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Obszönität

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Obszönität (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Obszönität die Obszönitäten
Genitiv der Obszönität der Obszönitäten
Dativ der Obszönität den Obszönitäten
Akkusativ die Obszönität die Obszönitäten

Worttrennung:

Ob·s·zö·ni·tät, Plural: Ob·s·zö·ni·tä·ten

Aussprache:

IPA: [ɔpst͡søniˈtɛːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Obszönität (Info)
Reime: -ɛːt

Bedeutungen:

[1] nur Singular: obszönes Verhalten, das Schamgefühl verletzende Art, Beschaffenheit
[2] obszöne, das Schamgefühl verletzende Äußerung, Handlung, Darstellung oder Ähnliches

Herkunft:

belegt seit dem 18. Jahrhundert; zugrunde liegt lateinisch obscēnitās → la, auch obscaenitās → la[1]Unanständigkeit, Schamlosigkeit[2]; vergleiche auch obszön

Synonyme:

[1] Schamlosigkeit, Unanständigkeit
[2] Ferkelei, Sauerei, Schamlosigkeit, Schweinerei, Schweinkram, Unanständigkeit, Zote

Beispiele:

[1] Dass die »aggressive Entblößung der Brüste« schon immer eine weibliche und nicht selten wirkungsvolle Waffe gewesen ist, zeigt Hans Peter Duerr in seinem Buch über Obszönität und Gewalt.[3]
[2] Polizisten riegeln das Schulgelände ab, Schüler brüllen Obszönitäten über den Zaun, Journalisten, aber auch rechtsradikale Provokateure drängen sich vor dem Tor, während sich im Schulgebäude Politprominenz die Klinke in die Hand gibt – die Rütli-Schule im Berliner Stadtteil Neukölln ist im Ausnahmezustand.[4]
[2] „Er bat sich die Gunst des letzten aus, was genehmigt wurde, und während er erst Margarete und dann Domenika beobachtete, wie sie auftraten und sich entkleideten, fiel ihm auf, daß es ihnen an Oszönität fehlte.“[5]
[2] „Murmele ein paar Obszönitäten.“[6]
[2] „Ich selbst bin überaus empfindlich gegen Obszönität, besonders den Sexualwitz, wo er aus einem vitalen Mangel und Ersatzbedürfnis, aus Angeberei oder zerebraler Lüsternheit resultiert.“[7]

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Obszönität
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalObszönität
[1, 2] The Free Dictionary „Obszönität
[1, 2] Duden online „Obszönität
[1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Obszönität“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Obszönität“ auf wissen.de
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Obszönität

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „obszön“, Seite 942.
  2. Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4 „Obszönität“, Seite 1087.
  3. Ulrich Greiner: Und, passt die Hose?. In: Zeit Online. Nummer 11, 6. März 2014, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 24. März 2014).
  4. Cathrin Kahlweit: Neukölln, fremdes Land. In: sueddeutsche.de. 19. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 24. März 2014).
  5. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 146.
  6. Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 153.
  7. Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. S. Fischer, (Frankfurt/Main) 1994, ISBN 3-10-396502-8, Seite 50 f.