Beitrag von Hans-Böckler-Stiftung

#Homeoffice als Karrierebremse? Homeoffice ermöglicht Flexibilität, bessere Work-Life-Balance und oft sogar höhere Produktivität. Doch die neue Studie unseres Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) zeigt eine Schattenseite: Wer regelmäßig von zu Hause arbeitet, könnte schlechtere Aufstiegschancen haben. In dem Experiment sollten rund 5000 Teilnehmer*innen unserer WSI-Erwerbspersonenbefragung auf einer Skala von 0 bis 10 angeben, inwieweit sie eine fiktive Kandidatin oder einen fiktiven Kandidaten für eine bestimmte Stelle empfehlen würden. Zusätzlich wurde erhoben, wie die Befragten die Arbeitsbereitschaft und Produktivität dieser Person einschätzen. Die Studie von Yvonne Lott vom WSI, Senhu Wang von der National University of Singapore und Heejung Chung vom King’s College in London zeigt: Je mehr jemand im Homeoffice arbeitet, desto seltener wurden der fiktive Kandidat für den Aufstieg empfohlen. 🚫 Beschäftigte mit drei bis vier Tagen Homeoffice pro Woche werden seltener für eine Stelle empfohlen als Kolleg*innen, die häufiger vor Ort sind. 🚫 Besonders betroffen: Kinderlose Frauen und Männer sowie Väter – sie gelten als weniger engagiert, obwohl ihre Leistung identisch sein kann. 🚫 Mütter erleben weniger Stigmatisierung, aber aus einem anderen Grund: Ihnen wird eher zugestanden, dass sie nicht immer vor Ort sind – was wiederum auf alte Rollenbilder hinweist. 💡 Wie können wir das ändern? ✅ Homeoffice normalisieren: Wenn nur ein kleiner Teil der Beschäftigten zu Hause arbeitet, ist die Stigmatisierung besonders groß. Sie nimmt deutlich ab, wenn Homeoffice weit verbreitet ist. Arbeitet mehr als die Hälfte der Beschäftigten regelmäßig von zu Hause aus, macht es fast keinen Unterschied mehr für eine mögliche Einstellung, ob jemand fünf Tage die Woche im Betrieb oder ein bis zwei Tage im Homeoffice arbeitet. ✅ Die Stigmatisierung ist für alle deutlich geringer, wenn es eine allgemeine #Betriebsvereinbarung zur mobilen Arbeit gibt. Gilt eine solche Vereinbarung für alle Beschäftigten des Unternehmens, haben Bewerberinnen und Bewerber für eine Einstellung keinen Nachteil, wenn sie ein oder zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Auch bei drei bis vier Tagen ist der Nachteil sehr gering. Wird Homeoffice in Eurem Unternehmen als gleichwertig anerkannt? #Chancengleichheit #Karriere #RemoteWork #Beförderung #Studie #Experiment

  • Nachteil Homeoffice Illustration
Kerstin Ohrndorf

@🏠 in communications - Beratung & Coaching zu wirkungsvoller Kommunikation, die den Kern menschlicher Beziehungen stärkt und zu nachhaltigen Veränderungen in Organisationen führt.

5 Tage

Ein Paradebeispiel für die notwendige Sensibilisierung von Führungskräften.

Dennis Bochow

Verfassungspatriot (Grundgesetz & Betriebsverfassungsgesetz) #NieWiederIstJetzt

5 Tage

😪

Weitere Kommentare anzeigen

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Themen ansehen