Nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen Will Europa seine Klima- und Digitalziele erreichen, muss es sich um die Förderung, Verarbeitung und Rückgewinnung kritischer Rohstoffe vor Ort sowie um sichere Lieferketten bemühen.Lithium, Kobalt und Nickel werden in der Batterieherstellung eingesetzt. Gallium benötigen wir für Solarpaneele. Rohbor wird für Windtechnologien verwendet – Titan und Wolfram sind in der Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie essenziell.Im Zuge des europäischen Rohstoffgesetzes will die EU ihre Industrie konstant und nachhaltig mit kritischen Rohstoffen versorgen und ihre Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringern. Gebräuchliche Rohstoffe GalliumGallium, benötigt für SolarpaneeleLithiumLithium, benötigt für BatterienBoronBor, benötigt für Windturbinen TungstenWolfram, benötigt für die RaumfahrtindustrieSchließen Sinn und Zweck des Gesetzes Das europäische Gesetz zu kritischen Rohstoffen soll der EU beim Aufbau ihrer Kapazitäten helfen und ihre Lieferketten weniger anfällig machen. Konkret heißt das:Stärkung der inländischen LieferkettenForcierung von Win-win-Partnerschaften mit Nicht-EU-Ländern Säulen des Gesetzes Mit dem Gesetz zu kritischen Rohstoffen sollen die Kapazitäten der EU in der gesamten Wertschöpfungskette gestärkt werden. Die EU soll weniger anfällig und somit unabhängiger werden und künftig dank nachhaltiger Lieferketten und Kreislaufwirtschaft besser gewappnet sein. Das Gesetz ruht auf vier Säulen: Festlegung klarer PrioritätenDas Gesetz nennt sowohl kritische als auch strategische Rohstoffe, die für grüne und digitale Technologien sowie für die Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie essenziell sind. Ferner legt es Richtwerte für die inländischen Kapazitäten entlang der Lieferkette strategischer Rohstoffe für 2030 fest: 10 % des jährlichen Förderbedarfs der EU, 40 % für die Verarbeitung und 25 % für Recycling. Außerdem sollte die EU nicht mehr als 65 % ihres jährlichen Bedarfs an einem strategischen Rohstoff in jedem relevanten Verarbeitungsstadium aus einem einzigen Nicht-EU-Land beziehen.Aufbau europäischer KapazitätenDie EU muss ihre gesamte Wertschöpfungskette – Abbau, Raffination, Verarbeitung, Recycling – stärken. Dies erfordert Vor-Ort-Explorationen, einfachere und planbare Genehmigungsverfahren sowie einen leichteren Zugriff auf Finanzmittel.Höhere BelastbarkeitUm ihre Lieferkette reißfester zu machen, wird die EU ihre Überwachungskapazität mithilfe von Stresstests erhöhen, den koordinierten Aufbau strategischer Bestände sicherstellen sowie nachhaltige Investitionen und nachhaltigen Handel fördern.Investitionen in Forschung, Innovation und KompetenzenDie EU will bahnbrechende Technologien im Bereich kritischer Rohstoffe vorantreiben. Im Rahmen einer weitreichenden Kompetenzpartnerschaft und einer Rohstoffakademie sollen Arbeitskräfte die nötigen Kompetenzen vermittelt bekommen.Förderung einer nachhaltigen und kreislauforientierten RohstoffwirtschaftAuch das Recycling von Rohstoffen und ein starker Sekundärmarkt spielen eine wichtige Rolle. Deshalb müssen wir Maßnahmen setzen, damit wir kritische Rohstoffe aus Abfallentsorgungseinrichtungen rückgewinnen sowie Arbeitnehmerrechte, Menschenrechte und Umwelt stärker schützen können. Um die Nachhaltigkeit der kritischen Rohstoffe auf dem EU-Markt zu gewährleisten, müssen wir außerdem Zertifizierungssysteme einführen. Rohstoffe und internationale Beziehungen Die EU ist stark von Importen kritischer Rohstoffe aus Nicht-EU-Ländern abhängig. Diese Abhängigkeit führt in Verbindung mit der steigenden weltweiten Nachfrage zu anfälligen Lieferketten – nicht zuletzt wegen des grünen und digitalen Wandels. 63 %des für Batterien verwendeten Kobalts weltweit stammen aus der Republik Kongo97 %des in der EU benötigten Magnesiums kommen aus China100 %der in Dauermagneten verbauten Seltenen Erden weltweit werden in China raffiniert98 %des in der EU eingesetzten Borats stammen aus der Türkei Nur durch internationalen Handel können wir die weltweite Produktion steigern und uns versorgungstechnisch breiter aufstellen. Vor allem über die Global-Gateway-Strategie wird sich die EU um gegenseitig nutzbringende Partnerschaften mit Schwellen- und Entwicklungsländern bemühen. Als Teil ihrer handelspolitischen Maßnahmen will die EU einen Club für kritische Rohstoffe mit gleich gesinnten Ländern gründen, die zum Ausbau der globalen Lieferketten bereit sind, die Welthandelsorganisation stärken, weitere Investitionsförder- und Freihandelsabkommen schließen und unfaire Handelspraktiken bekämpfen.Zudem will die EU ihre strategischen Partnerschaften weiter ausbauen. Sie wird verlässliche Partner dabei unterstützen, deren wirtschaftliche Entwicklung durch den Aufbau von Wertschöpfungsketten nachhaltig zu fördern und sich zugleich für sichere, robuste, bezahlbare und ausreichend diversifizierte Wertschöpfungsketten für die EU einsetzen. * Icons auf dieser Seite von stock.adobe.com Unterlagen 16. MÄRZ 2023European Critical Raw Materials Act 16. MÄRZ 2023Factsheet - European Critical Raw Materials Act 16. MÄRZ 2023Proposal for a Regulation of the European Critical Raw Materials Act Links zum Thema Netto-Null-Industrie-GesetzKritische Rohstoffe
Das europäische Gesetz zu kritischen Rohstoffen soll der EU beim Aufbau ihrer Kapazitäten helfen und ihre Lieferketten weniger anfällig machen. Konkret heißt das:Stärkung der inländischen LieferkettenForcierung von Win-win-Partnerschaften mit Nicht-EU-Ländern