9K113 Konkurs
AT-5 Spandrel | |
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Allgemeine Angaben | |
Typ | Panzerabwehrrakete |
Hersteller | Konstruktionsbüro KBP |
Entwicklung | 1962 |
Technische Daten | |
Länge | 1,15 m |
Durchmesser | 135 mm |
Gefechtsgewicht | 16,5 kg |
Spannweite | 468 mm |
Antrieb | Feststoff-Raketentriebwerk |
Geschwindigkeit | 200 m/s |
Reichweite | 4000 m |
Ausstattung | |
Zielortung | SACLOS via Draht |
Gefechtskopf | 3,0 kg Hohlladung |
Listen zum Thema |
AT-5 Spandrel ist der NATO-Codename für eine Panzerabwehrrakete aus sowjetischer Produktion. Der GRAU-Index lautet 9M113. Außerdem ist in der russischen Armee die Typenbezeichnung Konkurs geläufig.
Das Waffensystem wurde ab 1962 parallel mit der AT-4 Spigot entwickelt. Während die AT-4 als tragbares Raketenwaffe für den infanteristischen Einsatz gedacht war, sollte die schwerere AT-5 von Fahrzeugen aus abgefeuert werden. Entwickler beider Systeme war das Tula Entwicklungsbüro. 1974 war diese Phase abgeschlossen und die AT-5 wurde an die Sowjetarmee ausgeliefert.
Technik
Die AT-5 wurde als Panzerabwehr-Bordwaffe für Schützenpanzer der Typen BMP-2, BMD-2 und BRDM-2 entwickelt. Neuere Generationen der tragbaren Abschussvorrichtung für die AT-4 können aber ebenfalls mit AT-5 geladen werden. Die Rakete wird in einem röhrenförmigen, hinten leicht verbreiterten Behälter aus Kunststoff und Glas transportiert und auch aus ihm abgeschossen. Das optische Zielsystem funktioniert über ein in das Fahrzeug eingebautes Periskop.
Die Rakete wird beim Abschuss zunächst per Gasdruck auf eine Geschwindigkeit von 80 Metern pro Sekunde beschleunigt. Dann zündet der Festtreibstoff und bringt den Flugkörper auf 200 Meter pro Sekunde. Der Flugkörper erreicht durch seine Rotation von bis zu sieben Umdrehungen pro Sekunde eine stabile Flugbahn. Nach 20 Sekunden erreicht die Rakete ihre maximale Bekämpfungsreichweite von 4000 Metern. Die Zielerfassung funktioniert über ein infrarotgesteuertes SACLOS-System: Der Schütze muss das Ziel weiter anvisieren, wobei die Zielvorrichtung die Rakete über einen nachgeschleppten Draht und mit Hilfe einer Infrarotlampe am Heck des Geschosses ins Ziel lenkt. Alternativ lässt sich die Rakete auch per Hand steuern (MCLOS).
Nach dem Ursprungsmodell wurde die AT-5 mit Tandemhohlladung gegen Reaktivpanzerung weiterentwickelt, die bis zu 750 Millimeter RHA mit reaktiver Panzerung durchschlägt, sowie mit einer Nachtsicht-Optik (Reichweite: 2500 Meter) ausgerüstet. Als Nachfolgemodelle kommen inzwischen die AT-14 Spriggan und die AT-15 Springer zum Einsatz.
Einsatz
Neben den ehemaligen Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts verfügen Indien und Iran über das Waffensystem. Zudem produziert der Iran seit 2000 eine eigene, auf der AT-5 beruhende Rakete mit der Bezeichnung Towsan-1.
Ein vergleichbares westliches System ist TOW.