei der
Familie bleiben.“ Jetzt hat sich mein Gehirn wieder beruhigt und kann
aufhören, andauernd Angst zu haben, wodurch ich weniger gestresst bin,
mein Vater irgendwann den Geist aufgibt, weil ihm eigentlich immer nur,
um meine emotionale Reaktion ging und ich in Ruhe mein Leben wei-
terführen kann, ohne all die Sorgen und Zweifel. Ja, ich weiß, das hört
sich vielleicht bescheuert für dich an, aber ich habe dieses Gehirn nicht
erfunden. Du kannst dich bei der jahrelangen Evolution, der schnellen
Entwicklung unserer Gesellschaft und der langsamen Anpassungsgabe
unserer Gehirnzellen dafür bedanken. Alles, was wir in solchen Situatio-
nen tun können, ist unsere Reaktionen zu meistern, sodass unsere Reak-
tionen eigentlich zu Aktionen werden, mit denen wir das Leben auf eine
gewisse Weise steuern und beeinflussen können. Sodass wir das Leben
die meiste Zeit im GRIFF haben, auch wenn es uns manchmal durch die
Finger rutscht.
– 89 –
Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
DEIN UMFELD
Dein Umfeld beeinflusst dich auf unglaublich subtile Art und Weise, ohne
dass du etwas davon mitbekommst. Wir werden unglücklich, sobald wir
immer in demselben Umfeld unterwegs sind, ist dir das schon einmal
aufgefallen? Hast du dich jemals gefragt, warum das so ist?
Wir Menschen sind einfach nicht dazu gemacht, um immer an ein und
demselben Ort zu sein und immer wieder das Gleiche zu tun. Dennoch
leben wir immer nur die gleichen Orte, Menschen und die sich immer
wiederholenden Routinen. Warum? Weil es sich vertraut anfühlt. Wir lie-
ben unsere gewohnte Umgebung, weil sie uns die Angst nimmt. Damals
in der Steinzeit jedoch, wurde es immer wieder Zeit, um weiterzuzie-
hen, sodass das Überleben gewährleistet wurde, auch wenn wir es nicht
mochten. Neues Umfeld, neue Chancen, neues Leben.
Du fühlst dich zuhause am sichersten, weil du dort jede Ecke aller Zim-
mer kennst. Es ist dir völlig klar, wo, was liegt und wie du es für wen
nutzen kannst, wenn jemand auf die Idee kommt, einzubrechen, zum
Beispiel wie Kevin in dem Film „Kevin – Allein zu Haus.“
Wir Menschen sind Nomaden, wir zogen, wie bereits erwähnt ständig
weiter. Allerdings immer mit unserem Rudel, auf das wir uns stets ver-
lassen konnten. Bis zu 150 Menschen waren es, die wir als Rudel akzep-
tieren konnten, alles darüber hinaus, war zu schwer, um es zu verkraften.
Aber was ist mit der heutigen Zeit?
Wie viele Menschen haben wirklich ein Rudel, mit dem sie weiterziehen
können? Auf das sie sich in jeder Situation verlassen können, um an sich
zu wachsen und sich den Ängsten zu stellen. Trotz all den Followern und
Likes, die längst über 150 Leute hinaus gehen können, gibt es so viele die
todunglücklich sind, obwohl man meinen könnte, sie müssten die glück-
lichsten Menschen auf Erden sein.
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Leider jedoch ist das nicht so. Was wirklich zählt, ist nie die Menge dei-
ner Verbindungen zu anderen, sondern die Tiefe und das Teilen von
nützlichen Werten. Diese Werte sind die Überschneidung eurer Freund-
schaft und der Anker, der euch immer wieder zusammenschweißen wird,
sowie ein gemeinsames Ziel.
„Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir wer du bist.“
– Unbekannt –
Wenn ein Baby auf die Welt kommt, hat es keinen blassen Schimmer
davon, was ein Ohr, eine Nase, ein Mund oder ein Lächeln ist. Dennoch
lächelt es zurück, wenn du es anlächelst, woran liegt das? Wir Menschen
haben es in unserem Instinkt, andere zu imitieren. Gleichzeitig sind die-
jenigen, die am besten imitieren können und dabei auch noch diejenigen
imitieren, die in ihren Augen erfolgreich sind, die gleichen Personen, die
am meisten Erfolg im Leben haben.
„Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht die
intelligenteste, sondern die anpassungsfähigste.“
– Charles Darwin –
Das ist auch der einzig wahre Grund, warum man sich Vorbilder oder
Mentoren nehmen sollte. Es sind vor allem die Informationen hinter den
Informationen, die man sich anschauen sollte. Unglaublich viele Men-
schen hören sich an, was ein erfolgreicher Mensch zu sagen hat, ich
allerdings beobachte immer nur den Menschen dahinter und warum er
diese Informationen herausgibt. Was ist der Grund dafür, dass er genau
diese Information, zu diesem Zeitpunkt, auf diese Art und Weise, in die-
sem Ton und in diesen Klamotten gesagt hat?
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Denn es geht bei unseren Zielen im Leben nie darum, WAS wir sein wol-
len, sondern vor allem WER wir sein wollen, denn ein WER hat Gefühle
und Gedanken, sowie eine Art, sich zu bewegen oder zu reden und sich
zu benehmen. Eine Sache oder ein Ding hat das nicht. Deshalb können
wir uns auch nicht hineinfühlen. Denn wie wir bereits geklärt haben,
hat das Umfeld einen Einfluss auf uns. Es erweckt Gedanken, welche zu
Emotionen und Gefühlen werden, die unsere Handlungen beeinflussen,
die zu unseren Gewohnheiten werden, woraus unsere Persönlichkeit ent-
steht. Das ist dann dein SELBSTBILD.
UMFELD
GEDANKEN
EMOTIONEN
HANDELN
GEWOHNHEITEN
SEIN
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Was ist, wenn wir das Ganze einmal umdrehen? Was ist, wenn wir mit
dem SELBSTBILD zuerst anfangen und uns neu kreieren. Was ist, wenn
wir es schaffen, uns einzufühlen in das neue Bild, indem wir so den-
ken, handeln und empfinden, wie der Mensch, der wir immer schon
sein wollten? Wäre es dann nicht völlig egal, wer wir jetzt gerade sind?
Denn im Endeffekt können wir das ja schließlich selbst entscheiden.
Eigentlich also haben wir immer selbst die Macht, um uns selbst zu dem
Menschen zu machen, der wir sein wollen, doch all das fängt mit deiner
Vorstellungskraft an. In den vorherigen Kapiteln, habe ich dir vorgewor-
fen, dass du nichts draufhast. Dass es kein Mitleid von meiner Seite gibt,
weil du verdammt nochmal selbst verantwortlich bist für deinen jetzigen
Zustand. In diesem Moment war ich das UMFELD für dich. Meine Worte
haben dich beeinflusst und somit in eine bestimmte Richtung gelenkt.
Wenn ich dich beleidige, dann kann es passieren, dass du wütend wirst
und ich dich damit genauso beeinflusst habe. Wenn um dich herum Din-
ge passieren, die du nicht unter Kontrolle hast und du dich darüber auf-
regst, dann hast du eigentlich ein Problem mit dir selbst und das ist das
Ende der Geschichte.
WAHRER FRIEDEN
Es gibt da diese kleine Story von einem Kaiser, der sich ein Bild von Frie-
den wünscht. Ein Bild von Idylle, Ruhe und Einklang, also beauftragt er
die zwei besten Künstler in der Stadt, das perfekte Bild zu erschaffen, das
absoluten Frieden und Harmonie darstellt. Nachdem sie den Auftrag be-
kommen haben, vergehen einige Tage, Wochen und Monate und der erste
Künstler betritt den Palast des Kaisers.
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Er entfernt die Decke von dem Gemälde und das, was zum Vorschein
kommt ist ein Bild mit grünen Wiesen, bunten Blumen, blauem Himmel
und zwitschernden Vögeln, die sich auf dem Bild verteilen. Es herrscht
Harmonie auf diesem Bild. Ganz im Gegenteil zu dem zweiten Bild, das
der andere Künstler gezeichnet hat.
Als der Kaiser es zuerst zu Gesicht bekommt, erschreckt er sich und fragt
sich, ob es ein Scherz des Künstlers sein soll. Auf dem Bild sieht man
wilde Stürme, unruhiges Gewässer, dass gegen die Küste kracht, tobende
Stürme, Blitze, Donner und schwarze Wolken. Das Bild sieht schrecklich
aus. Als der Kaiser jedoch näher herangeht, bemerkt er etwas Interessan-
tes in der Ecke des Bildes. Ein Mann sitzt in aller Seelenruhe einfach dar
und betrachtet dieses Chaos mit einem breiten Grinsen und strahlenden
Augen.
Der Kaiser hatte verstanden, es geht nicht darum, dass die Welt harmo-
nisch ist, sondern dass wir in uns Harmonie finden müssen. Dies geht
jedoch nur, wenn wir mit der Welt im Einklang sind und diese Welt ist
alles andere als immer in Ordnung und friedlich.
Wie dick ist deine Schutzweste? Die Worte und die Taten der Menschen
und Dinge um uns herum können manchmal wie Bleikugeln schmer-
zen und uns zu Boden werfen. Was ist jedoch, wenn wir lernen, eine
Schutzweste zu tragen. Der Filter, der uns ein gutes Leben beschert, fehlt
leider viel zu häufig bei den meisten Menschen. Vor allem weil wir glau-
ben wir könnten das Leben kontrollieren.
Wenn deine Frau oder dein Mann auf eine Party geht und du eifersüch-
tig wirst, fängst du an zu kontrollieren. Du schnappst dir das Handy und
durchforstest den Account nach Nachrichten von anderen. Du checkst
das Profil ab und schaust die Storys an, um zu schauen, dass da bloß
nichts schiefläuft. Warum? Weil du verdammte Angst hast, die Kontrolle
zu verlieren.
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Da ist dieses riesige Meer vor dir und du weißt nicht, was du tun sollst. Du
stehst davor mit deinem Surfboard und du hast verdammte Angst, dass
etwas im Wasser ist was dir wehtun könnte, also bleibst du einfach hier
auf dem dir bekannten Terrain, um ja nie den Boden unter den Füßen zu
verlieren.
Wir vergessen, dass wir niemals das Surfen lernen werden, wenn wir
nicht einfach mal ins kalte Wasser springen. Der Schock am Anfang ist
widerlich und die Sorge, während du ständig vom Board fällst, ist furcht-
erregend. Manchmal spült dich das Leben auch zurück an die Küste, doch
wenn du beständig bleibst, dann wirst du irgendwann das Surfen lernen.
Du wirst jede noch so hohe Welle mitnehmen und Spaß daran haben.
Irgendwann wirst du bemerken, dass der Boden unter deinen Füßen viel
zu langweilig ist und dann wird es Zeit das Meer zu erkunden.
WIE DU WÄCHST
Wir laufen weg vor dem Schmerz und wollen hinein in die Belohnung.
Unser Umfeld beeinflusst uns immer dahingehend, dass wir flüchten
vor den Dingen, die uns Sorgen machen, weil wir unseren Schmerz nicht
kennen. Der einzige Weg jedoch, um im Leben etwas zu erreichen und
dich selbst kennen zu lernen ist, in deinen Schmerz hineinzulaufen und
dich deinem Umfeld zu stellen. All die Situation, die dir in deinem Leben
Angst bereiten, sind die perfekten Situationen, um zu wachsen. Du wirst
es besser verstehen, wenn du das folgende Beispiel liest.
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wenn wir schon beim Meer waren, dann lass uns gleich dabeibleiben.
Stell dir vor, du bist in diesem Meer. Es ist dunkel und unerforscht dort
unten und du hast keinen blassen Schimmer, was dort auf dich war-
ten könnte, also bleibst du einfach immer an der Wasseroberfläche.
Vor allem weißt du, dass du nicht unter Wasser atmen kannst, deshalb
traust du dich gar nicht erst abzutauchen, aus Angst du könntest es nicht
rechtzeitig wieder hoch schaffen. Das ist die Mehrheit der Menschen, die
in Angst leben. Eines Tages jedoch beschließt du, einen Blick zu riskie-
ren, immerhin könnten dort unten am Grund unglaublich viele Schätze
verborgen liegen, also tauchst du ab. Du bist nun unter Wasser und er-
forschst den Meeresgrund an der Küste. Hier am Meeresrand fühlst du
dich wohl, da das Wasser nicht so tief ist, doch auch hier findest du be-
reits interessante Dinge unter Wasser.
Dinge, von denen du nie gedacht hättest, dass sie sich hier unter der
Meeresoberfläche befinden. Allerdings wird die Luft langsam knapp und
der Druck etwas größer, also steigst du wieder auf, um Luft zu holen. Jetzt
hast du trotzdem einen Schatz gefunden, auch wenn es nur ein alter,
lumpiger Stiefel ist. Was könnte wohl noch dort unten sein?
Was ist, wenn ich etwas tiefer tauche? Was ist, wenn ich etwas genau-
er hinschaue? Das sind die Fragen, die jetzt in deinem Kopf die Runde
machen, also entscheidest du dich, einen neuen Blick zu riskieren. Lei-
der nichts. Du kommst raus und bist enttäuscht. Nichts gefunden, doch
dennoch sind jetzt deine Lungen stärker geworden. Du kannst nun länger
unter Wasser die Luft anhalten und einem höheren Druck standhalten.
Was tust du als Nächstes? Bist du zu enttäuscht, um eine neue Runde zu
wagen, weil es keine neuen Geschenke gibt, oder verstehst du, dass es
dort draußen noch mehr gibt und du es haben kannst, umso stärker deine
Lungenflügel arbeiten?
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Wer du wirklich bist • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
Wach auf. Das Leben ist SCHMERZ. Wir sind dazu konstruiert worden, um
Angst zu haben und uns dieser Angst oder diesem Schmerz zu stellen,
um zu überleben, sodass wir daran wachsen können. Das ist das, was uns
im Nachhinein glücklich sein lässt. Dir wurde jedoch dein Leben lang
weißgemacht, dass du es so komfortabel wie möglich haben musst, um
in Sicherheit zu sein, sodass dein Leben super läuft. Das ist leider eine
dreckige Lüge. Bist du bereit, deine Resistenz zu erhöhen? Bist du bereit
eine Schutzweste zu tragen, auch wenn sie etwas schwerer ist oder willst
du stattdessen weiter auf dem Boden kriechen, weil die Wunden ihrer
Kugeln dich zu Fall gebracht haben. Wenn ja, dann ist es Zeit, dass du
Dreck frisst und davon nicht wenig. Friss Dreck bis es schmeckt. Das ist
die Devise.
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Outro • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
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Outro • Wie du aufhörst dich selbst zu fi#!x*?
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100 •du
Wie 10 aufhörst
Stilfragen
dich
• DAS
selbst
ERSTE
zu fi#!x*?
BUCH • MASTER YOUR MIND
Ende
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