Aktuelles
Zur systematischen Zerstörung der Bildung in Gaza
Seit dem Massaker der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden im Gazastreifen alle Universitäten bombardiert und unzählige Archive, Bibliotheken und Buchhandlungen zerstört, hinzu kommen Orte von historischer und kultureller Bedeutung. Das Ausmaß dieser Zerstörung kommt einer systematischen Auslöschung des kulturellen Gedächtnisses und der Bildungsinfrastruktur einer Bevölkerung gleich.
Überblick über die Auswirkungen auf Studierende, Lehrende und Infrastruktur:
- 92,9 % der Bildungseinrichtungen in Gaza wurden beschädigt, 84,6 % davon müssen vollständig rekonstruiert oder stark saniert werden.
- 625.000 Schüler*innen und 90.000 Studierende haben keinen Zugang mehr zu Bildung.
- 411 Lehrer*innen und über 100 Hochschulmitarbeitende wurden bis August 2024 getötet.
- Mindestens 15.394 Schüler*innen und 2.411 Lehrer*innen wurden verletzt.
- Die wiederholte gewaltsame Vertreibung der Bevölkerung hat zum Verlust großer Mengen an Bildungs- und Forschungsmaterial geführt, was die zukünftige Aufarbeitung und Erforschung der palästinensischen Geschichte massiv erschwert.
Angriffe auf Bildungseinrichtungen stellen laut internationalen humanitären Recht Kriegsverbrechen dar. FLINTA*-Personen sind von solchen Maßnahmen besonders stark betroffen. Die langfristigen Folgen für ihre Bildung, körperliche und seelische Gesundheit sowie Selbstbestimmung sind gravierend. Die gewaltsame Vertreibung führt zu irreversiblen Traumata, deren Bewältigung jahrelange psychologische und psychosoziale Unterstützung erfordert, die jedoch derzeit nicht zugänglich ist.
Berichte deuten darauf hin, dass die Hamas wiederholt Schulen und zivile Infrastruktur für militärische Zwecke missbraucht hat, wodurch palästinensische Zivilist*innen als menschliche Schutzschilde instrumentalisiert wurden. Diese Praxis ist entschieden zu verurteilen: Sie gefährdet Menschenleben, verletzt das humanitäre Völkerrecht und untergräbt das Recht auf Bildung. Sie kann jedoch in keiner Weise als Rechtfertigung für die systematische, flächendeckende und wiederholte Bombardierung von Schulen, Universitäten und Schutzunterkünften durch das israelische Militär herangezogen werden.
Die massive Zerstörung aller Universitäten in Gaza stellt die akademische Ausbildung vor ein strukturelles Aus. Ohne gezielte internationale Unterstützung wird kein Hochschulbetrieb in absehbarer Zeit möglich sein. Besonders gefährdet sind praxisnahe Studiengänge (Technik, Medizin, IT), da Labore, Geräte und technische Ressourcen komplett vernichtet wurden.
Als ÖH Uni Wien verurteilen wir die anhaltenden und dokumentierten Angriffe auf Bildungseinrichtungen im Gazastreifen durch das israelische Militär. Die systematische Zerstörung von Schulen, Hochschulen und Bildungspersonal stellt einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht sowie gegen das universelle Menschenrecht auf Bildung dar. Wir setzen uns für das Recht auf freie Lehre, Forschung und Bildung für alle Menschen ein und solidarisieren uns mit den betroffenen Schüler*innen, Studierenden und Lehrenden in Gaza.
Wir fordern die Uni Wien auf, die systematische Zerstörung der Bildung öffentlich anzuerkennen und zu verurteilen.
Darüber hinaus fordern wir:
- Den Aufbau akademischer Solidaritätsprogramme
- Schaffung von Notstipendien für vertriebene palästinensische Studierende und Forschende.
- Temporäre Gastzugänge (visiting student/fellow programmes) für Studierende und Wissenschaftler*innen aus Gaza.
- Beteiligung an internationalen Konsortien für Bildungswiederaufbau.
- Die Finanzierung und Umsetzung eines Gaza Education Recovery Plan, koordiniert durch UNESCO, UNRWA und palästinensische Bildungsbehörden
Diese Forderungen lassen sich nicht von der politischen Realität vor Ort trennen. Die systematische Zerstörung von Bildungseinrichtungen ist keine isolierte Tatsache, sondern Teil eines umfassenderen Kontexts politischer Gewalt, militärischer Eskalation und gezielter Vertreibung.
Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal. Der Eroberungsplan und ethnische Säuberung Gazas der rechtsextremen israelischen Regierung mit dem Ziel der dauerhaften Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung, die wochenlange humanitärer Hilfe, die gezielte Einschränkung unabhängiger Berichterstattung und hohe Zahl an getöteter Journalist*innen sind nicht hinnehmbar.
Wir fordern von der österreichischen Bundesregierung:
- die zerstörerischen Absichten der rechtsextremen Regierung Netanjahus gegenüber der palästinensischen Bevölkerung in Gaza klar zu benennen und öffentlich zu verurteilen.
- eine unmissverständliche Verurteilung der militärischen Eskalation durch die rechtsextreme Regierung Netanjahus, der Blockade humanitärer Hilfe sowie der Einschränkung der Pressefreiheit;
- die Einstellung der Unterstützung des israelischen Militärs
Es braucht einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie garantierten Zugang für humanitäre Hilfe und ein vollständiges Geisel-Abkommen.
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