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* In [[Ingolstadt]] entstand 1998 die [[Luitpoldpark (Ingolstadt)#Mahn- und Gedenkstätte|Mahn- und Gedenkstätte im Luitpoldpark und im Auwald]], zu der das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus gehört, das aus blauen Stelen mit Photographien von Opfern des Nationalsozialismus in Ingolstadt besteht. Am Auwaldsee, wo zwischen August 1944 und April 1945 63 Todesurteile gegen Wehrmachtsangehörige vollstreckt wurden, erinnert eine Stele an den fahnenflüchtigen Soldaten Johann Pommer.<ref name="Richter-Haase"/>{{rp|139–141}}
* Seit 1998 gibt es auch in [[Bernau bei Berlin]] ein [[Deserteurdenkmal (Bernau bei Berlin)|Deserteurdenkmal]], das an die [[Pazifismus|pazifistische]] Haltung vieler Deserteure erinnert.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.offenehuette.de/denk.htm |wayback=20051023231939 |text=Deserteurdenkmal |archiv-bot=2022-10-31 00:48:31 InternetArchiveBot }} in [[Bernau bei Berlin|Bernau]]</ref>
* Das [[Marburg]]er Deserteursdenkmal hat eine lange Geschichte. Es entstand aus der Arbeit der Geschichtswerkstatt Marburg e.&nbsp;V., die sich besonders mit der Geschichte des [[Militärgericht|Kriegsgerichts]] beschäftigte, das 1939 aus [[Gießen]] nach Marburg verlegt worden war und hier über 100 Wehrmachtssoldaten zum Tode verurteilt hatte. Im Sommer 1988 schlug die Grünen-Fraktion im Stadtparlament ein Denkmal für Wehrmachtsdeserteure vor und stellte es gleichzeitig im Schülerpark gegenüber dem Kriegerdenkmal auf. Der Antrag wurde abgelehnt und die Plastik musste entfernt werden. Die Auseinandersetzung in Marburg wurde besonders durch das lokale Wirken des 1948 an die Marburger Universität berufenen NS-Militärjuristen [[Erich Schwinge]] beeinflusst. Die Plastik wanderte vom Schülerpark ins Gefängnis, von dort zur Studentengemeinde und schließlich „zur Entsorgung“ in den städtischen Bauhof. Nur drei Tage duldete die Universität anlässlich der Ausstellung ''Verbrechen der Wehrmacht'' ihre Aufstellung vor dem Hörsaalgebäude. 1999 fand das Denkmal, ein menschlicher Torso auf einer Panzersperre und auf einem Stein die Inschrift ''Den Deserteuren des zweiten Weltkriegs'', endlich ihren heutigen Platz neben der Jäger-Kaserne an der Frankfurter Straße. Aber auch hier wurde es wiederholt geschändet, zuletzt 2017.<ref name="Richter-Haase"/>{{rp|137–139}}
[[Datei:Monument deserter Erfurt-front.jpg|mini|Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur (errichtet 1995) auf dem Petersberg in [[Erfurt]]]]
* In [[Erfurt]] wurde 1995 nach heftigen öffentlichen Debatten ein ''[[Deserteurdenkmal (Erfurt)|DenkMal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur]]'' auf dem [[Zitadelle Petersberg|Petersberg]] errichtet. Es stammt vom Erfurter Künstler Thomas Nicolai und besteht aus acht Eisenstelen, von denen eine den aus der Reihe tretenden Fahnenflüchtigen symbolisieren soll. In der Mitte befindet sich eine Tafel mit einem Zitat aus dem Werk ''Träume'' von [[Günter Eich]]: „Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt“. Im Kommandantenhaus der Zitadelle Petersberg befand sich seit 1940 das „Kriegsgericht 409 ID.“ der Wehrmacht, das rund 50 Deserteure zum Tode verurteilte; einige Verurteilte wurden auf dem Festungsgelände erschossen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.erfurt-web.de/DenkmalDeserteur |text=Deserteurdenkmal in Erfurt |wayback=20080524014751}}</ref>
* Deserteursgedenken im ehemaligen [[KZ Buchenwald|Konzentrationslager Buchenwald]]: Ab Herbst 1944 wurden von der Wehrmacht verurteilte Fahnenflüchtige zum Zwecke des ''schweren und gefahrvollen Arbeitseinsatzes'' in die KZ Buchenwald und Mauthausen eingeliefert und größtenteils in das KZ Mittelbau-Dora gebracht. Dort wurden bis Kriegsende etwa 700 Deserteure gefangen gehalten. Am 15. Mai 2001, dem Tag der Kriegsdienstverweigerer, wurde im 'Lager Buchenwald eine schlichte Gedenkplatte eingeweiht, ''In 'Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz, die den Kriegsdienst verweigert haben und einem verbrecherischen Regime nicht mehr dienen wollten''.<ref name="Richter-Haase"/>{{rp|145–147}}
* Das [[Murellenberge, Murellenschlucht und Schanzenwald#Erschießungsstätte und Mahnmal|Denkzeichen zur Erinnerung an die Ermordeten der NS-Militärjustiz am Murellenberg]] in Berlin-Charlottenburg wurde am 8. Mai 2002 eingeweiht.
* Das Deserteursdenkmal am [[Theaterhaus Stuttgart]] wurde am 30. August 2007 unter Anwesenheit von mehr als 200 Personen eingeweiht. Das von Nikolaus Kernbach geschaffene Denkmal besteht aus einem hohen Granitquader und einer aus dem Quader geschnittenen Figur, die einige Meter davor steht. Seit 1996 hatte eine Privatinitiative mit Unterstützung verschiedener Organisationen für dieses Denkmal geworben.<ref name="Richter-Haase"/>{{rp|152–153}}<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeichen-der-erinnerung.org/siemensstr-11-theaterhaus |titel=Siemensstraße 11 Theaterhaus · Deserteursdenkmal |hrsg=Zeichen der Erinnerung e.&nbsp;V. |abruf=2022-08-15}}</ref>.
* In Hamburg schuf die Künstlerin Andrea Peschel 1991 als Reaktion auf den [[Zweiter Golfkrieg|ersten Irakkrieg]] ein ''Mahnmal für Frieden und Gewaltlosigkeit'' und stellte es neben dem [[Gedenkstein für die Erhebung Schleswig-Holsteins (Blankenese)]] am Mühlenberger Weg auf. Es zeigte einen aufspringenden Soldaten in Uniform mit Helm, der sein Gewehr über dem Knie zerbricht. Es wurde allgemein als Deserteursdenkmal bezeichnet. Schon nach wenigen Tagen wurde die Plastik umgestürzt, Gesicht und Hände zerstört. Am 12. März 1991 wurde im Beisein von Presse und Ortsvorsteher eine stabilere Fassung des Denkmals aus Stahl und Gießharz mit Stahlverankerung im Boden aufgestellt, aber schon sechs Tage später mit schwerer Technik aus dem Boden gerissen. Auf eine Reparatur durch die Künstlerin folgten in den Folgejahren immer wieder Beschädigungen. Ein Spendenaufruf 1999 für eine neue, stabilere Plastik erbrachte nicht die erforderliche Summe. Im Jahr 2000 erkannte das Bezirksamt Altona das Mahnmal als offizielles Denkmal an. Doch im April 2005 verschwand es im Zuge von Bauarbeiten gänzlich.<ref name="Richter-Haase"/>{{rp|118–121}}
* Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Hamburg-Höltigbaum wurde am 5. September 2003 eine Gedenktafel angebracht mit dem Text: ''Auf den Schießständen des Übungsplatzes wurden beginnend mit dem Jahr 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mindestens 330 Wehrmachtsangehörige hingerichtet. / Die Todesurteile fällten Kriegsgerichte der Wehrmacht in Hamburg, Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung waren zumeist die Gründe. / Aus den Soldaten der umliegenden Kasernen bildete man die Hinrichtungskommandos. Kurz vor Kriegsende, am 28. April 1945, fand die letzte Exekution statt.''<ref>{{Internetquelle |url=https://gedenkstaetten-in-hamburg.de/gedenkstaetten/zeige/gedenkstaette-schiessplatz-hoeltigbaum |titel=Gedenkstätte Schießplatz Höltingbaum |hrsg=Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen |abruf=2022-08-15}}</ref>