Beitrag von Hans-Böckler-Stiftung

Karrierefördernde #Weiterbildungen? Für Frauen leider immer noch oft Fehlanzeige. 🚨 Frauen nehmen zwar insgesamt häufiger an betrieblicher Weiterbildung teil als Männer – doch profitieren sie davon auch gleichermaßen? Leider nicht. Das zeigt der neue Gleichstellungsreport des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) von Yvonne Lott, Magdalena Polloczek und Eileen Peters. 🔹 Frauen absolvieren derzeit häufiger kürzere Maßnahmen, die weniger karrierefördernd sind. 🔹 Sie erhalten seltener finanzielle und zeitliche Unterstützung durch den Arbeitgeber. 🔹 Männer hingegen profitieren öfter von längeren Fortbildungen – mit besseren Chancen für den Aufstieg. 🔹 Besonders schwierig ist die Lage für Mütter: Sie sind der Doppelbelastung von Beruf und Familie stärker ausgesetzt als Väter. Aufgrund familiärer Verpflichtungen verzichten 39 Prozent von ihnen auf Weiterbildung, aber nur 22 Prozent der Väter. Zusätzlich werden Mütter bei der betrieblichen Weiterbildung am seltensten von ihren Vorgesetzten unterstützt. Dies fällt insbesondere im Vergleich zu Vätern und kinderlosen Männern auf. „In Zeiten tiefgreifender Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt ist Weiterbildung eine wichtige Voraussetzung für stabile Erwerbsverläufe. Umso wichtiger ist es, Frauen einen gleichberechtigten und vor allem karriereförderlichen Zugang zur Weiterbildung zu ermöglichen, um die ohnehin bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt nicht zu verschärfen“, sagt Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin des WSI. 📢 Was muss sich ändern, damit Weiterbildung öfter zum Karrierebooster für Frauen wird? Um Ungleichheiten im Bereich der Weiterbildung abzubauen, empfehlen die Forscherinnen: 🔹 Die Unterstützung für Eltern auszubauen, zum Beispiel durch flexiblere Arbeitszeiten und mehr Selbstbestimmung.  🔹 Mehr betriebliche Angebote zur Kinderbetreuung zu schaffen, zusätzlich zum Ausbau von Kita- und Ganztagsbetreuung durch den Staat. 🔹 Gesetzliche Ansprüche zu schaffen, damit Weiterbildung nicht allein vom Wohlwollen des Arbeitgebers abhängt. 🔹 Die bisherigen Vorschlagsrechte von Betriebsräten bei der Weiterbildung zu Mitbestimmungs- und Initiativrechten auszubauen. Damit könnten Betriebsräte gezielter auf die Weiterbildung benachteiligter Beschäftigter hinwirken. 🔹 Weiterbildungsverbünde zu stärken. Das sind Netzwerke, in denen sich mehrere Betriebe einer Region zusammenschließen, um in der Weiterbildung zu kooperieren. #EqualPayDay #Weiterbildung #Chancengleichheit #Karriereförderung

  • Grafik: Gender Training Gap. Weniger befragte Frauen nahmen an längeren Weiterbildungen teil. zudem waren Mütter öfter aufgrund familiärer Verpflichtungen verhandert.
Cynthia Krell

Projektmanagerin bei Südwestfalen Agentur GmbH mit Expertise in Kulturmanagement

6 Tage

Davon lassen sich doch ganz praktische Maßnahmen für Unternehmern ableiten!

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