Diversität: Ein „Nice-to-have“ oder doch nicht? Erst der Anti-Diversity-ETF, jetzt internationale Firmen, die ihre Förderung offiziell beenden - aktuelle Entwicklungen aus den USA wecken Zweifel. Doch die Unternehmen tun das oft nicht freiwillig, sondern aufgrund von rechtlichem Druck. Die aktuellen Entwicklungen in den USA werfen Bedenken auf, da Unternehmen mit Vorbildfunktion wie Meta, McDonald's und Amazon ihre Programme zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Nachhaltigkeit einstellen. Der wahre Grund für diese Veränderungen liegt jedoch nicht unbedingt in unternehmerischen Entscheidungen, sondern oft in der politischen und juristischen Lage. Wie gehen globale Unternehmen damit um? Beispiel #Deloitte: Um den Forderungen der US-Regierung (auch Klient von Deloitte) zu entsprechen, musste das Unternehmen gezielt auf marginalisierte Gruppen ausgerichtete Programme in den USA beenden. Mitarbeitende wurden gebeten, keine Pronomen mehr in ihrer E-Mail-Signatur zu verwenden. Bei Deloitte UK geht jedoch alles weiter wie bisher. Doch während diese Diskussion anhält, bleibt eine Tatsache unverändert: Studien belegen die Vorteile diverser Teams. Sie sind kreativer, treffen bessere Entscheidungen und treiben Innovationen voran. Chancengerechtigkeit und Teilhabe sind essentiell für Engagement der Mitarbeitenden. Ist all das nicht auch im Interesse der Unternehmen? Warum also dieser Rückschritt? Unternehmen haben meiner Meinung nach eine klare (unternehmerische) Verantwortung: ➖ Vielfalt und Inklusion zu fördern – unabhängig von politischen Debatten ➖ Faire, also diskriminierungsfreie HR-Prozesse sicherzustellen ➖ Eine Kultur zu schaffen, in der sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen und ihr Bestes geben können Diversity ist kein Nice-to-have, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor und eine Investition in die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Die aktuelle Entwicklung zeigt: Unternehmen stehen unter Druck, aber die Frage ist, wie sie darauf reagieren. Nutzen sie die Situation, um sich aus der Verantwortung zu ziehen? Oder finden sie neue Wege, um Vielfalt zu leben – auch unter veränderten Rahmenbedingungen (wie bspw. #Walmart)? Wie bewertet ihr die aktuellen Entwicklungen aus den USA? #Diversity #Inclusion #Compliance
Vielen Dank Ayse Semiz-Ewald für diese erweiterte Einsicht in die komplexen Herausforderungen der Diversität in Unternehmen! Es ist besorgniserregend zu sehen, wie rechtlicher Druck positive Initiativen beeinflusst. Vielfalt sollte nicht als „Nice-to-have“ betrachtet werden, sondern als essenzieller strategischer Wettbewerbsvorteil.
Die USA werden nun eine Zeit lang einen eigenen, eher tristen Weg gehen. Meiner Meinung nach haben insbesondere europäische Unternehmen jetzt die Chance zu zeigen, dass sie aus Überzeugung handeln – und nicht nur aufgrund rechtlicher oder marktbedingter Anforderungen.
Ehrlich gesagt, mich überrascht das nicht. Wenn #DEI wirklich Teil der Unternehmenskultur sind, lassen sie sich nicht einfach per Knopfdruck abschalten. Echte DEI-Arbeit ist kein isoliertes Programm – sie ist ein integraler Bestandteil davon, wie ein Unternehmen denkt, entscheidet und handelt. Wenn sie nur als "Add-on" behandelt wird, bleibt sie immer ein „Nice-to-have“ – und genau das sehen wir jetzt. Diversity allein ist leicht zu messen. Aber Equity und Inclusion? Das braucht Weitblick, strategische Ressourcen, gezielte Umsetzung und vor allem: den Willen, dran zu bleiben – auch wenn der politische Wind mal rauer weht. Wenn der Begriff DEI selbst zum Problem wird – bitte, lass ihn fallen, aber nicht die Grundidee dahinter. Die eigentliche Frage ist also nicht, ob Unternehmen unter Druck stehen, sondern wie sie reagieren.
Toller Post und es ist täglich erschreckend zu sehen, was in den USA geschieht. Dinge, die man sich selbst nach bereits erlebten vier Jahren mit Trump, nicht hätte vorstellen können. Da hilft nur Gegenhalten im eigenen Land. Ich bin gespannt, was morgen bei uns passiert! Liebe Grüße
Age Diversity Angel // Founder Netzwerk #experienced 2017 & ChangeMaker50plus 2020 // Ambassador & Speakerin Age_Diversity // Mein Motto: Lebenslanges Lernen ist ein umweltfreundlicher Treibstoff für eine faire Zukunft
1 WocheLiebe Ayse Semiz-Ewald, danke für den Post. Es ist wichtig wie du es tust, auf die juristischen Hintergründe der gezogenen Konsequenzen in USA zu verweisen. Paralleles Stichwort für EU: Lieferkettengesetz - das gebietet soziale Gerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen, aber auch das steht unter Druck in unserer Politik. Und zu Recht weist du auch darauf hin, dass die Unternehmen damit erstmal sinnbildlich "nur" die Fahren der Vielfalt einrollen, aber nicht notwendig intern komplett alle diversitätsfördernde Kultur. Oder dies auch wie beim Beispiel "nur" in USA-Dependancen tun (wie auch Aldi Süd!). All das ist sicher der #Lackmustest für alle, die #Vielfalt nie wirklich in die #Praxis umgesetzt haben - Stichworte Pink- / Rainbow-/ #GreyWashing.