Bei den Frauen und Männern qualifizierten sich jeweils 24 Mannschaften für das olympische Turnier. Seit Anfang des Jahres 2007 konnten die Teams bei Meisterschaften und Turnieren Punkte für die Rangliste sammeln. Die acht besten Ergebnisse jedes Paares gingen in die Wertung ein, wobei nur die beste der zwei im Qualifikationszeitraum ausgetragenen kontinentalen Meisterschaften zählte. Qualifiziert waren jeweils die Mannschaften auf den ersten 24 Plätzen. Pro Nation wurden allerdings nur zwei Paare gewertet. Da die Volksrepublik China sowie jeder Kontinentalverband einen Startplatz sicher hatte, rückte bei Bedarf das beste Team des jeweiligen Kontinents beziehungsweise das beste chinesische Paar anstelle eines in der Rangliste auf Position 24 oder höher liegenden Teams ins Hauptfeld.[1]
Die Rangliste wurde nach dem Turnier in Marseille am 20. Juli geschlossen. Bei den Männern spielten Brink/Dieckmann und Klemperer/Koreng für Deutschland, Doppler/Gartmeyer und Gosch/Horst für Österreich sowie Heuscher/Heyer und Laciga/Schnider für die Schweiz. Bei den Frauen vertraten Goller/Ludwig und Pohl/Rau Deutschland sowie die Schwaiger-Schwestern Österreich. Das zweite österreichische Duo Montagnolli/Swoboda musste die Teilnahme wegen einer Verletzung von Sabine Swoboda kurzfristig absagen. Dafür rückte das Schweizer Duo Kuhn/Schwer nach, das die Qualifikation zuvor knapp verpasst hatte.[2][3]
Am 26. Juli erfolgte die Auslosung des olympischen Turniers in Gstaad. Dabei wurden die 24 qualifizierten Mannschaften in sechs Vierergruppen eingeteilt.[4] Die beiden besten Teams jeder Gruppe sowie die beiden besten Gruppendritten erreichten direkt die nächste Runde. Die restlichen Gruppendritten ermittelten in zwei Playoff-Spielen („lucky loser“) die weiteren Achtelfinalisten. Bei der Ermittlung der Tabellenplätze zählte bei gleicher Anzahl von Punkten der direkte Vergleich und bei mehr als zwei punktgleichen Mannschaften der Ballpunktquotient (BPQ). Die Paarungen im Achtelfinale wurden ausgelost. Anschließend geht es im K.-o.-System weiter bis zum Finale.[5]
Die Spiele wurden vom 9. bis 24. August in Peking ausgetragen. Im Chaoyang-Park wurde ein temporäres Beachvolleyball-Stadion aufgebaut, das Platz für 12.200 Zuschauer bot.[6] Die im freien Verkauf erhältlichen Eintrittskarten waren bereits seit Anfang Mai ausverkauft.[7]
Im ersten Spiel der Gruppe A gewann das chinesische Duo deutlich in zwei Sätzen gegen die Österreicher Gosch/Horst. Der Sieg der Spanier gegen die Esten fiel mit einem 23:21 im zweiten Satz knapper aus. Kais/Vesik gewannen zwei Tage später auch den ersten Satz gegen Xu/Wu, mussten sich aber nach einem 11:21 im zweiten Durchgang noch geschlagen geben. Für Gosch/Horst gab es die zweite Niederlage. Das Duell der zuvor sieglosen Mannschaften konnten sie jedoch gegen das estnische Duo im Tiebreak für sich entscheiden und erreichten damit das Play-off-Spiel der „lucky loser“. Xu/Wu sicherten sich mit einem klaren Erfolg gegen Herrera/Mesa ungeschlagen den Gruppensieg.
Am ersten Spieltag der Gruppe B mussten die als amtierende Weltmeister angetretenen US-Amerikaner einen Rückschlag hinnehmen. Mit 19:21 und 18:21 verloren sie gegen Samoilovs/Plavins. Nach diesem Erfolg gewannen die Letten auch ihr zweites Spiel gegen die Schweizer Heyer/Heuscher, die zuvor das argentinische Duo besiegt hatten. Rogers/Dalhausser schafften nach dem Fehlstart zwei deutliche Siege gegen Conde/Baracetti und Heyer/Heuscher. Zum Gruppensieg reichte es trotzdem nicht, weil die Letten trotz ihrer abschließenden Niederlage vom direkten Vergleich profitierten. Die Schweizer erreichten als Gruppendritter das Playoff-Spiel.
In Gruppe C dominierten an den ersten beiden Spieltagen die Brasilianer Ricardo/Emanuel und die Australier Schacht/Slack, die ihre Spiele jeweils 2:0 gewannen. Die Außenseiter aus Angola erreichten in keinem ihrer sechs Sätze mehr als fünfzehn Punkte und unterlagen auch den für Georgien spielenden Brasilianern, die als Gruppendritter in die nächste Runde kamen. Ricardo/Emanuel entschieden das abschließende Duell gegen das australische Duo mit 21:14 und 21:17 für sich.
In Gruppe D sicherten sich die Österreicher Doppler/Gartmayer mit drei knappen Siegen den ersten Platz. Zunächst setzten sie sich mit einem 16:14 im Tiebreak gegen Barsuk/Kolodinski durch und zwei Tage später gewannen sie nach verlorenem ersten Satz auch gegen Márcio Araújo/Fábio Luiz. Zum Schluss gab es durch ein 24:22 im zweiten Satz einen 2:0-Sieg gegen die Italiener, die zuvor bereits gegen die Russen und Brasilianer verloren hatten. Barsuk/Kolodinski gehörten nach der Niederlage gegen Márcio Araújo/Fábio Luiz zu den besten Gruppendritten.
Das deutsche Duo Klemperer/Koreng musste in seinem ersten Spiel gegen Kjemperud/Skarlund drei Matchbälle abwehren, ehe sie sich im Tiebreak durchsetzen konnten. Die Norweger holten anschließend noch einen Satz gegen die ungeschlagenen Niederländer und schieden trotzdem sieglos aus. Klemperer/Koreng unterlagen sowohl gegen das Schweizer Duo Laciga/Schneider als auch gegen Nummerdor/Schuil und mussten als Gruppendritter in die Playoff-Runde, während die Schweizer als Gruppenzweiter weiterkamen.
In Gruppe F belegten die US-Amerikaner mit drei Siegen ohne Satzverlust den ersten Rang. Dahinter fiel die Entscheidung so knapp wie in keiner anderen Gruppe. Das deutsche Duo Brink/Dieckmann verschaffte sich mit dem Auftaktsieg gegen Asahi/Shiratori eine gute Ausgangsposition, verlor dann aber zweimal in zwei Sätzen gegen die Niederländer und Gibb/Rosenthal. Die Japaner unterlagen den US-Amerikanern mit 16:18 im Tiebreak und gewannen in drei Sätzen gegen Boersma/Ronnes. Schließlich musste der Punktquotient im direkten Vergleich über die Platzierungen entscheiden und in dieser Wertung schnitten die Japaner am besten ab. Während es für die Niederländer immerhin noch zum Einzug in die Playoff-Runde reichte, schieden Brink/Dieckmann bereits nach der Vorrunde aus.
Playoff-Spiele der Gruppendritten (Lucky loser)
14. August
Heyer / Heuscher
Gosch / Horst
0:2
Boersma / Ronnes
Klemperer / Koreng
0:2
Im ersten Playoff-Spiel setzten sich die Österreicher nach einem deutlichen 21:11 im ersten Satz mit 2:0 gegen das Schweizer Duo durch. Die Deutschen nutzten gegen die Niederländer, die erst wenige Stunden zuvor ihr letztes Gruppenspiel absolviert hatten, ihren sechsten Matchball zum 27:25 und erreichten ebenfalls das Achtelfinale.
Im ersten Spiel des Achtelfinales setzten sich die US-amerikanischen Weltmeister Rogers/Dalhausser erst im Tiebreak mit 15:13 gegen die Schweizer Laciga/Schnider durch. Ebenfalls drei Sätze benötigten Geor/Gia gegen die Österreicher Doppler/Gartmayer und die Brasilianer Ricardo/Emanuel gegen die Russen Barsuk/Kolodinski. In allen anderen Spielen dieser Runde fiel die Entscheidung nach zwei Sätzen. Die Deutschen Klemperer/Koreng, die sich erst über die Playoff-Runde qualifiziert hatten, besiegten das an Nummer eins gesetzte Duo der Gastgeber. Die Österreicher Gosch/Horst stoppten das lettische Duo, das in der Vorrunde überrascht hatte. Im Viertelfinale verpassten Klemperer/Koreng trotz zweier Satzbälle gegen Rogers/Dalhausser den zweiten Sieg gegen einen Turnierfavoriten und schieden aus. Neben den US-Amerikanern setzten sich die beiden brasilianischen Duos und die für Georgien spielenden Brasilianer ebenfalls in zwei Sätzen durch. Beim ersten Halbfinale dominierten Rogers/Dalhausser mit 21:11 und 21:13 gegen Geor/Gia. Anschließend gewannen Marcio Araujo und Fabio Luiz das brasilianische Duell gegen die Titelverteidiger Ricardo/Emanuel mit 22:20 und 21:18. Letztere sicherten sich im Spiel um den dritten Platz mit einem klaren Sieg gegen Geor/Gia die Bronzemedaille. Im Finale schafften Marcio Araujo und Fabio Luiz nach einem knapp verlorenen ersten Satz (21:23) mit 21:17 den Satzausgleich. Den Tiebreak dominierten die US-amerikanischen Weltmeister jedoch eindeutig (15:4). Rogers/Dalhausser gewannen somit die Goldmedaille.
In der Gruppe A dominierte das chinesische Duo. Tian Jia/Wang Jie mussten zwar zweimal in den Tiebreak, gewannen aber schließlich alle drei Spiele. Die Schweizerinnen Kuhn/Schwer kamen hingegen in keinem Satz über 18 Punkte hinaus und schieden sieglos aus. Maaseide/Glesnes siegten im vorentscheidenden Auftaktspiel gegen die Belgierinnen mit 24:22 und 21:18. Damit wurden die Norwegerinnen trotz der Niederlage in drei Sätzen gegen die Chinesinnen Gruppenzweite, während Van Breedam/Mouha als Dritter noch die Playoff-Runde erreichten.
Das international erfolgreichste Duo Walsh/May-Treanor wurde bereits in der Vorrunde seiner Favoritenstellung gerecht und gab in keinem Satz mehr als 16 Punkte ab. Nach dem Duell am ersten Spieltag, das Fernández/Larrea gegen Håkedal/Tørlen mit 22:20 und 21:19 für sich entschieden, gab es für die Kubanerinnen und die Norwegerinnen jeweils einen Erfolg gegen die sieglosen Japanerinnen und eine Niederlage gegen das US-Duo. Daher profitierten Fernández/Larrea vom direkten Vergleich, während sich Håkedal/Tørlen in den Playoffs der „lucky loser“ behaupten mussten.
Die Australierinnen Barnett/Cook mussten nach einem 21:8 im ersten Satz des Auftaktspiels gegen das russische Duo noch in den Tiebreak, konnten sich dort aber behaupten. Anschließend verlor die Brasilianerin Larissa, die wegen einer Verletzung ihrer eigentlichen Partnerin Juliana kurzfristig ein neues Duo mit Ana Paula gebildet hatte, gegen ihre für Georgien spielenden Landsleute den ersten Satz, aber dann setzte sich das an Nummer drei gesetzte Team noch durch. Saka/Rtvelo unterlagen anschließend auch gegen Barnett/Cook, während Ana Paula/Larissa gegen Urjadowa/Schirjajewa erneut ein Spiel drehten. Am letzten Spieltag der Gruppe C schafften Saka/Rtvelo mit einem 2:1-Erfolg gegen die Russinnen noch den Sprung in die Playoff-Runde. Den Gruppensieg sicherten sich die Australierinnen, die beide Sätze gegen Ana Paula/Larissa mit 23:21 gewannen.
In Gruppe D war die gebürtige Deutsche Judith Augoustides mit ihrer südafrikanischen Partnerin Nel im Auftaktspiel gegen das chinesische Duo ebenso chancenlos wie in den beiden weiteren Partien. Die deutschen Meisterinnen Goller/Ludwig, die kurz vor den Olympischen Spielen auch bei der Europameisterschaft erfolgreich waren, hatten gegen das griechische Team nur im ersten Satz (24:22) Probleme. Koutroumanidou/Tsiartsiani unterlagen auch gegen Xue/Zhang Xi, kamen aber dank des klaren Siegs gegen Augoustides/Nel als Gruppendritter in die nächste Runde. Goller/Ludwig qualifizierten sich nach der abschließenden Niederlage gegen die Chinesinnen als Gruppenzweiter für das Achtelfinale.
In Gruppe E gewannen die US-Amerikanerinnen Branagh/Youngs im Auftaktspiel gegen die Niederländerinnen den zweiten Satz mit 27:25 und mussten gegen das kubanische Duo in den Tiebreak. Letztlich blieben sie jedoch unbesiegt. Die Deutschen Pohl/Rau verschafften sich bei ihrer zweiten Olympiateilnahme mit zwei Siegen gegen Ribalta/Crespo, die als Gruppendritte weiterkamen, und Kadijk/Mooren eine gute Ausgangsposition, so dass sie auch durch die Niederlage gegen Branagh/Youngs nicht mehr vom zweiten Platz verdrängt werden konnten.
Die Schwaiger-Schwestern aus Österreich siegten in ihrem Auftaktspiel in Gruppe F gegen das griechische Duo und unterlagen anschließend den Brasilianerinnen, die zuvor die Mexikanerinnen in drei Sätzen bezwungen hatten. Candelas/Garcia gewannen ihren zweiten Tiebreak gegen Karadassiou/Arvaniti, mussten nach einer klaren Niederlage gegen die Österreicherinnen allerdings in die Playoff-Runde. Talita/Renata blieben auch gegen die Griechinnen ungeschlagen.
Playoff-Spiele der Gruppendritten (Lucky loser)
14. August
Van Breedam / Mouha
Saka / Rtvelo
2:0
Håkedal / Tørlen
Candelas / Garcia
2:1
Im ersten Playoff-Spiel konnten sich die Belgierinnen mit 21:13 und 21:19 gegen die georgischen Brasilianerinnen durchsetzen. Anschließend schaffte das norwegische Duo nach einem 20:22 im ersten Satz gegen die Mexikanerinnen noch die Wende und qualifizierte sich für das Achtelfinale.
Im Achtelfinale setzten sich die Favoritinnen Walsh/May-Treanor gegen Van Breedam/Mouha nach mühsamem ersten Satz (24:22) noch deutlich durch. Ihre Landsleute Branagh/Youngs und die beiden chinesischen Duos benötigten ebenfalls nur zwei Sätze, um die nächste Runde zu erreichen. Barnett/Cook und Talita/Renata gewannen hingegen erst im Tiebreak. Das zweite brasilianische Duo sorgte mit 21:18 und 21:14 für das Aus der Deutschen Pohl/Rau. Beim deutsch-österreichischen Duell zwischen Goller/Ludwig und den Schwaiger-Schwestern fiel die Entscheidung zugunsten der Österreicherinnen erst mit 18:16 im Tiebreak. Die Deutschen, die nach dem 21:23 im ersten Satz den zweiten Durchgang klar gewannen (21:11) vergaben dabei einen Matchball. Die Schwaiger-Schwestern waren anschließend im Viertelfinale gegen die an Nummer eins gesetzten Chinesinnen chancenlos. Das zweite chinesische Duo erreichte die Runde der letzten Vier ebenso wie die Brasilianerinnen Talita/Renata. Deren Landsleute Ana Paula/Larissa verloren das Spitzenspiel gegen Walsh/May-Treanor in zwei Sätzen. Die US-Amerikanerinnen dominierten auch im Halbfinale gegen Talita/Renata, während das chinesische Duell zum längsten Spiel des Turniers wurde. Nach mehr als einer Stunde und zwei knappen Entscheidungen in den ersten beiden Sätzen (22:24, 29:27) gewannen Tian Jia/Wang gegen Xue/Zhang Xi im Tiebreak. Letztere sicherten sich im Spiel um den dritten Platz die Bronzemedaille. Kerri Walsh und Misty May-Treanor gewannen die beiden Sätze im Finale jeweils 21:18 und verteidigten damit ihren Titel von 2004.